- Jägerbrück
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Uecker-Randow Amt: Am Stettiner Haff Höhe: 8 m ü. NN Fläche: 88,01 km² Einwohner: 5380 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 17367 Vorwahl: 039779 Kfz-Kennzeichen: UER Gemeindeschlüssel: 13 0 62 012 Adresse der Stadtverwaltung: Stettiner Straße 1
17367 EggesinWebpräsenz: Bürgermeister: Dietmar Jesse (CDU) Lage der Stadt Eggesin im Landkreis Uecker-Randow Eggesin ist eine Kleinstadt im Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Seit dem 31. Dezember 2004 ist Eggesin Verwaltungssitz des Amtes Am Stettiner Haff, dem weitere 12 Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt am Zusammenfluss der Flüsse Uecker und Randow, die dem Landkreis den Namen geben, liegt wenige Kilometer südlich der Stadt Ueckermünde und bildet den Mittelpunkt der Städtekette Ueckermünde - Eggesin - Torgelow die sich auf ca. 15 km entlang der Uecker erstreckt. Im Zuge des Stadtumbau Ost wurde diese Städtepartnerschaft U.T.E mit einem Preis für die gute Zusammenarbeit gewürdigt. Im Westen verläuft der Grenze zur Republik Polen. Eggesin befindet sich heute im Herzen des Naturpark Am Stettiner Haff. 1,5 Kilometer östlich von Eggesin befindet sich das 0,3 Hektar große Gewässer Schwarzer See.
Landschaft
Die Landschaft ist geprägt durch die Ueckermünder Heide, sie ist flach und sehr waldreich. Im Norden befinden sich kleinere Seen wie der Bärenkamp oder der zum Moor verlandete Eggesiner See der heute als Naturschutzgebiet Heimat für viele Tiere und Pflanzen ist. Weiter Richtung Nordosten verdichtet sich die Heide- und Wiesenlandschaft zu hochstehendem Buchen- und Kiiefernwald. Richtung Osten befindet sich überwiegend Mischwald mit einem hohen Kiefernanteil und sandigen Böden. Südlich von Eggesin öffnen sich die Schwemmwiesen des Randowtals, welche von dichtem Mischwald umschlossen werden. Die Landschaft im Westen von Eggesin ist durch die beiden Flüsse Uecker und Randow sowie die weiten Wiesenlandschaften und Niedermoorflächen geprägt. Dahinter erstreckt sich auf Höhe von Torgelow-Holländerei der für die Region so typische Kiefernwald.
Stadtgliederung
Zu Eggesin gehören der Ortsteil
- Hoppenwalde (1992 eingemeindet)
sowie die Wohnsiedlungen
- Eggesiner Teerofen
- Gumnitz (Gumnitz Holl und Klein Gumnitz, 1993 eingemeindet)
- Karpin
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Ueckermünde, Vogelsang-Warsin, Luckow, Ahlbeck, Hintersee, Viereck, Torgelow, Torgelow-Holländerei und Liepgarten.
Geschichte
Name
Ursprünglich hieß das slawische Dorf um 1216 Gizin oder Gizyn, auch 1267 Chyzin. 1296 wurde Das E vorangestellt und der Ort hieß nun Egezyn und 1302 Eksin. Der altpolabische Name könnte von Haus oder Erdhütte abgeleitet werden [1] .
Mittelalter
1216 tauchte Eggesin erstmals in einer Urkunde Herzog Bogislaws auf, der den Ort (villa) Gizin dem Kloster Grobe auf Usedom schenkte.[2] Ende des 13. Jahrhunderts gelangte das dorpe to Eksin an das Stift Jasenitz. Um 1350 errichtete der bayerische Ritter Zacharias Hase von Kufstein auf dem Schlossberg nahe Eggesin die Burg Neu Torgelow (an die heute nur noch eine Erhebung im Geländerelief erinnert).
16. bis 19. Jahrhundert
Ab dem 16. Jahrhundert war der Flecken unmittelbarer Besitz der Herzöge von Pommern. Der Dreißigjährige Krieg zog auch Eggesin in Mitleidenschaft. Nach Plünderungen und Brandschatzungen überlebten nach diesem Krieg nur fünf Bauern im Ort. Das Gebiet um Eggesin wurde langsam mit Bauern, Fischern und Holzfällern, Köhlern und Teerschwelern neu besiedelt. Die Eggesiner Fachwerkkirche wurde 1731 geweiht.
Die erste Eggesiner Ziegelei wurde 1818 errichtet. 1884 bekam der Ort einen Bahnanschluss über die Strecke Jatznick–Ueckermünde. Die Freiwillige Feuerwehr Eggesin wurde 1888 gegründet. Um 1900 sorgten zwölf Ziegeleien, drei Sägemühlen, drei Windmühlen, eine Eisengießerei, Kahnwerkstätten und später eine Kistenfabrik für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ab 1913 erhielt die Gemeinde die ersten Stromanschlüsse. In der Zeit von 1840 bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden Kähne mit Ziegeln und Erz beladen und bis nach Ueckermünde ans Stettiner Haff getreidelt. Von dort aus segelten die Kaffenkähne, die nur für Haff und Bodden gebaut wurden, die Küste entlang und vertrieben die Waren.
Neuere Geschichte
Das heutige Wohngebiet Karl-Marx-Straße entstand 1936 als Wohnlager für die Beschäftigten der neu entstandenen Rüstungsbetriebe Luftmunitionsanstalt (MUNA) und Deutsche Sprengchemie GmbH mit den Tarnnamen Seewerk.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1952) begann die Entwicklung Eggesins zur Garnisonsstadt mit der Stationierung von Einheiten der Kasernierten Volkspolizei, danach der Nationalen Volksarmee. In der DDR-Zeit war Eggesin, sowie das benachbarte Torgelow für Tausende von Wehrpflichtigen das Synonym für die Armee schlechthin. Der Garnisonsort Eggesin mit dem südlich liegenden, ca. 80 km² großen Truppenübungsplatz Jägerbrück, wird heute von der Bundeswehr (Artilleriekaserne Karpin, Stettiner Landstr.) militärisch genutzt. In den 1950er Jahren entstanden Einrichtungen wie Landambulatorium, Apotheke, Post und Polytechnische Oberschule (POS).
Am 7. August 1966 bekam Eggesin anlässlich seiner 750-Jahr-Feier das Stadtrecht und sein erstes Stadtwappen (das neue Stadtwappen führt Eggesin seit 1993). Das Elektromotorenwerk nahm 1971 seine Arbeit auf. In den 1970er- und 1980er-Jahren wurden 896 Plattenbau-Wohnungen (Matern- und Lindenstraße), das Rathaus-Mehrzweckgebäude, sowie zwei neue Schulen gebaut.
Eggesin hatte seit der politischen Wende mit vielfältigen Problemen umzugehen. Der Wegzug vieler junger Einwohner und die Schließung großer Kasernenteile brachte in dieser strukturschwachen Gegend eine hohe Arbeitslosenquote. Der immense Wohnungsleerstand (512 Wohnungen im Jahr 2002) führte dazu, dass ganze Häuser-Straßenzeilen abgerissen bzw. in Form eines Pilotprojektes zurückgebaut und umgestaltet wurden.
Seit 1991 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert. Es entstanden ein neuer Marktplatz, neue Gaststätten, ein Einkaufszentrum (Randow-Passage), das Schüler- und Freizeitzentrum, ein Hotel, ein Ärztehaus, Kindertagesstätte, Sparkasse, eine neue Schiffsanlegestelle an der Randow, der Waldsportplatz Karpin, eine Begegnungsstätte der Senioren, das Sport- und Erholungscenter „Move“ und die berufliche Schule des Landkreises Uecker-Randow. Die Fachwerkkirche und viele Häuser im Stadtkern wurden inzwischen saniert, Eigenheime und Reihenhäuser entstanden neu. Eggesin hat damit heute ein deutlich angenehmeres Aussehen als früher. Für seine vorbildliche stadtplanerische Zusammenarbeit mit den Städten Ueckermünde und Torgelow wurde Eggesin 2002 in einem Bundeswettbewerb vom Bund ausgezeichnet.
Anfang 2001 kam es in Eggesin zu mehreren Protestaktionen (Kundgebungen, Mahnwachen, Straßenblockade) gegen die Pläne zur Schließung der Garnison (Artilleriekaserne Karpin) im Zuge der Bundeswehrreform.
In den letzten Jahren wurde die neue Randowbrücke errichtet, ein neues Feuerwehrhaus übergeben und die Turnhalle der Ganztagsschule renoviert.
Im Frühjahr 2007 wurde der Ausbau des Kreuzungsbereiches Bahnhofsstraße/Stettiner Straße abgeschlossen. Am 20. Juni 2007 wurde das neue Rathaus der Stadt im umgebauten Forsthaus feierlich eingeweiht. Der original erhaltene Vierseitenhof des Forstgebäudes bildet somit zusammen mit dem Rathaus, der Blaubeerscheune als Veranstaltungsort, dem Kulturwerk Vorpommern und der Polizeistation das neue kulturelle und öffentliche Zentrum der Stadt.
Seit 2008 ist Eggesin Sitz der Naturparkverwaltung "Am Stettiner Haff".
Ortsteil Hoppenwalde
Katholische Siedler aus der Rheinpfalz gründeten 1749 die Gemeinde Hoppenwalde (ab 1820 Hoppenwalde). An die Pfälzer Gründer erinnert heute noch der überwiegend katholische Glauben – jedes Jahr findet das Fronleichnamsfest mit einer Prozession durch Hoppenwalde statt. Heute ist Hoppenwalde ein typisches Straßendorf mit Bahnanschluss und einem kleinen Anlegeplatz an der Uecker.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1933 3.046 1939 3.142 1964 6.557 1990 8.981 1991 8.567 1992 8.416 1993 8.324 Jahr Einwohner 1994 8.118 1995 8.136 1996 7.789 1997 7.488 1998 7.249 1999 6.938 2000 6.658 Jahr Einwohner 2001 6.385 2002 6.098 2003 5.843 2004 5.687 2005 5.536 2006 5.483 2007 5.380 Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 21. Juni 1993 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 74 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Silber ein blauer Sparren; zwischen den Schenkeln des Sparrens eine gezinnte rote Mauer mit aufgesetztem Zinnenturm und geschlossenem goldenen Tor; über dem Turm schwebend ein roter Greif mit goldener Bewehrung.“
Partnerschaften
- Städtepartnerschaft mit Złotów in Polen
- Städtefreundschaft mit Ennigerloh in Nordrhein-Westfalen
- Partnerschaft mit der Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 41
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur
- Blaubeerdenkmal im neu gestalteten Stadtzentrum gegenüber der Lutherkirche
- Blaubeerscheune unter Leitung des Vereins Pro Eggesin e.V.
- Kulturwerkstatt unter Leitung des Kulturwerkes Vorpommern e.V.
- Jugendkunstschule „Uecker-Randow“ (Luckower Str. 6)
- Heimatstube (eröffnet 1991)
- Militärhistorisches und technisches Museum Eggesin e.V.
- Wohnsiedlung für die Rüstungsbetriebe im Heimatstil der 30er-Jahre (Karl-Marx-Straße)
- Volksschule, in der der Sohn von Heinrich Zille lehrte (Fachwerkbau in der Stettiner Straße)
- Martin-Luther-Kirche
- Fachwerkkirche
- Sport- und Freizeitzentrum „Move“
- Schüler- und Jugendzentrum Eggesin
Natur
- Revolutionslinde (Naturdenkmal in der Max-Matern-Straße)
- Naturschutzgebiet „Eggesiner See“ (Moor)
- Naturpark Am Stettiner Haff
- Wasserwanderrastplatz an der Randow
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Hanning-Elektromotoren-Werke
- Greese-Betonwaren GmbH
- Bergmann-Drehen, Fräsen, Schweißen
- Baubetriebe
- Recycling-Unternehmen
- Zimmerei
- Mosterei
- Betonwerk
- Dreherei
Bildung
- Grundschule
- Regionale Schule (Ganztagsschule)
- Berufliche Schule des Landkreises Uecker-Randow mit Wirtschaftsgymnasium
- Jugend-Kunst-Schule „Uecker-Randow“
Verkehrsanbindung
Eggesin erreicht man über die Anschlussstellen Pasewalk-West oder Pasewalk-Süd der A 20. 13 km westlich von Eggesin erreicht man die Bundesstraße 109 von Anklam nach Prenzlau über Torgelow und Hammer a. d. Uecker. Der Bahnanschluss der Stadt erfolgt über die Bahnlinie von Pasewalk nach Ueckermünde welche von der Ostseeland-Verkehr GmbH betrieben wird.
Potentiale
Durch die Nähe zur polnischen Großstadt Stettin und die dort sich rasch entwickelnde Wirtschaft profitiert Eggesin beim Wohnungsangebot von den steigenden Wohnungspreisen in Stettin. Ein starkes touristisches Potential ist in der steigenden Besucherzahl Erholungssuchender aus Stettin bzw. Berlin zu sehen. Durch die Initiierung des Naturpark Am Stettiner Haff wird diese Entwicklung verstärkt.
Sport
Eggesin ist für sein aktives Vereinsleben bekannt, viele Bürger der Stadt sind in Sportvereinen organisiert. Die meist vertretenen Sportarten sind Fußball, Wassersport, Reiten, Stockcar, Angeln, sowie Wandern und Radfahren. Zu den wichtigsten Vereinen zählen der Sportverein "Motor Eggesin" e. V., der Stockcar-Club, die Sportvereinigung "Eggesin 90" e. V., der Eggesiner Reitsportverein e. V., der Eggesiner Schützenverein 91 e.V., der Wassersportverein "Blau-weiß" und die "Wanderfreunde Haffküste" e. V.. Bis 1989 spielte die ASG Vorwärts Eggesin-Karpin in den DDR - Ligen.
Persönlichkeiten
- Ludwig von Schröder (1854-1933), deutscher Admiral
- Adolf Dresen (1935-2001), deutscher Theater- und Opernregisseur
Literatur, Film
- Walter Graupner, Gerd Mietzner: Bildband über die Kleinstadt Eggesin (Verlag Steffen, 2000) ISBN 3-9805343-5-9
- Dietmar Materna: Tarnname See (Schibri-Verlag Auflage 3, 2000) ISBN 3-933978-30-0
- Ludwig E. Hausberg: Fünf Jahre Eggesin - und mehr (Videel Verlag Ohg, 2005) ISBN 3-89906-479-8
- Filmkombinat Nordost: Eggesin möglicherweise ist ein Film über den Ort aus dem Jahr 2005. Der Film war im Winter 2007/ 2008 Teil des bundesweiten Filmfestivals der Aktion Mensch / Die Gesellschafter, zur Diskussion über die Zukunft Deutschlands.
Quellen
- ↑ Ernst Eichler/Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Ingo Koch Verlag, Rostock, 2002, ISBN 3-935319-23-1
- ↑ Ernst Eichler/Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Ingo Koch Verlag, Rostock, 2002, ISBN 3-935319-23-1
- ↑ Statistisches Landesamt Mecklenburg Vorpommern - www.statistik-mv.de
Weblinks
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