Laufing

Laufing
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Tittmoning
Tittmoning
Deutschlandkarte, Position der Stadt Tittmoning hervorgehoben
48.06305555555612.766944444444388Koordinaten: 48° 4′ N, 12° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 388 m ü. NN
Fläche: 72,04 km²
Einwohner: 6097 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84529
Vorwahl: 08683
Kfz-Kennzeichen: TS
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 152
Adresse der Stadtverwaltung: Stadtplatz 1
84529 Tittmoning
Webpräsenz:
Bürgermeister: Konrad Schupfner (CSU)
Lage der Stadt Tittmoning im Landkreis Traunstein
Karte

Tittmoning ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Die Stadt liegt an der Salzach, welche die Grenze zu Österreich bildet, und an der Bundesstraße 20 etwa 30 km nördlich von Salzburg im „Rupertiwinkel“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

„Titamanninga“ wird erstmals in einem salzburgischen Güterverzeichnis, den „Notitia Arnonis“ im Jahr 788 genannt. Ab 1234 ließ der salzburgische Erzbischof Eberhard von Regensberg den Burgberg befestigen, erhob Tittmoning zur Stadt und gewährte Handelsprivilegien. Tittmoning ist als salzburgische Stadt mit dem Sitz eines Pfleggerichtes gegen die bayerischen Städte Burghausen und Neuötting ausgebaut worden. Der Ort lebte vorwiegend vom Handel mit dem bäuerlichen Umland. Im 17.-18. Jh. entwickelte sich ein kleines Kunstzentrum mit weiter Ausstrahlung. Es wirkten bedeutende Baumeister, Bildhauer, Maler, Dichter, Musiker, Wachsbossierer und Goldschmiede.

Tittmoning kam 1810 vorläufig und 1816 nach dem Wiener Kongress zusammen mit dem „Rupertiwinkel“ endgültig zu Bayern. Nach 1816 sank durch die neue Grenzziehung die wirtschaftliche Bedeutung Tittmonings. 1862 wurde das Landgericht aufgelöst. Damals wurde der Grundstein für den Landkreis Laufen als Verwaltungseinheit gelegt, die den ganzen Rupertiwinkel umfasste.

Vom 11. Juli 1929 bis zum 5. Dezember 1932 lebte Joseph Ratzinger, der später Kardinal wurde und nun als Papst Benedikt XVI. bekannt ist, in Tittmoning. Berufsbedingt veränderte der Vater seinen Wohnsitz nach Aschau bei Kraiburg am Inn, und die Familie zog mit; Joseph Ratzinger war damals fünf Jahre alt, als er Tittmoning verließ.

1972 kam im Zuge der Gebietsreform der nördliche Teil des Landkreises Laufen und damit Tittmoning zum Landkreis Traunstein.

In der Zeit von 1971-1978 kamen die ehemaligen Gemeinden Kay, Asten, Kirchheim und Törring zum Stadtgebiet hinzu.

Die Stadt erhielt verschiedene Auszeichnungen, so unter anderem 1997 die Europa-Nostra-Medaille oder den Deutschen Städtebaupreis des Jahres 1998.

Wappen

Das Wappen zeigt in Rot eine silberne Burg- oder Stadtmauer mit offenem Tor und zwei spitzbedachten Türmen, zwischen ihnen wachsend ein goldgekleideter Bischof einen silbernen Krummstab in der Linken, die Rechte zum Segen erhoben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das bedeutendste und markanteste Bauwerk Tittmonings ist wohl die Burg Tittmoning, die bereits im 12. Jahrhundert als Sitz eines Rittergeschlechts Erwähnung fand. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1234, als Erzbischof Eberhard II von Salzburg die Burg ausbauen lässt. Bereits im frühen 17. Jahrhundert verliert sie ihren militärischen Charakter und wird - wenig genutzte − Sommerresidenz der Salzburger Erzbischöfe. Sie enthält die Schlosskapelle St. Michael von 1693/94.

Burg

Weitere Kirchen sind die spätgotische Kollegiatkirche St. Laurentius, die 1810 nach einem Brand verändert wieder aufgebaut wurde, die Allerheiligenkirche des ehemaligen Klosters der Augustiner-Eremiten aus dem späten 17. Jahrhundert und die Wallfahrtskirche Maria Brunn in Ponlach von 1715.

Klosterkirche
Stadtplatz

Ein bemerkenswertes Kleinod des Inn-Salzach-Stils ist der Stadtplatz mit seiner für die Salzachstädte typischen Bebauung mit aufgezogenen horizontalen Giebelwandabschlüssen, den sogenannten Blendfassaden, die ein besonders einheitliches, harmonisches Stadtbild ergeben. Die barocken bis klassizistischen Fassaden entstanden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert. Auf dem Stadtplatz befinden sich an Denkmälern des 18. Jahrhundert der Floriansbrunnen, die Mariensäule sowie eine Statue des Heiligen Johann von Nepomuk.

Besonders sehenswert in diesem Ensemble ist das im 15. Jahrhundert erbaute Rathaus mit der Prunkfassade von 1711, in deren Nischen unterhalb dachförmiger Fensteraufsätze nach italienischem Vorbild goldgefasste Porträtbüsten römischer Imperatoren prangen. Zum Eingang des Königlich Bayerischen Amtsgerichts umdekoriert, war dieser Teil des Gebäudeensembles im Vorspann der beliebten gleichnamigen volkstümlichen Fernsehserie regelmäßig zu sehen. Weitere sehenswerte Fassaden befinden sich am Khuenburghaus, am Gasthaus „Zur Post“ (Stuckfassade 19. Jh.) und am Wagnerhaus, das zusätzlich einen reich verzierten Erker trägt (heute Sparkasse).

Auch die Form des 300 Meter langen, vom Stadtbach etwa in der Mitte quergeteilten viereckigen Stadtplatzes ist ungewöhnlich und nirgendwo sonst in der Form zu finden: während die Breite am südlichen Tor nur 30 m beträgt, erweitert er sich trapezförmig zum Nordtor auf das Doppelte von 60 Metern. Der Zugang zum Stadtplatz, der baulich sehr geschlossen wirkt, ist von außen nur durch zwei Tortürme möglich, deren Namen die Richtung zur nächsten Stadt angeben: im Norden steht das im Volksmund so genannte Burghauser Tor (korrekt: Burghausener Tor) mit einem in Stein gemeißelten Wappen des Erzbischofs Markus Sittikus, im Süden regelt der Laufener oder auch Salzburger Tor genannte - von der Straße inzwischen unterquerte - Wehrturm mit dem gemalten Wappen des Erzbischofs Antonius von Harrach die Zufahrt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit dem Jahr 2001 findet auf der Burg und dem umgebenden Burggelände jährlich das „historische Burgfest“ statt. Ende Mai bzw. Anfang Juni können dort die Besucher für mehrere Tage v.a. mittelalterliche Märkte, Ritterkämpfe oder Theateraufführungen besuchen. Das Burgfest ist vergleichbar mit dem Burgfest des nahe gelegenen Burghausen, das alljährlich einige Monate später stattfindet.

Persönlichkeiten und Ehrenbürger

  • Bartholomäus Holzhauser (*24. August 1613 in Laugna, Bayern, †20. Mai 1658 in Bingen, Rheinland-Pfalz) hat 1640 in Tittmoning die erste Weltpriestergemeinschaft „Bartholomäer“ gegründet.
  • Papst Benedikt XVI. ist seit dem 24. Januar 2007 Ehrenbürger[1]

Quellen

  1. Radio Vatikan: Vatikan: Papst wird Ehrenbürger von Tittmoning 24. Januar 2007

Literatur

  • Dieter Goerge: Tittmoning, Castrum - Schloß - Burg, 900 Jahre Geschichte. Tittmoning, 2004
  • Erwin Keller: Tittmoning in römischer Zeit (Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern / Oberbayern, 1). Tittmoning, 1984
  • Helmut Perseis: Liebenswertes Tittmoning. Burghausen, 1984. ISBN 3-923735-04-9
  • Hanno Rink (Red.): Tittmoning - Die Sanierung einer Stadt (Städtebauförderung in Oberbayern).
    • Heft 1 - Das Rathaus. Tittmoning, 1993
    • Heft 2 - Plätze, Straßen, Gassen und Häuser. Tittmoning, 1995
    • Heft 3 - Der Stadtsaal und das Leben in einer alten Stadt. Tittmoning, 2001
  • Richard Ruland (Red.): Tittmoning - Burg, Stadt, Vorstadt; Stadtgeschichte um 1800; die Stadt auf alten Ansichten; 100 Jahre Historischer Verein. Tittmoning, 2000
  • Stadt Tittmoning 1234 - 1984, Festschrift zur 750-Jahrfeier am 15./16. September 1984. Tittmoning, 1984

Weblinks



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