- Milda
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Wappen Deutschlandkarte 50.85638888888911.463333333333405Koordinaten: 50° 51′ N, 11° 28′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saale-Holzland-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Südliches Saaletal Höhe: 405 m ü. NN Fläche: 22,08 km² Einwohner: 810 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km² Postleitzahl: 07751 Vorwahl: 036422 Kfz-Kennzeichen: SHK Gemeindeschlüssel: 16 0 74 057 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 23
07768 KahlaWebpräsenz: Bürgermeister: Albert Weiler Lage der Gemeinde Milda im Saale-Holzland-Kreis Milda ist eine Gemeinde im Süden des Saale-Holzland-Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal. Zur Gemeinde Milda gehören Milda, Zimmritz, Dürrengleina, Klein-und Großkröbitz, Rodias und Plinz.
Die folgenden Fakten beziehen sich auf das eigentliche Dorf Milda.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ortsname ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Dorf zwar auf der Hochfläche, aber in einer Mulde im Quellgebiet der Leutra liegt. Der romantische Leutragraben zieht sich vom Ort bis zur Autobahn A4 (Abschnitt Jena-Göschwitz - Schorba). Ab hier verläuft die Autobahn bis Maua parallel zur Leutra. Dieses Autobahnteilstück soll nach Verlegung der A4 durch den Jagdbergtunnel wieder renaturiert werden. In Maua mündet die Leutra in die Saale.
Urkundliche Erwähnungen fand der Ort unter den Namen Immelden (um 1070), Muldau oder Muldauw (um 1200), Mylda (1534), Mülda (1750), Milda (1761).
Der Ort ist möglicherweise sorbischen bzw. slawischen Ursprungs, darauf deuten in der Umgebung der Ortsname Schorba und zahlreiche auf –itz endende Siedlungsnamen sowie ein 1932 entdecktes slawisches Grab.
Der Ort war ein Rundling mit nur einem Eingang zwischen Kirche und Pfarrhaus. Milda gehörte als Exklave zur Oberherrschaft Kranichfeld, die wechselnde Eigentümer hatte (zu Gotha ab 1663, zu Meiningen ab 1826) und war so ganz von Weimarer bzw. Altenburger Gebiet umgeben.
Einschneidende Ereignisse der Ortsgeschichte waren:
- 1564 Ausbruch der Pest mit 99 Toten (ca. die Hälfte der Einwohner)
- 6. Mai 1639: Auseinandersetzung der Bauern mit den Schweden (Flurname „Mordgraben“ südlich des Ortes)
- 10. September 1793: ein Brand vernichtete fast das gesamte Dorf
Politik
Wappen
Wappenbeschreibung: „Gespalten von Gold und Grün; vorn ein grüner Laubbaum, hinten ein goldener Kranich.“
Sehenswürdigkeiten
- Ältestes Haus ist das Pfarrhaus (Lage→50.85620711.464542) von 1555, das als einziges (neben fünf Scheunen) den Brand vom 1793 überstand, es befindet sich jedoch in einem recht schlechten Zustand.
- Die dem Hl. Jakob geweihte Kirche wurde nach dem Brand an der Stelle des Vorgängerbaues ab 1794 errichtet, die Weihe war am 1. Advent 1796. Die Kirche war als Wehrkirche angelegt, der Kirchhof ist von Mauern mit Ecktürmen und Schießscharten umgeben. Der südöstliche Turmstumpf und ein großer Teil der 0,90 m dicken Mauer mit gepaarten Schießscharten ist erhalten. Das Geläut umfasste ursprünglich drei Glocken der Gebr. Ulrich aus Apolda (1796). Die zwei größeren Glocken mussten im 1. Weltkrieg abgegeben werden. In den 1920er Jahren wurden zwei neue Glocken angeschafft, die im 2. Weltkrieg abermals abgegeben werden mussten. Jetzt besteht das Geläut nur noch aus der kleinsten Glocke von 1796. Neben dem Haupteingang ist eine Inschrift „T Hans Merten 1572“ zu erkennen, wahrscheinlich ist das ein vermauerter Stein der abgebrannten alten Kirche. An der nördlichen Mauer dicht unter dem Dach sind zwei Köpfe und Handwerker-Insignien sichtbar, möglicherweise stammt auch dies vom Vorgängerbau. Bis 1869 war die Kirche ziegelgedeckt, dann – einschließlich des Turmobergeschosses – mit Schiefer. Im Jahre 2003 wurde die Turmkugel erneuert, 2007-2011 erfolgte eine Sanierung der Dachbalken. Von der Innenausstattung sind zweigeschossige Emporen, eine auf Höhe der ersten Empore über dem Altar befindliche Kanzel und eine Orgel von Adam Eifert aus Stadtilm (um 1885) mit 13 Registern, zwei Manualen und Pedal erwähnenswert.
- Auf dem Kirchhof des Ortsteils Großkröbitz erinnert eine Grabstätte mit Gedenkstein an einen unbekannten KZ-Häftling, der im April 1945 bei einem Todesmarsch des KZ Buchenwald von SS-Männern ermordet wurde.
Einwohnerentwicklung
1693 hatte Milda 232 Einwohner, darunter einige Träger des seltenen Namens Kornarius, Nachkommen des Gelehrten Janus Cornarius, der 1558 im nahen Jena starb. Weitere Entwicklung der Einwohnerzahl:
- 1728 : 218
- 1843 : 231
- 1895 : 289
- 1900 : 294
- 1910 : 303
- 1936 : 282
Verkehr
Milda liegt wenige Kilometer entfernt von der A 4 (Abfahrt Schorba), diese Straße wurde 2007 grundlegend neu ausgebaut. Weitere Straßen gehen in die Richtungen Kahla und Blankenhain.
Fotos
Weblinks
Commons: Milda – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
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