Sankt Annen (Dithmarschen)

Sankt Annen (Dithmarschen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Sankt Annen
Sankt Annen (Dithmarschen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sankt Annen hervorgehoben
54.3530555555569.07694444444454
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: KLG Eider
Höhe: 4 m ü. NN
Fläche: 14,87 km²
Einwohner:

321 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25776
Vorwahl: 04882
Kfz-Kennzeichen: HEI
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 096
Adresse der Amtsverwaltung: Kirchspielsschreiber-Schmidt-Straße 1
25779 Hennstedt
Webpräsenz: www.amt-eider.de
Bürgermeister: Tjark Schütt (AWS)
Lage der Gemeinde Sankt Annen im Kreis Dithmarschen
Karte

Sankt Annen ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein (Deutschland). Sie liegt an der L 156 zwischen Friedrichstadt und Lunden und besteht aus den Ortsteilen Neufeld, Damm und Österfeld. Das Ortsgebiet St. Annens grenzt an die Eider.

Über die Eider führt eine 1916 erbaute Eisenbahnbrücke sowie eine Autobrücke in den Kreis Nordfriesland. Die Nachbarstadt Friedrichstadt ist mit dem Auto in fünf Minuten erreichbar.

Die größte Sehenswürdigkeit ist die Kirche der heiligen Anna. Die Heilige Anna ist zugleich Namensgeberin des Ortes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kirche der heiligen Anna, Zeichnung um 1895
Kirche der heiligen Anna

Die Geschichte von Sankt Annen als eigenständiger Siedlung begann 1500 mit dem Bau der Sankt-Annen-Kirche. Drei Familien aus dem Geschlechterverband der Russebellingmannen im östlichen Kirchspiel Lunden hatten gelobt, eine Kapelle zu bauen, wenn ihnen die Eindeichung eines neues Koogs, des Bosbüttelerkoogs gelang. Bis 1499 wurden die Kinder in der Schwabstedter Kirche getauft, eine Reise mit angesichts der Strömung der Eider, dem Wechsel der Gezeiten und eventuell auftretenden Sturmfluten ungewissem Ausgang.

Die Dithmarscher als geschickte Rechner ließen nach Rom zu Papst Julius II. schicken, um erfolgreich eine Bulle zu erwerben, mit dem Inhalt, dass allen Förderern des Kirchenbaus 100jähriger Ablass gewährt würde. Als die Kirche so erfolgreich gebaut wurde, gab es Konflikte mit dem Lundener Kirchspielrat, der sich gegen eine neue Kirche und damit den Machtverlust aussprach. Die Erbauer von Sankt Annen schickten wieder zu Papst Julius II. und ließen sich erfolgreich das Patronatsrecht über die Kirche verleihen. Die Siedlung um Sankt Annen gewann aber nie die volle Unabhängigkeit von Lunden. Der Kirchenbau gehört in eine spätere Phase der Dithmarscher Siedlungsgeschichte, als neue Kirchbauten nur noch einen eng lokal begrenzten Einfluss hatten und nicht wie vorher zu Mittelpunkten von räumlich ausgedehnten Kirchspielen wurden.

Sankt Annen war Wohnort des „Bauerngenerals“ Claus Heim, der in den späten 1920ern ein wichtiger Führer der Landvolkbewegung war. Er führte mehrere Bombenanschläge auf Vertreter der Weimarer Republik aus und wurde nach seiner Verhaftung zu einer Symbolfigur des bäuerlichen Widerstands gegen die Demokratie.

Zum 1. April 1934 wurden die Gemeinden Sankt Annen-Damm, Sankt Annen-Neufeld und Sankt Annen-Österfeld aus einem Teil des Kirchspiels Lunden gebildet und am 1. Juli 1936 zur Gemeinde Sankt Annen zusammengeschlossen.

Politik

Seit der Kommunalwahl 2008 hat die Wählergemeinschaft AWS alle neun Sitze in der Gemeindevertretung.

Wappen

Blasonierung: „In Silber die golden nimbierte, mit einem roten Kleid und einem grünen Mantel bekleidete heilige Anna, ein aufgeschlagenes Buch in den Händen haltend. Im blauen Wellenschildfuß drei silberne Karauschen in der Stellung 2 : 1, die untere linksgewendet.“[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Anna mit Ausstattung
  • Kirchhof
  • Kirchhofsmauer mit Pforte
  • Grabmale bis 1870

Literatur

Verein Dorf und Welt St. Annen e. V. (Hrsg.): 500 Jahre St. Annen. Fortführung 1992–2006. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2006, ISBN 978-3-89876-309-7

Weblinks

 Commons: Sankt Annen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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