- Fahrenwalde
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Wappen Deutschlandkarte 53.43833333333314.06527777777870Koordinaten: 53° 26′ N, 14° 4′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Greifswald Amt: Uecker-Randow-Tal Höhe: 70 m ü. NN Fläche: 26,1 km² Einwohner: 355 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km² Postleitzahl: 17309 Vorwahl: 039747 Kfz-Kennzeichen: UER Gemeindeschlüssel: 13 0 75 032 Adresse der Amtsverwaltung: Lindenstraße 32
17309 PasewalkWebpräsenz: Bürgermeister: Walter Krümmel Lage der Gemeinde Fahrenwalde im Landkreis Vorpommern-Greifswald Fahrenwalde ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Osten Mecklenburg-Vorpommerns (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Uecker-Randow-Tal mit Sitz in der Stadt Pasewalk verwaltet.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Bröllin, Friedrichshof und Karlsruh.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde an der Landesgrenze zu Brandenburg liegt auf einer Hochfläche, die nach Nordosten zum Randowbruch abfällt. Die Umgebung zwischen der Stadt Pasewalk und der uckermärkischen Kleinstadt Brüssow ist hügelig (Höhen bis 99 m ü. NN). Zwischen dem Kernort Fahrenwalde und dem Ortsteil Bröllin sowie nordöstlich des Ortsteiles Friedrichshof befinden sich mehrere kleine Sölle (unter anderem „Ziegeleipfuhl“ und „Kleiner Roetpfuhl“).
Geschichte
Am 25. Juli 1952 wurde Fahrenwalde zusammen mit anderen Gemeinden aus dem brandenburgischen, bis 1945 preußischen Landkreis Prenzlau herausgelöst und dem Kreis Pasewalk im Bezirk Neubrandenburg zugeordnet.
Alte Bauernhäuser mit ihren Nebengebäuden bestimmen das Bild des Angerdorfes Fahrenwalde. Im Jahr 2000 wurde ein Kommunikationszentrum eröffnet, hier finden Veranstaltungen und Feste statt. Es beherbergt auch einen Jugendklub.
Frühgeschichte
Bereits um 1200 v. Chr. wurde ein Ringwall (100 x 60 m, etwa 10 m hoch) zwischen Fahrenwalde und Caselow durch bronzezeitliche Stämme errichtet, die auf Grund gefundener Gegenstände (Scherben) offenbar zur "Lausitzer Kultur" gehörten. 700 v. Chr. rückten aus dem Westen germanische Stämme vor und besetzen große Gebiete der Uckermark. Die Höhenburg bei Fahrenwalde war ebenso wie die Niederungsburg (Moorburg auf einer Insel, nahe der Heidemühle) eines der großen Hindernisse dieser Landnahme.
Mittelalter
Um 900 gab es Vorstöße germanischer Stämme. Diese zwangen die hier siedelnden Slawen zur Anlage von Befestigungen, der noch vorhandene Ringwall und die Moorburg wurden wieder zur Verteidigung genutzt. Im 12. Jahrhundert erfolgte die endgültige Kolonisation des Gebietes durch germanische Stämme und der jetzige Siedlungsraum des Dorfes entwickelte sich. Eine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Fahrenwalde im Jahre 1375, als es im Landbuch Kaiser Karls IV. hieß, dass "Vorenwolde" den Herzögen von Stettin verpfändet war und dass von den 60 Hufen der Feldmark drei Hufe der Kirche gehören. Zu jener Zeit wurde offenbar auch die Dorfkirche erbaut.
Neuzeit
Im Jahre 1697 wurden den nach dem Edikt von Potsdam (1685) aus Frankreich eingewanderten neun Hugenotten-Familien insgesamt 28 Hufen Land zugewiesen. Sie erhielten für die ersten zehn Jahre volle und für die folgenden zehn Jahre halbe Steuerfreiheit.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte das Dorf 425 Einwohner, davon waren 16 als Ganzbauern und drei als Halbbauern angegeben. Mit 3777 Morgen übertraf es dabei die Größe der Gemarkung Brüssow. Im Jahre 1840 gab die Statistik 67 Wohnhäuser an.
- um 1846
Der aus Bergholz stammende Altlutheraner Jean/John Sy wurde Mitbegründer der Orte Bergholz und Walmore (nahe der Niagara-Fälle); dieser Auswanderungswelle schlossen sich auch einige Fahrenwalder an.
- 1856
Das Dorf zählte 609 Einwohner
- 1857
Abraham Bettac erhielt eine Konzession für eine Ziegelei und nahm die Produktion auf.
- 1858
übernahm Pfarrer Büchsel sein Amt im jetzt selbstständigen Pfarramt Fahrenwalde, ihm folgten Herman Hoehne und Ottomar Hoehne.
- 1861
Mit 319 Morgen und zwei Häusern war Karlsruh Ackergut des v. Arnim.
- 1870/71
Im deutsch-französischen Krieg fielen vier Fahrenwalder Bürger. Wilhelm Lindow übernahm, aus Wetzenow kommend, die Stelle des Dorflehrers (bis 1910) und unterrichtete allein oft über 100 Kinder. Karlsruh gehörte zum Gemeindebezirk Fahrenwalde.
- 1878
Die Heidemühle brannte ab und der Besitzer verarmte.
- Um 1880-1890
Es kann als gesichert gelten, dass seit spätestens dieser Zeit im Dorf ein gemeinschaftlicher Eiskeller (d. h. eine schilfgedeckte Grube mit Torf und Ziegeln isoliert) für Lebensmittel aller Art auf dem Parkplatz der späteren MTS existierte. Im Winter wurde sie mit Eis gefüllt.
- 1888
Die Heidemühle wurde als Wassermühle wieder aufgebaut (H. Labeau), sie erhielt zusätzlich eine Gaststätte mit Saal und Kegelbahn.
- 1892
Willi Holz übernahm die Gastwirtschaft an der Eckkreuzung und baute sie gründlich um.
- 1894
In diesem Jahr errichtete die Familie Ritzow eine Schmiede im Dorf, das Gebäude steht noch heute neben der ehemaligen Molkerei.
- 1895
Otto Rahn zog als Maurerlehrling nach Fahrenwalde und beteiligte sich in dieser Funktion auch beim Umbau der Dampfmolkerei. Er wurde Hofmaurer bei v. Arnim in Züsedom und übernahm u. a. mit W. Pahl die Maurerarbeiten im Dorf.
- 1895-1900
Etwa während dieser Zeit war (nach Angaben des Dorfpfarrers M. Schultze aus dem Jahre 1927) das Gebiet des großen Ringswalls aufgeforstet worden. Davor war es eine Pferdekoppel.
Eine Zählung im Jahre 1900 vermerkte:
- 65 Wohnhäuser, 13 Bauernhofbesitzer (19-86 ha)
- sechs Büdner (zwei bis zehn Hekar), zwei Schmiede, ein Müller und Bäcker, ein Müller und Schankwirt, ein Müller, ein Gastwirt, ein Schankwirt, ein Schlächter
- ein Förster, ein Steueraufseher, ein Molkereiverwalter, ein Pastor, zwei Lehrer, drei Schneider (viele Handwerker haben zusätzlich etwas Land)
- 1906
Renovierung des Kirchturms, er erhält eine Uhr.
- 1909
Eine Ansichtskarte aus diesem Jahre zeigt die Gastwirtschaft Herrmann Lejeune in der Dorfmitte, sie hat auch Gästezimmer. Zuvor gehörte diese der Familie Käding als "Gastwirtschaft und Kolonialwarenhandlung".
- 1910
Lehrer Bechner war neuer Dorflehrer (bis 1920).
- 1911
Die Elektrizitätsgenossenschaft e. G. m. b. H. Fahrenwalde gründete sich mit 48 Mitgliedern und war verantwortlich für alle Anschlüsse ab Transformator. Bis dorthin lieferte den Strom die Überlandzentrale der Provinz Pommern, Sitz Stettin. Die Straßenbeleuchtung hatte fünf Brennstellen und der Nachtwächter schaltete sie gegen Mitternacht ab.
- um 1918
Die Bockwindmühle am Weg nach Carmzow wurde mit Pulver in die Luft gesprengt.
- 1920
An der Stelle, wo früher der sogenannte "Eck-Pool" war, entstand für die 22 Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus dem Ort ein Kriegerdenkmal. Lehrer Rieck, genannt Kösta Willem (soll ein Meister des Rohrstockes gewesen sein) übernahm die Stelle des Dorflehrers bis 1930; die Kinder kamen ausschließlich in "Kurkeln" (Holzschuhe) und oft kontrolliert der Lehrer die Sauberkeit.
- 1921
An der Eckkreuzung gründete der Schmiedemeister Karl Vangermain eine Schmiede.
- 1922
Meister Hartwig eröffnete, aus Prenzklau kommend, im Ort eine Schusterei. Später errichtete sein ehemaliger Lehrling B. Gradhand im Dorf eine zweite. Schusterei/Kurkelmacherei, die besonders im Winter ebenfalls viele Jahrzehnte ein beliebter Treffpunkt war (intern "Gasthof Zum Goldenen Kurkel" genannt).
- 1923
Zwischen 1923–1928 gab es im Ort einen berittenen Gendarmeriestützpunkt. Dieser war vom Oberlandjäger P. Brandenburg besetzt und er kontrollierte u. a. vom Pferd aus die Sauberkeit der Dorfstraße, die Einhaltung der Sonntagsruhe u. v. a.; wer nicht parierte, wurde ggf. ins Spritzenhaus gesperrt.
- 1926
P. Reinke kaufte die Gastwirtschaft in der Dorfmitte und vererbte sie später seinem Schwiegersohn. Pastor Martin Schultze, hier Pfarrer seit 1911, ließ sich nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Bürgermeister versetzen. Er interessierte sich sehr für die regionale Altertumsforschung und schrieb darüber auch im Prenzlauer Heimatkalender.
- 1930
Die Gastwirtschaft W. Holz pachtete Herr Splettstößer. Dort gab es jetzt ein Postamt; ein erweitertes Warenangebot. Im Saal fanden diverse Veranstaltungen statt.
- 1930-1940
Der große Röt-Pool/Rötpfuhl war bevorzugter Badeplatz der inzwischen Rad fahrenden Dorfjugend. Am Weg nach Carmzow gelegen, wurde er in früheren Jahrzehnten wegen seiner Wasserqualität oft zum Wäschewaschen genutzt und diente zum Röten des Flachses.
- 1931
Es wurde 87 Wohnhäuser gezählt.
- 1932
Als zur Beisetzung von Pfarrer Hoehne erstmals sieben Automobile durch Fahrenwalde fuhren, glich dies einer kleinen Sensation.
- 1933
Nachdem zuvor nur die beiden Gaststätten Telefone besaßen, gab es nun auch weitere, private Anschlüsse.
- 1935
Durch einen Vertrag mit dem Großhändler Trettin in Stettin wurde die Abnahme aller Butter zu gesetzlichen Preisen garantiert und dadurch erhöhte sich der Wohlstand der Bauernschaft. In dieser Zeit fand bei der Molkerei auch eine Übung der Feuerwehr mit muskelgetriebener Pumpe statt. Am Ortsausgang wurde die neue Schule gebaut.
- 1939
Die Statistik zählte: einen Betrieb über 100 Hektar, zehn Betriebe zwischen 20-100 Hektar, elf zwischen 10-20 Hektar, sieben zwischen fünf und zehn Hektar, 21 zwischen 0,5 und fünf Hektar und fünf bis 0,5 Hektar. Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg und etwa 30 Fahrenwalder starben an der Front, beim Treck oder wurden vermisst.
- 1941
Am 20. April 1941 fielen die ersten Bomben (Ortsausgang Richtung Friedrichshof), richteten aber keinen Schaden an. In diesem Jahr starb auch der Gründer der Stellmacherei, August Eggert. Dieser hatte sich noch vor dem Ersten Weltkrieg auf Pumpenstiele, danach zusammen mit seinem Sohn auf Kasten- und Erntewagen spezialisiert. Zusätzlich arbeiteten dort zwei Gesellen.
- 1944/45
Durch Fliegerbomben wurde u. a. der Stall des Bauern Rossow getroffen.
Am 25. April 1945 verließen die Einwohner geschlossen im "Treck" auf Fuhrwerken den Ort westwärts. Zwei Monate später sind sie wieder da; dazu viele Flüchtlinge aus östlichen Gebieten, alle erhalten Notquartiere.
- 1946
hatte Fahrenwalde zusammen mit Stramehl 778 Einwohner, davon waren wenigstens 250 Flüchtlinge. Die Typhusepidemie der Nachkriegsjahre forderte zehn Opfer. Die Molkerei nahm auf Weisung der zuständigen Kommandantur in Brüssow (Major Schesterow) ihren Betrieb wieder auf und musste die Dampfmaschine mit Holz heizen, da Kohle Mangelware war. A. Dietrich, der letzte Nachtwächter des Dorfes, der bis Kriegsende seinen Dienst auch als Gemeindediener versah, starb.
- 1947
eröffnete Malermeister Liesegang eine Malerwerkstatt und arbeitete dort, bis er 1973 Rentner wurde.
- 1949
Durch die Bodenreform wurden 310 Hektar enteignet. Davon gingen 68 Hektar an neun landlose Bauern, 50 Hektar an zwölf landarme Bauern, 161 Hektar an 21 Umsiedler. Durch einen Sturm wurde die Windmühle beschädigt, daraufhin stellte sie der Müllermeister auf Elektroantrieb umstellt. Ein wohl letztes Kriegopfer war der achtjährige Klaus S., als er Fundmunition findet und damit spielt.
- 1950
kehrten die letzten drei Fahrenwalder aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Aus Fahrenwalde waren allein in der UdSSR 14 Kriegsgefangene für durchschnittlich drei Jahre. Johannes Troschke übernahm die Pfarre bis 1966. Seine Tochter Hildegard betrieb im Ort eine Damenschneiderei.
Ab 1952 gehörte durch die Verwaltungsreform im Juli das Dorf nicht mehr zum uckermärkischen Kreis Prenzlau (Provinz Brandenburg), sondern zum Kreis Pasewalk (Bezirk Neubrandenburg). 1957 wurde Karlsruh wieder Ortsteil von Fahrenwalde, zuvor gehörte es zum Amtsbezirk Brüssow. Die MAS gründete sich, einige alte Traktoren, u. a. ein Lanz-Bulldog, gehörten dazu.
- 1953
Die Gemeinschaftsfleischerei Laurent nahm ihren Betrieb auf.
- 1955
Im Juli wurde aus dem ÖLB unter der Leitung von H. Krappe die LPG "Rotes Banner" mit 40 Mitgliedern und 99 ha LN.
- 1956
Die LPG baute den "Offenstall" und um die dortige Wasserversorgung zu sichern, wurde in der ehemals Schillingschen Koppel ein kleines Pumpenhaus gebaut. Ein Jahr später schlossen sich die Molkerei und die Fleischerei dort an. Bis dahin wurde das Wasser zumeist aus öffentlichen Pumpen (z. B. der "Popenputten" neben dem Pfarramt) geholt.
Die Sportgemeinschaft (SG) Fahrenwalde gründete sich nachdem Bauer Hansmann eine Fläche für den Fußballplatz zur Verfügung stellte. Aus der SG wurde der Fußballverein "Blau-Weiss Fahrenwalde" und das erste Auswärtsspiel fand in Nadrense statt.
- 1959
Die LPG Typ III Broellin fusionierte mit der LPG Typ III Fahrenwalde.
- 1960
Auf dem Berg hinter dem Schepa-Pool richtete die LPG eine Gärtnerei ein und ließ dort später einige Gewächshäuser incl. Heizhaus bauen. Die Mühle am westlichen Ortsausgang wurde stillgelegt.
- 1961
Über die noch offene Grenze haben seit Kriegsende bis zum 13. August wenigstens 50 Erwachsene (zuzüglich Kinder) die Grenze in Richtung Westen verlassen. Die Dorfschmiede an der "Schmiedeecke" stellte ihren Betrieb ein, später übernahm ihre Aufgabe eine LPG-Schmiede nahe dem Gans-Pool. Des Weiteren schloss die Schuhmacherei von E. Gradhand ihr Geschäft. In Fahrenwalde, Broellin und Friedrichshof wurden jeweils LPGen Typ I (mit individueller Viehhaltung) gegründet.
- 1962
Die LPG baut ein Haus für den Agrarökonomen Funk, der dort eine Leitungsfunktion bekommt, seine Ehefrau übernahm die Dorfschule.
- 1963
Ein Neubau mit 32 Wohnungen wurde am Weg zur Heidemühle errichtet. In der Saisson 1962/63 wurde die Damen-Handballmanschaft (SG Blau-Weiß) des Ortes "Bezirksmeister der Landjugend".
- 1964-1968
An die Fahrenwalder LPG Typ III schlossen sich die LPGen Typ I aus Broellin, Fahrenwalde und Friedrichshof an. In diesen Jahren wurden auch die Schulklassen schrittweise nach Züsedom verlegt. Die Fleischerei stellte 1968 ihre Tätigkeit ein.
- 1973
Gründung der KAP Rollwitz gemeinsam mit den LPGen Fahrenwalde und Nieden.
- 1975
In Fahrenwalde gab es eine LPG Pflanzenproduktion und LPG Tierproduktion.
- 1981
gründete H. Voesch in der Nähe des Feuerwehrteiches (Zießenpool) eine Tischlerei, die später zum Holzgroßhandelsbetrieb wurde.
- 1983
starb der ehemalige Schuhmachermeister Hartwig mit über 100 Jahren, er war noch bis zu seinem 85. Geburtstag beruflich aktiv.
- 1985
2. September: Gründung des FKK (Fahrenwalder Karneval Klub) Die Bäckerei Wolff schloss aus Altersgründen. Der letzte hier ansässige Pastor (Ruthenberg) verließ das Dorf.
- 1988
Die Molkerei bzw. Milchsammelstelle stellte ihren Betrieb ein.
Mit der politischen Wende 1989 löste sich die LPG auf, ihren Besitz übernahmen die Alteigentümer bzw. die Treuhandgesellschaft. Die Verkaufsstelle wurde privat weitergeführt. Im Jahre 2000 entstand in der Dorfmitte ein Kulturzentrum, in dem vielfältige Veranstaltungen stattfinden.
Wirtschaft
Im Jahre 1847 wurde als gemeinschaftliche Anlage u. a. das Gebiet des Stadtbrooks (Richtung Broellin), das des "Schwarzen Graben" (Richtung Caselow) und das des Röt-Pools bzw. Rötpfuhls beschrieben. Es wurde erstmals eine Baumschule "Zum Dorfe" bzw. "zum Gebrauch sämtlicher Fahrenwalder Einwohner" erwähnt, diese hatte eine Größe von 45 Ruten. Im Dorf existierten drei Schneider. In dieser Zeit war auch die Windmühle am Ortsausgang nach Broellin (Müller Beschoren) gebaut worden, sie wurde 1847 noch als Baustelle bezeichnet. 1860 gab es eine zweite Ziegelei und zwei Getreidemühlen. 1892 gründete sich die dörfliche Molkereigenossenschaft aus acht Mitgliedern. (Hauptartikel: → Dampfmolkerei Fahrenwalde)
Im Jahre 1957 entwickelte sich die MAS (Maschinen-Ausleih-Station) zur MTS (Maschinen-Traktoren-Station), ihr Fuhrpark erweiterte sich stark und auch ein Mähdrescher gehörte dazu. 1958 wurde am westlichen Ortsausgang eine große Schweinemastanlage gebaut und mit Wasser versorgt. 1968–1969 baute die Maurerbrigade der LPG einen zusätzlichen Schweinestall im Ortsteil Karlsruh. Damit verfügte sie mit Fahrenwalde West und dem Ortsteil Herrmannshof über drei große und mehrere kleinere Mastanlagen.
1972 wurde im Dorfzentrum eine neue Gaststätte mit Saal und eine Verkaufsstelle gebaut. Hier zog 1973 auch die "Konsum-Verkaufsstelle", die sich lange Jahre auf dem Holz´schen Grundstück an der Eckkreuzung befand, ein. In diesem Jahr besaß die LPG etwa 600 Kühe (35 je ha, Milchleistung 3400 kg pro Jahr und Kuh).
Verkehrsanbindung
In neun Kilometer Entfernung liegt der Autobahnanschluss Pasewalk-Ost (Ostseeautobahn A 20), Bahnanschluss besteht im zehn Kilometer entfernten Pasewalk.
Persönlichkeiten
Am 27. Mai 1875 wurde im alten Schulhaus der uckermärkische Heimatdichter Max Lindow geboren. Er verbringt hier seine Jugend und der Schöpfer des "Uckermärkerliedes" erinnert daran auch in seinen Erzählungen.
Literatur
- Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2
- Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375, Veröffentlichung der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, VIII, 2, Berlin 1940
Weblinks
Commons: Fahrenwalde – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
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