Klein-Umstadt

Klein-Umstadt
Klein-Umstadt
Wappen der früheren Gemeinde Klein-Umstadt
Koordinaten: 49° 53′ N, 8° 57′ O49.8882666666678.9491333333333194Koordinaten: 49° 53′ 18″ N, 8° 56′ 57″ O
Höhe: 194 m ü. NN
Einwohner: 2.255
Eingemeindung: 1. Jan. 1977
Postleitzahl: 64823
Vorwahl: 06078
Karte

Lage von Klein-Umstadt in Groß-Umstadt

Die Änderung (Flurbereinigung) der Gemarkungsgrenzen von Klein-Umstadt zwischen 1850 und heute (Stand 2011). Rot sind Flächenverluste, Blau sind Flächengewinne eingezeichnet.
Der Kirchberg mit mittelalterlicher Wehrkirche (ev. Kirche)
Evangelisches Pfarrhaus (neugotisch, 1901)
Allianzwappen der "Waise von Fauerbach" (Löwe) und "Schelle von Umstadt" (rechte Faust) am Pfarrhaus des Dorfes, datiert 1516
Fachwerkhäuser im alten Dorfkern
Das alte Rathaus
Blick von Nordwesten nach Südosten auf das am auslaufenden Odenwald liegende Klein-Umstadt. Auf dem Binselberg sind schwach die vier Windräder zu sehen.

Klein-Umstadt ist ein Stadtteil von Groß-Umstadt im östlichen Teil des Landkreises Darmstadt-Dieburg am Rande des Odenwaldes.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Klein-Umstadt ist der größte der acht Stadtteile und wurde 1977 im Zuge der Gebietsreform in Hessen der südhessischen Stadt Groß-Umstadt angegliedert. Sie ist am nördlichen Rand des Mittelgebirges Odenwald in einer flachen Mulde des Lößgebietes gelegen, circa 40 km südöstlich von Frankfurt am Main entfernt und etwa in der Mitte zwischen Darmstadt und dem unterfränkischen Aschaffenburg. Es wird heute von ca. 2.255 Einwohnern bewohnt.

Lage

Klein-Umstadt hat eine extrem breitgezogene Gemarkung und grenzt im Norden an den Ortsteil Kleestadt, im Osten an die Gemeinde Schaafheim und den Schaafheimer Ortsteil Radheim, südöstlich an den Ortsteil Dorndiel, mit dem südöstlichen Zipfel an den Ortsteil Wald-Amorbach der Stadt Breuberg, im Süden an Raibach, im Südosten und Südwesten an die Kernstadt von Groß-Umstadt, im Westen an den Ortsteil Richen. Die östliche Gemarkungsgrenze ist der direkte Übergang zur alten Bachgauer Landwehr.

Wappen

Beruht auf dem alten Gemeindewappen bzw. verwendetem Gemeindesiegel und hat folgende Blasonierung: "In goldenem Schild eine rote Kirche (in Seitenansicht) mit blauem Dach, silberner Tür und silbernen Fenstern."[1] Es ist im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt 1955 als registriert hinterlegt.

Geologie

Klein-Umstadt hat durch seine Hanglage am nördlichen Ausgang des Odenwaldes östlich der Otzberg Bruchzone eine abwechslungsreiche geologische Beschaffenheit.

Am hier auslaufenden Kristallinen Odenwald, entstanden durch die Variszische Orogenese, findet sich ein Untergrund aus Granit und Granitgneis (380 Millionen Jahre). Dieser wird im Oberdorf von Tonsteinen (Zechstein) und in der südlichen und südöstlichen Gemarkung vom auslaufenden unteren Buntsandstein des Odenwälder Buntsandstein überdeckt. Zu nennen ist noch der Umstädter Quarzporphyr, eine Ablagerung aus Vulkanen, die vor rund 270 Millionen Jahren aktiv waren und schwere Ausbrüche verursachten. Wer will, kann dabei im Quarzporphyr nach Turmalinen suchen. Im Mitteldorf und im Bereich der Weinlage Stachelberg liegt dieser ignimbritische permische Rhyolith (Rotliegend) an der Oberfläche.

Im Tertiär kam es zum Einbruch des Oberrheingrabens, mit einhergehenden erneuten basaltischem Vulkanismus an den alten Störungszonen. Sehr schön ist das an den Basaltsäulen des markant liegenden nahen Otzberg zu sehen. Bariumführende hydrothermale Lösungen, die diesen Bereich des Odenwald durchzogen, führten zu Erzführenden und verkieselten Schwerspat Lagerstätten.
Siehe dazu auch Klein-Umstädter Geopark Lehrpfad

Der auslaufende Odenwald geht in die Hanau-Seligenstädter Senke (Hanauer Becken oder auch Östliche Untermainebene[2]) über, mit dem Ausläufer der Dieburger Bucht in der nordwestlichen Gemarkung und besteht aus tertiären Ablagerungen überdeckt von jüngeren Flussablagerungen sowie Löss- und Flugsanddecken.[3] [4] [5] Dabei wurde die Lösslandschaft über Jahrhunderte durch tief ausgeschnittene Hohlwege geprägt.

Geschichte

Von der Steinzeit bis zu den Römern

Jahrhundertelang war der Ort eine selbständige Gemeinde mit einer wechselvollen Geschichte, die nachweisbar bis ins Spätmittelalter zurückreicht. Siedlungsfunde in den benachbarten Stadtteilen und der weiteren Umgebung belegen jedoch eine Besiedelung der Gegend seit der Steinzeit (Ziegelwald bei Richen), über die Jungsteinzeit Kultur der Michelsberger bis zu Funden der Bandkeramik aus ca. 3000 v. Chr. Grabhügel aus der Bronzezeit, das Manngrab aus der Hallstattzeit in der Nachbargemarkung Münster Ortsteil Altheim und Gräberfunde in Umstadt belegen keltische Besiedelung bis in die La-Tène-Zeit. Wo der Menhir (umgesetzter Standort nahe dem Geopunkt) einzuordnen ist, kann nicht mehr verifiziert werden. Römische Ausgrabungen (Hauptgebäude einer Villa rustica) und ein alemannischer Friedhof (Funde in der Kernstadt) vervollständigen die Zeugnisse aus der Zeit der Civitas Auderiensium bis in die jüngere Geschichte. Restfunde einer Villa rustica an der Gemarkungsgrenze Klein-Umstadt zu Richen sind bekannt, aber noch nicht ergraben. Eines der römischen Andenken ist auch der Weinanbau in der Klein-Umstädter Einzellage Stachelberg der Odenwälder Weininsel, welche zum Weinanbaugebiet Hessische Bergstraße gehört.

Mittelalter

Der erste urkundlicher Nachweis des ehemaligen Haufendorfes war um etwa 1305. Anfänglich noch als Unnestat (1317)[6], ville Unstat (1361), Unstad (1377)[7], Onstad (1437), 1451 dann Clein Omstat und 1475 als Unstatt[8], Kleyn Unstat (1493), 1522 als Klein Umbstat [9] oder Clein Umbstadt (1552) bekannt, war der Ort von einer Stadtmauer, besser gesagt Wehrmauer umgeben. Die östliche Hälfte des alten Dorfkerns wurde nach einem schweren Großbrand 1859 (der das Dorf nahezu völlig einäscherte) wieder neu aufgebaut. Im westlichen Ortskern ist dagegen die alte, verwinkelte Siedlungsstruktur erhalten geblieben. Dort finden sich auch heute noch Überreste der mittelalterlichen Wehrmauer, die das kleine Dorf einst komplett umfasste.

Wehrkirche

Die heutige Pfarrkirche war mit einem Mauerring in diese Wehranlage integriert. Das romanische Langhaus geht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zurück, während der Chor im 15. Jahrhundert umgebaut wurde. Im Inneren der Kirche findet sich eine der ältesten gotischen Steinkanzeln in Hessen. Der gotische Chor der Klein-Umstädter Wehrkirche wurde vermutlich zwischen 1450 und 1470 errichtet. Auch heute noch bestimmt die spätestens um 1425 erbaute Wehrkirche das Bild des Stadtteils. Die vermutlich erste und älteste bronzene Glocke (Denkmal) des Dreiergeläuts der Kirche kam 1541 von der bekannten Frankfurter Glocken-, Geschützgießer und Büchsenmacherfamilie Konrad Gobel.[10][11] Stolz ist die Kirchengemeinde auch auf eine frisch renovierte Kurfürstenbibel aus dem Jahre 1665.

Geschichtliche Erwähnungen

1432 wurden die Gebrüder Rudolf und Konrad Gayling von Altheim vom Pfälzer Kurfürst Ludwig III. mit einem Hof am Ort (genannt Grehecken heute Grünhecker Hof) belehnt[12]. 1451 haben die Eppstein Besitz im Ort, das an Winther von Wasen als Lehen vergeben ist.[13] Der einstige Freihof mit seinem Fachwerk aus dem 16. Jahrhundert ist heute baulich verändert. Eine dort und am Evangelischen Pfarrhaus angebrachte Wappentafel erinnern an das Geschlecht der Schelle von Umstadt [14]. 1548 bekam der Hofmeister und Kämmerer Kraft Georg von Boineburg zu Stedfeld vom Landgraf Philip von Hessen die heimgefallenen Lehensgüter der Gebrüder Phillip und Caspar von Dudelsheim als Mannlehen. Dabei steht die verwendete Bezeichnung einer Niedernburg wohl für den Freihof und seine Güter[15]. Das Relief des heiligen Wendelin (lat. Wendelinus) ist in Zusammenhang mit der gleichnamigen (weithin sichtbaren) Kapelle (Bau Ende 15. Jahrhundert) in den Weinbergen zu finden. Das Kloster Höchst hatte im Mittelalter Grundbesitz im Dorf. Von 1542 bis 1933 gab es jüdische Mitbürger im Ort[16].

1655 wird der Ort durch ein Weistum über das Großschlagsche Gericht bekannt (nach dem mittelalterlichen Adelsgeschlecht der Groschlag von Dieburg)[17]. 1671 wird der Ort unter anderem in einem Tauschvertrag erwähnt, indem Balthasar von Weitolshausen gen. Schrautenbach im Tausch Gefälle im Ort dem Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt übereignet.

Neuzeit

1789 beschreibt die Kurpfälzische physikalisch-ökonomische Gesellschaft als Landwirtschaft im Dorf besonders den Erbsenanbau als "Die Erbsen gehören zu dem köstlichsten in unserm Vaterlande, und werden daher auch sehr reichlich, besonders zu Klein=Umstadt angepflanzet.[18]" Nachdem der Ort wie das benachbarte Groß-Umstadt, zu dessen Zent es gehörte, zu gleichen Teilen Hessen und der Kurpfalz zugehörig war, kam es 1802 ganz zur Grafschaft Hessen. Nach der Zählung von 1829 wird der Ort im Lexikon mit 787 Einwohnern in 30 Häusern mit einer Kirche, drei herrschaftlichen Höfen und einer Ölmühle erwähnt. Die Einwohner lebten von Land- und Torfwirtschaft, Weinbau und Handwerk.[19]

Schwerspat- Bergbau

Von 1839 bis 1931 wurde Schwerspat im Bergbau unter Tage abgebaut. 1858 wurden zwei Gruben genannt, die jährlich etwa 30.000 Ctr. (also 1500 Tonnen) förderten. Dies waren etwa zwei Drittel des gesamten Abbaus im Odenwald (neben Ober-Kainsbach und Ober-Ostern). Bei Förderkosten von 10-15 Kr. wurden der Zentner gemahlenes Gestein für etwa 40 bis 50 Kr. (ohne oder mit Verpackung) verkauft[20]. 1869 waren es dann 2500 Tonnen Jahresproduktion bei 8-10 Arbeitern[21]. Die Erzgänge in der Gemarkung waren teilweise bis 9 Meter mächtig, jedoch immer wieder von Scherungszonen durchsetzt und die Gruben waren bis 85 m tief abgeteuft. Insgesamt wurden über den gesamten Zeitraum mindestens 650.000 Tonnen Barythaltiges Gestein abgebaut. Mindestens 12 Gänge wurden in den knapp 100 Jahren erschlossen. In den Berggrundbüchern[22] sind aufgelistet: Eisenerzbergwerk Glück I, Eisenerzbergwerk Glück, Eisenerzbergwerk Adelheid, Eisenerzbergwerk Eisenrahm, Schwerspatbergwerk Kleestadt, Schwerspatbergwerk Edelweiß, Eisenerzbergwerk Kunigunde, Eisenerzbergwerk Oberweiß, Schwerspatbergwerk Klein-Umstadt, und das Schwerspatbergwerk Ausdauer.

Verwaltungs- und Einwohnerentwicklung

Datum Verwaltungszugehörigkeit:
1621 Umstadt
1820 Amt Umstadt
1821 Landratsbezirk Dieburg
1832 Kreis Dieburg
1848 Regierungsbezirk Dieburg
1852 Kreis Dieburg
1977 Kreis Darmstadt-Dieburg
Datum Gerichtszugehörigkeit:
vor 1800 Centgericht Umstadt
1821 Landgericht Umstadt
1879 Amtsgericht Groß-Umstadt
1970 Amtsgericht Dieburg[23]
Jahr Einwohner:
1633 309
1636 ca. 40-50[24]
1829 787
um 1835 790
1852 847 [25]
1858 861 [26]
vor 1869 881 [27]
1875 945
1939 883
1961 1245
1970 1491
1971 1503
2010 ca. 2250 [28]

Infrastruktur / Öffentliche Einrichtungen

Klein-Umstadt liegt mit dem Haltepunkt Groß-Umstadt Klein-Umstadt an der Bahnstrecke der Odenwaldbahn von Eberbach am Neckar nach Hanau. Die Gemarkung wird von vier Landesstraßen gekreuzt und hat Busverbindung zwischen Groß-Umstadt und Schaafheim. Zum Winzerfest Groß-Umstadt gibt es einen Sonderbus.

Der Ort hat einen evangelischen Kindergarten („Kinderinsel“) mit Schulkinderbetreuung, die Wendelinus-Grundschule für die Ortsteile Klein-Umstadt und Kleestadt[29][30]. Die Schule wird durch einen gemeinsamen Förderverein unterstützt, an deren Angeboten auch ältere Kinder der beiden Orte teilnehmen können.
Klein-Umstadt hat ein Bürgerhaus als Vereins- und kulturellen Mittelpunkt und das von den Bürgern des Ortes selbst renovierte historische alte Rathaus. Im Ort selbst sind mehrere Vereine wie die Kulturinitiative KIKU, Sport- und Schützenvereine (im TSV 1909 Klein-Umstadt ist mehr als jeder dritte Bürger des Ortes Mitglied), der Theaterverein Hobbystübchen, der Arbeitskreis Dorferneuerung AKDE im Rahmen der Lokalen Agenda 21, ein Kerbverein und nicht zu vergessen eine Freiwillige Feuerwehr mit Musikzug aktiv.

Ein Evangelisches Pfarramt (Dekanat mit Dorndiel) und die evangelische Freikirche Ecclesia sind hier seelsorgerisch tätig. In der heute evangelischen Wehrkirche werden aber auch katholische Gottesdienste abgehalten.

Dem Ortsbeirat hat entsprechend der Einwohnerzahl eine Stärke von 7 Mitgliedern. Die Legislaturperiode dauert 5 Jahre.

Ortsbeirat Klein-Umstadt
Parteien und Wählergemeinschaften 2011
%
2011
Sitze

[31]
2006
%
2006
Sitze

[32]
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 52,5 4 47,8 3
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 22,0 1 34,4 3
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 12,9 1 9,1 1
BVG Bürgervereinigung Groß-Umstadt 8,9 1 4,1 0
FDP Freie Demokratische Partei 3,7 0 4,7 0
Gesamt 100 7 100 7
Wahlbeteiligung 55,5 % 47,2 %

Der UNESCO Geopark-Lehrpfad

Karte zum Geopfad
Die Wendelinuskapelle in der Weinlage Stachelberg mit Themenpunkt (4) des Geo-Lehrpfades

Zwischen Groß-Umstadt und Klein-Umstadt fällt der nördliche Odenwald in die weite Untermainebene ab. Hier gedeihen seit dem Mittelalter vor allem auf den gegen Süden exponierten Hanglagen Weine auf mineralreichen Porphyr- und Lössböden.

Von den Weinlagen an der Wendelinuskapelle oberhalb von Klein-Umstadt sind bei klarem Wetter die Höhenzüge von Hunsrück, Taunus, Vogelsberg und Spessart sowie die Silhouette von „Mainhatten“ (Frankfurt am Main) zu erkennen. Die Untermainebene geht gegen Süden allmählich in das Reinheimer Hügelland und den kuppigen Bergsträßer Odenwald über. Durch die Höhenzüge des nördlichen Odenwaldes vor kalten Ostwinden geschützt, besitzt die Gegend um Klein-Umstadt klimatische Ähnlichkeiten mit der Bergstraße.

Der Lehrpfad „Die kleine Bergstraße – Landschaft, Mensch und Umwelt in Klein-Umstadt“ im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald bietet 11 Themen (mit Informationstafeln) – vom Startpunkt am Bahnhof mit Hintergrundinformationen zur zeitlichen und geologischen Entwicklung des Gebietes (1), dem geologischen Aufbau der Region, mit drei Steinen verschiedener Erdzeitalter (2) zum Anfassen, der Erläuterung des regionalen Weinanbaus auf dem Stachelberg entlang der südlichen Ortsrandlage (3), dem Aussichtspunkt der Wendelinuskapelle zum umgebenden Terrain der Region und einer Rundumtafel (4) und einem Bodenprofil, dass die unterschiedlichen Nutzungszeiten Weinberg- Ackerland- und wieder Weinberg fassbar macht und erläutert (5). Es folgt die Geschichte des Ortes: der Ortsbrand von 1859 (6), die Wehrkirche und ihre Baugeschichte von Romanik bis Gotik (7) mit Resten der mittelalterlichen Wehrmauer, dem alten Ortskern und dem ehemaligen Untertor (8). Der weitere Weg führt zu den Klein-Umstädter Streuobstwiesen - entstanden auf aufgegebenen Weinbauflächen nach Dreißigjährigem Krieg und Pestzeit und bis heute die nördliche Ortsrandlage prägend (9), bis hin zum Schwerspat- Bergbau vor Ort (1839-1931) und der Geschichte des Schwerspat-Krieges (10). Ein zusätzlicher Geopunkt („Breitwieser Bruch“) erläutert die Trinkwassergewinnung aus Grundwasser über Tiefbrunnen (GP), das durch mehrere Braunkohle-Schichten hindurch gefördert wird, die zum Glück nicht mächtig genug für einen lohnenden Abbau waren. Wer möchte, kann hinter der Wasserstation Klein-Umstadts Menhir bewundern.

Veranstaltungen

Mit einem Gottesdienst wird jährlich des Kisseltages vom 1. August 1702 gedacht. Ein heftiges Unwetter mit schwerem Hagel verwüstete die Felder, die Weinberge und Obstbäume im Umstädter Land und führte in der kleinen Gemeinde, die zu diesem Zeitpunkt überwiegend von der Landwirtschaft abhängig war, zu großer Not.

Regelmäßig zu Pfingsten wird von der Fußballabteilung seit 2 Jahrzehnten ein Jedermann-Fußball-Turnier ausgerichtet. Zwei Wochen vor dem Winzerfestwochenende findet die Kerb mit Umzug, Feier und Kerbverbrennung statt und jährlich am Mittwoch vor dem Winzerfest wird der auch überregional beachtete Umstädter Winzerfestlauf "Rund um den Stachelberg" organisiert.

Persönlichkeiten

hier geboren oder hier gewirkt

Literatur

  • Schopp, Manfred: Manfred Schopp, „Klein-Umstadt in der Geschichte 1305-2005“, Selbstverlag, 2005, 471 S.: Ill., Hrg. Magistrat der Stadt Groß-Umstadt;
  • Schröder, Werner: (Hrg.) Werner E. Schröder, „Stadt Reinheim, das Tor zum Gersprenztal“, Selbstverlag der Stadt Reinheim/Odw., 1950;
  • Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Wertheim, verschiedenste Dokumente, Archivalien
  • Hessisches Staatsarchiv, Online: www.hadis.hessen.de

Einzelnachweise

  1. Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (HStAD): HStAD Best. R 6 C 144 , Zeichnung nach Georg Massoth, 1955
  2. Umweltatlas Hessen - Rhein-Main-Tiefland Gliederung
  3. Geologie des Odenwald im Mineralienatlas
  4. Geologie der Bergstraße-Odenwald Region
  5. Landschaftsplan 2001 / Naturräumliche Bedingungen der Stadt Groß-Umstadt
  6. Landesarchiv Baden-Württemberg / Staatsarchiv Wertheim, Urkunde Nr. R-US US 1287 August 29
  7. Landesarchiv Baden-Württemberg / Staatsarchiv Wertheim, Urkunde Nr. R-US US 1377 Mai 11
  8. "Die Wüstungen im Großherzogtum Hessen", Georg Wilhelm Justin Wagner (Großherzoglich Hessischer Hofrath), Prov. Starkenburg, Darmstadt 1862, Hofbuchhandlung von G. Jonghaus, S. 93 und S. 110
  9. Landesarchiv Baden-Württemberg / Staatsarchiv Wertheim, Urkunde Nr. R-US 1522 September 15
  10. "Frankfurter Biographie: Erster Band, Bd. A-L", W. Kramer, 1996, 481 Seiten, S. 254
  11. "Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Gross-Gerau", Sebastian Scholz, Vlg. L. Reichert, 1999, 388 Seiten, S.114
  12. "Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Künste", Hrg. J. S. Ersch und J. G. Gruber, Erste Sektion A-G, Abs. "Gaukes-Gefreiter", Hrg. M. H. E. Meier, Leipzig, Brockhaus, 1852, S. 119
  13. "Die Herren von Eppstein: Herrschaftsausübung, Verwaltung und Besitz eines Hochadelsgeschlechts im Spätmittelalter", Regina Schäfer, Hrg. Historische Kommission für Nassau, 2000; S. 379
  14. Hessisches Wappenbuch, Familienwappen, HFW, Band 1, Dieter Krieger, Alsbach, C. A. Starke Verlag, 1999
  15. "Archiv für Hessische Geschichte und Alterthumskunde", Band 8, Hrg. Ludwig Baur, Darmstadt, 1856, S. 43 f.
  16. "Quellen zur Geschichte der Juden" Hessisches Staatsarchiv Marburg: 1267 - 1600, Band 2, S. 587
  17. "Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst", Ausgabe 59, Frankfurter Verein für Geschichte und Landeskunde, 1985, S. 118
  18. Vorlesungen der Churpfälzisch physikalisch- ökonomischen Gesellschaft in Heidelberg, Winter 1788 bis 1789, IV. Band, II. Theil, Mannheim, Neue Hof- und akademische Buchhandlung, S. 141
  19. "Neuestes und gründliches Alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften Der Deutschen Bundesstaaten", J. F. Kratzsch, 1845, Zweiter Abtheilung, 1. Band , Naumburg 1845, Verlag von Eduard Zimmermann, S. 771
  20. "Kurzer Überblick übder das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Großherzogthum Hessen", Hans Tasche, 1858, Darmstadt, Hofbuchhandlung Verlag G. Jonghaus S. 63
  21. Jahresberichte der Großherzoglich Hessischen Handelskammer zu Darmstadt, IV. Jahresbericht für 1867 bis 69, Darmstadt, 1869, S. 88
  22. Hessisches Archiv- Dokumentations- und Informations- System HADIS; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (HStAD); Grundbuchämter (Berggrundbücher)(G 29 H): a) Berggrundbuch Klein-Umstadt, Raibach und Kleestadt Bd. I, mit alphabetischem Eigentümerregister (Laufzeit: 1903-1990), b) Berggrundbuch Kleestadt und Klein-Umstadt, Bd. I, mit alphabetischem Eigentümerregister (1904-1989), c) Berggrundbuch Klein-Umstadt, Raibach, Groß-Umstadt, Bd. II (1931-1955)
  23. Alle Tabellendaten nach Daten HStDAT und LAGIS Hessen
  24. Bearbeiter: Sighard Volp Das Umstädter Pestbuch, Vlg. Umstädter Museums- und Geschichtsverein, Druckvlg. Lockay e.K. Reinheim, 2005, S. 43 - Die Große Pestwelle von 1634-1636
  25. Dr. Ph. A. F. Walther, "Das Grossherzogtum Hessen - nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlickeit": Darmstadt, 1854, Hofbuchhandlung G. Jonghaus, S. 309
  26. "Beiträge zur Statistik des Grossherzogtums Hessen": Hrsg. von der Großherzoglichen Centralstelle für die Landes-Statistik, Band 3, Darmstadt, 1864, Hofbuchhandlung G. Jonghaus, S. 208
  27. Dr. Karl Klein "'Das Grossherzogtums Hessen - historisch und geographisch für Schule und Haus", II. verb. Auflage, Mainz, 1870, Joh. Wirth'sche Hofbuchdruckerei, S. 79
  28. Alle Tabellendaten nach Daten HStDAT und LAGIS Hessen und alten Lexika
  29. errichtet 1962 bis 1964 als Mittelpunktsschule auch für die umliegenden Orte Altheim und Schlierbach, vgl. Geschichte der Schule
  30. Die seit 2007 selbständige Sprachheilschule „Am Amorbach“ und für den gesamten Osten des Kreises Darmstadt-Dieburg zuständig, hat seit Sommer 2011 ihren Sitz von Klein-Umstadt nach Eppertshausen verlegt, wo sie eigenständige Gebäude bezogen hat, die Kinder aber nicht mehr integrativ mit anderen Kindern agieren können.
  31. Aus: Magistrat Stadt Groß-Umstadt: Ergebnisse Kommunalwahlen 2011
  32. Aus: Magistrat Stadt Groß-Umstadt: Ergebnisse Kommunalwahlen 2006

Weblinks


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