- Schülp (Dithmarschen)
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Wappen Deutschlandkarte 54.258.91666666666670Koordinaten: 54° 15′ N, 8° 55′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Dithmarschen Amt: Büsum-Wesselburen Höhe: 0 m ü. NN Fläche: 9,27 km² Einwohner: 467 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km² Postleitzahl: 25764 Vorwahl: 04833 Kfz-Kennzeichen: HEI Gemeindeschlüssel: 01 0 51 105 Adresse der Amtsverwaltung: Kaiser Wilhelm-Platz
25761 BüsumWebpräsenz: Bürgermeisterin: Anke Friccius (WGSch) Lage der Gemeinde Schülp im Kreis Dithmarschen Schülp ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde liegt auf einer mittelalterlichen Wurt nahe der Eidermündung in die Nordsee. Landwirtschaft und zahlreiche Gartenbetriebe prägten die Geschichte des Ortes.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schülp liegt im Osten des Amtes an der Grenze zwischen Marsch und Geest. Das große Knollenbegonienanbaugebiet in den Gemeindegrenzen ist ein beliebtes Ausflugsziel des Tourismus.
Das Zentrum Schülps liegt auf einer ausschließlich aus Klei errichteten Wurt aus dem 12. Jahrhundert. Diese ist lang gestreckt und in Parzellen aufgeteilt. Auf der Flussseite der Eiderdeiche liegen Teile des Naturschutzgebiets Dithmarscher Eiderwatt, in dem u.a. 92 Tierarten leben, die auf der Roten Liste stehen. Entstanden ist es 1989 aus der Ausweitung des 69 Jahre älteren Gebiets „Vogelfreinsel Schülper Neuensiel“.
Gemeindegliederung
Schülperneuensiel, Schülperweide, Schülperaltensiel, Schülp und Schülperdeich
Geschichte
In Schülperaltensiel findet sich ebenfalls der älteste Deich der Region. In seinem Kern besteht er seit dem frühen 12. Jahrhundert, er hat heute aber keine praktische Funktion mehr für den Küstenschutz. Der Deich war Teil des ersten Deichbaus der Dithmarscher. Die Deiche ermöglichten erstmals Landwirtschaft im größeren Stil. Vorher war sie wegen der Flut- und Sturmflutgefahr auf enge Bereiche um die älteren Wurten herum begrenzt.
Bis 1609 war die Schülper Wurt Teil des Seedeiches hin zur Eider. In Schülperaltensiel entstand ein Eiderhafen, nach weiteren Eindeichungen richtung Eider später um 1600 Schülperneuensiel verlegt wurde. Vor allem wurde dort Getreide verladen, mittlerweile dient er aber nur noch als kleiner Segelhafen.
1964 entstand am Seedeich in Neuensiel ein Schöpfwerk, dass 7.250 Hektar der Gemeinden um Schülp herum in die Eider entwässert. Bei normalem Wasserstand arbeitet dieses als Siel, nur bei hohen Wasserständen der Eider wird das Schöpfwerk eingeschaltet, die Pumpen können bis zu 11.400 Liter pro Sekunde in den Fluss befördern.
Bekannt wurde die Gemeinde durch die zahlreichen Gärtnereien und insbesondere die Begonienzucht, so dass Schülp sich auch heute noch als „Blumendorf“ bezeichnet. Die ersten Begonien kamen 1886 in das Dorf, mitgebracht vom frisch ausgebildeten Gärtner Hans Diener aus Kiel. Dessen Nachkommen führen noch heute einen der größten Begonienzuchtbetriebe der Welt.[2]
Wie in ganz Dithmarschen begannen auch die Schülper 1900 die gute Eignung der Gegend zum Kohlanbau zu entdecken, so dass die Wirtschaft des Orts nun auf Blumen und Gemüse beruhte. Zeitweise züchteten Betriebe dort auch noch in großer Zahl Maiblumen, Gladiolen, Gloxinien, Tulpen und Narzissen.[2]
Noch bis in die 1970er wählte das Dorf jährlich eine Tulpenkönigin. Die Umstellung auf Tulpensetzmaschinen überlebte die Schülper Gärtnerwirtschaft nicht. Die Betriebe waren im zunehmenden internationalem Handel zu klein, die Furchen, die die Setzmaschinen zogen sorgten dafür, dass die Tulpen im Nordseeklima oft tagelang im Wasser standen und ihre Zwiebeln verfaulten.[2]
Gab es allerdings in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ein Dutzend Gärtnereien in Schülp, so sind es 2007 nur noch sechs von denen nur noch die Gärtnerei Diener auch Begonien züchtet.[3]
Anmerkungen
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Sabine Nolting: "Blumengarten Schleswig-Holstein". Husum Verlag 2008 ISBN 978-3-89876-391-2 S. 38–41
- ↑ Dithmarscher Landeszeitung:„Stromerzeugung statt Begonien“
Weblinks
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