Zoltán Ribli

Zoltán Ribli
Zoltán Ribli, 2008

Zoltán Ribli [ˈzoltaːn ˈribli] (* 6. September 1951 in Mohács) ist ein ungarischer Schachmeister.

Ribli gewann zweimal die Jugendeuropameisterschaft: 1968/69 (geteilt mit Karl-Heinz Maeder und Rafael Vaganian) und 1970/71 (ungeteilt). Der Weltschachbund FIDE verlieh ihm 1970 den Titel Internationaler Meister, 1973 den Großmeistertitel.[1]

Er gewann 1973, 1974 und 1977 die ungarische Landesmeisterschaft. 1975 gewann er das Zonenturnier von Reykjavík und qualifizierte sich für das Interzonenturnier in Manila 1976, bei dem er geteilter 5.-6. wurde. 1979 gewann er das Zonenturnier in Warschau und qualifizierte sich für das Interzonenturnier in Riga, bei dem er mit seinem Landsmann András Adorján geteilter Dritter wurde und ein Stichkampf um den letzten Platz für das Kandidatenturnier erforderlich wurde. Der Wettkampf endete 3-3, doch hatte Adorján die bessere Wertung im Turnier und kam deshalb weiter.

Ribli gewann 1982 zum dritten Mal das Zonenturnier (in Băile Herculane) und qualifizierte sich für das Interzonenturnier in Las Palmas im gleichen Jahr, das er ebenfalls gewinnen konnte, und wurde das erste Mal Kandidat um die Weltmeisterschaft. Ihm gelang 1983 im Viertelfinale der Kandidatenkämpfe in Alicante ein Sieg über Eugenio Torre mit 6:4 (+3, -1, =6), doch scheiterte er überraschend im Halbfinale in London 1983/84 an Ex-Weltmeister Wassili Smyslow mit 4,5:7,5 (+1, -3, =7). 1984 spielte er für die Weltauswahl beim Wettkampf UdSSR gegen den Rest der Welt in London gegen Rafael Vaganian, den er mit 2,5:1,5 (+1, -0, =3) besiegte. 1985 wurde er beim Kandidatenturnier in Montpellier geteilter 13. zusammen mit Viktor Kortschnoi.

1986 gewann Ribli das Traditionsturnier von Dortmund [2], zur Jahreswende 1986/87 gewann er in Reggio nell’Emilia. 1989 gewann er gemeinsam mit Viswanathan Anand, Predrag Nikolić und Gyula Sax das Traditionsturnier von Wijk aan Zee.

Ribli spielte für Ungarn von 1970 bis 1994 an zwölf Schacholympiaden 145 Partien, von denen er 49 gewann, 88 remis spielte und bloß 8 verlor. Er war Mitglied der ungarischen Mannschaft, die bei der Schacholympiade 1978 in Buenos Aires sensationell vor der UdSSR die Goldmedaille gewann.

Ribli war außerdem Stammspieler des mehrmaligen Deutschen Meisters FC Bayern München in der Schachbundesliga, danach spielte er bis 2009 für den TV Tegernsee. Seit 1995 ist Ribli auch Internationaler Schiedsrichter. Bei der Schacholympiade 2008 war er der Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Aktuelle Elo-Zahl: 2562 (Stand: Mai 2010). Seine bisher höchste Elo-Zahl lag bei 2630 im Juli 1988.

Einzelnachweise

  1. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 76
  2. Dortmunder Schachtage - Übersicht und Berichte ab 1973

Weblinks

 Commons: Zoltán Ribli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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