- Öflingen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Waldshut Höhe: 366 m ü. NN Fläche: 35,66 km² Einwohner: 12.971 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 364 Einwohner je km² Postleitzahl: 79664 Vorwahl: 07762 Kfz-Kennzeichen: WT Gemeindeschlüssel: 08 3 37 116 Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 16
79664 WehrWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Thater Wehr ist eine Stadt im Süden von Baden-Württemberg im Landkreis Waldshut.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Wehr liegt etwa fünf bis sechs Kilometer nördlich des Hochrheins an dessen rechtem Nebenfluss Wehra. Nördlich und östlich von Wehr erhebt sich der südlichste Teil des Schwarzwalds. Westlich von Wehr beginnt der Dinkelberg. Das Siedlungsgebiet erstreckt sich vom Kernort, der unmittelbar am Austritt der Wehra aus dem Schwarzwald liegt, südwärts, entlang der unteren Wehra, über Öflingen nach Brennet am Rhein, welcher hier die Grenze zur Schweiz bildet. Wehr ist westwärts über die Eichener Höhe mit Schopfheim und südwärts mit Bad Säckingen verbunden. Nordostwärts wehraaufwärts gelangt man zum Wehrastausee und weiter durch das hier tief eingeschnittene und wilde Wehratal nach Todtmoos. In Brennet hat Wehr Anschluss an die Bahnstrecke und die parallele B 34 von Basel nach Singen.
Orte in der Umgebung
- Nahe Umgebung (<15 km): Bad Säckingen, Schwörstadt, Hasel, Schopfheim
- Weitere Umgebung (>15 km): Waldshut-Tiengen, Lörrach, Basel, Brugg, Aarau, Zürich, Schaffhausen, St. Blasien, Todtmoos, Freiburg
Stadtgliederung
Die Stadt Wehr besteht aus den Stadtteilen Öflingen und Wehr. Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den früheren Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Stadtteils. Die beiden Stadtteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.[2]
Zum Stadtteil Öflingen gehören das Dorf Öflingen (Ober- und Mitteldorf), der Gemeindeteil Brennet und der Weiler Günnenbach. Zum Stadtteil Wehr gehören die Stadt Wehr, das Gehöft Meierhof und die Häuser Auf Steig, Hemmet, Im Juch, Kreuzmatt und Ochsenmatt.
Im Stadtteil Öflingen liegen die Wüstungen Wyhler und Obere Wyhler. In Wehr aufgegangen sind die Ortschaften Enkendorf und Flienken, des Weiteren liegen die Burgruine Bärenfels oder Steinegg sowie die Wüstung Steinegghöfe im Stadtteil Wehr.[3]Geschichte
Wehr wurde 1092 erstmals durch Adalgötz von Werrach urkundlich erwähnt, 1363 erhielt der Ort das Marktrecht. Vor der Vorderösterreichischen Herrschaft war Wehr im Besitz der Schönauer, die neben den Burgen Steinegg und Werrach die zwei Schlösser gebaut haben, in denen zur Zeit das Rathaus ist. Seit dem 13. Jahrhundert bis 1805 gehörte Wehr zu Vorderösterreich. Bereits im Mittelalter gab es eine hochentwickelte Eisenproduktion, die bis ins 19. Jahrhundert betrieben wurde. Grundlagen dafür waren Holzkohle aus dem Schwarzwald und Wasserkraft, die im Wehratal reichlich vorhanden war. Später siedelte sich Textilindustrie an.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Wehr Hauptsitz der Ciba (Novartis), die ihrem Standort bis heute treu ist.
1950 erhielt Wehr das Stadtrecht. Die bis dahin selbständige Gemeinde Öflingen wurde 1972 im Zuge der Gemeindereform eingegliedert.
1997 fanden in Wehr und dem benachbarten Bad Säckingen die Heimattage Baden-Württemberg statt.
Religionen
- evangelische Kirche in Wehr und Öflingen
- katholische Kirche in Wehr und Öflingen
- Zeugen Jehovas
- Neuapostolische Kirche in Wehr
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 24 Mitglieder an.
CDU 9 Sitze FWV 7 Sitze SPD 4 Sitze Die Grünen 2 Sitze F.D.P. 1 Sitz REP 1 Sitz Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber ein blauer Wellenbalken, auf dessen oberem Rand stehend vier grüne Laubbäume, auf dessen unteren Rand stehend vier silberne Laubbäume.“
Städtepartnerschaften
Wehr unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Bandol in Frankreich seit 1967.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Neben dem Stadtkern mit seiner Fußgängerzone ist die reizvolle Umgebung empfehlenswert. Besonders beeindruckend ist eine Fahrt nach Todtmoos durch die Wehratalschlucht, die besonders eng und tief ist. Die Stadt ist im Sommer besonders für Wanderungen im Schwarzwald (zum Beispiel lohnt ein Ausflug in den Hochschwarzwald oder ins Wehratal und eine Besichtigung des Kavernenkraftwerks am Wehrastausee) und für Tagesausflüge in die Schweiz interessant. Im Winter ergeben sich interessante Wintersportmöglichkeiten. Einerseits sind die Skipisten des Hochschwarzwald in 30 Minuten mit dem Auto, andererseits sind in 60 Minuten Autofahrt die ersten alpinen Skigebiete der Schweiz erreichbar. Alle zwei Jahre findet das bekannte Laubenfest statt. Der Veranstalter sind die Stadtmusik und der Männerchor.
Schaugarten
- Brenneter Irisgarten - Irisblüte von Mitte April bis Anfang Juni, mehrere hundert Sorten. Kleiner, fast das ganze Jahr blühender Schaugarten direkt am Bahnhof Brennet Webseite des Gartens
Bauwerke
- Die Stadt besitzt gleich drei Burgen/Schlösschen: die Burgruine Steinegg (durch den Kauf der Herren von Bärenfels umbenannt), die Burgruine Werrach und die beiden schönauischen Schlösser, Altes Schloss Wehr und Neues Schloss Wehr.
- Im Stadtteil Öflingen steht das erste Pumpspeicherkraftwerk Deutschlands (erbaut noch vor dem Kavernenkraftwerk in Bad Säckingen). Es würde von der Firma MBB (Mechanische Buntweberei Brennet, heute Brennet AG) gebaut und solange betrieben, bis der Stausee undicht wurde und komplett auslief.
Sport
Alljährlich seit 1990 wird in Wehr der 10,2 km lange Wehratallauf ausgetragen. Veranstalter sind die Lauffreunde Wehratal.
Der Fußballverein FC Wehr 1912 spielt aktuell in der Verbandsliga Südbaden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Ortsteil Öflingen besitzt (mit Öflingen-Brennet zusammen) drei Bahnhöfe, von denen seit 1971 nur noch der Bahnhof „Brennet-Rheintal“ (heute „Wehr-Brennet“) in Betrieb ist. Die Bahnhöfe „Brennet-Wehratal“ und „Öflingen“ gehören zur stillgelegten Wehratal-Bahnstrecke, die eine Querverbindung der Rheintalstrecke von Basel nach Singen (Hohentwiel) und der Wiesentalbahn von Basel Richtung Zell im Wiesental schuf.
Mediathek
Die Mediathek ist die öffentliche Bibliothek der Stadt Wehr. In dem Bestand der Mediathek findet man eine Umfangreiche Auswahl von Kinder-, Jugend-, Sachbücher, Romane und Zeitschriften. Die Mediathek legt besonders Wert auf ihre Sammlung audiovisueller Medien wie CDs, CD-ROMs, MCs, Videos und DVDs. Zusätzlich stehen vier Internet-Arbeitsplätze zur Verfügung. Fernleihen sind möglich.
Bildungseinrichtungen
- Talschule Wehr – Grund- und Hauptschule
- Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Öflingen
- Zelgschule Wehr – Grund-, Hauptschule und Werkrealschule
- Realschule
Persönlichkeiten
- Robert Denk (1916–1953), Erfinder des röhrenlosen Radios
- Ruwen Faller (* 1980 in Rheinfelden) - Leichtathlet der Deutschen Nationalmannschaft, war lange Zeit für den TV Wehr aktiv
- Adolf Glattacker (1878–1971), in Wehr geborener Kunstmaler, Ehrenbürger der Stadt
- Erna Honigberger (1884-1974), Konzertgeigerin und Musikpädagogin
- Ernst Honigberger (1885−1974), Maler und Kunsthistoriker
- Markus Manfred Jung (* 1954 in Lörrach) – Dichter und Schriftsteller, lebt seit etwa 20 Jahren in Wehr
- Walther von Klingen († 1284)
- Emmy Meyer-Laule (1899-1985), deutsche Politikerin (SPD), MdB, wurde in Wehr geboren
- Anne-Sophie Mutter (* 1963 in Rheinfelden), ist in Wehr aufgewachsen und Ehrenbürgerin der Stadt.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Wehr vom 7. Oktober 2003
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 1043–1046
Weblinks
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