- Signal-Iduna-Arena
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Signal Iduna Park
(bis 1. Dezember 2005 Westfalenstadion)Signal Iduna Park vom Fernsehturm aus aufgenommen Daten Klassifikation Ort Dortmund, Deutschland Architekt 1971-1974: Hochbauamt Dortmund;
1. und 2. Ausbaustufe: Ulrich Drahtler/GSP Dortmund;
3. Ausbaustufe: Architekten Schröder Schulte-Ladbeck;
4. Ausbaustufe WM 2006/weitere Umbauten und Erweiterungen: Planungsgruppe Drahtler GmbH, DortmundEigentümer Westfalenstadion Dortmund GmbH & Co. KG Verein Borussia Dortmund Eröffnung 2. April 1974 Erstes Spiel TBV Mengede - VfB Waltrop 1:2 Kapazität 80.552 Plätze Kapazität (internat.) 65.718 Plätze Oberfläche Naturrasen Kosten 200 Mio. Euro (geschätzt) Sanierungen zuletzt 2006 Veranstaltungen Der Signal Iduna Park (bis 1. Dezember 2005 Westfalenstadion) ist mit 80.552 Zuschauerplätzen in Bundesliga-Konfiguration das größte reine Fußballstadion Deutschlands. Er ist die Spielstätte des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und war bereits mehrfach Austragungsort internationaler Fußballturniere, zuletzt der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, sowie von Heimspielen der deutschen Nationalmannschaft. Das Stadion mit den markanten gelben Pylonen der Dachkonstruktion ist ein Wahrzeichen der Stadt Dortmund.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Stadion wurde zwischen 1971 und 1974 für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 mit einer Zuschauerkapazität von 54.000 Zuschauern errichtet. Es kostete lediglich 31,7 Millionen DM, da sich Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund für den Bau eines Palettenstadions in Fertigbauweise entschieden hatten. Den Hauptanteil der Baukosten trugen der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen
Eröffnet wurde das Stadion mit einem Benefizspiel zwischen Borussia Dortmund und dem alten Rivalen Schalke 04, der zu Gunsten des wirtschaftlich angeschlagenen Reviernachbarn ohne Gage antrat. Schalke siegte 3:0. Das Vorspiel und damit das eigentliche erste Spiel im Stadion bestritten die Damenmannschaften des TBV Mengede und des VfB Waltrop. Zur Saison 1974/75 zog Borussia Dortmund vom Stadion Rote Erde in die neue Spielstätte um. Das erste Bundesligaspiel, das in diesem Stadion ausgetragen wurde, fand am 2. April 1976 zwischen dem VfL Bochum (der während des Neubaus des Ruhrstadions im April 1976 hierher umzog) und dem FC Schalke 04 statt (1:4); erster Torschütze in einem Bundesligaspiel war dabei Erwin Kremers. Die Borussia selbst spielte zu diesem Zeitpunkt noch in der 2. Bundesliga Nord.
Das Stadion blieb bis Anfang der 1990er Jahre baulich nahezu unverändert. 1992 erfolgte die Umrüstung von Steh- zu Sitzplätzen durch das Hochbauamt der Stadt Dortmund. Die auf der Nordtribüne befindlichen Stehplätze wurden zu Sitzplätzen, wodurch sich das Fassungsvermögen auf 42.800 verringerte.
Umbau und Erweiterung
Zwischen 1995 und 1999 wurde eine erste Umbauphase realisiert. Ziel war die Aufstockung und Erweiterung durch Errichtung eines Oberrangs bei allen Tribünen. Der ausführende Architekt der 1. und 2. Ausbaustufe war Ulrich Drahtler vom Dortmunder Architekturbüro Gustav Schulze und Partner, Tragwerksplaner das Büro Engels Ingenieure Dortmund. Begonnen wurde mit West- und Osttribüne an den Längsseiten des Spielfeldes. Nach dem Ausbau der beiden Tribünen hatte das Westfalenstadion eine Kapazität von 55.000 Zuschauern. Auf der Westtribüne befindet sich seitdem die Ehrentribüne; zudem wurde dort ein VIP-Bereich eingerichtet.
In der zweiten Ausbaustufe wurden auch Nord- und Südtribüne mit einem Oberrang überbaut. Auf der Nordtribüne wurden im Oberrang Sitzplätze errichtet, während der Oberrang der Südtribüne traditionell als Stehplatz realisiert wurde. Als reine Stehplatztribüne fasst die Südtribüne seitdem fast 25.000 Zuschauer (exakt: 24.454) und ist damit die größte in Europa; insgesamt bot das Stadion nach diesem Ausbau 68.600 Besuchern Platz. Bei internationalen Spielen kann die Stehplatztribüne innerhalb kurzer Zeit mit Sitzplätzen bestückt werden. Die Zuschauerkapazität des Stadions verringert sich dabei um rund 15.000 Plätze. Die erste Ausbaustufe wurde von der Hochtief AG durchgeführt, die zweite vom Osnabrücker Baukonzern Köster AG.
Zwischen den Jahren 2002 und 2003 wurde die dritte Ausbaustufe durchgeführt. Ziel war es, die bislang offenen Stadionecken zu schließen und damit die Kapazität des Stadions weiter zu erhöhen. Planende Architekten waren das Architekturbüro Schröder Schulte-Ladbeck, die Tragwerksplanung übernahm die Firma Engels Ingenieure GmbH, Berger & Berger.
Nach der dritten Ausbaustufe belief sich die Kapazität des Stadions auf knapp 83.000 Zuschauer. Die Außenseite der Nordtribüne wurde verglast, im Inneren finden sich Gastronomiebereiche. Auffälliges bauliches Merkmal sind die außengeführten, leuchtend gelben Stahlpylonen, die weit über das Dach hinausragen und von vielen Punkten der Stadt sichtbar sind.
Ein letzter Umbau zur Vorbereitung des Stadions auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 fand in der Sommerpause 2005 durch die Architekten der Dortmunder „Planungsgruppe Drahtler“ statt. Es erfolgte die Installation eines elektronischen Zugangssystems, die Aufwertung der Plätze für Behinderte, der Umbau der VIP-Bereiche, der Spielerkabinen und der sanitären Einrichtungen. Aufgrund der Umbaumaßnahmen der Tribünen fielen 1.500 Zuschauerplätze weg, und das Stadion bot noch Platz für 81.264 Zuschauer.
Die UEFA deklarierte den Signal-Iduna-Park anschließend zum Fünf-Sterne-Stadion. Es ist damit eines der fünf deutschen Stadien, in denen Endspiele der Champions League oder ein Europameisterschaftsfinale stattfinden dürfen.
Nach der offiziellen Beschwerde eines Familienvaters, welcher aufgrund der teilweise dicht gedrängt stehenden Zuschauer auf der Südtribüne die Unversehrtheit seiner Kinder gefährdet sah, bestand die Bezirksregierung Arnsberg darauf, zur Erhöhung der Sicherheit zusätzliche Freiflächen im Stehplatzbereich des Signal-Iduna-Parks einzurichten. Mit dieser Maßnahme sollen Rettungswege frei gehalten werden, welche im Notfall dem Sanitätspersonal schnellen Zugang zum Unfallort gewähren bzw. bei Bedarf eine schnelle Evakuierung der gesamten Tribüne ermöglichen. Durch die Umsetzung wurde zum Start der Bundesligasaison 2006/07 die Kapazität des Stadions noch einmal auf 80.708 Plätze reduziert. Bei internationalen Spielen, bei welchen ausnahmslos Sitzplätze erlaubt sind, beträgt die Zuschauerkapazität 65.718.
2007 erfolgte eine weitere Baumaßnahme an der vor der Nordostecke gelegenen ehem. Geschäftsstelle von Borussia Dortmund, dem August-Lenz-Haus. Neben einem zweigeschossigen Fanshop wurde mit dem Strobels eine gastronomische Einrichtung mit Biergarten angelegt. Die Umbauplanungen für die 1993 errichtete und seit längerem leerstehende ehem. Vereinsverwaltung wurden ebenfalls von der Dortmunder „Planungsgruppe Drahtler“ durchgeführt. Während der Fußball-WM 2006 wurde das August-Lenz-Haus vorübergehend als Standort des FIFA-WM-Organisationskomitees Dortmund genutzt.
Zur Saison 2008/2009 wurde die Kapazität um 156 Plätze auf, von da an, 80.552 verringert. Diese Verkleinerung der Kapazität kam dadurch zustande, dass auf der Nordtribüne eine komplette Reihe von Sitzplätzen, von dieser Saison an, nicht mehr für den Kartenverkauf zur Verfügung stand, da es sich hierbei um Plätze mit einer eingeschränkten Sicht für die Zuschauer handelte.
Bvb hannover.jpgSignal Iduna Park beim Spiel gegen Hannover 96 im September 2006
Umbenennung
Am 1. Dezember 2005 wurde aus dem Westfalenstadion der Signal Iduna Park. Für die Namensrechte des Stadions erlöst Borussia Dortmund bei optimalem sportlichem Erfolg geschätzte 20 Millionen Euro. Der Vertrag über die Umbenennung zwischen Borussia Dortmund und der Signal Iduna Gruppe gilt bis 2016.[1] Die Dortmunder Fanszene ist geteilter Meinung über diesen Schritt, da er einerseits finanzielle Sicherung bietet, aber andererseits einen Traditionsbruch darstellt.
Die Bezirksvertretung Innenstadt-West beschloss Anfang 2006, eine Straße in Stadionnähe Am Westfalenstadion zu nennen. Der Verein wertete diese Entscheidung als unsensibel gegenüber dem Sponsor, während viele BVB-Fans und Dortmunder erfreut waren, dass der traditionsreiche Name nun mit der Straße erhalten bleibt.
Mitte Dezember 2006 wurde zusätzlich der Bahnhof Dortmund Westfalenhalle der Deutschen Bahn in Dortmund Signal-Iduna-Park umbenannt.
Borusseum
Seit dem 19. Dezember 2008, dem 99. Geburtstag des Vereins, existiert in der Nordostecke des Stadions das „Borusseum“, ein Museum rund um die Geschichte von Borussia Dortmund. Maßgeblich geplant wurde das Borusseum von der Fan- und Förderabteilung des BVB sowie vom amtierenden Schatzmeister des Vereins, Reinhold Lunow. Aufgrund der Schulden des Vereins wurde das Museum komplett aus Spenden finanziert.
WM-Spiele im Dortmunder Stadion
Spiele zur FIFA-WM 1974
Dortmund wurde 1972 als Spielort der WM 1974 bestimmt. Die Stadt Dortmund beschloss daraufhin den Neubau eines Stadions. Dieses wurde in Betonfertigbau errichtet und 1974 eingeweiht.
Während der Weltmeisterschaft 1974 fanden im neuerbauten Westfalenstadion die folgenden Begegnungen statt:
14. Juni 1974 WM 1974, 1. Hauptrunde Schottland – Zaire 2:0 (2:0) 19. Juni 1974 WM 1974, 1. Hauptrunde Niederlande – Schweden 0:0 (0:0) 23. Juni 1974 WM 1974, 1. Hauptrunde Niederlande – Bulgarien 4:1 (2:0) 3. Juli 1974 WM 1974, 2. Hauptrunde Niederlande – Brasilien 2:0 (0:0) Spiele zur FIFA-WM 2006
Das Stadion war Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Während der WM wurde das Stadion ohne Sponsorennamen FIFA WM-Stadion Dortmund genannt.
Während der Fußballweltmeisterschaft 2006 fanden im Stadion folgende Partien statt:
Sa, 10. Juni 2006, 18 Uhr Gruppe B Trinidad und Tobago – Schweden 0:0 Mi. 14. Juni 2006, 21 Uhr Gruppe A Deutschland – Polen 1:0 Mo, 19. Juni 2006, 15 Uhr Gruppe G Togo – Schweiz 0:2 Do, 22. Juni 2006, 21 Uhr Gruppe F Japan – Brasilien 1:4 Di, 27. Juni 2006, 17 Uhr Achtelfinale Brasilien – Ghana 3:0 Di, 4. Juli 2006, 21 Uhr Halbfinale Deutschland – Italien 0:2 n.V. Weitere Spiele ohne Beteiligung von Borussia Dortmund
Neben den WM-Spielen fanden folgende Spiele im Signal Iduna Park ohne Beteiligung von Borussia Dortmund statt:
Anderweitige Nutzung
Neben der reinen Nutzung als Fußballstadion wurde der Signal Iduna Park in der Vergangenheit auch für andere Veranstaltungen genutzt. Beispiele hierfür sind jährliche Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas sowie Box- und Konzertveranstaltungen.
Unter der Südtribüne des Westfalenstadions befindet sich zudem ein Landesleistungszentrum für den Boxsport des Westdeutschen Amateur-Box-Verbandes, welches hauptsächlich von lokalen Dortmunder Boxvereinen zum Training genutzt wird.
2007 wurde erstmals während der Sommerpause ein Freiluftkino eingerichtet. Im selben Jahr fand zudem eine Serie von Jazzkonzerten im Stadion statt. Auch für die folgenden Jahre sind gleiche oder ähnliche Veranstaltungen vorgesehen.
Statistiken
- Zuschauerrekord: In der Saison 2003/04 stellten die Fans von Borussia Dortmund einen Europarekord auf. 1,35 Millionen Zuschauer besuchten während der Saison das Dortmunder Stadion. Das waren durchschnittlich 79.000 Fans pro Spiel.
- Im März 2008 stellten der gastgebende BVB und FC Carl Zeiss Jena im Halbfinale des DFB-Pokals einen Zuschauerrekord für diesen Wettbewerb auf. Anwesend waren im ausverkauften Stadion 80.708 Zuschauer.
- „Unschlagbar in Dortmund“: Bis zum Halbfinalspiel der WM 2006 gegen Italien (0:2 n.V.) war die Deutsche Fußballnationalmannschaft in Dortmund (Stadion Rote Erde und Signal Iduna Park) ungeschlagen. Nur ein Spiel gegen eine Auswahl von Wales ging unentschieden aus, den Rest gewann die deutsche Elf.
- Der Stromverbrauch pro Spiel beträgt etwa 10.000 Kilowattstunden.
Bildergalerie
Siehe auch
- Stadion Rote Erde
- Weiße Wiese
- Liste der größten Fußballstadien der Welt
- Liste der größten Stadien der Welt
- Liste der größten Stadien in Deutschland
Einzelnachweise
Weblinks
- Private Seite mit Bildern und Berichten zum Stadion
- Seite des Signal Iduna Parks beim BVB
- Seite des Signal-Iduna-Parks von der Signal-Iduna-Gruppe
- Webseite über Signal Iduna Park bei archINFORM
- Seite des derzeit (Mai 2008) im Bau befindlichen Borusseum
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
51.49257.4516666666667Koordinaten: 51° 29′ 33″ N, 7° 27′ 6″ O
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