- Schlaitdorf
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Wappen Deutschlandkarte 48.6036111111119.2244444444444401Koordinaten: 48° 36′ N, 9° 13′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Esslingen Höhe: 401 m ü. NN Fläche: 7,31 km² Einwohner: 1.783 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 244 Einwohner je km² Postleitzahl: 72667 Vorwahl: 07127 Kfz-Kennzeichen: ES Gemeindeschlüssel: 08 1 16 063 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 32
72667 SchlaitdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Dietmar Edelmann (Parteilos) Lage der Gemeinde Schlaitdorf im Landkreis Esslingen Schlaitdorf ist eine kleine Gemeinde am Rande des Landkreises Esslingen in Baden-Württemberg. Die Gemeinde gehört zur Region Stuttgart und liegt somit auch in der Metropolregion Stuttgart. Sie ist Teil des Gemeindeverwaltungsverbandes Neckartenzlingen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geografische Lage
Der Ort befindet sich auf einem Höhenrücken zwischen dem Schönbuch und dem Neckartal im Vorland der Schwäbischen Alb.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören außer dem Dorf Schlaitdorf keine weiteren Orte.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Aichtal im Norden, Neckartailfingen im Osten, Neckartenzlingen und Altenriet im Süden (alle Landkreis Esslingen) sowie Walddorfhäslach (Landkreis Reutlingen) im Westen.
Namensdeutung
Der Namen Sleitdorf wird einerseits als rutschig (Lehmboden) gedeutet, das Altdeutsche Namenbuch von Ernst Förstemann allerdings sieht sleit als Bergabhang.[2]
Geschichte
Auf der Gemarkung befindet sich ein keltisches Hügelgrab (Grabhügel im Lehbühl) der Hallstattkultur aus der Zeit von 600 bis 400 v. Chr. Diesem geplünderten Grab wird eine ähnliche Bedeutung wie dem Hügelgrab von Hochdorf an der Enz zugeschrieben.
Aufgrund des Namens lässt sich durch die Ortsnamenforschung die Entstehungszeit Schlaitdorfs auf 500 bis 700 n. Chr. datieren.
Im Jahre 1088 wurde Schlaitdorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Diese erste namentliche Erwähnung findet sich im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach und in ihr ist nicht von Schlaitdorf an sich die Rede, sondern von seinem Herren, dem Albericus de Sleithdorf, der als Zeuge bei einer Schenkung fungierte.
1342 wurde Schlaitdorf von den Pfalzgrafen von Tübingen zusammen mit der Stadt Tübingen und anderen Orten an Graf Ulrich III. von Württemberg verkauft.
1482 wurde die damals in Schlaitdorf befindliche Burg dem damaligen Pfarrer übergeben, seitdem wurde sie als Pfarrhaus genutzt und mehrmals umgebaut. Heute sind von der ursprünglichen Burg nur noch Reste im Erdgeschoss des Pfarrhauses übrig. Um das Jahr 1500 wurde der heutige Teil der Ortskirche St. Wendelin im Stil der Spätgotik errichtet, Teile des Schiffs könnten auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Im Jahr 1534 wurde Schlaitdorf im Zuge der Reformation evangelisch. Zur Pfarrei Schlaitdorf gehörte seit 1654 auch Altenriet, das sich mit Neckartenzlingen zerstritten hatte und bis 1842 auch Häslach.
In der Zeit von 1842 bis 1863 wurde in (längst geschlossenen) Steinbrüchen Stubensandstein gewonnen, er wurde unter anderem zum Bau des Kölner Doms und des Ulmer Münsters verwandt. Dieser ist wegen seiner hohen Kalzit-Anteile besonders empfindlich auf Säure und verwittert daher schnell. Die aus Schlaitdorf stammenden Steine mussten daher später wieder ausgetauscht werden. Zwei ehemalige Steinbrüche sind heute Naturdenkmale.
1935 wurde das heute gültige Wappen verliehen, es zeigt im oberen Teil (Schildhaupt) eine Hirschstange auf goldenem Hintergrund und darunter ein rotes Herz auf weißem Hintergrund. Ursprünglich zeigte das alte Wappen anstatt eines Herzens ein Pflugeisen, doch wurde das Pflugeisen wohl fälschlicherweise als Herz interpretiert und deswegen das Wappen verändert.
Von 1938 an gehörte Schlaitdorf zum Landkreis Nürtingen, mit dem es 1973 im Landkreis Esslingen aufging.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Schlaitdorf von mehreren Brandbomben getroffen, durch die einige Gebäude zerstört wurden. Im Ersten Weltkrieg sind 21 Schlaitdorfer gefallen, im Zweiten Weltkrieg 26 gefallen und 15 vermisst.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag Einwohnerzahl 1. Dezember 1871 ¹ 705 1. Dezember 1900 ¹ 658 17. Mai 1939 ¹ 630 13. September 1950 ¹ 878 6. Juni 1961 ¹ 834 27. Mai 1970 ¹ 995 25. Mai 1987 ¹ 1.442 31. Dezember 1995 1.576 31. Dezember 2000 1.635 31. Dezember 2005 1.709 31. Dezember 2010 1.783 Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
Allgemeine Wählervereinigung 68,6 % -3,8 % 7 Sitze -1 Grüne Liste Schlaitdorf 20,6 % +6,3 % 2 Sitze +1 Unabhängige Bürger Schlaitdorf 10,8 % -2,5 % 1 Sitz ±0 Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Wappen
Blasonierung: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, in Silber ein rotes Herz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Die Sportvereinigung Germania Schlaitdorf ist der größte Verein im Ort und wurde 1932 gegründet. Die zwei aktiven Fußballmannschaften des Vereins spielen derzeit in der Kreisliga B. Weitere Sportvereine sind der Tennis-Club Schlaitdorf sowie der Schützenverein Schlaitdorf.
Regelmäßige Veranstaltungen
- jährlich:
- Schlaitdorfer Sommernacht der Freiwilligen Feuerwehr Schlaitdorf am ersten Samstag im August
- Bockbierfest an Fronleichnam
- Blaulichtparty der Freiwillige Feuerwehr Schlaitdorf am zweiten Samstag im Januar
- Sonnwendfeier des Albvereins OG Schlaitdorf
- Weihnachtsmarkt (am ersten Adventwochenende)
- alle 2 Jahre
- Dorffest
Literatur
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 1063-1079.
- Gemeinde Schlaitdorf (Hrsg.): Schlaitdorf. Aus der Geschichte eines schwäbischen Dorfes. Schlaitdorf, 1988.
- Der Landkreis Esslingen - Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i.V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 2, Seiten 410–421
Weblinks
Commons: Schlaitdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Schlaitdorf in der Beschreibung des Oberamts Tübingen von 1867 – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Digitalisierte Buchausgabe bei Stanford University Libraries and Academic Information resources
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