- Junior Eurovision Song Contest
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Der Junior Eurovision Song Contest (JESC) ist eine Variante des Eurovision Song Contests (ESC) für junge Sängerinnen und Sänger unterhalb der ESC-Altersuntergrenze von 16 Jahren. Bislang gab es bei dem Event keine deutschsprachige Teilnahme, auch hat kein deutschsprachiger Sender die Veranstaltungen ausgestrahlt. Bis einschließlich 2006 mussten die JESC-Teilnehmer mindestens acht Jahre alt sein, 2007 wurde die Grenze auf zehn Jahre erhöht. Die Lieder müssen in der Nationalsprache der Künstler gehalten werden. Bis einschließlich 2007 mussten die Beiträge in Text und Musik von diesen selbst ohne professionelle Unterstützung verfasst sein, seit 2008 dürfen auch professionelle Künstler mithelfen.
Vorbild für den Wettbewerb war der skandinavische Melodi Grand Prix Nordic, der 2006 in einer dänisch-norwegisch-schwedischen Koproduktion stattfand. Im dänischen Radio fand bereits 2001 (lediglich national) ein ähnlich gestalteter Wettbewerb statt. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) nahm sich der Idee an und gab Dänemark den Auftrag, den ersten Junior Eurovision Song Contest zu veranstalten.
Die öffentlich-rechtlichen Sender Dänemarks und Norwegens zogen sich 2006 aus dem Wettbewerb zurück. Die Begründung hierfür, die Kinder seien einem zu starken Druck ausgesetzt, wurde kontrovers diskutiert. Gemeinsam mit dem schwedischen Fernsehen kehrten sie zum alten MGP Nordic zurück. In Schweden übernahm der Privatsender TV4 die Ausstrahlung des JESC, in den anderen beiden Ländern war jedoch kein unabhängiger Sender an der Teilnahme interessiert. Der britische Sender ITV erreichte mit dem JESC in den letzten Jahren keine zufriedenstellende Einschaltquote und war daher – ebenfalls ab 2005 – nicht mehr an einer Ausstrahlung interessiert. Ein Jahr später zog sich auch Spanien zurück, womit kein einziges Land der Big Five mehr am Wettbewerb teilnimmt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Jahr Gewinner Sprache Interpret Lied Übersetzung Veranstaltungsort 2012 – – – – – Niederlande 2011 – – – – – Yerevan,
Armenien2010 Armenien Armenisch Vladimir Arzumanyan[1] Mama Mama Minsk,
Weißrussland2009 Niederlande Niederländisch Ralf Click clack Klick-klack Kiew,
Ukraine2008 Georgien Fantasiesprache Bzikebi Bzzz – Limassol,
Zypern2007 Weißrussland Belarussisch Alexey Zhigalkovich S druzyami Mit Freunden Rotterdam,
Niederlande2006 Russland Russisch Tolmatschow-Zwillinge Wesennij Dschas Frühlingsjazz Bukarest,
Rumänien2005 Weißrussland Russisch Ksenia Sitnik My wmeste Wir sind zusammen Hasselt,
Belgien2004 Spanien Spanisch María Isabel Antes muerta que sencilla Lieber tot als gewöhnlich Lillehammer,
Norwegen2003 Kroatien Kroatisch Dino Jelusić Ti si moja prva ljubav Du bist meine erste Liebe Kopenhagen,
DänemarkHöchste Punktzahl
(2003–2010)Rang Jahr Land Punktzahl Interpret 1. 2004 Spanien 171 María Isabel 2. 2006 Russland 154 Die Tolmatschow-Zwillinge " 2008 Georgien 154 Bzikibi 4. 2005 Weißrussland 159 Ksenia Sitnik 5. 2007 Weißrussland 137 Alexey Zhigalkovich 6. 2003 Kroatien 134 Dino Jelusić 7. 2009 Niederlande 121 Ralf 8. 2010 Armenien 120 Vladimir Arzumanyan Teilnehmer
Bisher haben 27 Mitgliedsländer der EBU zumindest einmal am JESC teilgenommen:
Zeitleiste der Teilnehmerländer am Junior Eurovision Song ContestVeranstaltungsort Kopenh. Lilleh. Hasselt Bukarest Rotterd. Limassol Kiew Minsk Teilnehmer 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Kroatien Spanien Weißrussland Russland Georgien Niederlande Armenien Vereinigtes Königreich Dänemark Belgien Malta Griechenland Lettland Rumänien Mazedonien Norwegen Zypern Schweden Polen Frankreich Schweiz Serbien und Montenegro, Serbien Ukraine Portugal Bulgarien Litauen Moldawien - nicht teilgenommen
- nur an Abstimmung teilgenommen, ohne eigenen Beitrag
- teilgenommen
- teilgenommen und gewonnen
Besondere Vorkommnisse
- Zypern verzichtete kurz vor dem Event 2005 auf die Teilnahme, da der ausgewählte Song als Plagiat verdächtigt wurde. Zypern nahm dennoch an der Abstimmung teil.
- Spanien trat am 8. August 2007 trotz großer Erfolge überraschend zurück. TVE gab an, man suche nach einem anderen Format, das andere Standpunkte vertritt.
- Aserbaidschan und San Marino standen jeweils 2008 und 2011 schon als sichere Teilnehmer fest, zogen sich aber aus organisatorischen Gründen vom JESC zurück.
Deutschland
Deutschland stand auf den Teilnehmerlisten des Junior Eurovision Song Contest 2003[2] und 2004, zog sich jedoch ohne Gründe wieder zurück und nahm bis heute (Stand: 2010) nicht am Wettbewerb teil, die EBU verhandelt jedoch mit der verantwortlichen TV-Anstalt ARD.
Zukunft
Nachdem die Teilnehmerzahl 2004 einen vorläufigen Höhepunkt erreichte (18 Länder), nahm sie bis 2006 (15 Länder) stetig ab. Es war daher lange unsicher, ob der Junior Eurovision Song Contest nach 2007 fortgeführt wird. 2007 stieg die Teilnehmerzahl auf 17, während sie 2008 von ursprünglich 18 auf 15 fiel. Für 2009 fanden sich nur noch 13 Teilnehmer, was einen neuen Negativrekord darstellte. 2010 fanden sich nach längeren Gesprächen 14 Teilnehmerländer, darunter auch ein Neuling. Die Austragung des Junior Eurovision Song Contests 2011 schien lange Zeit unsicher und hing vor allem von dem Erfolg des Musikwettbewerbs 2010 ab. Mitte Januar verkündete die EBU den Zuschlag der Austragung an Armenien.[3]
Mögliche zukünftige Teilnehmer
Alle Länder mit einer Fernsehanstalt, die Mitglied der EBU ist, sind mögliche Kandidaten für eine Teilnahme am JESC. Folgende Teilnehmer könnten dem Wettbewerb schon in naher Zukunft beitreten:
- Aserbaidschan – ITV bestätigte 2008 eine Teilnahme, zog sich allerdings zwei Monate vor der Ausstrahlung zurück. Seitdem strahlt der Sender zwar den Contest aus, hat bislang aber keinen eigenen Teilnehmer mehr nominiert. Aserbaidschan wird erst 2012 am Junior Eurovision Song Contest teilnehmen, da die Delegation Aserbaidschans nicht nach Armenien reisen wird.
- Bosnien-Herzegowina – Bosnien wollte schon 2007 und 2008 teilnehmen, zog sich jedoch immer kurz vor dem Finale zurück.
- Israel – Israel wollte schon 2008 teilnehmen, zog sich dann aber kurz vor dem Finale aus finanziellen Gründen zurück.
Der EBU diskutiert außerdem über eine Teilnahme mit folgenden Ländern:
Einzelnachweise
- ↑ http://eurovisiontimes.wordpress.com/2010/11/20/armenias-vladimir-arzumanyan-wins-junior-eurovision-song-contest-2011/#comment-1662
- ↑ Deutschland auf der Teilnehmerliste der EBU zum JESC 2003 (englisch)
- ↑ esckaz.com Steering Group elected Armenia as Host Broadcaster.
Weblinks
Commons: Junior Eurovision Song Contest – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEurovision Song Contest und AblegerEurovision Song Contest 1956 Lugano • 1957 Frankfurt am Main • 1958 Hilversum • 1959 Cannes • 1960 London • 1961 Cannes • 1962 Luxemburg • 1963 London • 1964 Kopenhagen • 1965 Neapel • 1966 Luxemburg • 1967 Wien • 1968 London • 1969 Madrid • 1970 Amsterdam • 1971 Dublin • 1972 Edinburgh • 1973 Luxemburg • 1974 Brighton • 1975 Stockholm • 1976 Den Haag • 1977 London • 1978 Paris • 1979 Jerusalem • 1980 Den Haag • 1981 Dublin • 1982 Harrogate • 1983 München • 1984 Luxemburg • 1985 Göteborg • 1986 Bergen • 1987 Brüssel • 1988 Dublin • 1989 Lausanne • 1990 Zagreb • 1991 Rom • 1992 Malmö • 1993 Millstreet • 1994 Dublin • 1995 Dublin • 1996 Oslo • 1997 Dublin • 1998 Birmingham • 1999 Jerusalem • 2000 Stockholm • 2001 Kopenhagen • 2002 Tallinn • 2003 Riga • 2004 Istanbul • 2005 Kiew • 2006 Athen • 2007 Helsinki • 2008 Belgrad • 2009 Moskau • 2010 Oslo • 2011 Düsseldorf • 2012 Baku Junior Eurovision Song Contest 2003 Kopenhagen • 2004 Lillehammer • 2005 Hasselt • 2006 Bukarest • 2007 Rotterdam • 2008 Limassol • 2009 Kiew • 2010 Minsk • 2011 Yerevan Eurovision Dance Contest 2007 London • 2008 Glasgow
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