Renault Grand Espace

Renault Grand Espace
Renault Espace
Hersteller: Renault/Matra
Produktionszeitraum: seit 1984
Klasse: Großraumlimousine
Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der französische Autobauer Matra entwickelte in den Jahren 1978 bis 1982 Europas erste Großraumlimousine (Van) und brachte sie 1984 zusammen mit dem Hersteller Renault als Renault Espace (= Raum) zur Serienreife. Ursprünglich war der Wagen für Talbot (PSA) gedacht, da aber die Marke 1986 unterging, übernahm Renault den fast fertigen Van. Zunächst glaubten nur wenige an die Marktfähigkeit für diese Art von Automobil. Bis September 2002 wurde der Espace bei Matra gefertigt, seit Oktober 2002 wird er bei Renault produziert.

Inhaltsverzeichnis

Innovation

Wegbereitend war nicht allein das Raumkonzept des Espace mit seinen sieben Sitzen, von denen fünf einzeln herausnehmbar waren und sich somit der Kofferraum bis auf 3 Kubikmeter Laderaum erweitern ließ, sondern besonders der von der im Kunststoff-Karosseriebau erfahrenen Firma Matra entwickelte mehrschichtige Polyesteraufbau. Hierdurch wurde der 4,25 Meter lange Espace nicht schwerer als ein Mittelklasse-Pkw.

Die im Verhältnis zur Größe des Fahrzeugs günstige Fahrzeugmasse sowie der dank der extrem geneigten Frontscheibe günstige Luftwiderstandsbeiwert ermöglichten mit dem Zweiliter-Ottomotor eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Modellhistorie

1. Generation (1984−1991)

Renault Espace I (1984–1988)
Renault Espace I (1988–1991)

Die erste Generation des Espace wurde intern als Typ J11 bezeichnet. Er brachte es nach schleppendem Anfang auf 191.674 Zulassungen.

1988 wurde im Rahmen der Modellpflege die Frontpartie verändert und das Heck verlängert. Daraufhin kam dann auch eine Allradversion zur Modellpalette hinzu, deren Kardanwelle aus Verbundmaterial (Kohlenstofffaser mit Epoxidharz) die Antriebskraft auf die Hinterachse vermittelt.

2. Generation (1991−1997)

Renault Espace II (1991–1997)
Heckansicht des Espace II

Die 18 Zentimeter längere zweite Serie , auch als Typ J63 bezeichnet, war eine Weiterentwicklung auf dem J11-Chassis. Karosserie und Innenausstattung waren neu. Der J63 bekam eine noch günstigere, rundere Form und einen stärkeren Motor (wahlweise bis 6 Zylinder und auch als Turbodiesel), wodurch sich die Höchstgeschwindigkeit bis auf 190 km/h steigern ließ. Von dieser Generation des Espace wurden trotz zunehmender Konkurrenz 316.419 Stück verkauft. Auch den J63 gab es mit einem Allradantrieb namens Quadra.

3. Generation (1997−2002)

Renault Espace III (1997–2002)
Heckansicht des Espace III

Auch die dritte Generation , der Typ JE, wurde bei Matra entwickelt und montiert und besaß wie die Vorgänger eine Kunststoffkarosserie auf einem verzinkten Stahlchassis.

Der JE erhielt neu entwickelte Vierzylindermotoren, die erstmals quer eingebaut waren. Es gab Ottomotoren von 2,0 Liter mit 84 kW bis 3,0 Liter mit 140 kW. Der V6-Benziner aus dem Typ J63 wurde noch bis 1999 produziert und dann von einem neu entwickelten V6 mit 3,0 l Hubraum abgelöst. Auch die Dieselmotoren wurden im Laufe der Produktionszeit modernisiert, die Motoren reichten von 1,9 Liter mit 72 kW bis 2,2 Liter mit 95 kW.

Zur IAA 1997 wurde zusätzlich zum Grundmodell der nochmals um 27 Zentimeter längere Grand Espace angeboten, der als erster Van überhaupt vier Euro NCAP-Sterne für vorbildliche Sicherheit erhielt. Von dieser Generation wurden bis September 2002 insgesamt 357.120 Fahrzeuge gefertigt. 2001 wurde ein auf dem Typ JE basierendes viersitziges Coupé mit Kunststoffkarosserie vorgestellt, der Renault Avantime. Seine Produktion wurde nach 18 Monaten infolge der Insolvenz von Matra im Frühjahr 2003 eingestellt.


4. Generation (seit 2002)

4. Generation JK

Renault Espace IV (2002–2006)

Produktionszeitraum: seit 2002
Motoren: Ottomotoren:
2,0–3,5 Liter
(100–177 kW)
Dieselmotoren:
1,9–3,0 Liter
(88–133 kW)
Länge: 4656–4861 mm
Breite: 1894 mm
Höhe: 1728–1746 mm
Radstand: 2803–2868 mm
Leergewicht: 1785–2010 kg
Heckansicht des Espace IV

Die vierte Generation des Espace, der Typ JK, kam im Oktober 2002 auf den Markt. Erstmals wurde der Espace in konventioneller Stahlbauweise gebaut und bei Renault im französischen Werk Sandouville gefertigt, wo auch der Vel Satis und der Laguna vom Band laufen. Der JK erhielt als erster Van die Höchstwertung von fünf Euro-NCAP-Sternen im Crashtest. Sechs verschiedene Motoren bis zu einer Leistung von 177 kW bzw. 241 PS stehen zur Auswahl.

Motoren (2002–2006)

Benziner

4 Zylinder
  • 2.0 16V 100 kW/136 PS
  • 2.0 Turbo 120 kW/163 PS (auch mit 5-Stufen-Automatik)(später mit 125kW/170PS)
6 Zylinder
  • 3.5 24V 177 kW/241 PS (nur mit 5-Stufen-Automatik) (von der Renault-Tochter Nissan geliefert und auch im Nissan 350Z verbaut)

Diesel

4 Zylinder
  • 1.9 dCi 88 kW/120 PS
  • 2.2 dCi 110 kW/150 PS (auch mit 5-Stufen-Automatik)
6 Zylinder
  • 3.0 dCi 130 kW/177 PS (nur mit 5-Stufen-Automatik) (von Isuzu)
Renault Espace IV (seit 2006)

2006 erhielt der Espace ein Facelift. Bei den Scheinwerfern kamen neue Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht dazu. Die Heckleuchten wurden neu positioniert. Dazu gab es neue Dieselmotoren und erstmals eine 6-stufige Automatik. Außerdem wurde das Navigations- bzw. Kommunikationssystem Carminat 3 eingeführt.

Motoren (seit 2006)

Benziner

4 Zylinder
  • 2.0 16V 100 kW/136 PS
  • 2.0 Turbo 125 kW/170 PS (auch mit 5-Stufen-Automatik)
6 Zylinder
  • 3.5 24V 177 kW/241 PS (nur mit 5-Stufen-Automatik) (von der Renault-Tochter Nissan geliefert und auch im Nissan 350Z verbaut)

Diesel

4 Zylinder
  • 1.9 dCi 88 kW/120 PS
  • 2.2 dCi FAP 102 kW/139 PS (nur mit 5-Stufen-Automatik)
  • 2.0 dCi FAP 110 kW/150 PS (auch mit 6-Stufen-Automatik)
  • 2.0 dCi FAP 127 kW/173 PS (auch mit 6-Stufen-Automatik)
6 Zylinder
  • 3.0 dCi 133 kW/181 PS (nur mit 6-Stufen-Automatik) (von Isuzu)

In den Medien

In der Sendung "Quiz Taxi" ist das Gefährt, welches eigens für diese Sendung umgebaut wurde, ein Espace JK. Im Innenraum sowie im Außenbereich sind mehrere Kameras installiert. Es befindet sich auch eine fest montierte Außenkamera auf Höhe der rechten, hinteren Wagentür. Die Innenraumkameras liefern den Zuschauer zu Hause die Bilder während der Fahrt. Eine Kamera, die im rechten Rücksitz angebracht ist, ist als einzige Kamera in diesem Auto schwenkbar.

Des Weiteren sind im Fond des Wagens, an sämtlichen Fensterleisten, Schienen mit weißen LEDs angebracht, welche für eine bessere Ausleuchtung der Fahrgastzelle sorgen. Außerdem sind an den Kopfstützen von Fahrer- und Beifahrersitz LCDs angebracht. Diese zeigen Bilder- oder Videofragen sowie den Countdown der Masterfrage an.

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