- David Marshall Coulthard
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David Coulthard Fahrerweltmeisterschaft Erster Grand Prix Spanien 1994 Letzter Grand Prix Brasilien 2008 Teams 1994–1995 Williams • 1996–2004 McLaren • 2005–2008 Red Bull Statistik Rennen Poles Podien Siege 246 12 62 13 Schnellste Runden 18 Führungsrunden 894 Runden über 4.192,9 km WM-Titel - WM-Punkte 535 David Marshall Coulthard (* 27. März 1971 in Twynholm, Schottland) ist ein ehemaliger britischer Rennfahrer und Formel-1-Pilot. Er fuhr von 1994 bis 2008 in der höchsten Motorsportklasse u. a. für Williams und McLaren. Zuletzt stand Coulthard beim österreichischen Rennstall Red Bull Racing unter Vertrag.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Rennsport
David Coulthard war in den letzten Jahren seiner Laufbahn einer der dienstältesten Piloten im Fahrerfeld der Formel 1 und einer der erfolgreichsten. Er begann seine Karriere im Kartsport. In den Jahren 1982 bis 1988 konnte er die schottische Junior-Kart-Meisterschaft für sich entscheiden. 1986 bis 1988 war er außerdem schottischer Open-Kart-Meister. Im folgenden Jahr startete er in der britischen Formel Ford 1600 und errang den Meistertitel. Anfang der 1990er-Jahre war Coulthard mit mäßigem Erfolg in der Formel 3000 aktiv, bevor seine Formel-1-Karriere 1994 im Team Williams-Renault zunächst als Testfahrer begann.
Nach dem Unfalltod von Ayrton Senna übernahm er dessen Cockpit und ging am 29. Mai des gleichen Jahres im Alter von 23 Jahren beim Grand Prix von Spanien (Circuit de Catalunya) an den Start. Schon ein Rennen später gelang ihm in Kanada der fünfte Platz. Im 21. Rennen nach seinem Debüt folgte am 24. September 1995 beim Grand Prix von Portugal in Estoril der erste Sieg.
1996 wechselte Coulthard zum Team McLaren-Mercedes, bei dem er bis 2004 unter Vertrag stand und insgesamt 150 Grands Prix absolvierte. Nur Michael Schumacher fuhr mehr Rennen für ein und dasselbe Team (180 Grands Prix auf Ferrari). Mit der Vize-Weltmeisterschaft 2001 (65 Punkte) erreichte Coulthard den Höhepunkt seiner Karriere.
In Erinnerung blieb aus dieser Zeit vor allem eine Szene des Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps 1998, einem Regenrennen, in dem der führende Michael Schumacher, dessen Sicht durch die Regengischt stark eingeschränkt war, auf Coulthard auffuhr, ein Vorderrad verlor und das Rennen aufgeben musste.
Zur Saison 2005 wurde er durch Juan Pablo Montoya, der von Williams kam, ersetzt. Coulthard setzt seine Formel-1-Karriere im Team Red Bull Racing (Ex-Jaguar-Team) fort. Dort überzeugte er durch gute Leistungen in den Rennen (nicht immer im Qualifying) und holte die meisten der Weltmeisterschaftspunkte für sein Team. Die beiden jüngeren Teamkollegen Christian Klien und Vitantonio Liuzzi stellte er 2005 deutlich in den Schatten.
Neben der Vizeweltmeisterschaft 2001 errang Coulthard in über einem Jahrzehnt Formel 1 13 Grand-Prix-Siege und wurde 1995, 1997, 1998 sowie 2000 WM-Dritter. Beim Grand Prix 2005 in Malaysia holte er Nigel Mansell (482 WM-Punkte) als nach Punkten erfolgreichsten britischen Fahrer ein. Insgesamt liegt Coulthard mit 535 WM-Punkten derzeit auf Rang fünf der ewigen Bestenliste hinter Michael Schumacher (1369 Punkte), Alain Prost (798,5), Ayrton Senna (614) und Fernando Alonso (551).
Vor dem Großen Preis von Großbritannien 2008 gab Coulthard seinen Rücktritt zum Ende der Saison bekannt.[1] Er bleibe dem Team Red Bull aber als Berater und Testfahrer weiterhin treu. Ab der Saison 2009 dient er der beim britischen TV-Sender BBC als Experte für deren Formel-1-Übertragungen. Ob Coulthard je wieder ein Rennen in einer anderen Rennserie bestreiten werde, ließ er offen.
Privates
Coulthard ist ledig und lebt in Monaco. Dort besitzt und betreibt er zusammen mit einem Geschäftspartner ein Hotel. Seit Dezember 2005 besitzt er auch Anteile an einem weiteren Hotel; ein weiteres der Kette Dakota wird in Schottland derzeit gebaut.
Coulthards Vater Duncan eröffnete 1999 in seiner Heimatstadt Twynholm ein David-Coulthard-Museum. Ausgestellt sind sämtliche Trophäen, Helme und einige der Karts, die der Sohn fuhr. Zum Museum gehört ein Restaurant, von Coulthards Schwägerin Monica geführt wurde. Seit 2005 führt eine Bekannte der Familie das Museum weiter.
Am 2. Mai 2000 überlebte Coulthard mit viel Glück den Absturz eines von ihm angemieteten Privatflugzeuges. Auf dem Flug von London nach Nizza zwangen Triebwerksprobleme die Piloten zu einer Notlandung auf dem Flughafen Lyon-Satolas (Frankreich). Dabei stürzte der Learjet ab, beide Piloten kamen ums Leben. Coulthard, seine damalige Verlobte Heidi Wichlinski sowie sein Personal Trainer und Bodyguard Andy Matthews überlebten. Trotz des Absturzes und zahlreicher angebrochener Rippen (wie allerdings erst später bekannt wurde) trat er zum drei Tage danach stattfindenden Großen Preis von Spanien an und belegte trotz seiner Verletzungen im Rennen den zweiten Platz.
“DC” – wie David Coulthard von Freunden genannt wird – wurde in der Vergangenheit auch durch seine zahlreichen Beziehungen in der Presse bekannt. Sein Name wird im Zusammenhang mit Supermodel Heidi Klum, den Models Andrea Murray und Ruth Tayler sowie Lady Victoria Hervey genannt. Verlobt war Coulthard bislang mit den Models Heidi Wichlinski und Simone Abdelnour.
Seit dem 2. Juni 2006 ist Coulthard mit der Belgierin Karen Minier, einer ehemaligen Formel-1-Reporterin, verlobt. Diese brachte aus einer früheren Beziehung eine Tochter mit in die Verbindung.
In seiner am 7. August 2007 veröffentlichten Autobiografie „It is what it is“ (übersetzt: „Es ist was es ist“) gab Coulthard zu, in seiner Jugend an Bulimie gelitten zu haben.
Im November 2008 bekamen DC und seine Verlobte Karen Minier ihr erstes Kind. Der Name des Sohnes ist Dayton.[2]
Erfolgsstatistik
Nachwuchskategorien
- 1989 Meister Britische Formel Ford 1600
- 1991 Vizemeister Britische Formel 3
- 1992 Meisterschafts-Neunter Formel 3000
- 1993 Meisterschafts-Dritter Formel 3000
Statistik in der Formel 1
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
RundenPunkte WM-Pos. 1994 Rothmans Williams Renault Williams FW16 / FW16B Renault 3.5 V10 8 - 1 - - 2 14 8. 1995 Rothmans Williams Renault Williams FW17 / FW17B Renault 3.0 V10 17 1 4 3 5 2 49 3. 1996 Marlboro McLaren Mercedes McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 16 - 1 1 - - 18 7. 1997 West McLaren Mercedes McLaren MP4/12 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 2 2 - - 1 36 3. 1998 West McLaren Mercedes McLaren MP4/13 Mercedes-Benz 3.0 V10 16 1 6 2 3 3 56 3. 1999 West McLaren Mercedes McLaren MP4/14 Mercedes-Benz 3.0 V10 16 2 4 - - 3 48 4. 2000 West McLaren Mercedes McLaren MP4/15 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 3 3 5 2 3 73 3. 2001 West McLaren Mercedes McLaren MP4-16 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 2 3 5 2 3 65 2. 2002 West McLaren Mercedes McLaren MP4-17 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 1 1 4 - 1 41 5. 2003 West McLaren Mercedes McLaren MP4-17D Mercedes-Benz 3.0 V10 16 1 1 1 - - 51 7. 2004 West McLaren Mercedes McLaren MP4-19 / MP4-19B Mercedes-Benz 3.0 V10 18 - - - - - 24 10. 2005 Red Bull Racing Red Bull RB1 Cosworth 3.0 V10 18 - - - - - 24 12. 2006 Red Bull Racing Red Bull RB2 Ferrari 2.4 V8 18 - - 1 - - 14 13. 2007 Red Bull Racing Red Bull RB3 Renault 2.4 V8 17 - - - - - 14 10. 2008 Red Bull Racing Red Bull RB4 Renault 2.4 V8 18 - - 1 - - 8 16. Gesamt 246 13 26 23 12 18 535 Grand-Prix-Siege
- 1995 Großer Preis von Portugal (Estoril)
- 1997 Großer Preis von Australien (Melbourne)
- 1997 Großer Preis von Italien (Monza)
- 1998 Großer Preis von San Marino (Imola)
- 1999 Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
- 1999 Großer Preis von Belgien (Spa-Francorchamps)
- 2000 Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
- 2000 Großer Preis von Monaco (Monte Carlo)
- 2000 Großer Preis von Frankreich (Magny-Cours)
- 2001 Großer Preis von Brasilien (Interlagos)
- 2001 Großer Preis von Österreich (Spielberg)
- 2002 Großer Preis von Monaco (Monte Carlo)
- 2003 Großer Preis von Australien (Melbourne)
Einzelergebnisse
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 1994 BRA PAC RSM MON ESP CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR EUR JPN AUS --- --- --- DNF 5 5 DNF DNF 4 6 2 1995 BRA ARG RSM ESP MON CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR EUR PAC JPN AUS --- --- 2 DNFP 4 DNF DNF DNF 3 3 2 2 DNF DNFP 1P 3P 2P DNF DNF 1996 AUS BRA ARG EUR RSM MON ESP CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR JPN --- --- --- DNF DNF 7 3 DNF 2 DNF 4 6 5 5 DNF DNF DNF 13 8 1997 AUS BRA ARG RSM MON ESP CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA AUT LUX JPN EUR --- --- 1 10 DNF DNF DNF 6 7 7 4 DNF DNF DNF 1 2 DNF 10 2 1998 AUS BRA ARG RSM MON ESP CAN FRA GBR AUT GER HUN BEL ITA LUX JPN --- --- --- 2 2 6P 1P 2 DNF DNFP 6 DNF 2 2 2 7 DNF 3 3 1999 AUS BRA RSM MON ESP CAN FRA GBR AUT GER HUN BEL ITA EUR MAL JPN --- --- --- DNF DNF 2 DNF 2 7 DNF 1 2 5 2 1 5 DNF DNF DNF 2000 AUS BRA RSM GBR ESP EUR MON CAN FRA AUT GER HUN BEL ITA USA JPN MAL --- --- DNF DSQ 3 1 2 3P 1 7 1 2 3P 3 4 DNF 5 3 2 2001 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN BEL ITA USA JPN --- --- 2 3 1 2P 5 1 5P DNF 3 4 DNF DNF 3 2 DNF 3 3 2002 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR GBR FRA GER HUN BEL ITA USA JPN --- --- DNF DNF 3 6 3 6 1 2 DNF 10 3 5 5 4 7 3 DNF 2003 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN ITA USA JPN --- --- --- 1 DNF 4 5 DNF 5 7 DNF 15 5 5 2 5 DNF DNF 3 2004 AUS MAL BHR RSM ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN BEL ITA CHN JPN BRA --- 8 6 DNF 12 10 DNF DNF 6 7 6 7 4 9 7 6 9 DNF 11 2005 AUS MAL BHR RSM ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN TUR ITA BEL BRA JPN CHN 4 6 8 11 8 DNF 4 7 DNS 10 13 7 DNF 7 15 DNF DNF 6 9 2006 BHR MAL AUS RSM EUR ESP MON GBR CAN USA FRA GER HUN TUR ITA CHN JPN BRA --- 10 DNF 8 DNF DNF 14 3 12 8 7 9 11 5 15 12 9 DNF DNF 2007 AUS MAL BHR ESP MON CAN USA FRA GBR EUR HUN TUR ITA BEL JPN CHN BRA --- --- DNF DNF DNF 5 14 DNF DNF 13 11 5 11 10 DNF DNF 4 8 9 2008 AUS MAL BHR ESP TUR MON CAN FRA GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN CHN BRA --- DNF 9 18 12 9 DNF 3 9 DNF 13 11 17 11 16 7 DNF 10 DNF (Legende)
Einzelnachweise
- ↑ „David Coulthard verkündet Rücktritt“ (Auto-motor-und-sport.de am 3. Juli 2008)
- ↑ „Coulthards Sohn heißt Dayton“ (Motorsport-Total.com am 24. November 2008)
Weblinks
- Offizielle Homepage
- David Coulthard's Hotel in Monaco
- Literatur von und über David Coulthard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- David Coulthard Museum
Teams und Testfahrer der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009: McLaren Ferrari BMW Sauber Renault Toyota Toro Rosso Red Bull Williams Force India Brawn GP - (n. bek.)
- Coulthard
- Hartley
Personendaten NAME Coulthard, David ALTERNATIVNAMEN DC (Spitzname) KURZBESCHREIBUNG Formel-1-Rennfahrer GEBURTSDATUM 27. März 1971 GEBURTSORT Twynholm, Schottland
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