Weststeiermark

Weststeiermark
Die Weststeiermark liegt nicht im Westen, sondern im Südwesten der Steiermark

Die Weststeiermark umfasst diejenigen rand- und außeralpinen Gebiete des Bundeslandes Steiermark, die westlich der Mur liegen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Weststeiermark ist der westliche Teil der Mittelsteiermark, die den südlichen Teil des heutigen österreichischen Bundeslandes Steiermark umfasst. Geografisch richtigere, aber im Alltag unübliche Bezeichnungen sind Westmittelsteiermark oder Südweststeiermark. Große Teile der Obersteiermark, die den inneralpen Raum des Bundeslands umfasst, liegen westlicher als die Weststeiermark. Die Bezeichnung leitet sich aus der Zeit der Habsburgermonarchie ab, als Ost- und Weststeiermark zusammen die Mittelsteiermark bildeten, während die Untersteiermark das gemischtsprachige deutsch-slowenische Gebiet mit der Hauptstadt Marburg an der Drau (slowenisch Maribor) war.

Im Norden wird die Weststeiermark von Stubalm, Packalm, Gleinalm und Hochalm[1] zur Obersteiermark begrenzt. Im Süden bilden der Poßruck und der nördlichste Teil der Windischen Bühel die Grenze zur Untersteiermark, die heute zu Slowenien gehört. Im Osten ist die Mur die Grenze zur Oststeiermark. Im Westen bildet die Koralm die Grenze zu Kärnten.

Die Weststeiermark besteht aus dem Grazer Feld südlich von Graz, dem Leibnitzer Feld, dem weststeirischen Hügelland, dem Höhenzug der Gleinz und des Sausal, dem Bergland nordwestlich von Graz und dem Steirischen Randgebirge mit den östlichen und südöstlichen Hängen von Koralm, Packalm, Stubalm und Gleinalm. Sie wird von den Flüssen Kainach, Laßnitz und Mur durchflossen. Das breite Flusstal der unteren Kainach wird Kainachboden genannt. Das Gebiet des Bezirkes Graz-Umgebung im Nordwesten von Graz mit Rein, Gratwein, Deutschfeistritz und Übelbach und anderen Gemeinden wird im Alltag nicht immer zur Weststeiermark gerechnet.

Hauptorte sind die Bezirksstädte Voitsberg, Deutschlandsberg und Leibnitz. Neben dem dicht besiedelten südlichen Umland von Graz mit Feldkirchen, Kalsdorf, Pirka, Seiersberg, Straßgang, Lieboch, Unterpremstätten, anderen größeren Orten wie Deutschfeistritz, Eibiswald, Frauental, Frohnleiten, Gleinstätten, Gratwein, Köflach, Lannach, Schwanberg, Stainz, Wies, Wildon umfasst die Weststeiermark viele Dörfer und Einzelgehöfte.

Wichtige Verbindungen zu den benachbarten Gebieten sind das Murtal in die Obersteiermark und nach Slowenien, der Gleinalmtunnel und das Gaberl in die Obersteiermark, die Pack, Hebalm, Weinebene und Soboth nach Kärnten und der Radlpass ins Drautal. In die Oststeiermark führt eine Reihe von Brücken über die Mur.

Der südliche Teil der Weststeiermark wird auch als Teil der Südsteiermark betrachtet. Die Südsteiermark wird nach Norden hin ungefähr durch die Linie Deutschlandsberg-Wildon(-Bad Gleichenberg) von der übrigen Mittelsteiermark abgegrenzt. Die westlich und östlich der Mur gelegenen Teile der Südsteiermark werden entsprechend der Unterteilung in West- und Oststeiermark als Südwest- und Südoststeiermark bezeichnet.

Geologie

Eisenbahnen der Weststeiermark: Südbahn, GKB-Strecken, Stainzerbahn und die eingestellte Sulmtalbahn (weiter im Norden verläuft noch die Lokalbahn Peggau–Übelbach, die Koralmbahn ist in Bau)

Das Hügelland besteht im Wesentlichen aus Schottern aus der Zeit des Miozän im Neogen (früher Tertiär).[2] Die Gesteine sind Reste ehemaliger Meeresbedeckung und von Meeresstränden vor rund 10 ± 5 Millionen Jahren sowie darauf folgender Ablagerungen von Fluss-Schottern, sie sind teilweise für ihren Fossilienreichtum bekannt.[3] Ihr Gebiet liegt am Rand des Steirischen Beckens. Dieses Becken war Teil eines Meeres, der Paratethys. Dieses Meer wich im Zug der Auffaltung der Alpen immer weiter nach Osten zurück (Regression). Sein Gebiet wurde mit Meeres- und Flussablagerungen aufgefüllt. In seinem Westen lag die Florianer Bucht, in der vor allem sandige und tonige Gesteine abgelagert wurden und die Köflach-Voitsberger Bucht, in der sich Braunkohleflöze (es handelt sich um meist um Lignit)[4] bildeten. Weitere Braunkohlelagerstätten, allerdings mit höherem Inkohlungsgrad (teilweise Glanzkohle)[5] entstanden in der südwestlich gelegenen Eibiswalder Buch (Teilbecken Eibiswald). Das Meer hatte sich zusammen mit dem Mittelmeer aus einem Vorgängermeer, der Tethys gebildet. Es wurde später abgetrennt und nahm eine eigene Entwicklung.[6] Die Gesteine stammen aus dem Baden, sie haben auch Anteile aus dem ca. 9 Millionen Jahre alten Torton und (bei Gamlitz, Leutschach, Arnfels) aus dem vor 18–16 Mio. Jahren liegenden Zeitraum vom Ottnang bis zum Karpat.[7][6] Im Kainachtal westlich von Wildon befindet sich bei Weitendorf ein Vulkanschlot aus dem Miozän,[8] der zur Transdanubischen Vulkanregion gezählt wird.

Das Gebiet des Sausal besteht aus wesentlich älteren Gesteinen aus dem Paläozoikum, welche die Mittelsteirische Schwelle bilden.[8]

Koralm, Stubalm und Gleinalm bestehen aus kristallinen Gesteinen (Austroalpines Kristallin:[8] Eklogit, Gneis, Amphibolit, Glimmerschiefer). Nordwestlich von Graz liegt, umrahmt von den soeben genannten Gebirgszügen, das „Grazer Paläozoikum“. Dabei handelt es sich um ein Gebiet aus sehr alten Gesteinen, in denen sich kleinere, seit langem aufgelassene Bergbaue auf Blei, Zink und andere Erze befunden haben.[9] Die „Schichten von Kher“ und die „Schichten von Stiwoll“ sind geologische Fachbegriffe, die in diesem Gebiet belegt wurden.[10]

Die Koralm ist geologisch ein emporgehobener Gebirgsteil, eine sogenannte Pultscholle.[11] Sie hat ihre heutige Form erst im letzten Teil der Gebirgsbildung der Alpen vor ca. 20 Mio. Jahren grob erhalten, auch die Lage des Gebirgszuges quer zum Verlauf der Alpen ist darauf zurückzuführen („kontinentale Fluchtschollentektonik“.[12] Der Gebirgskamm ist im Vergleich zu anderen Gebirgen nicht stark ausgeprägt. Auf der Höhe des Gebirgszuges liegen flache Gebiete, in denen sich wirtschaftliche Nutzungen wie Almen, aber auch mangels guter Entwässerung Feuchtflächen (Vernässungen, Sümpfe, Moore, feuchte Wiesen wie die See Eben und das Filzmoos) entwickeln. Erst am Gebirgsrand müssen auf kurzen Strecken große Höhenunterschiede in das Tiefland überwunden werden.[12]

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Steiermark

Das Zisterzienserstift Rein nordwestlich von Graz ist das älteste bestehende Kloster dieses Ordens und der Ort des Reiner Schwurs

Bei den Bauarbeiten am Ostportal des Koralmtunnels wurden Siedlungsspuren gefunden, die bis in die La-Tène-Zeit und weiter in die Zeit von 7000–6000 v. Chr.[13] zurückreichen. Das Laßnitztal war in der mittleren Bronzezeit bereits dicht besiedelt.[14] Frühe Besiedlung ist auch in Kalsdorf[15] und am Buchkogel bei Wildon[16] durch Gräber der Urnenfelderkultur und hallstattzeitliche Siedlungen belegbar. Die Weststeiermark gehörte zum keltischen Königreich Noricum. Einzelne Namen wie Lahn, Lann[17] belegen diese keltische Besiedlung. Aus der römischen Zeit gibt es eine Reihe von Fundstellen, die 26,5 km lange Römerstraße zwischen Lebring und Deutschlandsberg wird als „Ingenieurbauwerk mit einer genialen Trassenführung“ bezeichnet.[14] Das Gebiet war seit Ende des 6. Jahrhunderts Siedlungsgebiet der Alpen- oder Karantaner Slawen, die im slawischen Fürstentum Karantanien zusammengefasst waren. Nach der Unterwerfung der Slawen durch die Bayern 772 wurde Karantanien 788 ans fränkische Reich angegliedert. Die Weststeiermark war Kernland der Mark an der Mur, auch Karantanermark, Kärntnermark, marchia Carantana, marchia transalpina, Mark Hengist, Hengistgau o. ä. genannt. Diese gilt als Stammland der Steiermark. Der Name marchia Carantana erscheint ab dem Jahr 970 und ist bis nach 1055 in Gebrauch.

Die Hengistburg bei Hengsberg oder Wildon war in der späten Karolingerzeit militärischer und politischer Mittelpunkt (wohl Pfalz) des Raumes an der mittleren Mur (heute Mittelsteiermark) und damit auch der Weststeiermark. Im Jahr 892 soll König Arnulf in Hengistfeldon (Hengistfeld = Leibnitzer Feld, südlich von Hengsberg und dem Wildoner Berg) eine Unterredung mit dem Slawenfürsten Brazlaw von Sissek gehabt haben, bei der es um ein gemeinsames Vorgehen gegen Großmähren ging. Die Urpfarre St. Lorenzen zu Hengsberg, die von der Glein- und Stubalm bis zur Mur reichte, hatte in der Hengistburg ihren Sitz. Die Weststeiermark blieb bis ins frühe Mittelalter slawisches Siedlungsgebiet, in welchem eine Reihe von Schenkungen an Klöster lagen. Umfangreiche Besitzungen im Bezirk Deutschlandsberg wie das Gebiet von Freiland gehörten zum Erzbistum Salzburg und zum Stift Admont. Die slawische Siedlungszeit zeigt sich an vielen Fluss- und Ortsnamen wie Laßnitz, Kainach, Feistritz. Ab dem 8. oder 9., planmäßig ab dem beginnenden 11. Jahrhundert zogen deutsche Siedler in das Land. Markgraf Adalbero und seine Gattin erhielten am Beginn des 11. Jahrhunderts je hundert Königshuben unter Anderem in der Gegend von Voitsberg, wofür Siedler aus ihrem Besitz in Bayern herangezogen wurden.

Adelige aus der Weststeiermark waren im 13. Jahrhundert am Widerstand gegen König Ottokar beteiligt, so Hartnid von Leibnitz und Herrand von Wildon, dessen Familie auch die Erbmarschälle der Steiermark stellte.[18] Der Reiner Schwur aus dem Jahr 1276 enthält ein Treuegelöbnis steirischer Adeliger an Rudolf I. von Habsburg. 1292 kam es zu Kämpfen eines Landsberger Bundes gegen den seit 1282 in der Steiermark herrschenden Herzog Albrecht I. von Habsburg.[19] Die Fehde wurde 1298 beigelegt. Albrecht setzte sich auch gegen den Salzburger Erzbischof durch, der die Unruhen unterstützt hatte.[20]

Die Weststeiermark lag nur am Rande des Gebietes, in dem sich die Türkenkriege abspielten, türkische Streifscharen kamen aber zunächst nach der Belagerung Wiens 1529 auch in diesen Bereich. Die größten Schäden mit Verwüstungen bis in entlegene Siedlungen auf der Koralm entstanden beim Türkeneinfall 1532, als das Heer Sultan Süleymans nach der erfolglosen Belagerung von Güns (Kőszeg) über die Oststeiermark zum Murtal und dann nach Süden zog. Für diesen Weg war maßgebend gewesen, dass die westungarischen Gebiete bereits völlig verwüstet und ausgeplündert waren und die Steiermark noch Verpflegung und Beute erhoffen ließ.[21]

Die Weststeiermark gehörte mit ihrem Nordteil zum Grazer Kreis, mit dem Süden zum Marburger Kreis. Beide Gebiete wurden im 18. Jahrhundert als Teile der Untersteiermark betrachtet.

Der Grazer Kreis (mit dem Bezirk Voitsberg) als Teil der Untersteiermark, Ende 18. Jahrhundert
Weststeirisches Hügelland, Sausal

Im Lager Thalerhof bei Feldkirchen südlich von Graz waren von 1914 bis 1917 insgesamt etwa 30.000 Menschen aus Osteuropa (hauptsächlich Ukrainer, damals Ruthenen genannt) interniert, die von der k.u.k. Armee der „Russenfeundlichkeit“ verdächtigt worden waren. Von 1917 bis 1918 waren ca. 5000 russische Kriegsgefangene im Lager Thalerhof untergebracht. Im Winter 1914/15 starben dort 1380,[22] insgesamt 1.767[23] Personen, in erster Linie an Cholera und Typhusepidemien.[22] Die Toten wurden im Bereich des Lagers bestattet. Ihre Gebeine wurden 1936 beim Bau des Flughafens in einen Karner am Friedhof Feldkirchen, auf den Grazer israelischen Friedhof oder (Soldatengräber) auf den Grazer Zentralfriedhof umgebettet.[24] Ob das tatsächlich für alle Bestattungen geschah oder ob sich unter Anlagen des Flughafens noch Gräber befänden, wurde diskutiert,[22] eine wissenschaftliche Untersuchung ergab 2008, dass dies mit Sicherheit auszuschließen ist.[23] Kriegsgefangene beider Weltkriege wurden in der Landwirtschaft als Zwangsarbeiter eingesetzt.

Am Ende des 2. Weltkrieges war die Weststeiermark Operationsgebiet von Partisanen aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Mehrere Überfälle und Zusammenstöße von Angehörigen dieser Gruppe mit Vertretern der damaligen Behörden und der Bevölkerung sowie einschlägige Vergeltungsaktionen forderten einige Dutzend Tote.[25]

Die Verdrängung der slawischen Bevölkerungsteile durch deutschsprachige Einwanderer fand im Norden (Bezirk Voitsberg) früher statt als im Süden, wo die Zweisprachigkeit erst an der Wende zum 21. Jahrhundert im Verschwinden war.[26][27] Der Staatsvertrag von Wien erwähnt 1955 in seinem Artikel 7 eine slowenische Minderheit in der Steiermark.[28] Eine slowenische Restbevölkerung wird 2002 in der Literatur für den Südwesten des Bezirkes Deutschlandsberg erwähnt.[29]

Wirtschaft

Braunkohlenvorkommen bei Köflach und bei Wies führten im 19. Jahrhundert zu wirtschaftlichem Aufschwung, das Stahlwerk Eibiswald allein beschäftigte ungefähr 1000 Arbeiter. Um Köflach und Voitsberg blieb der Braunkohlenbergbau bis in die Jahre um 1970 wesentlichste Erwerbsgrundlage. Die allgemeine Wirtschaftsentwicklung der Weststeiermark begann jedoch ab ca. 1960 mit fortschreitender Einstellung der Bergbaue zu stagnieren und konnte erst durch die Gründung von Industriezonen, wie bei Voitsberg, Lannach und bei Deutschlandsberg (Epcos-Werk) fortgesetzt werden. Bis in das 18. Jahrhundert war im Koralmgebiet die Glaserzeugung und die Herstellung von Holzkohle und Pottasche (Aschenbrennen) ein wichtiger Erwerbszweig, topographische Bezeichnungen wie der Ortsname „Glashütten“ in der Gemeinde Gressenberg oder „Aschenwald“ im Tal der Schwarzen Sulm bei Garanas belegen dies. Die Tradition der Glaserzeugung wird durch das Unternehmen „Oberglas“ bei Köflach fortgeführt.

Holzverarbeitende Betriebe bestehen in großer Zahl nach wie vor, zu ihren größten gehört das Unternehmen Mayr-Melnhof Karton in Frohnleiten und die Papierfabrik Gratkorn (Mur-überspannend auch in Gratwein) des Konzerns Sappi. Weitere große Holzverarbeiter sind die „Holzindustrie Preding“ (Leitinger) und der „Holztreff Liechtenstein“ (Sägewerk Deutschlandsberg der Familie Liechtenstein, die im Gebiet große Forste besitzt). Auf dem Gelände der Papierfabrik in Übelbach entstanden die Produktionsanlagen des Unternehmens „Gaulhofer“, eines großen Produzenten von Fenstern und Türen. Mehreren gewerblichen Betrieben gelang es, überörtliche Bedeutung zu erlangen, wie der Molkerei Stainz („Stainzerbutter“) und den Fleischereien „Messner“ in Stainz und „Sorger“ in Frauental. Ein Unternehmen, das weltweite Anerkennung erlangte, war als Nachfolgerin der Messinghütte in Frauental die spätere „Porzellanfabrik Frauenthal“, die sich zur Unternehmensgruppe der „Frauenthal Holding“ entwickelte, welche Keramik-Katalysatoren und andere Produkte der Umwelttechnik produziert. Die Zündholzerzeugung in den Werken Stallhof bei Stainz und (bis 1982) im SOLO-Werk in Deutschlandsberg ist Geschichte.

Die wirtschaftliche Krise ab 2008 wirkte sich auf die Industrieansiedlungen aus, Kurzarbeit und Kündigungen waren die Folge. Über einen der größten Holzverarbeiter, die Leitinger Holzindustrie wurde im April 2009 ein Insolvenzverfahren eröffnet.[30]

In der Weststeiermark liegen zwei der drei Weinbaugebiete der „Weinbauregion Steirerland“: das Weinbaugebiet Südsteiermark und das Weinbaugebiet Weststeiermark. Es werden hauptsächlich Weißweine und der Schilcher aus der Rebe Blaue Wildbacher gekeltert. Die Landwirtschaft, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts einen Haupterwerbszweig bildete, ist seither stark zurückgegangen.

Der Tourismus ist ein wichtiger Einkommenszweig, der durch Heilvorkommen (Heilquellen in Bad Gams, Mooranwendungen in Schwanberg usw.) gefördert wird. Die Steirische Weinstraße im Süden und die Schilcherweinstraße bei Deutschlandsberg dokumentieren die Weinbautätigkeit. Der Weinbaubereich der Weststeiermark wird wegen seiner Lage auch Steirische Toskana genannt, es handelt sich um ein Gebiet, das häufig für Kurzurlaube genützt wird.

Im Bundesgestüt Piber werden die Lippizanerpferde für die Spanische Hofreitschule in Wien gezüchtet.

Infrastruktur

Die Weststeiermark wird ost-westlich von der A 2 Südautobahn, in nord-südlicher Richtung von der A 9 Pyhrnautobahn durchquert. Die Phyrn Autobahn verläuft westlich von Graz durch einen der längsten österreichischen Autobahntunnel, den Plabutschtunnel und weiter nördlich durch den Gleinalmtunnel. Weitere wichtige Straßenverbindungen sind die Grazer Straße B 67 von Peggau nach Spielfeld, die Radlpassstraße B 76 von Lieboch über Lannach, Stainz, Frauental, Deutschlandsberg, Wies, Eibiswald zum Radlpass, die Packer Straße B 70 von Graz über Lieboch, Voitsberg und Köflach zum Packsattel, die Sulmtalstraße B 74 von Leibnitz nach Deutschlandsberg, die Südsteirische Grenzstraße B 69 von Straß zur Soboth, die Gaberlstraße B 77 von Köflach über das Gaberl in die Obersteiermark und die L 601, die den Bezirk Deutschlandsberg über das Laßnitztal mit dem Murtal bei Wildon verbindet.

Die Weite der Koralmtäler beruht auf der geologischen Struktur dieses Gebirgszuges (hier: Oberlauf der Laßnitz)

Das Gebiet liegt an der von Bruck an der Mur über Graz und Leibnitz nach Marburg führenden Südbahnstrecke. Wichtigster Bahnhof ist der Grazer Hauptbahnhof. Die Weststeiermark wird durch die Eisenbahnlinien und seit 1935[31] auch durch die Autobusdienste der Graz-Köflacher Bahn (GKB) erschlossen, die in diesem Gebiet schon vor Einführung des Verkehrsverbundes ihr Konzept eines geschlossenen, einheitlichen Verkehrssystems von Bus und Bahn verwirklichte.[32] Die Weststeiermark gehört zum Verkehrsverbund Steiermark. Sie wird von der Koralmbahn durchquert werden. An dieser Bahn wird bei Groß St. Florian als letzte Station vor dem Koralmtunnel der „Bahnhof Weststeiermark“ liegen. Der Flughafen der Steiermark, Graz-Thalerhof, liegt bei Kalsdorf und Feldkirchen ebenfalls in der Weststeiermark.

In Lannach befindet sich ein Erdöllager, das als Reservelager verwendet wird und über eine Stichleitung mit der Adria-Wien Pipeline (AWP) verbunden ist.

Verkehrswege und Infrastruktur orientieren sich an der im Osten der Weststeiermark liegenden Landeshauptstadt Graz.

Regionale Zeitungen der Weststeiermark sind die[33]

  • Weststeirische Rundschau, wöchentlich, Erscheinungsort Deutschlandsberg
  • Weststeirische Volkszeitung, wöchentlich, Erscheinungsort Voitsberg.
  • Südweststeirer Woche, wöchentlich, Erscheinungsort Leibnitz.
  • Aktiv Zeitung (auch Grenzland Aktiv), 14-täglich, Erscheinungsort Eibiswald.
  • Leibnitz Aktuell, monatlich, Erscheinungsort Leibnitz.

Große Rundfunksender (Grundnetzsender) stehen auf dem Schöckl, bei Dobl (Mittelwelle abgeschaltet) und auf der Koralm bei Wolfsberg. Daneben bestehen eine Reihe von Füllsendern. Das Telefonnetz ist gut ausgebaut, wobei jedoch Lücken in der Breitbandversorgung bestehen und ein Mobilfunkempfang in den gebirgigen Gegenden nicht immer vorausgesetzt werden kann.

Energieversorger ist die Energie Steiermark (ESTAG), deren größte Tochtergesellschaft, die Steweag, für das Kundenservice verantwortlich ist. Das Stromleitungsnetz erreichte entlegenere Gebiete erst in den Jahren um 1965.

Umwelt

Der Stausee an der Soboth ist für touristische Nutzungen zugänglich

Die intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung und die frühere industrielle Nutzung des Gebietes durch Kohlebergbau und Eisenerzeugung haben Spuren in der Siedlungsstruktur, im Wegenetz und in der Begradigung der Flussläufe hinterlassen, aber keine bleibenden großräumigen Schäden bewirkt. Die Abraumhalden der Bergwerke sind verwachsen, die Braunkohletagbaue (Oberdorf bei Voitsberg etc.) sind renaturiert, das Braunkohlekraftwerk Voitsberg wurde 2006 abgestellt. Allerdings ist die ursprüngliche natürliche Vegetation, die aus Mischwäldern mit Rotbuchen und anderen Laubbäumen bestehen würde, aufgrund der intensiven Waldnutzung durch Holzkohle- und Glaserzeugung[34] nur mehr in geringem Maß belegbar.[35]

In der Weststeiermark liegen eine Reihe von Schutzgebieten, wie die Schutzgebiete Koralpe, Soboth-Radlpass, Amering-Stubalpe, das Landschaftsschutzgebiet Pack-Reinischkogel-Rosenkogel und die Europaschutzgebiete (Natura 2000) im Laßnitztal. Die Schutzgebiete sind im Informationssystem des Landes Steiermark dokumentiert.[36]

Die Nutzung der Wasserreserven für Stauanlagen wurde in der Vergangenheit für verschiedene Flussläufe überlegt und teilweise verwirklicht (Packer Stausee, Stausee in der Soboth). Für den Oberlauf der Sulm ist ein Kraftwerksbau in Diskussion,[37] auch der Oberlauf der Laßnitz wurde vor dem Hintergrund wasserwirtschaftlicher Nutzung untersucht.[38] Kleinkraftwerke befinden sich an den Oberläufen nahezu aller größeren Flüsse.

Kultur

Kulturelles Zentrum der Weststeiermark ist die Landeshauptstadt Graz mit zwei Universitäten, anderen Fachhochschulen, höheren technischen Lehranstalten wie der BULME, dem Opernhaus, Theatern, dem Landesarchiv und den Museen Landeszeughaus, Landesmuseum Joanneum und Kunsthaus Graz. Das Technische Eisenbahnmuseum Lieboch enthält Exponate der steirischen Eisenbahngeschichte, besonders die dienstälteste Dampflokomotive der Welt, die „GKB 671“. Das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing bei Deutschfeistritz dokumentiert auch die Bauform der Siedlungen und Bauernhöfe der Weststeiermark. Am Flughafen Thalerhof befindet sich das Österreichische Luftfahrtmuseum.

Schwanberg, Josefikirche

Aus früheren Epochen befinden sich in der Weststeiermark Grabdenkmäler (Grabhügel) bei Rassach und im Sulmtal (Großklein), aus römischer Zeit die Ausgrabungen der Stadt Flavia Solva und die römische Villa in Grünau bei Groß St.Florian aus dem 1. bis 3. Jahrhundert, die in 13 Grabungskampagnen zwischen 1988 und 2002 erforscht wurde. Ein wertvoller Fund ist der „Silberbecher von Grünau“. Weitere Kulturstätten der Weststeiermark sind eng mit der katholischen Kirche verbunden: Das Stift Rein ist das weltweit älteste bestehende Zisterzienserkloster, Wallfahrtskirchen wie Maria Lankowitz und Maria Himmelfahrt in Osterwitz werden häufig besucht. Das Schloss Stainz, in dem sich volkskundliche Sammlungen und das Jagdmuseum befinden, ist ebenfalls ein früheres Kloster. Das von den Bischöfen von Seckau errichtete Schloss Seggau bei Leibnitz ist Seminarzentrum, in ihm befindet sich die größte historische Glocke der Steiermark. Eine Reihe von Schlössern und Burgen, wie Eggenberg, St. Martin bei Straßgang, Hollenegg und Lannach, Wildbach und Deutschlandsberg belegen in Bauform und Herkunft die steirische Geschichte. Den russischen Kriegsgefangenen, die hauptsächlich im Lager Thalerhof lebten und im Ersten Weltkrieg als Hilfskräfte in der Landwirtschaft der Weststeiermark eingesetzt wurden, hat der Mundartdichter Hans Kloepfer mit dem Gedicht „Da Ruß“ ein Denkmal gesetzt.[39] Eine Statue des Bildhauers Carl Hermann in St. Katharina in der Wiel zeigt diese Figur.

Die Kulturgüterschutzkarte[40] und das Denkmälerinventar des Bundesdenkmalamtes[41] enthalten viele Hinweise auf Denkmäler der Kunst- und Wirtschaftsgeschichte. Das Jugendmusikfest Deutschlandsberg gehört zum Avantgardefestival Steirischer Herbst. Im Rahmen des Deutschlandsberger Klavierfrühlings traten international bekannte Pianisten auf, wie Paul Badura-Skoda, Elisabeth Leonskaja, Oleg Maisenberg, Leonid Brumberg und auch Svjatoslav Richter. Regelmäßige Auftritte anderer Künstler wie des Altenberg Trios ergänzen den Konzertkalender. Die Blasmusikkapellen der weststeirischen Ortschaften sind im gesellschaftlichen Leben über die Steiermark hinaus aktiv. So findet regelmäßig ein Treffen der Kapellen aus jenen Orten statt, die nach dem Hl. Oswald benannt sind (Oswalder-Treffen).

Die gebirgigen Teile der Weststeiermark sind nur dünn besiedelt

In der Weststeiermark lassen sich unterschiedliche Mundarten belegen. Die Sprache der ersten deutschen Siedler gehörte zum Südbairischen. Die Koralm bildete eine Sprachgrenze, die „Koralpenschranke“, die „die letzten mittelbairischen Vorstöße in die Ober- und Weststeiermark abfängt.“[42] Mit der Besiedlung der Gegend um Söding durch die Mönche des Stiftes Rein, welches 1129 von Ebrach in Oberfranken aus gegründet worden war, kamen fränkische Siedler in die Weststeiermark. Die Umgangssprache in der Weststeiermark „lässt einen starken fränkischen Beischlag auch in der Gegenwart nicht verkennen“.[27] Im Raum Hirschegg sind auch schwäbisch-alemannische Sprachbestandteile vorhanden.[27] Die Umgangssprache der Weststeiermark ist Gegenstand des „Weststeirischen Wörterbuches“, diese Sprache enthält eine Reihe von Wörtern, die auf slawischen Ursprung zurückgeführt werden, wie das Wort Opok für den Mergelboden der Weststeiermark.

Persönlichkeiten

Leben und Arbeit folgender Personen haben für die Weststeiermark wichtige Ergebnisse gebracht:

  • Erzherzog Johann, Besitzer der Herrschaft Stainz, erster Bürgermeister von Stainz
  • Viktor Geramb, Fachmann für Volkskunde aus Deutschlandsberg
  • Carl Hermann, Bildhauer
  • Walter Kainz, Musiker und Volkskundler, gemeinsam mit Eduard Walcher maßgebender Mitarbeiter an der Erfassung des weststeirischen Wortschatzes[43]
  • Hans Kloepfer, Arzt und Schriftsteller, der durch seine weststeirische Mundartdichtung Popularität erlangte
  • Hanns Koren, Volkskundler und Gründer des Steirischen Herbstes
  • Ernst Reinhold Lasnik, Autor und Historiker für den Bezirk Voitsberg
  • Eduard Walcher, Mundartdichter
  • Martin Bartenstein (sowie auch andere Angehörige der Adelsfamilie Bartenstein), ÖVP-Politiker

Bezirke und Gemeinden

Zur Weststeiermark gehören die Bezirke Deutschlandsberg und Voitsberg sowie die westlich der Mur gelegenen Teile der Stadt Graz und der Bezirke Graz-Umgebung und Leibnitz.

Literatur

  • Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Anton Schroll. Wien 1982, ISBN 3-7031-0532-1
  • Claus Jürgen Hutterer, Walter Kainz, Eduard Walcher: Weststeirisches Wörterbuch. Grammatik und Wortschatz nach Sachgruppen. In der Reihe: Schriften zur deutschen Sprache in Österreich. Band 13/14. Herausgegeben von Peter Wiesinger. Böhlau, Wien/Köln/Graz 1987, ISBN 3-205-07321-5
  • Paul W. Roth (Hrsg.): Glas und Kohle. Katalog zur Landesausstellung 1988 in Bärnbach/Weststeiermark. Leykam, Graz 1988, ISBN 3-7011-7196-3
  • Grete Klingenstein, Peter Cordes: Erzherzog Johann. Landesausstellung 1982. Katalog der Landesausstellung vom 8. Mai bis 31. Oktober 1982 im Schloss Stainz in zwei Bänden: 1. Katalog, 2. Textband Beiträge zur Geschichte seiner Zeit. Styria, Graz 1982
  • Paulus Rappold (Hrsg.): Stift Rein 1129–1979. 850 Jahre Kultur und Glaube. Festschrift zum Jubiläum. Rein 1979
  • Gerhard Pferschy, Peter Krenn: Die Steiermark. Brücke und Bollwerk. Katalog der Landesausstellung vom 3. Mai bis 26. Oktober 1986 im Schloss Herberstein bei Stubenberg. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 16. Graz 1986
  • Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. Gedruckt bei Andreas Kienreich, Gratz 1823
  • Atlas der Steiermark. Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz 1953–1970, zunächst herausgegeben 1949–1961 vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark, danach 1961–1970 hg. von der Steiermärkischen Landesregierung unter Mitarbeit dieses Vereines. Wissenschaftliche Leitung 1949–1950 Robert Mayer, 1951–1961 Sieghard Morawetz und 1961–1970 Manfred Straka. Kartographische Leitung bzw. Redaktion 1951–1961 Wilhelm Wolf, 1961–1963 Heinrich Reschenhofer und 1963–1970 Manfred Straka
  • Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums. Wissenschaftliche Leitung: Fritz Posch. Kartographische Leitung: Manfred Straka. Redaktion: Gerhard Pferschy. Veröffentlichungen des steiermärkischen Landesarchives Band 8. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1976, ISBN 3-201-01001-4. Die Karten dieses Atlas bauen auf dem „Atlas der Steiermark“ auf und haben unterschiedliche Jahresangaben. Das Werk ging aus der steirischen Landesausstellung 1966, den dort gezeigten Kartenübersichten und dem Ausstellungskatalog hervor: „Der steirische Bauer – Leistung und Schicksal von der Steinzeit bis zur Gegenwart.“
  • Heimat-Atlas der Steiermark Hg. vom Historischen Verein für Steiermark mit Unterstützung der Historischen Landeskommission für Steiermark. Verlag des Historischen Verein für Steiermark. Graz 1946 (danach eingestellt, weiter siehe „Atlas der Steiermark“.)
  • Fritz Pichler: Die steirischen Hebalmen. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Siedlung, Macht und Wirtschaft. Festschrift Fritz Posch zum 70. Geburtstag. Graz 1981. Seiten 165–175. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivs Band 12. Eigentümer und Verleger: Steiermärkisches Landesarchiv Graz
  • Sepp Tezak: Graz-Köflacher Bahn. Band 1 Fahrzeugpark, Band 2 Geschichte und Strecke. In der Reihe: Bahn im Bild Band 14 und 15. Verlag Pospischil, Wien 1980
  • Rainer Krafft-Ebing (Redakteur): 50 Jahre Kraftwagenbetrieb. 1935–1985. Festschrift anläßlich des 50jährigen Bestandes des Kraftwagenbetriebes der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft. Herausgegeben von der Direktion der Verkehrsbetriebe der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft. Graz 1985.
  • Christian Fleck: Koralmpartisanen – Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer. Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft Band 4. Böhlau, Wien /Köln 1986, ISBN 3-205-07078-X
  • Herbert Blatnik: Zeitzeugen erinnern sich an die Jahre 1938–1945 in der Südweststeiermark. 2. Auflage. Lerchhaus, Eibiswald, Dezember 2000, ISBN 3-901463-08-9, Seite 242–243.
  • Helmut-Theobald Müller (Hrsg.), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. („Bezirkstopographie“) Graz-Deutschlandsberg 2005. ISBN 3-901938-15-X. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3
  • Diether Kramer, Ingo Mirsch, Benno Rupp: Daheim in … Die Besiedlung der Steiermark. Dokumentation der Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg. Scripta Verlag 1994
  • Gunther Riedlsperger: Schlösser und Herrensitze im Paradies der Steiermark. Bezirk Deutschlandsberg. Simadruck-Verlag Deutschlandsberg
  • Waltraud Weisi (Hrsg.): Damals. Alte Photographien aus dem Bezirk Deutschlandsberg. Drei Bände. Band 1 1992, Band 2 1995, Band 3 2004. Simadruck, Deutschlandsberg
  • Werner Tscherne, Helmut Gebhardt, Helmut-Theobald Müller [Hg.]: Geschichte der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Verwaltung–Gendarmerie–Schulwesen. Festschrift aus Anlass des Jubiläums „100 Jahre Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg im Amtsgebäude Kirchengasse 12“. H. Müller, Deutschlandsberg 2001. Veröffentlichungen der Steiermärkischen Landesbibliothek. Band 25. ISBN 3-9501165-2-4
  • Klaus-Jürgen Hermanik: Eine versteckte Minderheit. Mikrostudie über die Zweisprachigkeit in der steirischen Kleinregion Soboth. Verlag der Provinz. Weitra 2007. ISBN 978-3-85252-817-5
  • Werner Tscherne: Was zwei Kirchenfenster berichten. Fürstin Marie von und zu Liechtenstein und ihre Grabkapelle in Wies. In: Gernot Peter Obersteiner (Red.): Festschrift Gerhard Pferschy zum 70. Geburtstag. Hg. von der Historischen Landeskommission für Steiermark. Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark Band 42. Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark: Sonderband 25. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives Band 26. Graz 2000, ISBN 3-901251-15-4
  • Werner Tscherne, Ernest Theußl: Geschichte der Pfarre und Kirche in Deutschlandsberg. Verlag des Stadtpfarramtes Deutschlandsberg 1983
  • Werner Tscherne: Von Ybanswalde zu Eibiswald. Die Chronik der Marktgemeinde. Lerchhaus Verlag Eibiswald 1995. ISBN 3-901463-02-X
  • Werner Tscherne, Herbert Blatnik: Alt-Eibiswald. Eine Geschichte der alten Bürgerhäuser und ihrer Bewohner. Lerchhaus, Eibiswald 2000, ISBN 3-901463-12-7
  • Werner Tscherne: Auf der Wies. Eine Geschichte der Gegend von Wies von der Anfängen bis zur Gegenwart. Wies 1983
  • Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg, 1988
  • Gerhard Fischer: Osterwitz. ain wunderthätig Ort im hochen gepürg. Leben, Freude und Leid einer Gegend und ihrer Bewohner. Osterwitz 2002. Herausgeber und Verleger: Gemeinde Osterwitz. Herstellung: Simadruck Aigner & Weisi, Deutschlandsberg
  • Adolf A. Osterider, Alfred Seebacher-Mesaritsch: Bad Gams. Geschichte und Landschaft. Leykam, Graz 1989²
  • Konrad Moser: St. Stefan ob Stainz. Eigenverlag der Gemeinde St. Stefan ob Stainz 1987
  • Ernst Tomek: Die Pfarre Groß St. Florian an der Laßnitz in Steiermark. In Wort und Bild. Graz, Wien, Verlag Styria. 1921
  • Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Deutschlandsberg, 1990

Historische Landkarten

Die Weststeiermark lag im Grazer und im Marburger Kreis Österreich-Ungarns. Ihr Gebiet ist in den Landesaufnahmen dokumentiert.

Einzelnachweise

  1. die auf Landkarten verwendete Bezeichnung „Alpe“ ist in der Steiermark im Sprachgebrauch unüblich, und wird auch zunehmend in offiziellen Bezeichnungen wie Koralmtunnel nicht verwendet.
    „Alm“ aus „Alben“, dagegen aber „Alpen“ als „gelehrte Neuauffrischung“, das Wort „Alpe“ wäre die erst viel später erfundene Einzahl dazu, „eine reine Papierform“: Wilhelm Brandenstein: Besprechung Paul Zinsli, Grund und Grat. In: Österreichische Alpenzeitung Nr. 69 (1951), Seiten 28–29. Weiters: Die Ortsnamen des Rauriser Tals. In: Der Naturfreund. Heft 3/4 (1932), Seite 64. Beide Publikationen zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. Seiten 23–24 bzw. Seite 84. Eine ähnliche Form, in der –b– zu –m– wird, wird dort für Hilbe–Hilm vertreten (geschützte, sonnige Lage). Die zitierte Buchbesprechung betrifft: Paul Zinsli: Grund und Grat. Die Bergwelt im Spiegel der schweizer-deutschen Mundarten. 352 Seiten. Verlag A. Francke. Bern 1944. Das ältere Standardwörterbuch „Unger-Khull, Steirischer Wortschatz als Ergänzung zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch“, Graz 1903, gibt für „Alm“ viele Belege, nicht aber für „Alpe“: [1], das neuere Wörterbuch für „Weststeirisch“ nennt das Wort „Alpe“ in Zusammenhang mit „Berg“ nicht und verweist für „Alpe“ auf „Alm“: Seiten 304 und 562.
  2. Geologische Übersichtskarte der Republik Österreich 1:500.000. In: Hans Georg Krenmayr, Albert Daurer (Redaktion): Rocky Austria. Eine bunte Erdgeschichte von Österreich. Geologische Bundesanstalt, Wien 1999, Anhang. ISBN 3-85316-006-9.
  3. Hartmut Hiden: Geologie des Siedlungsraumes. Seite 17. In: Helmut-Theobald Müller (Hrsg.), Gernot Peter Obersteiner: Bezirkstopographie Deutschlandsberg. Erster Teilband, Allgemeiner Teil.
  4. Karl Stingl: The Lignite-Bearing Sediments of the Middle Miocene Köflach-Voitsberg Embayment (Styrian Basin, Austria) (Die Lignit führenden Sedimente der mittelmiozänen Köflach-Voitsberger Bucht, Steirisches Becken, Österreich). Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt. Band 24. Wien 2003. Seiten 219–229. ISSN I0253-097X.
  5. Peter Beck-Mannagetta: Bericht 1990 über geologische Aufnahmen des Quartärs auf Blatt 206 Eibiswald (der geologischen Karte 1:50.000 von Österreich.) Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Band 134 Jahrgang 1991, Heft 3. Seiten 553–554.
  6. a b Andrea Brunnsteiner: Neubearbeitung der „Florianer Schichten“ im Gebiet zwischen Kainach und Laßnitz. Seite 7. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistragrades an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Institut für Geologie und Paläontologie. September 1997. Hochschulschrift, kein Verlag, keine ISBN.
  7. Helmut W(alter) Flügel, F(ranz) Neubauer: Geologie der österreichischen Bundesländer in kurzgefassten Einzeldarstellungen. Steiermark. Geologische Karte der Steiermark 1:200.000 mit Erläuterungen. Geologische Bundesanstalt, „Bundesländerserie“. Wien 1984. ISBN 3-900312-12-5. Seiten 21–23.
  8. a b c Helmut W(alter) Flügel: Geologische Karte des prätertiären Untergrundes. In: Geologische Themenkarten der Republik Österreich 1:200.000. Südsteirisches Becken - Südburgenländische Schwelle. Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt. Wien 1988. Arthur Kröll, Albert Daurer (Redaktion): Erläuterungen zu den Karten über den prätertiären Untergrund des steirischen Beckens und der Südburgenländischen Schwelle. Reliefkarte mit Becken- und Schwellenbezeichnung auf Seiten 4–5 der Erläuterungen. ISBN 3-900312-65-6. Geologische Karte und Erläuterungen gemeinsam mit Reliefkarte, Aeromagnetischer Karte und Schwerekarte im Plastikumschlag.
  9. Leopold Weber: Untersuchung der Erzlagerstätten im Bereich von Stiwoll-Kher (Grazer Paläozoikum). Archiv für Lagerstättenforschúng der Geologischen Bundesanstalt GBA Wien. Band 1. Wien, März 1982. Seiten 97–111.
    Leopold Weber: Die Blei-Zinkerzlagerstätten des Grazer Paläozoikums und ihr geologischer Rahmen. Archiv für Lagerstättenforschung, Band 12. Wien 1990. ISBN 978-3-900312-72-5.
  10. Helmut W(alter) Flügel, H(ans) P(eter) Schönlaub: Nachweis von tieferem Unterdevon und höherem Silur in der Rannach-Fazies des Grazer Paläozoikums. In: Mitteilungen der geologischen Gesellschaft in Wien. 63. Band 1970. Seiten 142–148.
  11. Arthur Winkler-Hermaden u. a.: Wissenschaftliche Studienergebnisse der Arbeitsgemeinschaft für geologisch-bodenkundliche Untersuchungen im Einzugsbereich des Laßnitzflusses in Südweststeiermark. Österreichische Akademie der Wissenschaften, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Abt. I, 149. Heft 7-10, Seiten 225–226. Wien. Peter Beck-Managetta: Über den geologischen Aufbau der Koralpe. In: G. Weissensteiner: Mineralien der Koralpe. 1. Sonderband der Vereinszeitschrift Die Eisenblüte. Vereinigung steirischer Mineraliensammler, Graz 1979. Seite 6.
  12. a b Hartmut Hiden: Geologie des Siedlungsraumes. Seite 11.
  13. in der Quelle als „Bronzezeit“ bezeichnet: Wochenzeitung Weststeirische Rundschau, 14. März 2009. 82. Jahrgang Nr. 11. Seite 6.
  14. a b Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 9. Mai 2009. 82. Jahrgang Nr. 19. Seite 5.
  15. Georg Tiefengraber: Ur- und frühgeschichtliche Funde aus Kalsdorf bei Graz. Siedlungstopographische Untersuchungen im zentralen Grazer Becken.' Dissertation an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ur- und Frühgeschichte. Wien 2005. Hochschulschrift, keine ISBN. Seite 7.
  16. Christoph Gutjahr: Fundchronik/Hallstattzeit; Tumulus 4 Hügelgräberfeld Buchkogel, KG Unterhaus, MG Wildon, VB Leibnitz: In: Fundberichte aus Österreich, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt BDA. Band 45, Jahrgang 2006. Wien 2007. Seiten 662 f.
  17. von keltisch „Lahn(e)“ – träges Wasser. Wilhelm Brandenstein: Steirisch Lahn–ein keltisches Wort. In: Indogermanische Forschungen. Band 60 (1952), Seite 21–28. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1978, ISBN 3-201-01038-3, Seiten 125–132. Das Wort wird dort mit altirisch lan – voll und lat. planus – eben behandelt.
  18. Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. Vierter Band. Seite 365.
  19. Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 221. Der Bund ist benannt nach dem ursprünglichen Namen der Stadt Deutschlandsberg, bei der die Burg eines Rädelsführers gelegen war, es handelt sich nicht um jenen Landsberger Bund, der 1556 als Bündnis katholischer Gebiete unter Herzogs Albrecht V. nach der Stadt Landsberg am Lech benannt wurde.
  20. Bezirkstopographie. Erster Teilband: Gernot Peter Obersteiner: Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848. Seite 59.
  21. Günther Burkert: Die Steiermark als türkisches Durchmarschgebiet. Die Jahre 1529 und 1532 als schwere Belastung der steirischen Bevölkerung. In: Gerhard Pferschy, Peter Krenn: Die Steiermark. Brücke und Bollwerk. Seiten 192–200.
  22. a b c Helmut Bast: Wo Flugzeuge über Gräber rollen. Tageszeitung Kleine Zeitung, Nachrichten aus Graz und Umgebung. 10. Dezember 2007.
  23. a b Keine Gräber mehr unter Flughafen Graz. Tageszeitung Kleine Zeitung, Nachrichten aus Graz und Umgebung. 30. April 2008.
  24. Dem Vergessen entrissen. In: Feldkirchner Nachrichten. Mitteilungsblatt des Bürgermeisters der Marktgemeinde Feldkirchen. Folge 1. März 2008. Seiten 9–10.
  25. Christian Fleck: Koralmpartisanen - Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer. Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft Band 4. Verlag Böhlau. Wien-Köln 1986. ISBN 3-205-07078-X.
  26. Klaus-Jürgen Hermanik: Versteckte Minderheit. 2007.
  27. a b c Hutterer: Weststeirisches Wörterbuch, Seite 10, mit Verweisen auf ältere Literatur.
  28. Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich, unterzeichnet am 15. Mai 1955 in Wien, österreichisches Bundesgesetzblatt Nr. 152/1955, 39. Stück, ausgegeben am 30. Juli 1955, Seite 727
  29. Peter Čede, Dieter Fleck: Der steirisch-slowenische Grenzraum im Spiegel der administrativen Einteilung und sprachlichen Minderheiten: Die Entwicklung der sprachlichen Minderheiten beiderseits der steirisch-slowenischen Grenze spiegelt die wechselvolle Geschichte der nicht einmal einhundert Jahre alten Grenzregion wider. In: Gerhard Karl Lieb (Redaktion): Kontinuität und Wandel in der Kultur- und Naturlandschaft. Festschrift für Herwig Wakonigg. Grazer Schriften der Geographie und Raumforschung. Band 38. Verlag des Institutes für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, Oktober 2002. Keine ISBN.
  30. Insolvenzdatei des österreichischen Justizministeriums, abgefragt 7. April 2009.
  31. Jahr der Konzessionserteilung nach dem Kraftfahrliniengesetz: Anton Reinbacher: 70 Jahre GKB-Autobusbetrieb. In: Die Drehscheibe. Das Mitarbeiter-Magazin der Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb GmbH. Heft 20, April 2005. Seite 2. Gekürzte und ergänzte Fassung eines Artikels dieses Autors in Omnibusspiegel 1992.
  32. Rainer Krafft-Ebing: Festschrift Busbetriebe. Seite 2.
  33. Verband österreichischer Zeitungen: Pressehandbuch. Medien und Journalisten für PR und Werbung in Österreich. Verlag Manz, Wien. ISBN 978-3-214-08134-8.
  34. Für 1 kg Glas waren 2400 kg Holz notwendig, 97 % davon in Form von Pottasche, 3 % zur Hitzeerzeugung: Paul W. Roth: Waldglashütten. In: Paul W. Roth (Hrsg.): Glas und Kohle. Katalog zur Landesausstellung 1988 in Bärnbach/Weststeiermark. Leykam Verlag. Graz 1988. ISBN 3-7011-7196-3. Seite 123.
  35. Andreas Exner: Potentielle natürliche Verbreitung der Rotbuche (Fagus sylvatica L.) in Waldgesellschaften und auf Standorten des Hebalm-Gebietes (Nordöstliche Koralpe). Mit einem pflanzensoziologischen Überblick der wichtigsten Vegetationstypen auf Holzschlägen, waldfreien Naß- und Feuchtstandorten sowie Felsfluren im Gebiet. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Universität Wien, Formal- und naturwissenschaftliche Fakultät. Wien 2000.
  36. Schutzgebiete
  37. Parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Christiane Brunner an den Landwirtschaftsminister, 1202/J (XXIV. GP), betreffend die Schwarze Sulm.
  38. Aus Anlass der geologischen Aufnahme für die „wasserwirtschaftliche Generalplanung von Steiermark“: Peter Beck-Mannagetta: Die Geologie des Einzugsgebietes der Laßnitz (Weststeiermark). Dissertation an der philosophischen Fakultät der Universität Wien, publiziert in: Mitteilungen des Alpenländischen geologischen Vereines (Mitteilungen der geologischen Gesellschaft in Wien). Band 34. Wien 1941. Seite 1.
  39. Hans Kloepfer: Im Joahrlauf., erste Strophe: „A gfangana Ruß, a großmächtana Monn,/ Ban Zenz in da Wial kriagg an wehtandn Zohn;/ Und er jammat und haust, und da Dokta so weit,/ und Oarbeit so gnedi und koans hot just Zeit,/ dass dan obi kunnt füahrn bis auf Eibiswold nein/ - wall alloan derft a net, muaß a Wochta mit sein.“
  40. Kulturgüterschutzkarte 1:50.000. Blatt 198 Deutschlandsberg. Laut Haager Konvention vom 14. Mai 1954, BGBl. Nr. 58/1964, bearbeitet vom Dokumentationszentrum und Konventionsbüro des Bundesdenkmalamtes, Wien 1977.
  41. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch.
  42. Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums. Peter Wiesinger: Die Mundarten der Steiermark. Karte Nr. 12, Teilkarte II: Die steirischen Mundarten im Rahmen des bairisch-österreichischen Dialektraumes-Wortgeographie. Die Ausführungen zur „Koralpenschranke“ stehen in den Erläuterungen dieses Kartenblattes.
  43. Hutterer: Weststeirisches Wörterbuch, Vorwort, Seite III.

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