- Hahnstätten
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Wappen Deutschlandkarte 50.30448.06969145Koordinaten: 50° 18′ N, 8° 4′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis Verbandsgemeinde: Hahnstätten Höhe: 145 m ü. NN Fläche: 10,7 km² Einwohner: 2.821 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 264 Einwohner je km² Postleitzahl: 65623 Vorwahl: 06430 Kfz-Kennzeichen: EMS Gemeindeschlüssel: 07 1 41 051 Adresse der Verbandsverwaltung: Austraße 4
65623 HahnstättenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Joachim Egert Lage der Ortsgemeinde Hahnstätten im Rhein-Lahn-Kreis Hahnstätten ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Hahnstätten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hahnstätten wird erstmals 790 in einer Urkunde Karls des Großen erwähnt, in der er der Abtei Prüm mehrere Ansiedlungen um den Zentralort Oberneisen schenkte, darunter Hahnstätten. Spätestens unter Hermann I. von Schwaben ging Hahnstätten mit mehreren umliegenden Orten an die Konradiner über. Hahnstätten gehörte in dieser Zeit zum Niederlahngau, in dem die Grafen von Diez in der Mitte des 11. Jahrhunderts den Konradinern als bestimmendes Geschlecht folgten. Vor allem die Weilnauer Linie hatte in Hahnstätten Besitz.
Im Verlauf des späten 14. Jahrhunderts fiel Hahnstätten abschnittsweise an das Haus Nassau. In den folgenden Jahrhunderten kam der Ort zu Teilen an andere Besitzer, einzelne Rechte oder Anteile an Hahnstätten wurden auch verpfändet. So hatten unter anderem die Herren von Eppstein, die Grafen von Königstein, von Katzenelnbogen, die Landgrafen von Hessen, die Kurfürsten von Trier sowie verschiedene nassauische Linien Besitz.
Spätestens 1326 war Hahnstätten Sitz eines Zentgerichts, das ab dem 16. Jahrhundert als "Amt" bezeichnet wurde. Zu dem Gericht gehörten Netzbach, Lohrheim, Oberneisen sowie spätestens ab dem 16. Jahrhundert Kaltenholzhausen und Schiesheim. Die in diesem Bereich liegende Burg Hohlenfels war als eigener Rechtsbezirk aus dem Gericht ausgenommen. Neben nassauische hatte das Zentgericht zeitweise zusätzlich kurtrierische und landgräflich-hessische Schultheißen.
Die Hahnstätter Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. 1731 wurde sie erweitert und mit der heutigen Kanzel ausgestattet. 1533 wurde Hahnstätten reformiert. Eine Schule wurde 1582 eingerichtet und 1634 von Soldaten verwüstet. Der Unterricht fand darauf im Pfarrhaus statt, das 1737 erweitert wurde. Für 1713 ist auch eine Schule für die 54 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde belegt. Für 1580 ist ein Rathaus nachgewiesen, für 1588 ein Backhaus, für 1695 eine Gemeindeschmiede.
Neben Ackerbau wurde auch Weinbau betrieben, der aber im frühen 17. Jahrhundert erlosch. Ein eigener Markt wird erstmals 1601 erwähnt, eine Mühle 1336. In den folgenden Jahrhunderten kamen zahlreiche Mühlen dazu, darunter auch Öl- und Walkmühlen. Der Abbau von Eisenerz lässt sich ab 1364 belegen. Weiterverarbeitet wurde es in mehreren Waldschmieden. Ein Kalkofen wird 1715 erwähnt.
Die frühesten Angaben zur Einwohnerzahl stammen von 1526 und erwähnen 38 Haushalte, 1624 sind 57 Häuser verbürgt und 1750 282 Einwohner.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hahnstätten besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]
SPD CDU FDP FWG Gesamt 2009 7 4 2 7 20 Sitze 2004 7 5 1 7 20 Sitze Gemeindepartnerschaft
Seit 1988 pflegt die Gemeinde Hahnstätten eine Gemeindepartnerschaft mit Nordhastedt in Dithmarschen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Biebersteinsches Schloss
- Nassauer Hof
- Evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hahnstätten
Wirtschaft und Infrastruktur
Hahnstätten liegt an der Bundesstraße 54 und hat einen stillgelegten Bahnhof an der Aartalbahn. Im Dezember 2014 soll diese auf dem Streckenabschnitt von Limburg nach Zollhaus mit einem Stundentakt reaktiviert werden[3]. Hahnstätten soll damit wieder einen Haltepunkt erhalten. Der nächstgelegene Fernbahnhof ist der Bahnhof Limburg Süd in Limburg an der Lahn. Im Norden der Gemeinde liegen die Kalkwerke Schaefer mit einer etwa 70 Meter tiefen Kalkgrube, die teilweise auf der Gemarkung von Oberneisen liegt.
Tourismus
In Hahnstätten werden regelmäßig Draisinenfahrten durch den Arbeitskreis Aartalbahn angeboten, die alljährlich von mehreren Tausend Besuchern genutzt werden.
Der Loreley-Aar-Radweg hat seinen Start- bzw. Endpunkt in Hahnstätten.
Persönlichkeiten
Der deutsche Dirigent Bruno Weil wurde am 24. November 1949 in Hahnstätten geboren.
Einzelnachweise und Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Beschluss des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Nord
Weblinks
Commons: Hahnstätten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Gemeinde Hahnstätten
- Ortsgemeinde Hahnstätten auf den Webseiten der Verbandsgemeinde Hahnstätten
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