- Lehesten (bei Jena)
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Wappen Deutschlandkarte 50.98138888888911.578333333333260Koordinaten: 50° 59′ N, 11° 35′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saale-Holzland-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Dornburg-Camburg Höhe: 260 m ü. NN Fläche: 12,1 km² Einwohner: 725 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km² Postleitzahl: 07778 Vorwahl: 036425 Kfz-Kennzeichen: SHK Gemeindeschlüssel: 16 0 74 051 Gemeindegliederung: Hauptort und 3 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfstr. 36
07778 LehestenWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Döring Lage der Gemeinde Lehesten im Saale-Holzland-Kreis Lehesten ist eine Gemeinde im Norden des Saale-Holzland-Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg. Die Gemeinde gliedert sich Ortsteile Altengönna im Westen, Lehesten im Zentrum, Nerkewitz im Nordosten und Rödigen im Osten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Lehesten liegt im Bereich des Gönnatals und gehört zur Landschaft der Saaleplatte. Von der Holzecke kommend durch Altengönna, Lehesten und Nerkewitz und weiter nach Dornburg verläuft die Landesstraße L 2301 und von Lehesten nach Rödigen weiter nach Jena die Kreisstraße K 150. Die Stadt Jena liegt ca. 8,5 km entfernt, und nach Weimar sind es 25 km. Die nächstgelegene Bundesstraße ist die B 88 6,5 km östlich im Saaletal und die nächste Autobahn die A 4 14 km südlich.
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn die Gemeinde Saaleplatte mit dem Ortsteil Stobra im Norden, zum Landkreis Weimarer Land, Hainichen mit dem Ortsteil Stiebritz im Nordosten und Neuengönna im Osten, zum Saale-Holzland-Kreis, sowie die kreisfreie Stadt Jena mit den Ortsteilen Closewitz im Süden und Krippendorf im Westen.
Landschaft, Gewässer und Geologie
Die Landschaft ist größtenteils geprägt durch die großen, meist fruchtbaren Ackerflächen des oberen Gönnatals und der Ilm-Saale-Platte. Nördlich von Lehesten und Altengönna liegt das Gefilde, eine nahezu ebene Hochfläche mit guten Bodenverhältnissen. Waldgebiete finden sich im Bereich des Nerkewitzer Grunds sowie jeweils südlich von Lehesten (Stein- und Lohholz) und Altengönna (Pfarrholz oder Altengönnaer Holz genannt). In den feuchten Niederungen der Bäche, vor allem um Nerkewitz und nordöstlich von Lehesten befinden sich Wiesen. Der von den Hauptverkehrswegen weitgehend abgelegene Nerkewitzer Grund ist durch einen Wechsel von Wald und Wiesenflächen geprägt und bildet ein günstiges Ausflugsziel und Naherholungsgebiet.
Durch das Gemeindegebiet sowie durch die Orte Altengönna, Lehesten und Nerkewitz fließt der Gönnerbach, der bei Vierzehnheiligen entspringt und bei Neuengönna in die Saale mündet. Zwischen Nerkewitz und Lehesten wird der Gönnerbach zu einem Stausee, dem Speicher Nerkewitz oder Nerkewitzer Stausee aufgestaut.
Das Gemeindegebiet gehört größtenteils dem oberen Muschelkalk an. An einigen Stellen, besonders auf den Höhen, befinden sich fruchtbare Lössablagerungen. Andere kleinere Flecken gehören zum unteren oder mittleren Keuper. Die höchsten Erhebungen bilden die Höhen nahe dem Plattenberg im Südosten mit ca. 359 m ü. NN, der Dornberg im Südwesten mit 383 m ü. NN sowie die Hochfläche im Norden mit ungefähr 310 m ü. NN.
Geschichte
Ur- und Frühgeschichte
Im Herbst 1979 stieß man beim Bau der Staumauer des Stausees auf zahlreiche steinzeitliche Funde, wie Grabreste bzw. Grabanlagen, die Überreste eines bandkeramischen Hauses und Scherben, die auf die Zeit von ca. 3500 bis 2000 v. Chr. datiert wurden. Diese und auch andere Fundstellen zeugen davon, dass das Gebiet der heutigen Gemeinde schon damals besiedelt war.
Zugehörigkeit
Alle heutigen Gemeindeorte waren für viele Jahrhunderte im Besitz des Deutschritterordens, der dem kursächsischen Amt Eckartsberga einbezirkt war. Die Dörfer Altengönna und Rödigen gehörten zur Kommende Lehesten, während Nerkewitz der Kommende Zwätzen zugeordnet war. Nach der Ordensauflösung 1809 fiel das Gemeindegebiet 1815 an das neu geschaffene Amt Zwätzen im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und 1816 schließlich an das Amt Jena.
Weinbau
In allen vier Ortsteilen lässt sich der Weinbau sowie teilweise auch der Hopfenanbau in vergangenen Jahrhunderten nachweisen. Die Nerkewitzer Rebflächen am westlichen Ende des Nerkewitzer Grundes erreichten im 16. Jahrhundert ihre größte Ausdehnung und spielten für das Dorf noch bis ins 19. Jahrhundert eine nicht unbedeutende Rolle.[2]
Geschichte von Lehesten
Lehesten wurde erstmals im Jahre 1200 erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem slawischen Wort „Lescina“ ab, das Haselgebüsch bedeutet.[3]
Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1994
Jahr Einwohner[4] 1994 571 1995 730 1996 784 1997 807 1998 793 1999 785 2000 797 2001 799 Jahr Einwohner[4] 2002 801 2003 807 2004 789 2005 798 2006 779 2007 777 2008 764 Kultur und Sehenswertes in Lehesten
Ehemalige Wasserburg
Von der einstigen, in der Mitte des Ortes liegenden Wasserburg zeugen mehrere, teils umgebaute Teile wie der Burgturm, die ehemalige Burgkapelle und heutige Dorfkirche sowie einige Teiche. Seit 1200 war die Burg im Besitz der Herren von Isserstedt. Später als Lehen der Burggrafen von Kirchberg wurde sie 1304 durch die Erfurter zerstört. Danach gelangte die Burg in Besitz der Herren von Mellingen, die sie von den Wettinern als Lehen erhalten hatten. 1502 kam die Anlage an den Deutschen Ritterorden, wodurch sie 1507 Sitz einer Kommende wurde.[5] Nach der Auflösung des Ordens 1809 gelangte die Burg an das Königreich Sachsen und im Jahre 1815 an das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Die Burganlage wurde wohl ursprünglich rechteckig angelegt, aber durch die Zerstörung und mehrere Umbaumaßnahmen stark verändert.[6]
Wirtschaft
Westlich von Lehesten befinden sich die zentralen Einrichtungen der Gönnatal-agrar e.G., dem größten Arbeitgeber im Gebiet des Gönnatals.
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ H. und H. Rhode: Zur Geschichte des Weinbaus im Gönnatal, in: Zwischen Saale und Ilm. Vom Leben auf der Saale-Ilm-Platte im Wandel der Zeiten von einst bis jetzt. Eine Schriftenreihe herausgegeben vom Stiewartser Traditionsverein e.V., Broschüre Nr. 1 und 3, Stiebritz, Dezember 2009 und September 2010
- ↑ Ignasiak, Detlef: An der Saale und im Holzland - Ein kulturhistorischer Führer durch die Umgebung der Universitätsstadt Jena, quartus-Verlag, Jena 1997, ISBN 3-931505-17-0
- ↑ a b Thüringer Landesamt für Statistik
- ↑ Köhler, Michael: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, Jenzig-Verlag, Jena 2003, ISBN 3-910141-56-0
- ↑ kirchkreis-jena.de
Weblinks
Commons: Lehesten (bei Jena) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Saale-Holzland-KreisAlbersdorf | Altenberga | Bad Klosterlausnitz | Bibra | Bobeck | Bollberg | Bremsnitz | Bucha | Bürgel | Crossen an der Elster | Dornburg-Camburg | Eichenberg | Eineborn | Eisenberg | Frauenprießnitz | Freienorla | Geisenhain | Gneus | Golmsdorf | Gösen | Graitschen b. Bürgel | Großbockedra | Großeutersdorf | Großlöbichau | Großpürschütz | Gumperda | Hainichen | Hainspitz | Hartmannsdorf | Heideland | Hermsdorf | Hummelshain | Jenalöbnitz | Kahla | Karlsdorf | Kleinbockedra | Kleinebersdorf | Kleineutersdorf | Laasdorf | Lehesten | Lindig | Lippersdorf-Erdmannsdorf | Löberschütz | Mertendorf | Meusebach | Milda | Möckern | Mörsdorf | Nausnitz | Neuengönna | Oberbodnitz | Orlamünde | Ottendorf | Petersberg | Poxdorf | Quirla | Rattelsdorf | Rauda | Rauschwitz | Rausdorf | Reichenbach | Reinstädt | Renthendorf | Rothenstein | Ruttersdorf-Lotschen | Scheiditz | Schkölen | Schleifreisen | Schlöben | Schöngleina | Schöps | Seitenroda | Serba | Silbitz | Stadtroda | St. Gangloff | Sulza | Tautenburg | Tautendorf | Tautenhain | Thierschneck | Tissa | Tröbnitz | Trockenborn-Wolfersdorf | Unterbodnitz | Waldeck | Walpernhain | Waltersdorf | Weißbach | Weißenborn | Wichmar | Zimmern | Zöllnitz
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