Burgstall Mederike

Burgstall Mederike

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Burgstall Mederike
Alternativname(n): Mederich, Mederike, Medrike, Mederke, Methriki, Medricki
Entstehungszeit: vor 1236
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Burgstall
Ort: Wüstung Mederich, Gemarkung Volkmarsen
Geographische Lage 51° 25′ 34,7″ N, 9° 4′ 37,2″ O51.42639.077192Koordinaten: 51° 25′ 34,7″ N, 9° 4′ 37,2″ O
Höhe: 192 m ü. NHN
Burgstall Mederike (Hessen)
Burgstall Mederike

Die ehemalige Burg Mederike (historisch auch Mederike, Medrike, Mederke, Methriki, Medricki, Medrecke[1]) ist eine abgegangene Burg in dem heute wüst gefallenen Dorf Mederich in der Gemarkung Volkmarsen, etwa 3 km westlich der Kernstadt Volkmarsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie lag in der Senke, wo heute die Landesstraße L 3081 von Volkmarsen nach Herbsen die Wande überquert. Die Stelle wird noch heute „Auf der Burg“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Spätestens im 13. Jahrhundert erbauten die ab 1209 urkundlich erwähnten Herren von Mederike, die dort das Gografenamt innehatten, auf Allodbesitz eine kleine, heute vollkommen verschwundene Wasserburg, die aber wohl eher den Charakter eines befestigten Hofes hatte.[2] Die Burg Mederike ist 1236 und 1269 erwähnt als Sitz der Familie gleichen Namens. Im Jahre 1318 wird sie wiederum erwähnt, als zwei Brüder von Mederich eine Erbteilung vornahmen,[3] und im Juli 1324 erkaufte sich Erzbischof Heinrich von Köln die Öffnung der bislang in keinem Lehnsverband befindlichen Burg.[4] 1386 übertrug Herbord von Mederich seine Rechte an der Burg Mederich an Erzbischof Friedrich III. von Köln.[5]

Die Herren von Mederike starben spätestens 1405 im Mannesstamm aus. Man nimmt an, dass die Burg - die möglicherweise zum Raubritternest verkommen war - um 1410 zerstört wurde, vermutlich durch Feuer, denn bei der Urbarmachung der dortigen Wiesen wurden erhebliche Mengen von verkohltem Getreide vorgefunden.[6] Die letzten Reste wurden um 1820 abgebrochen. 1929 waren noch Wälle und Gräben zu erkennen, aber 1989 konnte die Burg nur noch anhand von Bodenverfärbungen lokalisiert werden.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 31.
  • Gottfried Ganßauge, Walter Kramm, Wolfgang Medding: Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Kassel, Kreis Wolfhagen, Neue Folge, Band 1, 1937 (S. 183 f.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Arnold: Ansiedelungen und Wanderungen Deutscher Stämme: Zumeist nach hessischen Ortsnamen. 2. Ausgabe. Elwert, Marbug, 1881 (S. 136)
  2. Knappe, Mittelalterliche Burgen in Hessen, S. 31.
  3. Burchard Christian von Spilcker: Geschichte der Grafen von Everstein und ihre Besitzungen, Speyer'sche Buchhandlung, Arolsen, 1833 (para. CCCXXV.)
  4. Spilker, 1833 (2), Spilker, 1833 (9)
  5. Regesten der Erzbischöfe von Köln 9, Nr. 1158
  6. Mederich-Kapelle, bei Katholische Pfarrgemeinde St. Marien, Volkmarsen

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