- Mudershausen
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Wappen Deutschlandkarte 50.2794444444448.0402777777778265Koordinaten: 50° 17′ N, 8° 2′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis Verbandsgemeinde: Hahnstätten Höhe: 265 m ü. NN Fläche: 4,72 km² Einwohner: 439 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km² Postleitzahl: 65623 Vorwahl: 06430 Kfz-Kennzeichen: EMS Gemeindeschlüssel: 07 1 41 089 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Austraße 4
65623 HahnstättenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Klaus Harbach Lage der Ortsgemeinde Mudershausen im Rhein-Lahn-Kreis Mudershausen ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hahnstätten an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Mudershausen liegt im zum Taunus gehörenden Einrich elf Kilometer südwestlich von Limburg an der Lahn unweit der Aar, die durch den Nachbarort Zollhaus fließt, von dem ein Teil zu Mudershausen gehört.
Geologie
Vor 360 Millionen Jahren im Erdzeitalter des Devon lag das Gebiet des heutigen Mudershausen im Bereich eines flachen tropischen Meeres, in dem sich Korallenriffe und in der Folge Riffkalke bildeten. Ein solches ehemaliges Korallenriff ist prägend für die Landschaft um Mudershausen. Seit vor 325 bis 305 Millionen Jahre die Gebirgsbildung begann, liegt das Gebiet trocken. Durch tektonische Prozesse brachen die Gesteinsschichten in Schollen und wurden teilweise zu mehrere hundert Meter mächtigen Gesteinsschichten vertikal aufgeworfen.
In den Kalkschichten sind Karsterscheinungen zu finden, eine Besonderheit im Rhein-Lahn-Kreis ist die phreatische Verkarstung genannte Auslaugung der Kalkfelsen durch stehendes Grundwasser. Höhlenbildung ist ein prägnanter Prozess, insgesamt sind über 70 Höhlen im Rhein-Lahn-Kreis bekannt, einige davon rund um Mudershausen.[2]
- Nebelhöhle
Die Nebelhöhle wurde 1999 von der Höhlenkundlichen Arbeitsgruppe - Hessen (HAGH) entdeckt und im Jahr 2000 vermessen. Sie ist mit 650 m Länge und 80 m vertikaler Tiefe sowohl die längste als auch tiefste Höhle in Rheinland-Pfalz. Die Höhle beinhaltet Kristallbildungen und großflächige Perl- und Knöpfchensinter. Sie ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Gemeindegliederung
Zum Zentralort Mudershausen gehören die Ortschaft Bonscheuer und ein Teil des 250 Einwohner zählenden Ortes Zollhaus, der – verwaltungstechnisch eine Seltenheit – insgesamt zu vier Ortsgemeinden gehört. Neben Mudershausen gehören Teile des Ortes zu den Ortsgemeinden Burgschwalbach, Hahnstätten und Schiesheim. Weiterhin gehören noch die Wohnplätze Hohlenfels und Ziegelhütte zu Mudershausen.[3]
Geschichte
Der Ort Mudershausen wurde 1416 als Mudershußen erstmals erwähnt. Man geht aufgrund von Hügelgräberfunden davon aus, dass das Gebiet des heutigen Ortsteils Bonscheuer früher besiedelt war.
Der Namensbestandteil „Muders-“ geht auf einen fränkischen Edelmann namens „Mothar“ zurück, „-hausen“ deutet auf eine vormittelalterliche Waldsiedlung hin.
Im 15. Jahrhundert mussten die Einwohner des Ortes die Wachmannschaften für die Burg Katzenelnbogen stellen. Ebenfalls im 15. Jahrhundert begann der Abbau von Rot- und Brauneisenstein, Ocker, Magnetit und Phosphorit. 1960 wurde der Bergbau eingestellt. Der 4300 Meter lange Barbarastollen erinnert heute an dieses Kapitel der Geschichte und steht gelegentlich für Führungen offen. Zudem wurden Marmor und Kalkstein gebrochen. Zur Weiterverarbeitung diente unter anderem eine Ziegelei. Nahe Zollhaus ist heute noch ein Kalkwerk in Betrieb.
Um 1700 wurde im Obergeschoss des Backhauses eine erste Schule eingerichtet. Im März 1773 wurde der Ort durch Feuer zerstört, das in einer Scheune ausgebrochen war. Nach dem Dorfbrand und 1831 wurden jeweils neue Schulgebäude errichtet.
Muderhausen gehörte von 1806 bis 1866 zum Herzogtum Nassau, das im Zusammenhang mit der Rheinbundakte gebildet wurde. 1868 kam Mudershausen zur preußischen Provinz Hessen-Nassau und war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Mudershausen besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Burg Hohlenfels
Hauptartikel: Burg Hohlenfels
Die auf einem bis zu 60 Meter über dem Hohlenfelsbachtal aufragenden Kalksteinfelsen gelegene, Mitte des 14. Jahrhunderts im Auftrag der Grafen von Nassau-Weilburg-Saarbrücken errichtete Burg befand sich zunächst im Lehnsbesitz der Adelsfamilie von Langenau und war aufgrund zahlreicher Erbteilungen im 15. Jahrhundert eine Ganerbenburg. Bis gegen 1600 konnten die Herren von Mudersbach das Burglehen dann in ihren alleinigen Besitz bringen, denen die Herren von Kronberg und Waldecker von Kempt nachfolgten. Anfang des 18. Jahrhunderts um einen Neubau erweitert, befindet sich die denkmalgeschützte Burg nach wechselvoller Besitzgeschichte heute in Privatbesitz, ist aber seit 2005 an einigen Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Am Fuße des Burgfelsens existierte im Spätmittelalter ein Dorf mit dem Namen Hohlenfels, das sich aus einem Gutshof entwickelt hatte, jedoch während des Dreißigjährigen Krieges aufgegeben wurde. Der noch bestehende Gutshof beherbergt heute eine Jugendbegegnungsstätte.
Rathaus
Das Rathaus in Mudershausen wurde 1913 entworfen und 1914 bis 1915 gebaut. Das Gebäude vereinigte Rathaus und Betsaal, was in Hessen und im Westerwald seit dem 18. Jahrhundert Tradition war. Des Weiteren wurden Vereinsräume, das Feuerwehrhaus und eine Gefängniszelle eingerichtet. Das Gebäude wird von einem Glockenturm überragt. Seit 1983 steht das Rathaus unter Denkmalschutz.[5]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mudershausen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Mudershausen ist durch eine Kreisstraße mit den benachbarten Orten Zollhaus und Berghausen verbunden. Zwischen 1901 und 1953 hatte der Ort zwei Bahnhöfe (Mudershausen und Hohlenfels) an der Strecke der Nassauischen Kleinbahn von Zollhaus nach Nastätten.
Weblinks
Commons: Mudershausen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Rhein-Lahn-Info - Höhlen und Höhlenforschung im Rhein-Lahn-Kreis
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 42 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Aar-Touristik
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