Grinzens

Grinzens
Grinzens
Wappen von Grinzens
Grinzens (Österreich)
Grinzens
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 28,71 km²
Koordinaten: 47° 14′ N, 11° 15′ O47.22944444444411.254166666667945Koordinaten: 47° 13′ 46″ N, 11° 15′ 15″ O
Höhe: 945 m ü. A.
Einwohner: 1.307 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6095
Vorwahl: 05234
Gemeindekennziffer: 7 03 15
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchgasse 7
6095 Grinzens
Website: www.grinzens.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Anton Bucher (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(13 Mitglieder)
7 ÖVP, 3 Unabhängige Liste Grinzens (ULG), 3 SPÖ
Lage der Gemeinde Grinzens im Bezirk Innsbruck Land
Absam Aldrans Ampass Axams Baumkirchen Birgitz Ellbögen Flaurling Fritzens Fulpmes Gnadenwald Götzens Gries am Brenner Gries im Sellrain Grinzens Gschnitz Hall in Tirol Hatting Inzing Kematen Innsbruck Kolsass Kolsassberg Lans Leutasch Matrei am Brenner Mieders Mils Mühlbachl Mutters Natters Navis Neustift im Stubaital Oberhofen im Inntal Obernberg am Brenner Oberperfuss Patsch Pettnau Pfaffenhofen Pfons Polling in Tirol Ranggen Reith bei Seefeld Rinn Rum St. Sigmund im Sellrain Scharnitz Schmirn Schönberg im Stubaital Seefeld Sellrain Sistrans Steinach am Brenner Telfes im Stubai Telfs Thaur Trins Tulfes Unterperfuss Vals Völs Volders Wattenberg Wattens Wildermieming Zirl TirolLage der Gemeinde Grinzens im Bezirk Innsbruck Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Grinzens von Nordosten, rechts das Sellraintal
Grinzens von Nordosten, rechts das Sellraintal
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Grinzens ist eine Gemeinde mit 1307 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich).

Grinzens liegt auf einer Mittelgebirgsterrasse südwestlich von Innsbruck, am Eingang des Sellraintals. Das Gemeindegebiet ist durch die Melach und den Sendersbach begrenzt. Die langgestreckte Besiedelung erstreckt sich hauptsächlich entlang einer Straße, die sich von Sellrain („Neder“) bis zum südlichsten Ende Axams („Bachl“) zieht und sich im Ortsgebiet in die „Seite“, parallel zur „Neder“, gabelt. Etwa ein Zehntel der Gemeindefläche eignet sich für eine ganzjährige Besiedlung, womit sich eine effektive Bevölkerungsdichte von 463 Einwohner je km2 Dauersiedlungsfläche ergibt.

Das Dorfbild prägen neben diesen Straßen der Gemeindebau mit Volksschule, Kindergarten und Pavillon, die Kirche sowie ein Mehrzweckgebäude bei der Abzweigung „Neder“.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blätterwerk symbolisierend, deutet das Wappen der Gemeinde Grinzens auf den aus vorrömischer Zeit stammenden Ortsnamen für „Gezweig“.

Geschichte

Die Gemeinde wird erstmals 1286 urkundlich als "Grazinnes" erwähnt. Zuvor diente das heutige Ortsgebiet wohl als Weidegrund. Die Aufzeichnungen um 1400 des Klosters Frauenchiemsee nennen neun Bauernhöfe in Grinzens. Das nach Süden führende Senderstal war um diese Zeit ebenfalls dauerhaft besiedelt. Im 16. Jhdt. wurden diese Schwaighöfe zu Almen. Bis 1811 war Grinzens ein Teil der Nachbargemeinde Axams, ehe nach den Tiroler Aufständen von 1809 die bayrische Besatzung Grinzens zur politisch selbständigen Gemeinde erhob. Kirchlich wurde Grinzens erst 1956 eine eigene Pfarrgemeinde.

Jüngste Entwicklung

Politisch gab es bei den Gemeinderatswahlen 2004 einen Umschwung durch die erstmalige Beteiligung einer Unabhängigen Liste Grinzens (ULG), die 6 der 13 Mandate erreichte. Die restlichen gingen an Kandidatinnen und Kandidaten der ÖVP, welche mit einem Vorsprung von 39 Stimmen (bei knapp 1000 Wahlberechtigten) die absolute Mehrheit behielt. Nicht zuletzt deshalb ist im Juni 2008 der langjährige Bürgermeister Karl Gasser nach 28 Dienstjahren zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde der bisherige Vizebürgermeister Anton Bucher, der bei den Gemeinderatswahlen 2010 die absolute Mehrheit wiederum mit gerade 74 Stimmen Vorsprung verteidigen konnte - ULG und SPÖ (mit dem Listennamen GLG "Gemeinschaftsliste Grinzens") errangen jeweils drei Mandate.

Aus einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde ist eine Wohngemeinde geworden. Den stärksten Zuzug erlebte Grinzens in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Danach flachte das Bevölkerungswachstum zusehends ab; seit 2002 ist die Bevölkerungszahl praktisch konstant bei knapp 1.300 Einwohnern geblieben. Viele Bewohner pendeln zu ihrer Arbeitsstätte aus. Grinzens hat mit den typischen Infrastruktur-Problemen einer Umlandgemeinde im Einzugsgebiet ("Speckgürtel]") von Innsbruck zu kämpfen: so sperrte 2003 der letzte von ursprünglich 3 Lebensmittel-Nahversorgern zu; ein gastronomischer Betrieb überlebte die Schließungswelle der örtlichen Gasthäuser; mangels Kinder wurden 2010 die vier Klassen der Volksschule auf drei zusammen gelegt.

Mangels gewerblicher Infrastruktur zählt Grinzens zu den finanzschwächsten Gemeinden Tirols.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Trotz der Nähe zur Axamer Lizum ist Grinzens touristisch wenig entwickelt - konnte sich dafür aber im Gegenzug seine Ursprünglichkeit bewahren. Ein regional beliebtes Ziel ist die ca. 7 km lange Rodelbahn ins Senderstal zur Kemater Alm, die auf Grinzener Gemeindegebiet liegt.

Seit 2006 gibt es ein Jugendprojekt, das erfolgreich versucht, Jugendlichen eine Ausgehmöglichkeit in Grinzens zu bieten. In eigens adaptierten Räumlichkeiten findet der Jugendraum[2] großen Zuspruch bei der Grinzner Jugend, aber auch bei Jugendlichen aus anderen Gemeinden des westlichen Mittelgebirges. Aufgrund seines Erfolges hat der Jugendraum Grinzens überregionale Vorbildwirkung erlangt.

Überregionale kulturelle Bedeutung erlangte Grinzens mit zwei Freilicht-Aufführungen des lokalen Theatervereines „Sendersbühne“[3]:

Teile des mehrfach ausgezeichneten Filmes „März“ von Klaus Händl wurden in Grinzens unter Mitwirkung von Grinzner Schauspielerinnen und Schauspielern gedreht.

2007 trat die Gemeinde dem Klimabündnis Tirol und der Lokalen Agenda 21 bei. Bis zum Frühjahr 2008 wurde zusammen mit der Bevölkerung ein Leitbild zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde entwickelt. Mit der Umsetzung sollte nach der offiziellen Zertifizierung durch das Land Tirol ab Oktober 2008 begonnen werden. Konkrete Projekte wurden jedoch bis 2011 noch keine umgesetzt.

Zeitgleich beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, ohne Einbindung der Bevölkerung die Dorfentwicklung voranzutreiben: für einen geplanten Neun-Loch-Golfplatz - vorwiegend auf Grinzner Gemeindegrund - finanziert Grinzens die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu einem erheblichen Anteil mit und beteiligt sich an den Kosten für Planung und Bau des Golfplatzes im Rahmen der „Feriendörfer Golf GmbH“.

Im selben Jahr eröffnete MPreis im Rahmen eines Pilotprojektes in Grinzens einen „miniM“-Nahversorger: es werden dieselben Produkte zu denselben Preisen wie in den großen Supermärkten der Kette angeboten. Einzig bei der Anzahl der angebotenen Artikel werden Abstriche gemacht und mehr als 2000 Artikel statt der üblichen 8000 geführt.

Nachbargemeinden

Axams, Kematen in Tirol, Neustift im Stubaital, Oberperfuss, Sellrain, Telfes im Stubai, Unterperfuss.

Einzelnachweise

  1. Schulden und Finanzkraft der Gemeinden im Überblick,Tiroler Tageszeitung, Onlineausgabe vom 22. Dezember 2010
  2. Jugendraum Grinzens
  3. Sendersbühne

Weblinks


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