Dortmund-Brechten

Dortmund-Brechten
Dortmund-Brechten
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 35′ N, 7° 28′ O51.5833333333337.466666666666778Koordinaten: 51° 35′ 0″ N, 7° 28′ 0″ O
Höhe: 78 m ü. NN
Fläche: 7,169 km²
Einwohner: 8.890 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Apr. 1928
Postleitzahlen: 44239, 44339
Vorwahl: 0231

Der Dortmunder Stadtteil Brechten liegt ca. 10 km nördlich der Dortmunder Innenstadt. Brechten gehört zum Stadtbezirk Eving, hat eine Fläche von 716 ha mit rund 8900 Einwohnern. Der Ort wird durch die Autobahn A 2 in Ost-West-Richtung und von der B 54 in Nord-Süd-Richtung geteilt. Der Ort liegt auf einer Höhe von 78 m ü. NN.

Brechten zählt zu den bevorzugten Stadtteilen Dortmunds. Südwestlich des Ortes entsteht die Brechtener Heide, eines der größten aktuellen Baugebiete der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Brechten teilt sich durch den Verlauf der Autobahn A2 in zwei größere Siedlungsbereiche (Norden und Süden).

Der nördliche Teil Brechtens ist geprägt durch das eigentliche Dorf, mit der evangelischen St.-Johann-Baptist-Kirche und der katholischen Kirche und den in den 1960er Jahren entstandenen Neubaugebieten.

Der südliche Teil besteht im Wesentlichen aus Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäusern und grenzt an das Landschaftsschutzgebiet Süggelwald. Im Süggelwald gibt es viele seltene Pflanzen und Tiere.

Brechten zeichnet sich durch seinen dörflichen Charakter aus. Weitläufige Grün- und Waldflächen, inkl. Landschaftsschutzflächen, breiten sich bis nach Lünen-Brambauer, Lünen-Gahmen, Holthausen und Eving aus. Hier gibt es viele alte Bauernhöfe wie den Lohhof, einer der ältesten und damals größten Höfe. Aus dem Jahr 1356 wurde berichtet, dass der Lohhof an den Kirchherrn von Brechten verkauft wurde.

Wappen

Das traditionelle Ortswappen von Brechten
Der Mittelpunkt des Dorfes ist die St.-Johann-Baptist-Kirche.
Lohhof, einer der ältesten und größten Höfe.

Beschreibung: Das Wappen von Brechten ist geteilt und unten in Blau und Rot gespalten mit je einer gebundenen goldenen Garbe. Oben in Gold zwei Wiedehopfe.

Symbolik: Das traditionelle Wappentier Brechtens ist der Wiedehopf und die zwei im Wappen können als Hinweis auf die beiden Ortsteile Unter- und Oberdorf angesehen werden. Die zwei Erntegarben weisen auf die bäuerliche Tradition des Ortes hin.

Der Wiedehopf ist ein scheuer Vogel, der als Lebensraum große Wiesen mit Wallhecken durchzogen und lichte Waldstücke bevorzugt. Die heutige Brechtener Niederung ist ein solches Gebiet gewesen. Der Vogel kommt im heutigen Ortsgebiet nicht mehr vor. Im heutigen Ortsbereich gibt es aber eine Straße mit dem Straßennamen „Wiedehopfweg“.

Geschichte

Um das Jahr 950 findet die erste urkundliche Erwähnung der erste Kirche in Brechten in einem Verzeichnis des Stiftes Essen statt.

1254 findet die Schlacht auf dem Wülferichskamp zwischen den Truppen des Kölner Erzbischofs Konrad und den Bischöfen Otto II. von Münster und Simon von Paderborn statt. Der Brechtener Taufstein entsteht um 1270. 1282 wird Brechten als eigene Pfarrei „St. Johannes“ erwähnt.

Die Stadt Lünen wird auf Anordnung des Grafen von der Mark vom Nordufer auf das Südufer verlegt und kommt dadurch von 1336 bis 1341 in die Zuständigkeit des Pfarrbezirks Brechten. Erst 1366 wird St. Georg in Lünen Pfarrkirche in Abhängigkeit von der Mutterkirche in Brechten. 1426 ist das Ursprungsjahr der ältesten vorhandenen Urkunde des Kirchenarchivs. Die Reformation wird um 1570 in Brechten eingeführt. 1627 wird St. Georg in Lünen endgültig von Brechten gelöst. Das Schul- und Küstereihauses wird 1690 gebaut. Danach beginnt der regelmäßige Schulunterricht.

1803 fällt Brechten, wie das gesamte Gebiet der freien Reichsstadt Dortmund, an Nassau-Oranien. Brechten gehört dann ab 1808 zum Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen Besatzungszeit 1814 wird Brechten Teil der preußischen Provinz Westfalen. 1817 wird Brechten der Bürgermeisterei Lünen zugeschlagen. Das Grundstückseigentum der Gemeinde wird 1825–1826 an die Bauern und Kötter verteilt. Das erstes reines Ziegelhaus der Gemeinde ist das Pfarrhauses, welches 1832–1834 gebaut wird. 1863 wird eine neuen Schule am Kirchplatz gebaut und 1872 ein Kriegerdenkmal errichtet. Ab 1892 gehört Brechten im Amt Lünen zu Kirchderne. Die neue Schule an der Evinger Straße wird 1894 eingeweiht.

Im Jahr 1904 wird die Straßenbahnlinie FredenbaumBrambauer eröffnet. Ab 1905 gehört Brechten zum Amt Eving. Die Kirchengemeinde Brambauer wird 1907 aus Brechten ausgegliedert. 1913 wird Brechten an die Stromversorgung angeschlossen. Brechten, Brambauer und Holthausen bilden das 1914 neu entstehende Amt Brambauer. Als 1923 die französischen Besatzungssoldaten den Schuldiener erschießen nehmen bei den darauf folgenden Protesten gegen die Besetzung 15.000 Menschen teil. Bei der 1924 durchgeführten Flurbereinigung werden die landwirtschaftlichen Streuflächen zusammengelegt. Am 1. April 1928 werden Brechten und Holthausen nach Dortmund eingemeindet.[1] Im Jahr 1935 beginnt der Bau der Bundesautobahn 2 auf Brechtener Gebiet.

1938 beginnt der Bergbau in Brechten. Der Schacht 6 des Bergwerks Minister Stein/Hardenberg wird abgeteuft. Die katholischen Kirchengemeinde in Brechten wird 1941 gegründet. Am 11. November 1944 findet ein schwerer Bombenangriff auf Brechten statt. Amerikanische Truppen nehmen den Ortsteil am 15. April 1945 ein. Von 1952 bis 1954 werden die Tagesanlagen des Schachtes 6 als Wetter- und Seilfahrtschacht ausgebaut. Am 16. Mai 1959 wird die katholische Kirche eingeweiht. Der Bergbau in Brechten endet nach 50 Jahren am 30. August 1988 mit der Umlegung des Schachtgerüst des Schachtes 6.

Verkehr

Verkehrstechnisch ist Brechten durch die U 41 an das Dortmunder Stadtbahnnetz angeschlossen. Die nahe Auffahrt Dortmund-Nordost ermöglicht die schnelle Anbindung an die Autobahn A2. Nach Lünen gibt es eine Busverbindung.

Bekannte Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.

Weblinks


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