- Minstedt
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Rotenburg (Wümme) Höhe: 4 m ü. NN Fläche: 150,17 km² Einwohner: 19.053 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km² Postleitzahl: 27432 Vorwahl: 04761 Kfz-Kennzeichen: ROW Gemeindeschlüssel: 03 3 57 008 Adresse der Stadtverwaltung: Rathausmarkt 1
27432 BremervördeWebpräsenz: Bürgermeister: Eduard Gummich Bremervörde (plattdeutsch Bremervöör) ist eine Stadt und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Norden des Landkreises Rotenburg (Wümme), Niedersachsen. Sie hat rund 19.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Bremervörde liegt im Zentrum des Elbe-Weser-Dreiecks an der Oste, im Dreieck Bremen, Bremerhaven und Hamburg. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist der „Elmer Berg“ mit 39 Metern.
Stadtgliederung
Zu Bremervörde gehören neben dem eigentlichen Stadtgebiet auch noch die Ortschaften Bevern, Elm, Hesedorf, Hönau-Lindorf, Nieder Ochtenhausen, Iselersheim, Mehedorf, Minstedt, Ostendorf, Plönjeshausen und Spreckens.
Nachbarstädte
Cuxhaven
67kmOtterndorf
50kmStade
28kmBremerhaven
49kmBuxtehude, Hamburg
44km, 76kmOsterholz-Scharmbeck, Bremen
43km, 63kmAchim
65kmZeven,
Rotenburg (Wümme)
24km, 50kmGeschichte
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde vom Sachsenherzog Lothar von Supplingenburg (dem späteren Kaiser Lothar III.), an einer strategisch wichtigen Furt über die Oste, die Wasserburg Vörde erbaut, genannt „castrum vorde“. Durch ihre Größe und dominierende Bedeutung im Lande zwischen Elbe und Weser war die Burg Vörde während der folgenden Jahrhunderte oftmals Gegenstand von erbitterten kriegerischen Auseinandersetzungen. So gelangte die Festung im Streit um das Erbe der Stader Grafen 1144 zunächst in den Besitz von Herzog Heinrich dem Löwen und seiner Söhne, ehe sie 1219 an die Bremer Erzbischöfe fiel. Da die Burg Vörde im Mittelpunkt des geistlichen Fürstentums lag, wurde sie bald zur Hauptburg des Erzbistums Bremen, im späten Mittelalters auch zum Sitz der Zentralverwaltung des Erzstifts, sowie der Lokalverwaltung der Vogtei oder des Amtes Bremervörde. Mehrere Bremer Erzbischöfe haben als weltliches und geistliches Oberhaupt des Erzstiftes von Bremervörde aus regiert, da sie sich wegen der häufigen Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt Bremen und der dortigen Kaufleute, nur selten in Bremen aufhielten.
Im Laufe des Dreißigjährigen Kriegs wurde Bremervörde mehrmals von Kaiserlichen, Dänen und Schweden belagert, so 1627 und 1646. Da die Stadt hierbei größtenteils zerstört wurde, verlegten die Schweden den Regierungssitz ihres neu geschaffenen Fürstentums Bremen-Verden nach Stade. Eine weitere Belagerung erlitt die Stadt 1657 während des Ersten Nordischen Kriegs, oder Dänisch-Schwedischen Kriegs. 1682 wurde die Burg Vörde schließlich geschleift, und die Gebäude des Schlosses wurden abgebrochen. Nur die ehemalige Kanzlei der Erzbischöfe von Bremen und Verden aus der Zeit um 1608 blieb erhalten, das heutige 'Alte Kreishaus'. Das gewonnene Baumaterial wurde unter anderem für die Errichtung des Schwedenspeichers in Stade benutzt.
Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde das schwedische Bremervörde in einem Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Bremervörde wieder an Schweden.
Der Hafen von Bremervörde war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Endpunkt der schiffbaren Oste ein wichtiger Umschlagplatz für Torf aus dem Teufelsmoor, sowie für Stackbusch, der von Ewern weitertransportiert wurden. Mit der Verbesserung der landgebundenen Verkehrswege im 20. Jahrhundert verlor die Flussschifffahrt ihre Bedeutung allerdings komplett. Bis zur Auflösung des Landkreises Bremervörde 1977 war die Stadt Sitz der Kreisverwaltung.
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Stadt Bremervörde besteht aus 33 Ratsfrauen und Ratsherren:
Bürgermeister
Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Bremervörde ist Eduard Gummich (CDU), der bei der Kommunalwahl 2006 mit 58,3% der abgegebenen Stimmen wiedergewählt wurde.
Wappen
Das Wappen der Stadt Bremervörde zeigt auf rotem Grund ein in Silber gehaltenes Bildnis des heiligen Liborius mit Heiligenschein, der in der Rechten einen silbernen Schlüssel, in der Linken ein offenes Buch hält.
Städtepartnerschaften
Bremervörde unterhält Städtepartnerschaften mit den Städten Krosno Odrzanskie (Polen) und Barth in Mecklenburg-Vorpommern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Alten Kreishaus, dem ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt, befindet sich heute das Bachmann-Museum. Nach dem Neubau des Kreishauses, auf dem Gelände der ehemaligen Burg Vörde, wurde das Gebäude zunächst als Kreismuseum genutzt, bis 1991 auch als Kreisarchiv. Heute beherbergt das Museum Exponate zur Geologie, Archäologie und Geschichte der Region. Daneben finden auch themenbezogene Wanderausstellungen, Führungen und Vortragsreihen statt. Nur wenige Minuten Fußweg vom Museum entfernt befindet sich am Ufer des Auesees ein rekonstruiertes Hüttendorf der Mittelsteinzeit.
In der Vorwerkstraße ist das Museum des ehemaligen Landkreises Stuhm in Westpreußen untergebracht.
Sport
Überregional bekannt ist die Handballabteilung des TSV Bremervörde. Die erste Mannschaft spielt in der Saison 2008/2009 in der 2. Bundesliga (Nord). Heimspielstätte ist die Sporthalle an der Tetjus-Tügel-Straße, welche auch die Halle mit dem geringsten Fassungsvermögen in der 2. Bundesliga (Nord) ist.
Tourismus
Bremervörde ist Ausgangs- bzw. Endpunkt der Deutschen Fährstraße. Der Vörder See wird gern zum Baden, aber auch zum Bootsfahren genutzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Bremervörde ist Firmensitz von ca. 150 meist mittelständischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Größte Arbeitgeber der Region sind die GETI WILBA GmbH & Co. KG, Veredler von Wild und Geflügel und Hersteller von Fertiggerichten, die Thomas GmbH & Co. KG mit der Marke Lattoflex, Erfinder des Lattenrosts, heute Produzent von international patentierten Bettsystemen, das Druck-Unternehmen Oste-Druck und die H. Buck GmbH, ein Hersteller von Türen und Fenstern.
Verkehr
Bremervörde ist der Schnittpunkt der Bahnlinien Bremerhaven–Bremervörde–Hamburg (Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude) und Bremen–Osterholz-Scharmbeck–Worpswede–Bremervörde–Stade (Moorexpress). Letztere wird derzeit nur Samstags und Sonntags im Tourismusverkehr bedient. Die Reaktivierung dieser Strecke für den regelmäßigen Schienenpersonennahverkehr wird von Fahrgast- und Umweltverbänden sowie von den anliegenden Gemeinden schon seit geraumer Zeit gefordert. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 kommen regelmäßig Züge der metronom Eisenbahngesellschaft auf diese Strecke, allerdings nur zu Überführungsfahrten. Die beiden genannten Strecken werden von der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) bedient, die ihre Bahnbetriebszentrale in Bremervörde hat. Hier zweigt auch die derzeit nur im Güterverkehr betriebene Bahnlinie nach Rotenburg (Wümme) über Zeven (ehemals Bahnstrecke Bremervörde–Walsrode) ab.
An das Fernstraßennetz ist Bremervörde über die Bundesstraßen B 74 (Stade–Bremen), B 71 (Bremerhaven–Rotenburg) und B 495 (Bremervörde–Wischhafen/Elbfähre Glückstadt–Wischhafen) angeschlossen. Die geplante Bundesautobahn 22 soll nordwestlich an Bremervörde vorbei führen.
Personen und Persönlichkeiten
in Bremervörde geboren
- Johann Adolf Tassius (* 1585–1654), Mathematiker, Naturforscher
- Johann Hugo von Lente (1640-1718), Diplomat und Kanzler von Schleswig-Holstein
- Martin Greiffenhagen (1928–2004), Politikwissenschaftler
- Burghard von Lüpke (* 1939), Forstwissenschaftler
- Dorothea Brandt (* 1984), Schwimmerin
mit Bremervörde verbunden
- Johann III. Rode von Wale (1445–1511), Erzbischof von Bremen, starb hier
- Heinrich von Sachsen-Lauenburg (1550–1585) war ein nicht anerkannter Erzfürstbischof und Fürstbischof; zu Palmsonntag 1585 stürzte er nach einem evangelischen Gottesdienst in Bremervörde so unglücklich von seinem Pferde, dass er kurz darauf verstarb
- Jürgen Christian Findorff (1720–1792), Moorkolonisator, nach ihm wurden die Findorff-Grundschule in Bremervörde-Iselersheim und die Findorff-Realschule in Bremervörde benannt
- Joachim Burfeindt (1892–1982), Politiker, Landwirt, Geschäftsführer der Kleinbahn Bremervörde
- Bernd Klingner (* 1940), Olympiasieger 1968 im Kleinkaliber Dreistellungskampf
- Peter Kohnke (1941–1975), Olympiasieger 1960 im Wettbewerb Kleinkaliber/ liegend
- Klaus Thomforde (* 1962), Fußballtrainer und ehemaliger Fußballtorhüter des FC St. Pauli
Weblinks
- www.bremervoerde.de - Offizielle Webseite
- Juden in Bremervörde
- Artikel mit historischen Fotos vom Bremervörder Hafen
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