Schloss Christiansburg (Kleinern)

Schloss Christiansburg (Kleinern)

Das ehemalige Schloss Christiansburg, von dem heute nichts mehr erhalten ist, stand in Kleinern, einem Ortsteil der heutigen Gemeinde Edertal im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Es wurde um 1662 erbaut und diente bis 1695 als Residenz des regierenden Grafen Christian Ludwig (1635-1706) von Waldeck-Wildungen, danach bis 1706 als Wohnsitz seines Sohnes und Nachfolgers Friedrich Anton Ulrich.

Das Schloss stand südlich der heutigen Wesetalstraße, gegenüber dem 1972/73 entstandenen Dorfgemeinschaftshaus.

Geschichte

Im Jahre 1511 erwarb Asmus I. von Geismar einen größeren Hof in Kleinern und baute ihn zum Rittersitz aus. 1613 errichtete Asmus II. von Geismar südlich des Orts einen neuen Burgsitz. Auf Grund der im Dreißigjährigen Krieg erfolgten Verarmung der Familie verkauften die Herren von Geismar die Burganlage 1661 an Graf Christian Ludwig von Waldeck-Wildungen. Unter Einbeziehung des Geismarschen Herrensitzes ließ dieser um 1662 durch den aus Mengeringhausen stammenden Emanuel Brand das Schloss Christiansburg errichten. Nach Fertigstellung der Gebäude verlegte er seinen Wohnsitz mit Hofstaat, Kanzlei und Regierung von Wildungen nach Kleinern. Aus- und Anbauten erfolgten noch bis 1674.

Nachdem Christian Ludwig 1692 auf Grund des von ihm mit Fürst Georg Friedrich von Waldeck-Eisenberg im Juni 1685 geschlossenen Erb- und Primogenitur-Vertrags auch die Teilgrafschaft Waldeck-Eisenberg geerbt hatte, verlegte er 1695 seine Residenz nach Arolsen.

Sein Sohn Friedrich Anton Ulrich vermählte sich 1700 mit Louise, Pfalzgräfin von Zweibrücken-Birkenfeld, und das Paar bewohnte bis 1706 das Schloss Christiansburg. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1706 übernahm Friedrich Anton Ulrich die Regierung und verlegte seinen Wohnsitz ebenfalls nach Arolsen. 1709/10, als Regierender Fürst von Waldeck und Pyrmont, ließ er Christiansburg abreißen (wohl auch, um Baumaterial für das ab 1710 in Arolsen entstehende neue Residenzschloss zu gewinnen), so dass von der in über vier Jahrzehnten entstandenen Pracht nichts erhalten geblieben ist.

Anlage

Die Schlossanlage war vierflügelig, mit quadratischem Innenhof, und umgeben von einem Wassergraben. Der zur Straße gelegene Flügel war zweigeschossig und hatte eine Toreinfahrt. Links schloss sich ein ebenfalls zweigeschossiger Flügel an, allerdings mit anderen Geschosshöhen, der zum Hof hin einen offenen Arkadengang im Renaissancestil besaß und in dessen Obergeschoss sich ein großer Festsaal mit offenem Kamin befand.

Weblinks

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