- Lindenberg (Vorpommern)
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Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu Wappen53.76666666666713.01666666666744Koordinaten: 53° 46′ N, 13° 1′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte Amt: Demmin-Land Höhe: 44 m ü. NN Fläche: 13,03 km² Einwohner: 234 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km² Postleitzahl: 17111 Vorwahl: 039996 Kfz-Kennzeichen: DM Gemeindeschlüssel: 13 0 71 089 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Goethestraße 43
17109 DemminBürgermeister: Albrecht Neukirch Lage der Gemeinde Lindenberg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Lindenberg ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Gemeinde liegt südwestlich von Demmin. Sie gehört dem Amt Demmin-Land an, das seinen Verwaltungssitz in der Demmin hat. Bis zum 1. Juli 2004 gehörte Lindenberg zum Amt Borrentin.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Lindenberg liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Stavenhagen und 17 km südöstlich von Demmin. Die Bundesstraße 194 verläuft westlich der Gemeinde. Der Ortsteil Lindenberg, der sich in der Mitte des Gemeindeterritoriums befindet, liegt direkt an der Landstraße 272 und an der Kreisstraße 297. Durch Lindenberg fließt der Augraben.
Ortsteile
- Lindenberg
- Hasseldorf
- Krusemarkshagen
Geschichte
Entstanden ist Lindenberg (Rellin) aus einer slawischen Burganlage aus dem 8/9. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Gemeinde als Rellin am 31. Januar 1283 als Eigentum des Bischof Herman zu Cammin.
Der jetzige Ort Lindenberg bestand früher aus zwei Feldmarken, dem ursprünglich slawischen Rellin und der im Zuge der deutschen Ostkolonisation hinzugekommenen deutschen Ansiedlung Lindenberg. Grenze beider Orte war der Augraben, wie noch auf der Karte der schwedischen Landesvermessung von 1698 ausgewiesen.[2] Die heute zu Lindenberg gerechnete Dorfkirche gehörte ursprünglich zu Rellin, wie noch Dokumente aus dem 16. Jahrhundert belegen, die heute im Landesarchiv Greifswald aufbewahrt werden. Es war das eigentliche Dorf, währenddessen Lindenberg im Prinzip nur aus den beiden Burgwällen östlich des Augrabens bestand.
Lindenberg war bis zum Tod von Hans Voß im Jahre 1535 Mittelpunkt der Grundherrschaft dieser adligen Familie. Bereits 1366 hatten sie von den Fürsten zu Werle das Recht zum Bau einer Befestigung in Lindenberg erhalten. Deshalb brach nach dem Tod von Hans Voß ein Streit zwischen den Herzögen von Mecklenburg und denen von Pommern wegen des Erbes aus, den aber die Pommern für sich entschieden. Sie bildeten aus den Besitzungen der von Voß, zu denen als zweites Sitzgut noch (Alt) Kentzlin gehörte, ein herzogliches Amt Lindenberg, welches aber zusammen mit den Besitzungen des säkularisierten Klosters Verchen von einem Amtmann bzw. Amtshauptmann verwaltet wurde.
Die Herzöge von Pommern-Wolgast, zu deren Territorium Lindenberg gehörte, bauten die alte Burg der von Voß am Ende des 16. Jahrhunderts zu einem Jagdschloss um, von dem eine zeitgenössische Beschreibung im Wojewodschaftsarchiv Szczecin vorliegt. Aber nur wenig später musste Herzog Philipp Julius das Amt Lindenberg zur Abtragung der gewaltigen Schuldenlast an seinen Hofmarschall Hans von Neuenkirchen verpfänden. Nach dessen Tod übernahm es sein Bruder Christoph von Neuenkirchen und nach dessen Tod wurde es unter seinen Erben aufgeteilt. Zur Zeit der schwedischen Landesvermessung 1698 teilten sich den Besitz des Amtes der Landrat Warnstett und ein Herr von Rieben. Kleinere Teile des Amtes waren bereits früher noch an andere Pfandinhaber gegangen.
Erst mit der Übernahme des Gebietes durch Preußen 1713 änderte sich dies und das Amt kam größtenteils wieder in königlichen Besitz. Eine Übersicht über dessen Besitzstand gibt die Zusammenstellung bei Brüggemanns Beschreibung des Herzogtums Vorpommern preußischen Anteils von 1779.
Die beiden Ortsteile Hasseldorf und Krusemarkshagen gehören ungefähr seit 1945 zu Lindenberg. Lindenberg lag an der Grenze von der preußischen Provinz Pommern zu Mecklenburg-Schwerin.
Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche von Lindenberg ist eine rechteckige Feldsteinkirche aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche hatte ursprünglich einen quadratischen Westturm mit spitzem Helm, jedoch wurde der Turm bei einem Brand 1920 zerstört und es blieb lediglich sein Feldsteinuntergeschoss erhalten. Die Ausstattung der Kirche stammt im Wesentlichen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, darunter der Altaraufsatz und die Altarschranken sowie die Kanzel und das Pfarrgestühl. Bei einer Restaurierung im Jahr 1956 wurden Wandmalereien freigelegt, die inschriftlich auf 1597 datiert sind. Die Orgel der Kirche ist eine in Stettin gefertigte Grüneberg-Orgel von 1867. Auf dem Kirchhof befindet sich ein freistehender Glockenstuhl, neben diesem ist ein Modell der Kirche aufgestellt, wie sie vor dem Brand 1920 ausgesehen hat.
Persönlichkeiten
In Lindenberg geboren wurde Wilhelm Karl Stolle (1704–1779), Pastor und Chronist der Stadt Demmin.
Literatur
- Dirk Schleinert: Das herzoglich-pommersche Amt Lindenberg im 16. und 17. Jahrhundert. In: Heimathefte für Mecklenburg und Vorpommern, 9. Jg. (1999), Heft 1, S. 19–23.
Weblinks
Commons: Lindenberg (Vorpommern) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Abbildung des im Reichsarchiv Kopenhagen befindlichen Exemplars in: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. 42. Jg. (2004), Heft 2, S. 21
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