- Steinach (Niederbayern)
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Wappen Deutschlandkarte 48.9512.616666666667348Koordinaten: 48° 57′ N, 12° 37′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Straubing-Bogen Höhe: 348 m ü. NN Fläche: 23,08 km² Einwohner: 2.978 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km² Postleitzahl: 94377 Vorwahl: 09428 Kfz-Kennzeichen: SR Gemeindeschlüssel: 09 2 78 190 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Am Sportzentrum 1
94377 SteinachWebpräsenz: Bürgermeister: Karl Mühlbauer (CWG) Lage der Gemeinde Steinach im Landkreis Straubing-Bogen Steinach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Steinach liegt nördlich des Gäubodens am Fuße des Bayerischen Waldes. Der Steinachbach fießt durch den Ort, die A 3, die B 20 und die Staatsstraße 2140 verlaufen in der Nähe.
Ortsteile sind Agendorf, Berghof, Bruckmühle, Helmberg, Hoerabach, Höpflhof, Kapflberg, Moos, Münster, Pellham, Rotham, Sackhof, Steinach, Wiedenhof, Wolferszell, Wolfsberg und Wolfsdrüssel.
Nachbargemeinden
Geschichte
Erste Spuren menschlicher Besiedelung fanden sich am Buchberg beim Ortsteil Münster in einer Höhle, die bereits um 50.000 v. Chr. von Neandertalern benutzt wurde. Der Siedlungsname ist erstmals 934 als Steina (steiniges Wasser, Fluss) im Cartular des Klosters Ebersberg beurkundet. Über Steinaha, Stainaha und Stainach wurde daraus 1452 Steinach.
Es gibt Hinweise, dass im Gebiet der Gemeinde im 8. Jahrhundert ein Kloster gegründet wurde, welches allerdings im 10. Jahrhundert zerstört wurde. Die historisch belegte Neugründung eines Kollegiatstifts (Kloster Pfaffenmünster) erfolgte am Anfang des 12. Jahrhunderts; dieses Kloster wurde im Jahre 1803 aufgelöst.
Nach dem 1324 niedergeschriebenen Salbuch des Augsburger Domkapitels war Steinach das Zentrum der nördlich der Donau gelegenen Propsteigüter. Im 15. Jahrhundert wurde Steinach beim Landgericht Mitterfels geführt, im 16. Jahrhundert beim Landgericht Straubing.
Adelige Burg- und Schlossbesitzer übten in der Hofmark Steinach die niedere Gerichtsbarkeit über die hörigen Bauern aus. 1549 errichtete die damalige Herrschaftsinhaberin und Ritterswitwe Anna von der Wart aus den Bruchsteinen der alten Burg das heutige Herrenhaus. Von den zahlreichen Adelgeschlechtern waren vor allem die Steinacher, die Rainer, die Warter von der Wart, die Hundt von Sulzemoos, die Herwart von Hohenburg und die Berchem von Königsfeld bedeutsam.
Große Umgestaltungen im Schlossgut fanden unter August von Schmieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt, der das prunkvolle neue Schloss erbauen ließ. Es kam 1939 in den Besitz des Unternehmens Reichsautobahnen, beherbergte seit 1941 Teile der NSDAP-Reichsleitung unter Reichsleiter Martin Bormann und wurde kurz vor Kriegsende am 23. April 1945 von der SS in Brand gesteckt, um geheimes Aktenmaterial zu vernichten.
Mit der Eingliederung der Gemeinden Agendorf 1974 und Münster 1978 im Rahmen der Gebietsreform entstand die Gemeinde Steinach in ihrer jetzigen Ausdehnung.
Das alte Schloss wurde Mitte der 1980er Jahre durch den Bauunternehmer Lindbüchl in ein Jagd- und Schlosshotel umgestaltet. Bald darauf erfolgte der Umbau in eine Reha-Klinik, die jedoch nach einigen erfolgreichen Jahren den Betrieb einstellen musste.
Religionen
- Katholische Pfarrei St. Michael - Steinach
Politik
Gemeinderat
- Christliche Wählergemeinschaft (CWG) 9 Sitze
- CSU 6 Sitze
Bürgermeister
- 1. Karl Mühlbauer, CWG
- 2. Hans Agsteiner, CWG
- 3. Christa Heisinger, CSU
Wappen
Das seit 1981 geführte Wappen ist durch eine gesenkte, eingeschweifte grüne Spitze, darin eine goldene heraldische Lilie gespalten. Es zeigt vorne in Blau zwei silberne Schrägbalken, hinten in Silber ein rotes Balkenkreuz.
Die zwei silbernen Schrägbalken auf blauem Grund sind dem Wappen der Ritter von Steinach entnommen. Das rote Kreuz entstammt dem Wappen des Kollegiatstifts St. Tiburtius aus der ehemaligen Gemeinde Münster. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Agendorf hatte das Augsburger Domkapitel großen Besitz, es war auch im Gebiet der Gemeinde Steinach reich begütert. Daran erinnert die goldene Lilie. Die Feldfarbe Grün verweist auf die Steinacher Grünland-Saatzucht und auf die Lage des Gemeindegebietes zwischen Bayerischer Wald und Donauebene.
Gemeindepartnerschaften
- Steinach, Gemeindeteil des Marktes Bad Bocklet
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Michael in Steinach. Die spätgotische Anlage wurde um 1750 barock verändert und im 20. Jahrhundert erweitert. Der Innenraum erhielt 1972/1973 eine Neugestaltung.
- Altes Schloss, erbaut 1549.
- Neues Schloss, 1902 bis 1908 durch Gabriel von Seidl erbaut, während des Zweiten Weltkriegs größtenteils zerstört.
Musik
- Singbergmusikanten
- Singkreis Steinach
- Renner Ensemble
Sport
- ASV Steinach
- Billard Club Wolferszell
- EC Steinach Münster
- TC Steinach
- Vorwaldschützen Steinach
- Wanderfreunde Weiß-Blau
- Volleyball Wilde Wespen Steinach
- Wurftaubenschützen Donau-Wald
Verkehr
Lage direkt im Schnellstraßen-Kreuz der Bundesautobahn 3 und der Bundesstraße 20
- etwa 10 Minuten nach Straubing
- etwa 30 Minuten nach Regensburg
- etwa 20 Minuten nach Deggendorf
- etwa 90 Minuten nach München
Öffentliche Einrichtungen
- Gemeindebücherei in der alten Schule
- Sportgelände
Bildung
- Josef-Schlicht-Grundschule
- Kindergarten St. Ursula
Persönlichkeiten
- Josef Schlicht (* 18. März 1832; † 18. April 1917) Schlossbenefiziat in Steinach von 1871 bis 18. April 1917, Schriftsteller und Chronist des bäuerlichen Lebens (bayerischer Volkskundler)
- August von Schmieder (ehemaliger Schlossbesitzer)
- Fam. Lindinger (neue Schlossbesitzer)[2]
Weblinks
Commons: Steinach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- www.steinach.eu
- Steinach (Niederbayern): Wappengeschichte vom HdBG
- Steinach (Niederbayern): Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Schloss Steinach: Unser Haus zuletzt gesichtet am 26. Oktober 2010
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