David Marshall Coulthard

David Marshall Coulthard
David Coulthard
Coulthard beim Großen Preis von Italien 2007
the United Kingdomthe United Kingdom
Fahrerweltmeisterschaft
Erster Grand Prix Spanien 1994
Letzter Grand Prix Brasilien 2008
Teams
1994–1995 Williams • 1996–2004 McLaren • 2005–2008 Red Bull
Statistik
Rennen Poles Podien Siege
246 12 62 13
Schnellste Runden 18
Führungsrunden 894 Runden über 4.192,9 km
WM-Titel -
WM-Punkte 535
David Coulthard im McLaren-Mercedes, 1998
„DC“ im Red Bull, 2007
Dritter in Kanada, 2008

David Marshall Coulthard (* 27. März 1971 in Twynholm, Schottland) ist ein ehemaliger britischer Rennfahrer und Formel-1-Pilot. Er fuhr von 1994 bis 2008 in der höchsten Motorsportklasse u. a. für Williams und McLaren. Zuletzt stand Coulthard beim österreichischen Rennstall Red Bull Racing unter Vertrag.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Rennsport

David Coulthard war in den letzten Jahren seiner Laufbahn einer der dienstältesten Piloten im Fahrerfeld der Formel 1 und einer der erfolgreichsten. Er begann seine Karriere im Kartsport. In den Jahren 1982 bis 1988 konnte er die schottische Junior-Kart-Meisterschaft für sich entscheiden. 1986 bis 1988 war er außerdem schottischer Open-Kart-Meister. Im folgenden Jahr startete er in der britischen Formel Ford 1600 und errang den Meistertitel. Anfang der 1990er-Jahre war Coulthard mit mäßigem Erfolg in der Formel 3000 aktiv, bevor seine Formel-1-Karriere 1994 im Team Williams-Renault zunächst als Testfahrer begann.

Nach dem Unfalltod von Ayrton Senna übernahm er dessen Cockpit und ging am 29. Mai des gleichen Jahres im Alter von 23 Jahren beim Grand Prix von Spanien (Circuit de Catalunya) an den Start. Schon ein Rennen später gelang ihm in Kanada der fünfte Platz. Im 21. Rennen nach seinem Debüt folgte am 24. September 1995 beim Grand Prix von Portugal in Estoril der erste Sieg.

1996 wechselte Coulthard zum Team McLaren-Mercedes, bei dem er bis 2004 unter Vertrag stand und insgesamt 150 Grands Prix absolvierte. Nur Michael Schumacher fuhr mehr Rennen für ein und dasselbe Team (180 Grands Prix auf Ferrari). Mit der Vize-Weltmeisterschaft 2001 (65 Punkte) erreichte Coulthard den Höhepunkt seiner Karriere.

In Erinnerung blieb aus dieser Zeit vor allem eine Szene des Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps 1998, einem Regenrennen, in dem der führende Michael Schumacher, dessen Sicht durch die Regengischt stark eingeschränkt war, auf Coulthard auffuhr, ein Vorderrad verlor und das Rennen aufgeben musste.

Zur Saison 2005 wurde er durch Juan Pablo Montoya, der von Williams kam, ersetzt. Coulthard setzt seine Formel-1-Karriere im Team Red Bull Racing (Ex-Jaguar-Team) fort. Dort überzeugte er durch gute Leistungen in den Rennen (nicht immer im Qualifying) und holte die meisten der Weltmeisterschaftspunkte für sein Team. Die beiden jüngeren Teamkollegen Christian Klien und Vitantonio Liuzzi stellte er 2005 deutlich in den Schatten.

Neben der Vizeweltmeisterschaft 2001 errang Coulthard in über einem Jahrzehnt Formel 1 13 Grand-Prix-Siege und wurde 1995, 1997, 1998 sowie 2000 WM-Dritter. Beim Grand Prix 2005 in Malaysia holte er Nigel Mansell (482 WM-Punkte) als nach Punkten erfolgreichsten britischen Fahrer ein. Insgesamt liegt Coulthard mit 535 WM-Punkten derzeit auf Rang fünf der ewigen Bestenliste hinter Michael Schumacher (1369 Punkte), Alain Prost (798,5), Ayrton Senna (614) und Fernando Alonso (551).

Vor dem Großen Preis von Großbritannien 2008 gab Coulthard seinen Rücktritt zum Ende der Saison bekannt.[1] Er bleibe dem Team Red Bull aber als Berater und Testfahrer weiterhin treu. Ab der Saison 2009 dient er der beim britischen TV-Sender BBC als Experte für deren Formel-1-Übertragungen. Ob Coulthard je wieder ein Rennen in einer anderen Rennserie bestreiten werde, ließ er offen.

Privates

Coulthard ist ledig und lebt in Monaco. Dort besitzt und betreibt er zusammen mit einem Geschäftspartner ein Hotel. Seit Dezember 2005 besitzt er auch Anteile an einem weiteren Hotel; ein weiteres der Kette Dakota wird in Schottland derzeit gebaut.

Coulthards Vater Duncan eröffnete 1999 in seiner Heimatstadt Twynholm ein David-Coulthard-Museum. Ausgestellt sind sämtliche Trophäen, Helme und einige der Karts, die der Sohn fuhr. Zum Museum gehört ein Restaurant, von Coulthards Schwägerin Monica geführt wurde. Seit 2005 führt eine Bekannte der Familie das Museum weiter.

Am 2. Mai 2000 überlebte Coulthard mit viel Glück den Absturz eines von ihm angemieteten Privatflugzeuges. Auf dem Flug von London nach Nizza zwangen Triebwerksprobleme die Piloten zu einer Notlandung auf dem Flughafen Lyon-Satolas (Frankreich). Dabei stürzte der Learjet ab, beide Piloten kamen ums Leben. Coulthard, seine damalige Verlobte Heidi Wichlinski sowie sein Personal Trainer und Bodyguard Andy Matthews überlebten. Trotz des Absturzes und zahlreicher angebrochener Rippen (wie allerdings erst später bekannt wurde) trat er zum drei Tage danach stattfindenden Großen Preis von Spanien an und belegte trotz seiner Verletzungen im Rennen den zweiten Platz.

“DC” – wie David Coulthard von Freunden genannt wird – wurde in der Vergangenheit auch durch seine zahlreichen Beziehungen in der Presse bekannt. Sein Name wird im Zusammenhang mit Supermodel Heidi Klum, den Models Andrea Murray und Ruth Tayler sowie Lady Victoria Hervey genannt. Verlobt war Coulthard bislang mit den Models Heidi Wichlinski und Simone Abdelnour.

Seit dem 2. Juni 2006 ist Coulthard mit der Belgierin Karen Minier, einer ehemaligen Formel-1-Reporterin, verlobt. Diese brachte aus einer früheren Beziehung eine Tochter mit in die Verbindung.

In seiner am 7. August 2007 veröffentlichten Autobiografie „It is what it is“ (übersetzt: „Es ist was es ist“) gab Coulthard zu, in seiner Jugend an Bulimie gelitten zu haben.

Im November 2008 bekamen DC und seine Verlobte Karen Minier ihr erstes Kind. Der Name des Sohnes ist Dayton.[2]

Erfolgsstatistik

Nachwuchskategorien

Statistik in der Formel 1

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Runden
Punkte WM-Pos.
1994 Rothmans Williams Renault Williams FW16 / FW16B Renault 3.5 V10 8 - 1 - - 2 14 8.
1995 Rothmans Williams Renault Williams FW17 / FW17B Renault 3.0 V10 17 1 4 3 5 2 49 3.
1996 Marlboro McLaren Mercedes McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 16 - 1 1 - - 18 7.
1997 West McLaren Mercedes McLaren MP4/12 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 2 2 - - 1 36 3.
1998 West McLaren Mercedes McLaren MP4/13 Mercedes-Benz 3.0 V10 16 1 6 2 3 3 56 3.
1999 West McLaren Mercedes McLaren MP4/14 Mercedes-Benz 3.0 V10 16 2 4 - - 3 48 4.
2000 West McLaren Mercedes McLaren MP4/15 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 3 3 5 2 3 73 3.
2001 West McLaren Mercedes McLaren MP4-16 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 2 3 5 2 3 65 2.
2002 West McLaren Mercedes McLaren MP4-17 Mercedes-Benz 3.0 V10 17 1 1 4 - 1 41 5.
2003 West McLaren Mercedes McLaren MP4-17D Mercedes-Benz 3.0 V10 16 1 1 1 - - 51 7.
2004 West McLaren Mercedes McLaren MP4-19 / MP4-19B Mercedes-Benz 3.0 V10 18 - - - - - 24 10.
2005 Red Bull Racing Red Bull RB1 Cosworth 3.0 V10 18 - - - - - 24 12.
2006 Red Bull Racing Red Bull RB2 Ferrari 2.4 V8 18 - - 1 - - 14 13.
2007 Red Bull Racing Red Bull RB3 Renault 2.4 V8 17 - - - - - 14 10.
2008 Red Bull Racing Red Bull RB4 Renault 2.4 V8 18 - - 1 - - 8 16.
Gesamt 246 13 26 23 12 18 535

Grand-Prix-Siege

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
1994 BRA PAC RSM MON ESP CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR EUR JPN AUS --- --- ---
DNF 5 5 DNF DNF 4 6 2
1995 BRA ARG RSM ESP MON CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR EUR PAC JPN AUS --- ---
2 DNFP 4 DNF DNF DNF 3 3 2 2 DNF DNFP 1P 3P 2P DNF DNF
1996 AUS BRA ARG EUR RSM MON ESP CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR JPN --- --- ---
DNF DNF 7 3 DNF 2 DNF 4 6 5 5 DNF DNF DNF 13 8
1997 AUS BRA ARG RSM MON ESP CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA AUT LUX JPN EUR --- ---
1 10 DNF DNF DNF 6 7 7 4 DNF DNF DNF 1 2 DNF 10 2
1998 AUS BRA ARG RSM MON ESP CAN FRA GBR AUT GER HUN BEL ITA LUX JPN --- --- ---
2 2 6P 1P 2 DNF DNFP 6 DNF 2 2 2 7 DNF 3 3
1999 AUS BRA RSM MON ESP CAN FRA GBR AUT GER HUN BEL ITA EUR MAL JPN --- --- ---
DNF DNF 2 DNF 2 7 DNF 1 2 5 2 1 5 DNF DNF DNF
2000 AUS BRA RSM GBR ESP EUR MON CAN FRA AUT GER HUN BEL ITA USA JPN MAL --- ---
DNF DSQ 3 1 2 3P 1 7 1 2 3P 3 4 DNF 5 3 2
2001 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN BEL ITA USA JPN --- ---
2 3 1 2P 5 1 5P DNF 3 4 DNF DNF 3 2 DNF 3 3
2002 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR GBR FRA GER HUN BEL ITA USA JPN --- ---
DNF DNF 3 6 3 6 1 2 DNF 10 3 5 5 4 7 3 DNF
2003 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN ITA USA JPN --- --- ---
1 DNF 4 5 DNF 5 7 DNF 15 5 5 2 5 DNF DNF 3
2004 AUS MAL BHR RSM ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN BEL ITA CHN JPN BRA ---
8 6 DNF 12 10 DNF DNF 6 7 6 7 4 9 7 6 9 DNF 11
2005 AUS MAL BHR RSM ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN TUR ITA BEL BRA JPN CHN
4 6 8 11 8 DNF 4 7 DNS 10 13 7 DNF 7 15 DNF DNF 6 9
2006 BHR MAL AUS RSM EUR ESP MON GBR CAN USA FRA GER HUN TUR ITA CHN JPN BRA ---
10 DNF 8 DNF DNF 14 3 12 8 7 9 11 5 15 12 9 DNF DNF
2007 AUS MAL BHR ESP MON CAN USA FRA GBR EUR HUN TUR ITA BEL JPN CHN BRA --- ---
DNF DNF DNF 5 14 DNF DNF 13 11 5 11 10 DNF DNF 4 8 9
2008 AUS MAL BHR ESP TUR MON CAN FRA GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN CHN BRA ---
DNF 9 18 12 9 DNF 3 9 DNF 13 11 17 11 16 7 DNF 10 DNF

 (Legende)

Einzelnachweise

  1. „David Coulthard verkündet Rücktritt“ (Auto-motor-und-sport.de am 3. Juli 2008)
  2. „Coulthards Sohn heißt Dayton“ (Motorsport-Total.com am 24. November 2008)

Weblinks

Teams und Testfahrer der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009:
McLaren Ferrari BMW Sauber Renault Toyota Toro Rosso Red Bull Williams Force India Brawn GP
  • (n. bek.)

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