Škoda Octavia I

Škoda Octavia I
Škoda
Škoda Octavia I Limousine (1996–2000)

Škoda Octavia I Limousine (1996–2000)

Octavia (Typ 1U)
Hersteller: Škoda automobilová a.s/Škoda Auto
Produktionszeitraum: 1996–2010[1]
Klasse: Untere Mittelklasse/
Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, fünftürig,
Combi, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,4–2,0 Liter
(44–132 kW)
Dieselmotoren:
1,9 Liter
(50–96 kW)
Länge: 4507–4513 mm
Breite: 1731 mm
Höhe: 1413–1481 mm
Radstand: 2508–2520 mm
Leergewicht: 1160–1500 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Škoda Octavia II
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[2] Crashtest-Stern 4.svg
Heckansicht

Der Škoda Octavia I wurde ab 1996 gebaut und in den Ausstattungsvarianten LX, GLX und SLX sowie später „Laurin & Klement“ angeboten. Ziel der Entwickler war es, bei einem Aufprall bis 15 km/h die Beschädigung von Hauptteilen (etwa Motorhaube, Heckklappe) zu vermeiden. Der Octavia ist Škodas erstes Auto in der Mittelklasse und basiert wie der VW Golf IV und andere Konzernmodelle auf der Plattform PQ34.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Design für den Octavia wurde durch Giorgio Giugiaro Anfang der 90er Jahre gezeichnet. Bei der Vorstellung des Modells empfand der damalige tschechische Ministerpräsident Václav Klaus (der tschechische Staat war Mitgesellschafter bei Škoda) das Auto als „zu italienisch“. Ferdinand Piëch, der Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns (als Hauptgesellschafter), folgte dieser Sichtweise, sodass ein neues Außendesign entworfen wurde. Das neue Design mit der strafferen, eher kantigen Form und dem größeren Kühlergrill verantwortete der neue Chefdesigner von Škoda, Dirk van Braeckel. Ziel war ein klares Profil für den Neustart von Škoda, anstelle einer weichen, zeitgemäßen Formensprache. Da jedoch bereits die Werkzeuge für die Karosserie produziert wurden, wurde das Design Giugiaros die Basis des Seat Toledo II. Allerdings wurde die Front für Seat neu gezeichnet.[3][4]

Bereits vor dem Facelift wurde zwischenzeitlich ein überarbeitetes Armaturenbrett in der gehobenen SLX-Serienausstattung sowie im Modell „Laurin & Klement“ eingebaut. Auch wurden Allradmodelle angeboten. Im Jahr 1999 stellte Škoda für die tschechische Regierung um acht Zentimeter verlängerte Limousinen und exklusiver Ausstattung her. Insgesamt wurden 200 Fahrzeuge gebaut.

Mit dem Facelift im Oktober 2000 (Modelljahr 2001) wurde das überarbeitete Armaturenbrett ab der Ambiente/GLX-Ausstattung sowie bei Sondermodellen zum Standard. Des Weiteren erhielt der Octavia I serienmäßig Klarglasscheinwerfer, komplett lackierte Stoßfänger, ein überarbeitetes Tachometer-Design sowie eine Wartungsintervallverlängerung. Hinzu kamen konstruktive Veränderungen, wie etwa eine Dachversteifung zwischen den veränderten B-Säulen, Eckversteifungen im Motorraum, eine veränderte Wegfahrsperre, die vorgeschriebene EOBD und ein weiterer CAN-Bus für die Komfortfunktionen. Außerdem wurden optional Xenon-Scheinwerfer, Regensensor, TMC-Navigationsgeräte, Heckwischer für Limousinen, elektrisch verstellbare Vordersitze und ESP angeboten.

Auch wurden die Ausstattungsvarianten LX, GLX und SLX in Classic, Ambiente und Elegance umbenannt, die dann auch später für den Octavia II übernommen wurden. Zudem wurde mit dem Octavia RS eine Sportvariante mit 132 kW (180 PS) Leistung eingeführt. Es gibt Sondermodelle wie Business, Family, Collection, Rider, Drive, Celebrate, RS-WRC, Limited GT, Sport. Die beiden Karosserievarianten Limousine und Kombi wurden noch bis 2010 als Sondermodell Tour (in Österreich Drive) parallel zum Octavia II angeboten. In Österreich gibt es eine Lieferwagenversion des Octavias namens Praktik.[5] Zum Modelljahr 2009 wurden Designdetails nochmals verändert, etwa ein geändertes Außenspiegel-Design und ein geändertes Lenkrad, welches vom Nachfolger übernommen wurde sowie der Wegfall des Heckklappenschloßes.

Aufgrund der geänderten gesetzlichen Lage in der EU, die ab dem 1. Januar 2011 nur Fahrzeugen mit Euro 5 eine Zulassung gewährt, musste die Fertigung des ersten Octavia für Europa eingestellt werden. Als Nachfolger für Europa gilt die Ursprungsversion des Škoda Octavia II.[6] Diese wird seit Ende 2010 als Octavia Tour vermarktet.

Modellgeschichte

  • 1996: Einführung der Limousine mit 1,6- (55 kW), 1,8- 20V (92 kW) und 1,9-Liter-TDI (66 kW)
  • 1998: Einführung des Combi mit 1,8-Liter-20V- (92 kW) und 1,8-Liter-Turbo-Benzinmotor (110 kW) sowie mit 1,6- (74 kW) und 1,9-Liter-TDI (66 und 81 kW)
  • 1999: Kombi mit 1,9-Liter-TDI auch mit Allradantrieb, ABS und Seitenairbags Serie, Sondermodell Laurin&Klement (Ledersitze, Klarglasscheinwerfer aus Glas, Alufelgen uvm.) Neue 1,9-Liter-SDI-Motor (50 kW)
  • 2000: Neue Motoren 1,6- (75 kW), 2,0-4x4- (Allrad, 85 kW), 1,9-Liter-4x4-TDI (74 kW), Facelift im Oktober
  • 2001: neuer 1,4-Liter-Motor, Allrad-Combi zusätzlich mit 1,8-Liter-20V-Turbo und 1,9-Liter-TDI, Limousine mit Allrad, Sportmodell RS mit (132 kW)
  • 2002: RS auch als Kombi
  • 2003: Einführung des 1,9-Liter-TDI mit 96 kW
  • 2004: Neuer Octavia kommt auf den Markt. Altes Modell wird mit eingeschränkter Motorenpalette in Deutschland unter dem Namen Tour (in Österreich Drive) weiterverkauft.
  • 2010: Die Produktion des nun 13 Jahre alten Modells Octavia Tour wird eingestellt.


Außenlackierungen

Dies sind die derzeitig erhältlichen Lackierungen für das Sondermodell Tour bzw. Drive

anthrazitgrau
Metallic
Blackmagic
Perleffekt
Candy-Weiß Cappuccino-Beige
Metallic
Corrida-Rot Diamant-Silber
Metallic
Dynamic-Blau Highland-Green
Metallic
Satin-Grau
Metallic
Storm-Blau
Metallic

Motoren

Phase I (1996–2000)[7]
Modell Motor-
kennbuchstabe
Zylinder/
Ventile
Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
Benzinmotoren
1.4 AMD 4/8 1397 cm³ 44 kW (60 PS) bei 4500 1/min 120 Nm bei 2500 1/min 1999–2001
1.6 AEE 4/8 1598 cm³ 55 kW (75 PS) bei 4600 1/min 135 Nm bei 3200 1/min 1996–2000
1.6 AEH; AKL 4/8 1595 cm³ 74 kW (100 PS) bei 5600 1/min 145 Nm bei 3800 1/min 1997–2000
1.8 AGN 4/20 1781 cm³ 92 kW (125 PS) bei 6000 1/min 170 Nm bei 4200 1/min 1996–1999
1.8T AGU; ARZ 4/20 1781 cm³ 110 kW (150 PS) bei 5700 1/min 210 Nm bei 1750–4600 1/min 1998–2000
2.0 AEG; APK; AQY 4/8 1984 cm³ 85 kW (115 PS) bei 5200 1/min 170 Nm bei 2400 1/min 1999–2000
2.0* ATF 4/8 1984 cm³ 88 kW (120 PS) bei 5600 1/min 175 Nm bei 2600 1/min seit 1999
Dieselmotoren
1.9 SDI AGP 4/8 1896 cm³ 50 kW (68 PS) bei 4200 1/min 133 Nm bei 2200–2600 1/min 1999–2000
1.9 TDI (VEP) AGR 4/8 1896 cm³ 66 kW (90 PS) bei 4000 1/min 210 Nm bei 1900 1/min 1996–2000
1.9 TDI (VEP) AHF 4/8 1896 cm³ 81 kW (110 PS) bei 4150 1/min 235 Nm bei 1900 1/min 1997–2000

* nur im Octavia Combi

Phase II (seit 2000)[8]
Modell Motor-
kennbuchstabe
Zylinder/
Ventile
Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
Benziner
1.4 AXP; BCA 4/16 1390 cm³ 55 kW (75 PS) bei 5000 1/min 126 Nm bei 3800 1/min seit 2000
1.6 AVU; BFQ 4/8 1595 cm³ 75 kW (102 PS) bei 5600 1/min 148 Nm bei 3800 1/min seit 2000
1.8T AUM; ARX 4/20 1781 cm³ 110 kW (150 PS) bei 5700 1/min 210 Nm bei 1750–4600 1/min seit 2000
1.8T RS AUQ 4/20 1781 cm³ 132 kW (180 PS) bei 5500 1/min 235 Nm bei 1950–5000 1/min 2000–2004
2.0 AQY; AZH; AZJ 4/8 1984 cm³ 85 kW (116 PS) bei 5200 1/min 170 Nm bei 2400 1/min seit 2000
2.0* ATF 4/8 1984 cm³ 88 kW (120 PS) bei 5600 1/min 175 Nm bei 2600 1/min seit 1999
Diesel
1.9 SDI AQM 4/8 1896 cm³ 50 kW (68 PS) bei 4200 1/min 133 Nm bei 2200–2600 1/min 2000–2003
1.9 TDI ALH 4/8 1896 cm³ 66 kW (90 PS) bei 3750 1/min 210 Nm bei 1900 1/min seit 2000
1.9 TDI ASV 4/8 1896 cm³ 81 kW (110 PS) bei 4150 1/min 235 Nm bei 1900 1/min seit 2000
1.9 TDI (PD) ATD; AXR 4/8 1896 cm³ 74 kW (101 PS) bei 4000 1/min 240 Nm bei 1800 1/min seit 2000
1.9 TDI (PD) ASZ 4/8 1896 cm³ 96 kW (131 PS) bei 4000 1/min 310 Nm bei 1900 1/min 2003–2004

* nur im Octavia Combi

Octavia RS

Octavia RS Limousine
Octavia RS Combi

Auf Basis des überarbeiteten Modells wurde zwischen Herbst 2000 und Anfang 2004 der Octavia RS mit einem 1,8-Liter-Turbomotor mit 132 kW (180 PS) gebaut, der einen Heckspoiler und andere Stoßfänger als die anderen Varianten erhielt sowie serienmäßig in Deutschland mit Xenonscheinwerfern ausgestattet war.

Insgesamt waren vier Farblackierungen erhältlich: gelb, rot, schwarz und silber. Hinzu kam ein Sondermodell RS WRC, das sich an der Gestaltung der Rallyefahrzeuge orientierte und einen weißen Grundlack erhielt.

Da der Octavia RS nur als Benziner erhältlich war, erschien 2004 ein Sondermodell namens Limited GT, das nur als Kombi sowie mit dem 96 kW Dieselmotor erhältlich war. Optisch und technisch entsprach der Limited GT dem Octavia RS Kombi, hatte jedoch eine andere Sitzausstattung mit Alcantara-Leder. Auch hier waren nur die vier Lackierungen des Octavia RS bestellbar.

Verkaufszahlen[1]

Jahr Limousine Combi Gesamt
1997 47876 - 47876
1998 87127 15246 102373
1999 90733 52518 143251
2000 96253 62250 158503
2001 97925 67386 165311
2002 98766 65251 164017
2003 97198 68437 165635
2004 82259 58427 140686
2005 48999 20802 69801
2006 53783 15540 69323
2007 58287 14242 72529
2008 65544 12046 77590
2009 32825 10920 43745
Summe 957575 462885 1420460

Sport

Škoda Octavia WRC

Auf Basis des Škoda Octavia I wurde ein World Rallye Car entwickelt. Mit diesem Wagen gewann Matthias Kahle 2002 und 2004 die Deutsche Rallye-Meisterschaft. Der Wagen hatte einen 1999 cm³-Vierzylinder-DOHV-Motor mit 20 Ventilen und Garrett-Turbolader, der rund 300 PS leistete.

Quellen

  1. a b [1] Škoda Octavia Tour definitivně mizí z nabídky pro český trh
  2. Crash-Test Škoda Octavia I (2001)
  3. Auto. Biographie, Ferdinand Piech, Hoffmann und Campe Verlag, 2002
  4. Alltagstauglich, Thomas Edelmann, Design Report 06/2005
  5. www.skoda.at: Škoda Praktik
  6. http://www.skoda-auto.cz/cze/model/tour www.skoda-auto.cz: Škoda Octavia Tour
  7. Škoda Octavia Betriebsanleitung, dänisch 10.1999
  8. Škoda Octavia Tour Betriebsanleitung, dänisch 04.2007

Weblinks

 Commons: Škoda Octavia I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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