Wieslauterbahn

Wieslauterbahn
Hinterweidenthal Ost–Bundenthal-Rumbach
Strecke der Wieslauterbahn
Kursbuchstrecke (DB): 675.1
Streckennummer (DB): 3312
Streckenlänge: 15,324[1] km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12.625[1] 
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Zweigleisigkeit:
Legende
Strecke – geradeaus
von Landau in der Pfalz
Bahnhof, Station
0,0 Hinterweidenthal Ost
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Pirmasens
Bahnhof, Station
1,9 Hinterweidenthal Ort
   
3,7 Awanst NATO-Tanklager
   
6,0 Moosbachtal (geplant)
Bahnhof, Station
7,8 Dahn
Haltepunkt, Haltestelle
8,5 Dahn Süd
Haltepunkt, Haltestelle
10,8 Busenberg-Schindhard
Haltepunkt, Haltestelle
13,7 Bruchweiler
   
Schmalspurbahn von Ludwigswinkel
Kopfbahnhof – Streckenende
15,1 Bundenthal-Rumbach

Die Wieslauterbahn – seltener auch Wasgaubahn, Wieslautertalbahn oder Lauterbahn genannt – ist eine Nebenbahn in Rheinland-Pfalz. Sie zweigt im Bahnhof Hinterweidenthal Ost von der Hauptbahn Landau–Pirmasens ab und führt über Dahn nach Bundenthal-Rumbach. Ihre größte Bedeutung erlangte sie im Ausflugsverkehr.

Auf der 1911 eröffneten Strecke wurde 1966 der Personenverkehr mit Ausnahme des Ausflugszugs „Der Bundenthaler“ von und nach Mannheim eingestellt. Im Jahr 1976 wurde auch dieser Zug eingestellt. Bis 1995 gab es noch Güterverkehr. Seit 1997 wurde an Sonn- und Feiertagen wieder Personenverkehr eingeführt, dessen Fortführung nach der Jahrtausendwende zeitweise gefährdet war, aber inzwischen mittelfristig gesichert ist. Jahrzehntelangen Stilllegungsplänen begegnete die regionale Bevölkerung wiederholt mit Widerstand und trug so zum Erhalt der Bahnstrecke bei.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Erste Pläne für den Bau einer Eisenbahnstrecke durch das Dahner Felsenland bestanden schon 1862.[2] Die Strecke sollte von Zweibrücken aus über Pirmasens, Dahn und Bergzabern verlaufen und bei Winden in die 1855 eröffnete Pfälzische Maximiliansbahn einmünden. Das Teilstück von Winden nach Bergzabern, die sogenannte Kurbadlinie wurde als Stichbahn 1870 eröffnet. Hauptargument für den Bau einer Strecke quer durch den Wasgau war seinerzeit in erster Linie das touristische Potential.[3] Parallel dazu gab es im elsässischen Weißenburg Bestrebungen, eine dem internationalen Verkehr dienende Strecke entlang der Wieslauter über Dahn und Selz bis nach Rastatt zu errichten. Im Jahr 1873 wurde ein entsprechendes Komitee gegründet. Im selben Jahr konstituierte sich in Dahn ebenfalls ein Komitee, das eine Strecke entlang der Wieslauter projektierte.[4]

Bauarbeiter bei der Errichtung der Strecke (1909)

1899 begann hingegen von Seiten des bayerischen Verkehrsministeriums die konkrete Planung einer Verbindung in der Relation Pirmasens–Lemberg–Dahn–Weißenburg. Nachdem sich herausstellte, dass mit 7,5 Millionen Mark der finanzielle Aufwand einer solchen Linienführung zu teuer sein würde, fiel die Entscheidung zugunsten einer deutlich billigeren Stichstrecke über Hinterweidenthal bis nach Bundenthal, die von der 1875 eröffneten Südpfalzbahn Landau–Zweibrücken abzweigen sollte.[4]

Eröffnungszug am 1. Dezember 1911 in Hinterweidenthal Ort

1904 wurde das Projekt in einem Gesetz genehmigt.[4] Die Bauarbeiten sollten sieben Jahre dauern. Eigens für die neu entstehende Bahnstrecke wurde an der Südpfalzbahn zwischen den Unterwegshalten Hauenstein und Hinterweidenthal-Kaltenbach der neue Abzweigbahnhof Hinterweidenthal errichtet. Der Bahnhof Hinterweidenthal-Kaltenbach wurde in Kaltenbach umbenannt. Da weder die Station Kaltenbach noch der neue Bahnhof Hinterweidenthal sich in günstiger Nähe zum Siedlungsgebiet von Hinterweidenthal befand, erhielt die Gemeinde an der Nebenbahn den ortsnahen Halt Hinterweidenthal Ort. Weitere Stationen entstanden in Dahn, Reichenbach, Bruchweiler und Bundenthal.

Am 1. Dezember 1911 fuhr der erste Zug der Bayerischen Staatseisenbahnen, der von einer Dampflokomotive der Gattung T 4.I gezogen wurde, von Hinterweidenthal nach Bundenthal.[2] Der Andrang in der Bevölkerung war am Eröffnungstag an allen Bahnhöfen sehr groß.[5]

Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg

Die Städte Bergzabern und Weißenburg hofften weiterhin darauf, dass die Bahnstrecke ab Bundenthal in Richtung Osten fortgesetzt würde. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch die Realisierung dieser Pläne, zumal Weißenburg (nun Wissembourg) nach Ende des Krieges zusammen mit dem übrigen Elsass Frankreich zugeschlagen wurde.[5] In der Folgezeit bildeten sich Initiativen, die sich um eine Fortführung in Richtung Süden entlang der Sauer bemühten, um vor allem die bislang abseits gebliebenen Orte Schönau, Fischbach und Ludwigswinkel ans Bahnnetz anzubinden.

Auf Betreiben des französischen Militärs, das ein Lager in Ludwigswinkel besaß, wurde ab 1920 mit der Wasgauwaldbahn eine Schmalspurbahn vom Bahnhof Bundenthal-Rumbach aus bis nach Ludwigswinkel gebaut. Ursprünglich war jedoch geplant, sie in Normalspur als Fortsetzung der Wieslauterbahn über NiederschlettenbachNothweiler–Schönau–Fischbach zu bauen; das Reichsschatzministerium erlaubte aus Kostengründen lediglich eine Ausführung in Schmalspur.[6] Zunächst nur für die Streitkräfte Frankreichs bestimmt, wurde die 1921 eröffnete Strecke drei Jahre später auch für die Zivilbevölkerung freigegeben. Da die französische Garnison bereits 1930 abzog, wurde die Anschlussstrecke nach nur neun Betriebsjahren stillgelegt.

Durch die Intriebnahme der Wieslauterbahn erlebte der Tourismus in der Region einen großen Aufschwung. Dazu verkehrte auf der Bahnstrecke – auf Initiative des Pfälzerwald-Vereins – von Anfang an jeden Sonntag ein Ausflugszug von Ludwigshafen bis nach Bundenthal-Rumbach. Dieser hatte bereits ab 1906 existiert, jedoch lautete das Fahrtziel in den ersten Jahren Pirmasens. Bis Neustadt an der Weinstraße folgte er der Pfälzischen Ludwigsbahn, um nach einem Richtungswechsel bis Landau in der Pfalz die Maximiliansbahn und danach bis Hinterweidenthal die Südpfalzbahn zu benutzen. Im Volksmund erhielt dieser Ausflugszug den Spitznamen „Bundenthaler“ und wurde in der Folgezeit stark frequentiert. Als die Deutsche Reichsbahn den Bundenthaler zum Winterfahrplan 1932/33 streichen wollte, war der Protest in der Bevölkerung gegen dieses Vorhaben so groß, dass es verworfen wurde.

1935 modernisierte die Reichsbahn die Strecke. Unter anderem wurden die Unterwegsstationen mit Bruchsaler Stellwerken und neuer Signaltechnik ausgerüstet. Zum Bau des Westwalls wurden über die Bahnlinie zudem Materialien und Arbeitskräfte transportiert. Obwohl die Wieslauterbahn im Zweiten Weltkrieg das Ziel mehrerer Luftangriffe war, entstanden kaum größere Schäden. Lediglich der Bahnhof Dahn fiel den Kampfhandlungen zum Opfer.

Der Niedergang nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach 1945 erhielt Dahn den zusätzlichen Haltepunkt Dahn Süd. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Dahn musste aufgrund der Kriegsschäden einen Neubau erhalten, der 1959 fertiggestellt wurde. In den 1960er Jahren wurde beim Streckenkilometer 3,78 zwischen Hinterweidenthal und Dahn ein rund ein Kilometer langes Anschlussgleis zu einem Tankstofflager der NATO errichtet. In der Folge verkehrten auf diesem Abschnitt regelmäßig schwere Kesselwagen-Züge, für die eine eigene Diesellokomotive zuständig war.[7]

Die Werklokomotive der ehemaligen Dillinger Hütte wurde 1972 durch die Fördergemeinschaft Wasgau e. V. am Bahnhof Bundenthal-Rumbach aufgestellt (2010)

In den 1960er Jahren ging die Inanspruchnahme der Strecke jedoch deutlich zurück. Deshalb beantragte die Deutsche Bundesbahn beim Bundesverkehrsministerium die Einstellung des Personenverkehrs. Zudem hatte die Deutsche Bundesbahn einen parallelgeführten Bahnbusverkehr eingeführt, der weitere Reisende vom Schienenverkehr abzog. Die Deutsche Bundesbahn erklärte unter anderem deshalb den Betrieb der Wieslauterbahn für unrentabel. Am 25. September 1966 wurde auf der Strecke der Personenverkehr eingestellt. Die Bevölkerung protestierte gegen dieses Vorhaben so vehement, dass sie die Abschiedsfahrt des letzten fahrplanmäßigen Zuges am 24. September 1966 im Dahner Bahnhof um mehrere Stunden verzögerte. Lediglich der Ausflugszug „Der Bundenthaler“ verkehrte aufgrund der großen Nachfrage vorerst weiterhin. Im Mai 1976 fuhr auch dieser Zug letztmalig. Danach wurde die Strecke nur noch von Sonderzügen befahren, so beispielsweise vom Zug „Deutsche Weinstraße“.

Der sporadische Güterverkehr blieb zunächst erhalten. Nach den letzten Holztransporten im Sommer 1987 kam das endgültige Aus für den Gütertransport am 30. April 1995. Zuletzt gab es gegen zehn Uhr gelegentlich noch eine Übergabefahrt.[8]

Ab den 1990er Jahren war die Bundesbahndirektion Saarbrücken bestrebt, die Strecke komplett stillzulegen.[9] Um dies zu erreichen, legte sie sämtliche Kosten, die zum Unterhalt der Strecke notwendig waren, auf die wenigen Sonderzüge um.[9]

Reaktivierung

Viele Bürger vor Ort wollten sich mit der Einstellung des Gesamtbetriebes nicht abfinden. Dies führte bereits 1987 zur Gründung des Vereins Eisenbahnfreunde Dahn e. V., dessen Vereinsziele unter anderem beinhalten, die Wieslauterbahn vor der Stilllegung zu bewahren und sie unter Denkmalschutz zu stellen.[10] Die Bemühungen waren bald erfolgreich: seit dem 1. Juni 1997 findet auf der Wieslauterbahn wieder regelmäßiger Zugverkehr statt. An Sonn- und Feiertagen befährt der „Bundenthaler“ die Bahnstrecke wieder. Zunächst verkehrten zwei Zugpaare an Sonn- und Feiertagen, deren Anzahl bald verdoppelt wurde. Neuer Eigentümer der Strecke wurde die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. Der frühere Bahnhof Hinterweidenthal wurde dabei in Hinterweidenthal Ost umbenannt, da seine vorherige Bezeichnung mittlerweile an den im Ortsteil Kaltenbach gelegenen Haltepunkt an der Queichtalbahn vergeben war. Infrastrukturunternehmen war zunächst die Kuckucksbähnel-Infrastruktur GmbH, die im Elmsteiner Tal seit den 1980er Jahren die Museumsbahn Kuckucksbähnel unterhält.

Die Strecke war wenige Jahre nach der Reaktivierung erneut von der Einstellung bedroht: So wurden 2001 Pläne der Stadt Dahn bekannt, wonach die Bahntrasse auf einer Länge von 800 Metern innerhalb der Kleinstadt einer Umgehungsstraße weichen sollte. Unterstützt wurde dieses Vorhaben durch die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. Jedoch machte sich der Widerstand vor Ort erneut bemerkbar, auch Experten kritisierten die geplante Stilllegung.

Regionalbahn nach Landau im Bahnhof Dahn (2008)

2006 kam es zur öffentlichen Ausschreibung der Bahnstrecke. Daraufhin bewarben sich insgesamt vier Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Den Zuschlag erhielt die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die die Bahn am 1. September 2007 für die Dauer von zehn Jahren pachtete. Der Betrieb wird weiterhin von DB Regio durchgeführt.[11]

Vor allem seit den 2000er Jahren stiegen die Fahrgastzahlen kontinuierlich. So wurde im Jahr 2009 ein Zuwachs um 40 Prozent erzielt; andere Angaben sprechen gar von mehr als 60 Prozent. Im selben Jahr verkaufte die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland die Strecke für 160.000 Euro an die AVG, behielt sich aber für den Fall einer Streckenstilllegung ein Rückkaufrecht vor.

Planmäßiger Schienenpersonennahverkehr findet derzeit nur an Wochenenden und Feiertagen von Mai bis Oktober statt. Das Angebot wurde schrittweise von zwei auf bis zu fünf Zugpaare pro Tag erhöht. Dabei wird teilweise das sogenannte Flügelzugprinzip angewendet, bei dem zwei Dieseltriebwagen in Doppeltraktion zum Einsatz kommen. Der vordere Zugteil fährt ab Hinterweidenthal weiter nach Pirmasens und der hintere nach Bundenthal-Rumbach. Samstags fahren zwei Zugpaare als Felsenland-Express von Karlsruhe nach Bundenthal-Rumbach und zurück. Sonntags fährt der Zug einmal von Karlsruhe nach Bundenthal, pendelt am Nachmittag nach Hinterweidenthal Ost und zurück, um abends wieder nach Karlsruhe zurück zu fahren. Ergänzt wird das Angebot sonntags durch den Bundenthaler von Mannheim nach Bundenthal-Rumbach und zurück sowie zwei Zugpaare von Landau nach Bundenthal-Rumbach und zurück, je eines morgens und abends.

Streckenbeschreibung

Verlauf

Die Strecke bei Busenberg-Schindhard

Im Bahnhof Hinterweidenthal Ost zweigt die Strecke von der Queichtalbahn Landau (Pfalz)Pirmasens ab. Zunächst verläuft die Bahntrasse parallel zur Bundesstraße 10, um diese anschließend zu unterqueren und das Siedlungsgebiet der Gemeinde Hinterweidenthal zu erreichen. Ab dort folgt sie der Wieslauter bis ins etwa 15 Kilometer entfernte Bundenthal. Annähernd parallel verläuft bis Dahn die Bundesstraße 427. Noch vor Dahn befinden sich Abstellgleise sowie ein Gleisanschluss zu einem nahe gelegenen ehemaligen Tanklager. Anschließend wird die Ruine der Burg Neudahn passiert, auf Höhe des Bahnhof Dahn befindet sich der sogenannte Jungfernsprung. Nach dem Haltepunkt Busenberg-Schindhard folgt eine größere Rechtskurve, während das Tal der Wieslauter ab dort zunehmend breiter wird. Nach rund 15 Kilometern wird der Endbahnhof Bundenthal-Rumbach erreicht.

Die Wieslauterbahn verläuft auf kompletter Länge innerhalb des Landkreises Südwestpfalz. Mit Hinterweidenthal, Dahn, Bruchweiler-Bärenbach und Bundenthal wird dabei das Gebiet von vier Gemeinden durchquert.

Betriebsstellen

Am Hausbahnsteig des Bahnhofs Hinterweidenthal Ost, der zwischenzeitlich stark zurückgebaut wurde, beginnen die Züge der Wieslauterbahn. Die Züge der Queichtalbahn halten im Bahnhof lediglich sonn- und feiertags, da er aufgrund seiner ortsfernen Lage ausschließlich dem Umstieg auf die Anschlussstrecke dient.

Der Bahnhof Hinterweidenthal Ort besaß einst als Holzverladestelle eine große Bedeutung. Die dafür benötigten Gleisanlagen sind auch heute noch vorhanden. Das Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz.

Einzig im Bahnhof Dahn sind heute Zugkreuzungen möglich. Seine größte Bedeutung hatte er Ende der 1930er Jahre.[12] Im Güterverkehr empfing der Bahnhof hauptsächlich Bau- und Brennstoffe,[7] weil hier der Westwall errichtet wurde. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Bahnhof bei einem Luftangriff zerstört, 1959 wurde das Gebäude wiederaufgebaut.

Haltepunkt Busenberg-Schindhard (2010)

Der Haltepunkt Dahn Süd wurde erst nach 1945 neu eingerichtet. Busenberg-Schindhard trug früher die Bezeichnung Reichenbach und war ebenfalls ein Bahnhof, ehe er zurückgebaut wurde. Er gehört nicht zur Gemarkung einer der beiden heute namensgebenden Gemeinden, die einige Kilometer entfernt liegen, sondern zum Dahner Ortsteil Reichenbach. Der Unterwegshalt Bruchweiler war früher ebenfalls ein Bahnhof.[5]

Der Bahnhof Bundenthal-Rumbach ist der Endbahnhof der Wieslauterbahn. Von 1921 bis 1930 begann hier die schmalspurige Kleinbahn Wasgauwaldbahn nach Ludwigswinkel.

Nach der Stilllegung des Personenverkehrs plante die Deutsche Bundesbahn Anfang der 1970er Jahre den Abriss aller Hochbauten. Jedoch bildete sich 1972 der Verein Fördergemeinschaft Wasgau e. V., der diese Maßnahmen verhindern wollte. Während der Güterschuppen noch vor der Vereinsgründung beseitigt wurde, konnte das Bahnhofsgebäude gerettet werden. Später erwarb der Förderverein eine 1941 von Škoda gebaute Werklokomotive der Dillinger Hütte, die 1978 am Bahnhofsvorplatz als Denkmal aufgestellt wurde.

Fahrzeugeinsatz

Triebwagen der Baureihe 628 und 798 (Uerdinger Schienenbus) in Bundenthal-Rumbach (2007)

Anfangs kamen auf der Strecke Dampflokomotiven der Baureihe T 4.I zum Einsatz.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen bis zur vorübergehenden Einstellung des Personenverkehrs hauptsächlich Uerdinger Schienenbusse der Baureihen VT 95 und VT 98 die Leistungen im Personenverkehr. Für die Sonderzüge wurden Diesellokomotiven der Baureihe 218 verwendet. Der Güterverkehr war zuletzt mit Diesellokomotiven der Baureihen 211 und 212 abgewickelt worden, die aus den Bahnbetriebswerken Kaiserslautern und Landau kamen. Seit der Reaktivierung bis zur Sommersaison 2010 wurde der Betrieb mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 durchgeführt. Die Strecke ist Bestandteil des Südpfalznetzes und wird durch DB Regio bedient. Seit der Saison 2011 kommen Dieseltriebwagen der Baureihe 642 zum Einsatz[13]. Seit 2010 kommt planmäßig auch ein Esslinger Triebwagen der AVG zum Einsatz, der die Fahrten des Felsenland-Express an Sonn- und Feiertagen sowie neu auch an Samstagen bedient. Der Triebwagen, der 1958 erbaut wurde und sich bis 1994 im Eigentum der SWEG befunden hatte, war eigens für seinen Einsatz auf der Wieslauterbahn restauriert worden. An den entsprechenden Kosten beteiligte sich der Landkreis Südwestpfalz und erhielt im Gegenzug die Garantie, dass dieser bis mindestens 2023 verkehrt.

Die AVG hat von den Dahner Eisenbahnfreunden einen Rottenkraftwagen der Bauart Klv 53 erworben, der vor Ort für Streckenarbeiten genutzt wird.

Zukunftspläne

Die Albtal-Verkehrsgesellschaft erwägt die Errichtung eines zusätzlichen Haltepunkts "Moosbachtal" im Norden der Gemarkung der Stadt Dahn auf Höhe des Moosbachtals und der Burg Neudahn, mit dem zwei Campingplätze, eine Pfälzerwaldhütte, der Dahner Felsenpfad und einige Gaststätten erschlossen werden sollen.[14] Außerdem wird überlegt, zusätzlich mittwochs Züge verkehren zu lassen und mehr Platz für Fahrräder innerhalb der Triebwagen anzubieten.[15]

Nach 2015 soll es im Rahmen der Weiterentwicklung des Rheinland-Pfalz-Takts zum Rhein-Neckar-Takt 2020 auch im Berufsverkehr Züge auf der Strecke geben. Dabei sollen durchgehende Züge von Dahn bis nach Landau fahren.[16]

Darüber hinaus gibt es Überlegungen, das stillgelegte Industriegleis in Dahn für den Holztransport zu reaktivieren, da auf dem unmittelbar anschließenden Gelände ein Verladeplatz für Stammholz geplant ist. Auf diese Weise seien Holztransporte dort billiger als auf der Straße durchführbar.[17]

Literatur

  • Klaus D. Holzborn: Eisenbahn-Reviere Pfalz. transpress, Berlin 1993, ISBN 3-344-70790-6.
  • Reiner Schedler: Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland einst und jetzt. In: Wolf-Dieter Machel (Hrsg.): Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland (einst & jetzt) (von Rügen bis Rosenheim, von Aachen bis Zwickau). GeraNova Zeitschriftenverlag, 1998 (Online, abgerufen am 23. August 2010).

Weblinks

 Commons: Wieslauterbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Harald Reisel: Steckbrief Wieslauterbahn. Abgerufen am 28. Januar 2011.
  2. a b Schedler, S. 1
  3. Schedler, S. 2f
  4. a b c d Schedler, S. 3
  5. a b c Schedler, S. 4
  6. Schedler, S. 5
  7. a b Schedler, S. 9
  8. Holzborn, S. 118
  9. a b Holzborn, S. 119
  10. Steckbrief Eisenbahnfreunde Dahn auf harald-reisel.de
  11. AVG pachtet Wieslautertalbahn, Meldung vom 6. November 2007 auf Eurailpress Online
  12. Schedler, S. 8
  13. Südpfalznetz - Übersicht
  14. Die Pläne liegen fertig in der Schublade - Zugfahrgäste fragen immer öfter nach einem Bahnhaltepunkt am Neudahner Weiher“. In: Pirmasenser Zeitung. 15. Juli 2010.
  15. Pirmasens - Bundenthal: Statt Stillstand mit voller Kraft voraus. In: Rheinpfalz. 9. April 2009.
  16. Eckhard Buddruss: Malik folgt auf VRN-Chef Schreiner. In: Rheinpfalz. Juni 2009.
  17. Holger Keller: Pirmasens - Dahn: Rollen bald wieder Güterzüge im Wieslautertal?. In: Rheinpfalz. 5. September 2009.
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