Queichtalbahn

Queichtalbahn
Landau–Pirmasens
Strecke der Queichtalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 675
Streckennummer (DB): 3450
Streckenlänge: 47,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Bundesland (D): Rheinland-Pfalz
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
Strecke – geradeaus
Untere Queichtalbahn von Germersheim
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Pfälzische Maximiliansbahn von Neustadt an der Weinstraße
Bahnhof, Station
24,5 Landau (Pfalz) Hbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Maximiliansbahn nach Karlsruhe/Wissembourg
   
Landau (Pfalz) Krankenhaus (geplant)
Haltepunkt, Haltestelle
27,5 Landau (Pfalz) West
   
Landau (Pfalz) Kreisverwaltung (geplant)
Bahnhof, Station
30,3 Godramstein
Haltepunkt, Haltestelle
32,9 Siebeldingen-Birkweiler
Tunnel
Kirchberg-Tunnel (93 m)
Haltepunkt, Haltestelle
34,7 Albersweiler 167 m
   
34,8 Albersweiler
Bahnhof, Station
39,5 Annweiler am Trifels 181 m
   
Annweiler West (geplant)
   
Annweiler-Sarnstall (geplant)
Haltepunkt, Haltestelle
43,1 Rinnthal 190 m
Tunnel
Schwerwoog-Kopf-Tunnel (108 m)
Bahnhof, Station
47,4 Wilgartswiesen 220 m
Haltepunkt, Haltestelle
50,2 Hauenstein Mitte
Haltepunkt, Haltestelle
51,6 Hauenstein (Pfalz) 235 m
Bahnhof, Station
56,1 Hinterweidenthal Ost
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Wieslauterbahn nach Bundenthal-Rumbach
Bahnhof, Station
58,0 Hinterweidenthal (ehem. Kaltenbach (Pfalz)) 217 m
Tunnel
Münchweiler Tunnel (841 m)
Bahnhof, Station
62,5 Münchweiler an der Rodalb 272 m
Tunnel
Neuhof-Tunnel (304 m)
   
Rodalben-Neuhof (geplant)
Haltepunkt, Haltestelle
69,0 Rodalben 254 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Biebermühlbahn von Pirmasens
Bahnhof, Station
72,3 Pirmasens Nord
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Biebermühlbahn nach Kaiserslautern
Strecke – geradeaus
Schwarzbachtalbahn nach Saarbrücken
Queichtalbahn zwischen Annweiler und Rinnthal
Landau Hbf., Ausgangspunkt der Queichtalbahn

Die Queichtalbahn ist eine Eisenbahnstrecke im Bundesland Rheinland-Pfalz von Landau in der Pfalz nach Pirmasens Nord. Sie ist bauhistorisch betrachtet Teil der Südpfalzbahn Landau–Zweibrücken, die am 25. November 1875 eröffnet wurde. Während sie auf diese Weise früher im Güterverkehr Teil einer bedeutenden Ost-West-Magistrale bildete und vom überregionalen Fernverkehr mitbenutzt wurde, dient die Strecke heute ausschließlich dem Personennahverkehr. Ihren heutigen Namen erhielt sie von der Queich, einem Fluss, dessen Lauf sie aufwärts von Landau bis Hauenstein folgt. Seit 1994 bildet sie zusammen mit dem Abschnitt Pirmasens Nord–Pirmasens Hauptbahnhof die Kursbuchstrecke 675.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Queichtalbahn beginnt im Hauptbahnhof von Landau. Dort fahren die Züge meistens von Gleis 2 oder seltener von Gleis 1 am Hausbahnsteig ab. Nach der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof lässt sie die Pfälzische Maximiliansbahn Neustadt an der Weinstraße–Landau–Winden–Wissembourg/Karlsruhe links zurück und umfährt die Stadt Landau in einem großen Bogen, in der sie mit dem Haltepunkt Landau West und dem Bahnhof Godramstein noch zweimal hält. Anschließend tritt sie in den Landkreis Südliche Weinstraße ein.

Zwischen Godramstein und Albersweiler durchfährt sie das Weinbaugebiet der Pfalz und kreuzt etwa auf Höhe des Haltepunktes Siebeldingen-Birkweiler die Deutsche Weinstraße. Hinter Albersweiler tritt sie in den Pfälzerwald ein. Ab Wilgartswiesen befindet sich die Queichtalbahn im Landkreis Südwestpfalz. Dem namensgebenden Fluss, der Queich, folgt sie bis kurz vor Hauenstein. Nach dem Bahnhof Hinterweidenthal, der nur von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen bedient wird, zweigt die Wieslauterbahn nach Bundenthal-Rumbach ab. Nachdem sie bisher am nördlichen Rand des Wasgaus, dem südlichen Teil des Pfälzerwaldes verkehrte, so tritt sie anschließend in den mittleren Teil des Pfälzerwaldes, genauer genommen in das Gräfensteiner Land, ein. Mittels des Münchweiler Tunnels wird die pfälzische Hauptwasserscheide unterquert.

Anschließend verläuft die Queichtalbahn, der Rodalb folgend, durch Münchweiler an der Rodalb sowie nach Passieren des Neuhof-Tunnels durch die Stadt Rodalben. Am westlichen Rand des Pfälzerwaldes angekommen, erreicht sie den Eisenbahnknotenpunkt Pirmasens Nord (früher: Biebermühle), wo sie stürzt und anschließend nach rund sieben Kilometern im Kopfbahnhof Pirmasens Hbf endet.

Der Nullpunkt der Kilometrierung befindet sich etwa 1,5 km östlich der Rheinbrücke der Bruhrainbahn zwischen Rheinsheim und Germersheim an der Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die offizielle Streckennummer für den Abschnitt bis Pirmasens Nord ist 3450. Für den Abschnitt Pirmasens Nord–Pirmasens Hbf lautet sie 3310.

Geschichte

Bau und Planung der Strecke

Nachdem in der Pfalz die Ludwigsbahn Ludwigshafen–Saarbrücken und die von ihr abzweigende Maximiliansbahn Neustadt–Wissembourg/Karlsruhe eröffnet worden waren, setzten sich die Orte im Queichtal für eine Eisenbahnverbindung ein, die in Landau von der Maximiliansbahn abzweigen und bis nach Zweibrücken verlaufen sollte.

Die pfälzische Eisenbahnverwaltung stand diesen Bestrebungen zunächst nicht sehr wohlwollend gegenüber, zumal sich der Bau des Streckenabschnitts durch den Pfälzerwald sehr aufwändig gestalten würde.

Allerdings ließen die Queichtalgemeinden nicht locker und verfochten weiterhin hartnäckig den Bau einer solchen Verbindung. So sollte vor allem Annweiler mit seinen Industrieansiedlungen, aber auch die Orte zwischen Landau und Annweiler von einem Eisenbahnanschluss profitieren, sodass die geplante Strecke in Angriff genommen wurde. Beim Bau wurden zudem Teile des Ende des 17. Jahrhunderts errichteten Albersweilerer Kanal zugeschüttet.

Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft (1874–1909)

Am 12. September 1874 eröffnete die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft den Streckenabschnitt Landau–Annweiler; der Abschnitt Annweiler–Zweibrücken folgte am 25. November 1875. Die Strecke wurde als unmittelbare Fortsetzung der Unteren Queichtalbahn Germersheim–Landau gebaut, was an der einheitlichen Kilometrierung der beiden Strecken erkennbar ist.

Zeitgleich wurde die insgesamt 6,9 Kilometer lange Stichstrecke von Biebermühle (heute: Pirmasens Nord) nach Pirmasens eröffnet. Hier verkehrten wegen der starken Steigungen zunächst Lokomotiven der Baureihe 94.0, die von der Pfalzbahn eigens für diese Strecke angeschafft worden waren.

Ab September 1887 war die Strecke durchgängig zweigleisig befahrbar. Sie war eine der wichtigsten Güterabfuhrstrecken in Deutschland, während der Personenverkehr eine untergeordnete Rolle spielte.

Ab Mai 1890 verkehrten auf der Queichtalbahn Fernzüge der Relation MünchenStuttgartBruchsalGermersheimLandauBiebermühle (heute Pirmasens Nord)–Zweibrücken–Rohrbach (Saar)St. IngbertSaarbrücken, über eine Strecke, die heute zwischen Germersheim und Landau stillgelegt ist (siehe auch Bruhrainbahn, Untere Queichtalbahn und Schwarzbachtalbahn (Pfalz)).

Bahnhof Pirmasens Nord (rechts im Bild), links der Weiler Biebermühle

Entwicklung bis 1945

Am 1. Dezember 1911 wurde die von der Queichtalbahn abzweigende Wieslauterbahn Hinterweidenthal–Dahn–Bundenthal-Rumbach eröffnet. Fortan verkehrte auf dieser Strecke sonntags der „Bundenthaler“, der in Ludwigshafen am Rhein startete, dann Teilstücke der Pfälzischen Ludwigsbahn (Abschnitt Ludwigshafen–Neustadt an der Weinstraße) und der Maximiliansbahn (Neustadt–Landau) sowie von Landau bis Hinterweidenthal auch die Queichtalbahnstrecke benutzte. Eigens für diese neue Bahnstrecke wurde an der Queichtalbahn der neue Abzweigebahnhof Hinterweidenthal eröffnet, während der bisherige Bahnhof Hinterweidenthal-Kaltenbach in Kaltenbach umbenannt wurde.

Inzwischen dominierten preußische und pfälzische Dampflokomotiven den Güterverkehr. Im Personenzugdienst waren es meistens preußische P 8 und T 18, später Baureihen 38 und 78, die die Züge führten. Die T 5 wurden im Schiebebetrieb von 95ern ersetzt.

In den dreißiger Jahren wurde der Bahnhof Biebermühle zwecks besserer Orientierung in Pirmasens Nord umbenannt, obwohl er weit entfernt von Pirmasens und nicht einmal auf dessen Gemarkung liegt; diesen Namen trägt er jedoch bis heute.

Noch 1939 war die Queichtalbahn als Teil der Magistrale Bruchsal–Saarbrücken als Kursbuchstrecke 242 verzeichnet.

Bahnhofsgebäude von Landau
Gebäude des aufgelassenen Bahnhofs Albersweiler

Deutsche Bundesbahn (1945–1993)

Als Folge der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde zwischen 1945 und 1947 das zweite Gleis der Südpfalzbahn und damit das der Queichtalbahn durch die französische Besatzungsmacht schrittweise demontiert.[2] Noch heute ist die Lage des zurückgebauten Gleises auf weiten Teilen der Strecke sichtbar.

Nach der Elektrifizierung der Pfälzischen Ludwigsbahn ging der Güterverkehr auf der Südpfalzbahn rapide zurück. Dafür erlebte der Personenverkehr einen großen Aufschwung. Außerdem erhielten Landau und Pirmasens neue Bahnhofsgebäude, da die Vorgängerbauten im Krieg sehr stark beschädigt worden waren. Der Bahnhof Pirmasens Hbf wurde zudem von fünf auf drei Bahnsteigkanten zurückgebaut.

1975 wurde das hundertjährige Jubiläum der Südpfalzbahn Landau–Annweiler–Zweibrücken–Saarbrücken mit Dampfzügen gefeiert. Am 30. Mai 1976 wurde der „Bundenthaler“ eingestellt, nachdem auf der Wieslauterbahn der übrige Personenverkehr bereits zehn Jahre zuvor aufgegeben worden war.

Ab 1981 wurden die Bahnhöfe Rodalben, Hauenstein, Rinnthal und Landau West schrittweise zu Haltepunkten herabgestuft. Der Bahnhof Albersweiler wurde aufgegeben; der gleichnamige Ort erhielt stattdessen einen günstiger gelegenen Haltepunkt. Aufgrund der hohen Anzahl an Zugkreuzungen in den verbliebenen Bahnhöfen und den damit einhergehenden Verspätungen im Personenverkehr wurden die Güterzüge in der Folgezeit zunehmend über die Ludwigsbahn umgeleitet.[2]

Ab 31. Mai 1985 wurden im Zwei-Stunden-Takt Schnell- beziehungsweise Eilzüge über die Queichtalbahn von Saarbrücken über Karlsruhe und Stuttgart nach München geführt. In Landau machten diese Züge Kopf, um über die Maximiliansbahn den Weg in Richtung Karlsruhe und München zu nehmen. Ab 1988 fuhren die Schnellzüge nur noch bis Stuttgart, manchmal nur noch bis Karlsruhe. 1991 wurden diese Schnellzüge durch Regionalschnellbahnen (RSB) ersetzt, die nur bis Karlsruhe fuhren und mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 betrieben wurden. 1993 gab es von seiten der Bundesbahndirektion Saarbrücken Pläne, den Streckenabschnitt Annweiler–Pirmasens stillzulegen.

Queichtalbahn 2008 zwischen Landau Hbf und Landau West

Deutsche Bahn (seit 1994)

1994 wurden die Regionalschnellbahnen eingestellt; somit verschwand die Strecke im Personenverkehr aus dem überregionalen Verkehrsnetz. Die Züge der Strecke Landau–Pirmasens Nord–Zweibrücken wurden somit endgültig zur Regionalbahn herabgestuft. Die Südpfalzbahn wurde dabei im Kursbuch in zwei Abschnitte aufgeteilt: Der Abschnitt Pirmasens–Saarbrücken wurde fortan als Kursbuchstrecke (KBS) 674 („Schwarzbachtalbahn“) aufgeführt und der Abschnitt Pirmasens–Landau als KBS 675 („Queichtalbahn“).

Die Züge der Queichtalbahn machen seitdem in Pirmasens Nord Kopf und fahren anschließend zum Hauptbahnhof von Pirmasens. Zwei Jahre lang, bis 1996, wurden die Züge der Queichtalbahn über die Maximiliansbahn bis nach Neustadt (Weinstraße) durchgebunden.

1997 wurde an Sonn- und Feiertagen der so genannte „Rosengartenexpress“ eingeführt, ein als Regional-Express verkehrender Ausflugszug von Landau nach Zweibrücken. Aufgrund geringer Inanspruchnahme wurde sein Betrieb bereits zwei Jahre später wieder eingestellt. Der Name des Zuges bezog sich auf das Wahrzeichen der Stadt Zweibrücken, den Rosengarten.

Am 1. Juli 1997 wurde auf der Wieslauterbahn der regelmäßige Ausflugsverkehr wieder aufgenommen. Im Zuge der Reaktivierung des damaligen Bahnhofs Hinterweidenthal wurde dieser in "Hinterweidenthal Ost" umbenannt. Diese Umbenennung war notwendig geworden, um Verwechslungen mit dem Haltepunkt Hinterweidenthal zu vermeiden, der in früheren Zeiten als Bahnhof die Namen "Kaltenbach (Pfalz)" bzw. "Hinterweidenthal-Kaltenbach" getragen hatte.

2007 modernisierter Bahnhof Rinnthal

Im September 2000 wurde das 125-jährige Jubiläum der Queichtalbahn mit Dampfzugfahrten der Ulmer Eisenbahnfreunde (UEF) gefeiert. Die Dampfzüge verkehrten dabei im Ring Landau–Pirmasens Nord–Kaiserslautern–Neustadt–Landau und fuhren dabei somit über Streckenabschnitte der Biebermühlbahn, der Pfälzischen Ludwigsbahn und der Maximiliansbahn.

Die Strecke wurde ausgeschrieben, sodass die Strecke seit Dezember 2010 mit modernen Dieseltriebwagen der Baureihe 642 von DB Regio betrieben wird. Auch die Infrastruktur wurde modernisiert, so ging im April 2010 das ESTW Landau in Betrieb, das seither den Landauer Hauptbahnhof und den Bahnhof Godramstein von Neustadt (Weinstr) aus fernsteuert, sodass dann in naher Zukunft die Züge aus dem Queichtal mit den Regional-Expressen der Linie Neustadt - Karlsruhe in Landau vereinigt werden und umsteigefreie Verbindungen von und nach Karlsruhe geschaffen werden.

Betrieb

Fahrplan

Baureihe 642 am Haltepunkt Hauenstein Mitte

Die Strecke wird von der Deutschen Bahn (DB) betrieben. Es kommen seit Dezember 2010 hauptsächlich Dieseltriebwagen der Baureihe 642 zum Einsatz. Im Kursbuch ist sie als KBS 675 verzeichnet.

Die Züge der Queichtalbahn verkehren meistens im Stundentakt (Rheinland-Pfalz-Takt) mit Kreuzung in Annweiler und Münchweiler zu den üblichen Symmetrieminuten und bedienen mit Ausnahme von Hinterweidenthal Ost alle Unterwegshalte; am Abend gibt es zwischen Landau und Pirmasens Nord vereinzelt Taktverdichtungen.

In Pirmasens besteht Anschluss zur Biebermühlbahn sowie zur Strecke nach Saarbrücken. In Landau haben die Züge Anschluss an diejenigen der Maximiliansbahn. Der Bahnhof Hinterweidenthal Ost wird lediglich sonn- und feiertags von Mai bis Oktober bedient, um den Umstieg von den Zügen der Wieslauterbahn von und nach Pirmasens bzw. Landau zu ermöglichen, wenn diese Züge nicht bis nach Landau, Mannheim oder Karlsruhe durchgebunden sind.

Die Strecke verläuft innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN); zwischen Landau und Rinnthal gelten ebenso Fahrscheine des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), wobei es einen Übergangstarif gibt, der zur Fahrt bis nach Hinterweidenthal Ost und zur Nutzung der vollständigen Wieslauterbahn berechtigt.

Fahrzeuge

Ab den fünfziger Jahren wurden die meisten Nahverkehrszüge aus Schienenbussen oder dampf-, später diesellokgeführten Züge mit drei- und vierachsigen Umbau-Wagen gebildet. Im Güterverkehr wurden zu dieser Zeit Loks der Baureihen 50 und 86 eingesetzt. Diese wurden in den 1960ern durch Dieselloks der Typen V 100 und V 60 verdrängt.

In den 1970er Jahren kamen Silberling-Nahverkehrswagen zum Einsatz. Die D-Züge hatten das übliche Wagenmaterial der DB. Hier wurden anfangs Dampflokomotiven der 01, nach der Verdieselung zuerst die 220, ab 1972 Loks der Baureihe 218 verwendet.

In den achtziger Jahren wurde der Nahverkehr neben Schienenbussen mit Wendezügen, die mit Diesellokomotiven der Baureihe 212 oder 218 und mintgrün lackierten vierachsigen Personenwagen bewältigt. Ab Anfang der 1990er Jahre wurden beide Zugkombinationen allmählich durch Dieseltriebwagen der Baureihe 628 abgelöst, die bis Dezember 2010 das Betriebsgeschehen dominierten. Dann wurden diese von Triebwagen der Baureihe 642 abgelöst, die aktuell dort eingesetzt werden.[3].

Seit der Sommersaison 2010 verkehren planmäßige Personenzüge eines privaten Betreibers, der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), auf der Queichtalbahn. Sie bedienen samstags, sowie an Sonn- und Feiertagen von Mai bis Oktober mit einem historischen Esslinger Triebwagen den "Felsenland-Express" Karlsruhe - Bundenthal-Rumbach.

Güterverkehr

Der Güterverkehr, der auf der Queichtalbahn anfangs eine sehr große Bedeutung – vor allem für den Kohletransport aus dem Saarland – besaß, wurde immer weiter zurückgestuft.[2] Dies wird besonders an den zurückgebauten Bahnhöfen deutlich. Seit 1998 findet er nicht mehr statt, wobei er sich zuletzt auf den Abschnitt Landau–Wilgartswiesen beschränkt hatte. Die Queichtalbahn dient somit heute ausschließlich dem Personenverkehr.[2]

Allerdings gibt es noch Relikte, die auf den ehemaligen Güterverkehr hinweisen. So befindet sich beispielsweise zwischen Annweiler und Rinnthal auf Höhe von Sarnstall, einem Stadtteil von Annweiler, noch ein mittlerweile stillgelegtes Ladegleis. Auch in Landau West gab es einst umfangreiche Gütergleise, die komplett verschwunden sind und auf deren Trasse Park-and-Ride Plätze angelegt wurden. Ebenfalls über ein Anschlussgleis verfügte das inzwischen abgerissene US-Militärkrankenhaus in Münchweiler an der Rodalb.

Literatur

  • Faszination Eisenbahn – Heimat-Jahrbuch 2008 Landkreis Südliche Weinstraße. Verlag Franz Arbogast Otterbach, ISSN 0177-8684.
  • Klaus D. Holzborn: Eisenbahn-Reviere Pfalz. transpress, Berlin 1993, ISBN 3-344-70790-6.
  • Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.

Weblinks

 Commons: Queichtalbahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. a b c d Holzborn, S. 115
  3. Südpfalznetz - Übersicht
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