Saar-Pfalz

Saar-Pfalz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Saarpfalz-Kreises Deutschlandkarte, Position des Saarpfalz-Kreises hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Verwaltungssitz: Homburg
Fläche: 418,52 km²
Einwohner: 151.859 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 363 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: HOM und IGB
Kreisschlüssel: 10 0 45
Kreisgliederung: 7 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Am Forum 1
66424 Homburg
Webpräsenz:
Landrat: Clemens Lindemann (SPD)
Lage des Saarpfalz-Kreises in Saarland
Karte

Der Saarpfalz-Kreis (früher Saar-Pfalz-Kreis) ist ein Landkreis im Saarland. Er grenzt im Norden an den Landkreis Neunkirchen und den Landkreis Kusel, im Osten an die rheinland-pfälzischen Landkreise Südwestpfalz und Kaiserslautern und an die kreisfreie Stadt Zweibrücken, im Süden an Frankreich (Département Moselle, benannt nach dem Fluss Mosel) innerhalb der Region Lorraine (Lothringen) und im Westen an den Regionalverband Saarbrücken. Er ist Rechtsnachfolger der früheren Landkreise St. Ingbert und Homburg. Der Saarpfalz-Kreis umfasst wesentliche saarländische Teile der historischen Kurpfalz, die von 1816 bis 1919 zur Rheinpfalz und damit zu Bayern gehörten.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Landschaftlich lässt sich der Saarpfalz-Kreis in das Saar-Nahe Bergland und das Saarpfälzische Schichtstufenland unterteilen. Charakteristisch für das Saar-Nahe-Bergland, das den nördlichen Teil des Kreises ausfüllt, ist ein durch tief eingeschnittene Täler zerfurchtes Hügelland, im Gegensatz zu dem südlichen Teil des Saarpfalz-Kreises, dem Bliesgau, der durch das Saarpfälzische Schichtstufenland gekennzeichnet ist. Hier prägen waldfreie große Ebenen das Gebiet, die meist landwirtschaftlich oder auch als naturnahe Streuobstwiesen genutzt werden. Im nördlichen Teil ist genau das Gegenteil der Fall. Am Rande ist noch erwähnenswert, dass nördlich von Homburg noch Ausläufer der westpfälzischen Moorniederung vorhanden sind. Kennzeichnend für dieses Gebiet sind Moor- und Torfbildungen.

Die höchste Erhebung im Kreis ist der Höcher Berg im Nordwesten mit 518 m ü. NN und darauf folgend der Betzentaler Berg mit 402 Meter über Normalnull in St. Ingbert.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Saarpfalz-Kreises fiel 1816 an das Königreich Bayern. Hier wurden die beiden Bezirksämter Homburg (Saar) und St. Ingbert gebildet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Zuge des Versailler Vertrages das Saargebiet und mit ihm auch das Gebiet des Bezirksamts Sankt Ingbert sowie Teile der Bezirksämter Homburg und Zweibrücken (ohne die Stadt Zweibrücken) vom Deutschen Reich abgetrennt und 1920 unter Völkerbundmandat gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet Teil des Saarlandes und kam mit diesem 1957 zur Bundesrepublik Deutschland. Inzwischen waren die beiden Bezirksämter Sankt Ingbert und Homburg (Saar) in Landkreise überführt worden.

Im Rahmen der Gebiets- und Kreisreform des Saarlandes 1974 wurde aus beiden Landkreisen der neue Saar-Pfalz-Kreis gebildet (ohne Ensheim, das bis dahin zum Kreis St. Ingbert gehörte, und jetzt zum Stadtverband Saarbrücken kam). 1989 wurde die Schreibweise geändert in Saarpfalz-Kreis. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Saarpfalz-Kreis noch vier Städte Homburg (Saar), Sankt Ingbert, Bexbach und Blieskastel sowie drei Gemeinden Mandelbachtal, Gersheim und Kirkel. Größte Stadt des Kreises ist die Kreisstadt Homburg (Saar), kleinste Gemeinde ist Gersheim.

Religionen

Sowohl in den ehemals Nassau-Saarbrückischen als auch pfälzischen Gebieten gehörte seit der Reformation die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dem evangelischen Bekenntnis an, und zwar in Nassau-Saarbrücken dem lutherischen und in Pfalz-Zweibrücken dem reformierten Bekenntnis. Die Grafschaft Blieskastel dagegen war stets katholisch geblieben. Während es in Saarbrücken schon in der Zeit der französischen Besatzung, nämlich 1802, zu einem ersten Unionsversuch kam, der aber erst im Laufe der Jahre 1816/17 endgültige Formen annahm, setzte das überwiegend katholische Bayern auf eine gesteuerte Union der verschiedenen protestantischen Bekenntnisse. Während sich in den bayerischen Stammlanden die Gemeinden Anfang 1818 in einer Befragung gegen die Union aussprachen, kam es in der bayerischen Pfalz zu einer deutlichen Mehrheit für die Union, die von der Generalsynode beider Bekenntnisse im August 1818 in Kaiserslautern vollzogen wurde. Die protestantische Bevölkerung des heutigen Kreises (mit Ausnahme des St. Ingberter Ortsteils Rentrisch, der zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehört) unterstand wie die gesamte Pfalz seither als „Vereinigte Protestantische-Evangelische-Christliche Kirche der Pfalz“ jedoch weiterhin dem Konsistorium in München und wurde erst 1848 eine selbständige Kirche, die seit 1976 die Bezeichnung Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) führt.

Die katholische Bevölkerung gehört (im Gegensatz zum Rest des Saarlandes, das zum Bistum Trier zählt) zum Bistum Speyer.

Prozentuale Verteilung der Glaubensrichtungen:

Religion Römisch-Katholisch evangelisch Konfessionslose
Gläubige 63,1 % 30 % 6,9 %


Politik

Kreistag

CDU 45,0 % +0,6 17 Sitze (=)
SPD 33,7 % -6,1 12 Sitze (-4)
Grüne 6,5 % +1,7 2 Sitze (+2)
Familien-Partei 5,9 % +2,4 2 Sitze (+2)
Sonstige 8,8 % +1,5 (=)
Gesamt 100 % 33 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

Landrat

  • 1. Januar 1974 - 31. Mai 1985: Albert Schwarz (CDU)
  • 1. Juni 1985 - heute: Clemens Lindemann (SPD)

Ergebnis der Direktwahl des Landrates vom 13. Juni 2004

Kandidat Partei Wahlergebnis
Clemens Lindemann SPD 52,2 %
Peter Nagel CDU 42 %
Dr. Andreas Pollak Bündnis 90/Die Grünen 5,8 %

Partnerschaften

Wappen

Das heutige Wappen verlieh das saarländische Innenministerium dem Saarpfalz-Kreis am 21. Mai 1975. Es ist geviert und geprägt von den Herrschaftsräumen der Region aus dem 18. Jahrhundert. Der goldene Löwe oben rechts weist auf die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken hin. Das rote Kreuz, auf Silber, symbolisiert die 300-jährige Herrschaft des Erzbistums Trier.

Der blaue Abtsstab im goldenen Feld ist Symbol für die Herrschaft der Familie von der Leyen von 1660 bis 1793 und deren Besitztümer. Der silberne Löwe im roten Feld im unteren, linken Feld unterstreicht die Herrschaft Homburg, die 1449 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken gelangte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Das nördliche Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 6 (MannheimSaarbrücken) berührt und von der A 8 in Ost-West-Richtung durchlaufen. Ferner wird der Landkreis durch Bundes- und Landesstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 40 (St. IngbertSaarbrücken) und die B 423 (AltenglanHomburgSaargemünd).

Ebenso wird das Kreisgebiet wird von verschiedenen Strecken der Deutschen Bahn durchzogen. Die wichtigste ist die Fernstrecke ParisSaarbrückenMannheim, im Kursbuch als Strecke 670 geführt, die die Gemeindegebiete St. Ingbert, Kirkel und Homburg berührt. Auf dieser Strecke verkehren unter anderem ICE-, und InterCity-Züge mit Halt in Homburg (Saar). Darüber hinaus werden von der Deutschen Bahn betrieben:

Vor einigen Jahren wurden bereits folgende Strecken aufgegeben:

Ortsansässige Unternehmen

Eine stattliche Zahl internationaler Großunternehmen wie Bosch, Michelin, INA-Schaeffler, Festo und SAP haben sich im Kreisgebiet angesiedelt, man findet aber auch eine große Zahl erfolgreicher mittelständischer Unternehmen.

Behörden

Bildung

Grundschulen

Im Saarpfalz-Kreis sind 45 Grundschulen angesiedelt. Träger sind die Städte und Gemeinden.

Weiterführende Schulen

Privatschulen

Folgende Schulen sind im Saarpfalz-Kreis angesiedelt, allerdings in privater Trägerschaft:

Sonstige Bildungseinrichtungen

  • ein Medienzentrum
  • fünf Musikschulen
  • sieben Kommunale Bibliotheken
  • eine Kreisvolkshochschule
  • zwei Städtische Volkshochschulen
  • eine Freie Kunstschule

Im Jahre 2003 hat der Kreis mehr als 15 Millionen Euro für seine weiterführenden Schulen investiert.

Städte und Gemeinden

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Städte

Gemeinden

Einzelnachweise

  1. Saarland.de - Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2007 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF)

Weblinks


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