Welmbüttel

Welmbüttel
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Welmbüttel führt kein Wappen
Welmbüttel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Welmbüttel hervorgehoben
54.1966666666679.248333333333372
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: Kirchspielslandgemeinden Eider
Höhe: 72 m ü. NN
Fläche: 7,6 km²
Einwohner:

456 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25782
Vorwahl: 04838
Kfz-Kennzeichen: HEI
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 125
Adresse der Amtsverwaltung: Kirchspielsschreiber-
Schmidt-Straße 1
25779 Hennstedt
Webpräsenz: www.amt-eider.de
Bürgermeisterin: Karin Wrage (WGW)
Lage der Gemeinde Welmbüttel im Kreis Dithmarschen
Karte

Welmbüttel ist eine amtsangehörige Gemeinde im Amt Kirchspielslandgemeinden Eider, Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein (Deutschland). In ihr leben knapp 500 Einwohner auf 7,60 km². Hier liegt das Zentrum der so genannten Dithmarscher Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge einer Ortschaft sind heute nur mit archäologischen Mitteln zu bestimmen. Dennoch haben die ersten schriftlichen Erwähnungen einen besonderen Stellenwert. Die Kirche in Tellingstedt ist als Unterkirche der Meldorfer Kirche zu sehen. In den Texten der Gründungszeit dieser Kirche wird Welmbüttel nicht erwähnt.

Wie viele andere Gemeinden Dithmarschens ist auch Welmbüttel in den Klageschriften von 1447 erwähnt (Urkundenbuch Michelsen S. 45/46). Hier kann aus der Aufstellung des Textes das Jahr 1402 genannt werden. Es lautet dort, "...als man schrieb vierzehnhundert in dem anderen Jahre, des Mittwochs nächst vor dem ehrenhaften Feste, geheißen das Fest Christi Leichnam,..." daraus folgt der 24. Mai 1402, weiter im Text wird die Höhe des Schadens genannt.

"...so klagen die frommen Leute in dem Dorfe Willembüttele... ...1000 Mark". Für Schrum und Gaushorn waren dort "...Scrume ... ...4000 Mark und Goweshorn... ...800 Mark" genannt.

Die Klagen sind nach Jahren (später, "...vierzehnhundert drittem Jahre...") und nach Orten gelistet, so kommen für andere Orte auch Mehrfachnennungen vor. Zur Ortsnamenendung siehe -büttel.

Geografie

Landschaft

Das bewaldete Geestgebiet (Dithmarscher Schweiz) hat am Rugebarg 72 m ü. NN die höchste Stelle in der Gemeinde. Der bekannte "Heidberg" ist mit seinen 46 m ü. NN deutlich niedriger, dafür bei den Wanderern als beliebtes Ziel im Kreisforst angesehen. Die Geest um Welmbüttel ist eine Wasserscheide. Im südwestlichen Teil des Kreisforstes entspringt die Tielenau, die über Tellingstedt in die Eider fließt. Das Oberflächenwasser der westlichen Geestseite sammelt sich in kleinen Bächen bis es in die Miele fließt. Die Broklandsau im Norden hat mehrere Quellen im Ort. Im Kreisforst bei den alten, inzwischen trockengefallenen Teichen entspringt die Osterau, die Wierbek hat mehrere Quellen, eine entspringt am Bahnhofsberg und speist mehrere Teiche so auch an der B 203, bevor sie im Norderwohld weitere Quellbäche in sich vereint. Der auf der Grenze zur Gemeinde Schrum laufende Bach ist bei Neocorus schon um 1600 mit Kellihorn-Scheide-Beek benannt und stellte gleichzeitig zwischen Welmbüttel und Schrum die Grenze der beiden Dithmarschen dar (Neocorus Bd. II Seite 267). Dieser Bach heißt später Schrum-Brooks-Beke und wird weiter südlich zur Westerau und schließlich zur Gieselau, welche vor dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals in die Eider mündete. Heute entwässert sie über den Gieselau-Kanal in den Nord-Ostsee-Kanal.

An der Quelle der Tielenau gibt es unter anderem eine etwa 8000 Jahre alte nachgewiesene Fundstelle von Steinzeitbewohnern in der Gegend. Hierzu findet sich mehr im Steinzeitpark und Steinzeitdorf im Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf AÖZA.

Die beiden großen Waldgebiete Norderwohld und Kreisforst sind heute ein Anziehungspunkt für Wanderer und Erholungssuchende. Durch menschliche Eingriffe entstand im Kreisforstgebiet bis zum 19. Jahrhundert eine große Heidefläche, die erst später (um 1905) wieder durch Bewaldung, vor allem mit Kiefern, geschlossen werden konnte. Der Norderwohld ist seit seiner ersten bekannten Aufzeichnung (1725) nahezu unverändert, er ist ein typischer Bauernwald.

Bauwerke

Sender Welmbüttel

In Welmbüttel befindet sich seit dem 20. Dezember 1952 der Sender Heide (damals 2. Hörfunkprogramm des NWDR), dieser wurde am 20. Dezember 1959 zu einem Grundnetzsender des Norddeutschen Rundfunks ausgebaut. Der alte Gittermast hatte eine Höhe von 93 Meter und stand auf einer Sockelhöhe von 60 m ü. NN, dieser Gittermast von 1952 wurde 1988 abgebaut. Bereits im Jahre 1987 wurde der neue 152 Meter hohe abgespannte Stahlfachwerkmast mit quadratischem Querschnitt, ca. 30 Meter versetzt in der Nähe errichtet. Er ist mit einer Höhe von über 200 m ü. NN das höchste Bauwerk im Kreis Dithmarschen. Seit 1987 werden sämtliche NDR-Hörfunkprogramme sowie R.SH und Delta Radio mit jeweils 15 kW ERP (Ausnahme: N-JOY 0,5 kW) ausgestrahlt. Im Sommer 2006 erhielt der Gittermast eine verstärkte Abspannung, um am 17. August 2006 eine neue Antennenspitze aufnehmen zu können. Mit dieser neuen Antenne sind DVB-T-Ausstrahlungen für Dithmarschen und große Teile der angrenzenden Kreise (bis Helgoland) möglich. Bis zur Umstellung auf DVB-T strahlte der Sender auch das analoge ARD-Fernsehprogramm auf VHF aus.

Sonstiges

Eine Besonderheit in Dithmarschen ist die Zugehörigkeit des Feuerlöschbezirks der Gemeinde, denn der Brandschutz wird von der Freiwilligen Feuerwehr Welmbüttel (Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind Gaushorn, Schrum und Welmbüttel) ausgeübt, welche zum Amt Kirchspielslandgemeinden Eider (Amt KLG Eider) gehört. Somit ist für den Brandschutz in Schrum das Amt KLG Eider zuständig und das Amt Mitteldithmarschen für alle anderen Verwaltungsaufgaben.

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Welmbüttel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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