- Hans von Werder
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Das Wappen des märkisch-magdeburgischen Geschlechts
Hans Karl August Leopold von Werder (* 16. November 1867 in Schleswig; † 8. Mai 1923 in Potsdam) war ein deutscher Offizier, zuletzt Oberst sowie Kommandeur der 81. Infanterie-Brigade im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur 1887 trat Werder in das 2. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin ein und wurde ein Jahr darauf zum Leutnant befördert. Nach dem Besuch der Kriegsakademie erhielt er ein zweijähriges Kommando zum Großen Generalstab. Als Hauptmann wird er 1901 in den Generalstab des VI. Armee-Korps nach Breslau versetzt. In der Folgezeit wird er Generalstabsoffizier der 11. Division ebenfalls Breslau, der Kommandantur Posen, im Großen Generalstab und nochmals im VI. Armee-Korps.
Seinen Frontdienst leistete er als Kompaniechef im 4. Garde-Regiment zu Fuß und, unter Beförderung zum Major, vom 7. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 96 zu Gera als Bataillonskommandeur ernannt. Im Januar 1914 wird er mit der Beförderung zum Oberstleutnant stellvertretenden Kommandeur des Regiments.
Erster Weltkrieg
Mit der Mobilisierung trat er als Erster Generalstabsoffizier dem Oberkommando (AOK) der 4. Armee bei und folgte dieser in den Schlachten bei Neufchâteau, an der Maas und Marne.
Am 18. September 1914 wurde er zur Etappen-Inspektion der 8. Armee in den Osten versetzt, bevor er am 12. Dezember 1914 zum Generalstabschef des I. Reserve-Korps ernannt wurde; so in der Schlacht von Argesch.
Unstimmigkeiten bewirkten am 3. Mai 1915 seine Ablösung und Versetzung zum XXI. Armee-Korps (auch Saarbrücker Korps). Für seine Leistungen bei den Kämpfen des Korps, wie der Belagerung von Kowno, der Njemenschlacht, der Schlacht bei Wilna und dem Stellungskrieg zwischen Schloss Krewo—Smorgon—Narotsch-See—Tweretsch, erhielt er Ende November das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern.
Am 12. November 1916 wurde er zum Regimentskommandeur des 2. Garde-Regiments zu Fuß ernannt. Während der Schlacht an der Somme wurde er am 18. August 1916 zum Oberst befördert und auf Antrag von des Kommandeurs der 1. Garde-Infanterie-Division (1. G. I. D.), Prinz Eitel Friedrich, für seine Regimentsführung mit dem Kronenorden II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Zehn Tage später, am Tag der rumänischen Kriegserklärung, wurde er Chef des Generalstabs des neuaufgestellten Generalkommandos Nr. 52, ab Dezember 1916 – sie hatte die Donau überschritten – mit der Bezeichnung Donau-Armee, unter General Kosch ernannt. Sie sollte sich unter anderem bei der Schlacht von Argesch auszeichnen. Die Besetzung Bukarests war eine Folge der Schlacht.
In den Rang eines Brigadekommandeurs wurde er am 12. Dezember 1917 zu jenem der 81. Infanterie-Brigade zu Lübeck ernannt. Seine Führung der Brigade bei der Schlacht um den Kemmel, Teil der vierten Ypernschlacht, fiel vom Kommandeur der 17. Reserve-Division, Generalmajor von Mutius, auf. Er reichte hierfür ihn für den Pour le Mérite ein. Da der Kommandierende General (Dieffenbach) und der Armeeführer (Sixt von Armin) das Anliegen unterstützen, wurde von Werder per Allerhöchste Kabinettsorder (A.K.O.) vom 3. Mai 1918 der Orden verliehen.
Nachdem er seine Brigade bei Soissons, Reims und Noyon führte, folgten Abwehrschlachten zwischen Somme und Oise. Bei Kriegsende stand sie in Elsaß-Lothringen.
Der Enkel des einst Straßburg erobernden Generals von Werder musste die Festung am 21. November 1918, als er sie an der Spitze des Lübecker Infanterie-Regiments in Richtung Kehl verließ, an Frankreich übergeben.
Weimarer Republik
Ab dem 21. Februar 1919 war er Kommandeur des Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiments Nr. 89, reichte aber schon bald sein Abschiedsgesuch ein.
Am 22. November 1919 wurde er mit der Uniform des 2. Garde-Regiments zu Fuß zur Disposition gestellt.
Er starb an den Folgen einer Lungenentzündung.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz II. und I. Klasse
- erhalten 1914
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- erhalten im November 1915
- Kronenorden II. Klasse mit Schwertern
- erhalten im August 1916
- Pour le Mérite
- erhalten per A.K.O vom 3. Mai 1918
- Lübecker Hanseatenkreuz
- erhalten am 17. April 1918[1]
Verweise
Literatur
- Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162. Erste Auflage 1922.
- Hanns Möller: Die Geschichte der Ritter des Ordens „pour le merite“ im Weltkrieg 1914–1918. Deutsches Wehrkundearchiv, 2007, DW-34001-00.
- Wolfgang von Werder: Geschichte des märkisch-magdeburguischen Geschlechts von Werder. 3. Band. Verlag für Sippenforschung U. Starke, 1937.
Archive
- Stadtarchiv der Hansestadt Lübeck
Weblinks
- Die überlieferte Familiengeschichte der Stoltes seit 1520 – Link: Familie von Werder
Einzelnachweise
- ↑ Lübecker Stadtarchiv in Sachen Senatsakten: Verzeichnis der Inhaber des Lübeckischen Hanseatenkreuzes, Signatur 1093, Belegnummer 5256
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- Deutscher
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