Oberschneiding

Oberschneiding
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Oberschneiding
Oberschneiding
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberschneiding hervorgehoben
48.79583333333312.642222222222354
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 354 m ü. NN
Fläche: 60,77 km²
Einwohner:

2.764 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94363
Vorwahl: 09426
Kfz-Kennzeichen: SR
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 167
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeinde Oberschneiding
Pfarrer-Handwercher-Platz 4
94363 Oberschneiding
Webpräsenz: www.oberschneiding.de
Bürgermeister: Ewald Seifert (CSU)
Lage der Gemeinde Oberschneiding im Landkreis Straubing-Bogen
Bogen (Stadt) Windberg Wiesenfelden Straßkirchen Steinach (Niederbayern) Stallwang Schwarzach (Niederbayern) Sankt Englmar Salching Rattiszell Rattenberg (Niederbayern) Rain (Niederbayern) Perkam Perasdorf Parkstetten Oberschneiding Niederwinkling Neukirchen (Niederbayern) Mitterfels Mariaposching Mallersdorf-Pfaffenberg Loitzendorf Leiblfing Laberweinting Konzell Kirchroth Irlbach Hunderdorf Haselbach (Niederbayern) Haibach (Niederbayern) Geiselhöring Feldkirchen (Niederbayern) Falkenfels Atting Ascha Aiterhofen Aholfing Straubing Landkreis Kehlheim Regensburg Landkreis Landshut Landkreis Regen Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Deggendorf Landkreis Cham Landkreis Cham Landkreis RegensburgKarte
Über dieses Bild

Oberschneiding ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Karte der Gemeinde Oberschneiding

Lage

Oberschneiding liegt am Übergang des Gäubodens zum niederbayerischen Hügelland (auch tertiäres Hügelland). Die Gemeinde befindet sich im Süden des Landkreises Straubing-Bogen. Im Süden und Osten grenzt der Landkreis Dingolfing-Landau an die Gemeinde.

Während der nördliche Teil der Gemeinde im Gäuboden und somit in der Donauebene liegt, befinden sich die Ortschaften im Osten der Gemeinde bereits im Isartal.

Der Ort Oberschneiding befindet sich etwa zehn Kilometer südlich von Straubing und etwa 13 Kilometer nördlich von Landau an der Isar.

Von Oberschneiding aus blickt man in den Gäuboden und zur Stadt Straubing sowie den nördlich davon gelegenen Bayerischen Wald, bei guter Sicht kann man von den Hügeln bei Reißing die Alpen sehen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Oberschneiding erstreckt sich über eine Fläche von 60,77 km² und umfasst neben dem Hauptort Oberschneiding die Ortschaften Büchling, Fierlbach, Grafling, Großenpinning, Hienhart, Hölldorf, Kleinpinning, Kleintaiding, Lichtenberg, Lichthof, Lichting, Meindling, Münchsdorf, Münchshöfen, Neubüchling, Neuhausen, Niederschneiding, Niederwalting, Noisling, Padering, Peinkofen, Rainting, Reißing, Rennerhof, Riedling, Schierlhof, Schnatting, Siebenkofen, Strähberg, Taiding und Wolferkofen.

Geschichte

Jungsteinzeit

Das Gebiet um Oberschneiding war bereits vor über 7000 Jahren besiedelt. Neben dem fruchtbaren Boden waren es wohl die Überschaubarkeit der Umgebung und die Nähe zum Wasser des Irlbaches, die die Menschen der Jungsteinzeit dazu bewegte, sich hier niederzulassen. Zeugen der Besiedlung sind zahlreiche Funde von Skeletten, Keramikscherben und Hüttenlehm. Aus der Zeit um 4000 v. Chr. wurden zahlreiche Funde im Bereich des Ortes Münchshöfen gemacht, war der Periode den Namen „Münchshöfener Kultur“ erbrachte. Teile der Funde aus dem Gemeindegebiet sind im Gäubodenmuseum Straubing zu besichtigen.

Erste urkundliche Erwähnung

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 790. Im Brevivarius Urolfi, einem Güterverzeichnis des Klosters Niederaltaich, wird „Snudinga“ genannt. Der Name „Snudinga“ geht, wie bei den meisten auf -ing endenden Orten auf den Anführer einer Bajuwarensippe zurück, die sich im Rahmen der bajuwarischen Landnahme um ungefähr 500 n. Chr. dort niedergelassen hatte. Der Name des Sippenchefs dürfte Snudo gelautet haben. Aus der Bezeichnung „Snudinga“ entwickelte sich im Laufe der Zeit der Name „Schneiding“. Die 1200-Jahr-Feier beging man im Jahr 1990 mit mehrtägigen Festlichkeiten.

Der Urhof von Oberschneiding

Die Sippe Snudos errichtete zunächst wohl einen Hof, der den Ausgangspunkt für die heutige Besiedlung bildete. Diese Urhof genannte Ansiedlung ist heute noch relativ klar nachzuvollziehen, da sich der Besitz vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert kaum änderte. Der Urhof zeichnete sich durch große Felder in unmittelbarer Nähe des Gehöfts aus. Meist wurden die ersten Kirchen, die im Zuge der Christianisierung ab 700 n. Chr. errichtet wurden, in der Nähe des Urhofes gebaut. Dadurch kommen für den Urhof in Oberschneiding im Wesentlichen drei Anwesen in Frage, die auch um 1800 noch existierten: der Hiergeisthof (heute Landbäckerei, Pfarrer-Handwercher-Platz 1), der Rammelhof (Feuerhausstraße 2) und der Burghof (Straubinger Straße 1).

Dieser Theorie steht gegenüber, dass bis heute nicht genau geklärt ist, ob mit dem ursprünglichen Snudinga im Brevivarius Urolfi Oberschneiding oder Niederschneiding gemeint ist.

Die Hofmark Oberschneiding

Von 1319 bis 1801 war Oberschneiding eine offene Hofmark, Sitz war in Hienhart. Oberschneiding gehörte zum Rentamt und Gericht Straubing des Kurfürstentums Bayern. 1802 entstand das Patrimonialgericht Oberschneiding mit Sitz in Hienhart, zu dem auch noch Strähberg und Niederwalting gehörten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde. Im Revolutionsjahr 1848 wurde das Patrimonialgericht aufgelöst.

Die heutige Gemeinde entstand durch die Gebietsreform in den Jahren 1972 und 1978 aus den ehemaligen Gemeinden Großenpinning, Niederschneiding, Oberschneiding, Reißing, Wolferkofen sowie Teilen der Gemeinde Grafling und Oberpiebing.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.619, 1987 dann 2.419 und im Jahr 2000 2.689 Einwohner gezählt. Derzeit beläuft sich die Einwohnerzahl auf etwa 2.900. Der Hauptort Oberschneiding hat ca. 1.000 Einwohner, Reißing etwa 450.

Blick auf Oberschneiding vom Rennerhof, im Hintergrund der Gäuboden und der Bayerische Wald
Blick auf Oberschneiding vom Rennerhof, im Hintergrund der Gäuboden und der Bayerische Wald

Politik

Bürgermeister ist Ewald Seifert (CSU).

Der Gemeinderat setzt sich in der aktuellen Legislaturperiode (2008-2014) wie folgt zusammen:

CSU 11
ödp / parteifreie aktive Bürger 3

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.034.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 111.000 Euro.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Oberschneiding

Gespalten von Gold und Rot mit einem grünen Herzschild, darin fünf goldene Kornähren; Vorne ein wachsender, bärtiger, mit einem in der Mitte gegurteten und mit fünf goldenen Knöpfen besetzten blauen Rock bekleideter, golden gekrönter Mann, der in der Rechten ein silbernes Schwert zum Streich hält, hinten ein linksgewendeter springender Windhund.

Die Figur des gekrönten Mannes mit Schwert stammt aus dem Wappen der Familie Dürnizl, in deren Besitz sich die Hofmark Oberschneiding von 1643 bis 1848 befand. Der springende Windhund symbolisiert die enge Verbindung zum Kloster Windberg, das im Bereich der Gemeinde ebenfalls reich begütert war. Die fünf Kornähren im Herzschild verweisen auf den Getreideanbau in der Gäubodengemeinde und erinnern auch daran, dass sich Oberschneiding seit der kommunalen Gebietsreform 1972/78 aus fünf ehemals selbstständigen Gemeinden (Oberschneiding, Niederschneiding, Wolferkofen, Großenpinning, Reißing) zusammensetzt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bildung

In der Gemeinde Oberschneiding existiert heute eine Grundschule. Im Sommer 2007 feierte die Grundschule Oberschneiding ihr 25-jähriges Bestehen. Seit 1982 befindet sich nämlich die Schule am neuen Schul- und Sportgelände am südlichen Ortsrand von Oberschneiding. Zuvor waren die Schüler der Volksschule Oberschneiding auf fünf Schulhäuser in Oberschneiding (Mädchenschulhaus und Knabenschulhaus), Reißing (Klosterschule und früheres Knabenschulhaus) und Münchshöfen verteilt. Seit dem Schuljahr 2004/05 existiert in der Gemeinde Oberschneiding nur noch eine Grundschule, da durch Bildungsreformen und durch allgemein sinkende Schülerzahlen die Teilhauptschule nicht mehr aufrechtzuerhalten war.[2]

Des Weiteren existiert in Oberschneiding und in Reißing je ein Kindergarten. Seit September 2010 existiert in Oberscheiding auch eine Kinderkrippe.

Sehenswürdigkeiten: Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Oberschneiding; Altarhaus, Vierung und Turm aus dem 18. Jahrhundert, Erweiterung des Langhauses nach Westen und Erweiterung um zwei Querhäuser 1848, Umgestaltung 1910 bis 1914 wohl durch Heinrich Hauberrisser, Außenrenovierung 2005/2006
  • Katholische Pfarrkirche Maria Immaculata in Reißing; im Kern alte Bauteile, im 19. Jahrhundert über der Vorgängerkirche nahezu neu erbaut.
  • Katholische Filialkirche St. Petrus in Niederschneiding (um 1720)
  • Katholische Filialkirche St. Bartholomäus in Riedling (18. Jahrhundert, Vorhalle im 19. Jahrhundert angefügt)
  • Katholische Filialkirche St. Elisabeth in Büchling (12./13. Jahrhundert, Turm barock)
  • Katholische Filialkirche St. Peter und Paul in Grafling (einheitlicher Neubau von 1712)
  • Katholische Filialkirche St. Emmeram und Kassian in Großenpinning (2. Hälfte 15. Jahrhundert, Sakristei 1865)
  • Katholische Filialkirche St. Ägidius in Wolferkofen (spätgotischer Bau um 1480/90, barockisiert)
  • Katholische Filialkirche St. Pantaleon in Lichting (einheitlicher Bau um 1750)
  • Katholische Kirche St. Sebastian in Münchshöfen (Chor und Turmunterbau spätgotisch, Langhaus 18. Jahrhundert)
  • Schloss Hienhart; Wohngebäude mit Halbwalmdach (in Privatbesitz), erbaut im 17. Jahrhundert, überarbeitet 2. Hälfte 18. Jahrhundert
  • Schlosskapelle Schmerzhafte Muttergottes in Hienhart (1730)
  • Bäuerliches Wohnstallhaus in Taiding (in Privatbesitz); reich bemalter Obergeschoss-Blockbau, wohl 1. Drittel 19. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 29, im produzierenden Gewerbe 113 und im Bereich Handel und Verkehr 38 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 140 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 765. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 13 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 162 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4818 ha, davon waren 4735 ha Ackerfläche und 82 ha Dauergrünfläche.

Gewerbepark Siebenkofen

Seit Abschluss der Erschließungsarbeiten im Frühjahr 2007 existiert in der Gemeinde Oberschneiding erstmals ein geschlossenes Gewerbegebiet. Es befindet sich am Ortsrand von Siebenkofen an der Kreisstraße 72, etwa einen Kilometer entfernt von der Bundesstraße 20.

Verkehr

Durch die Bundesstraße 20, die das Gemeindegebiet in Nord-Süd-Richtung durchquert, hat Oberschneiding Anschluss an die Autobahnen A 3 (RegensburgPassau) und A 92 (DeggendorfMünchen). Seit dem Neubau der B 20 im Jahr 1989 verfügen alle Orte in der Gemeinde über Ortsumgehungen.

Persönlichkeiten

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Oberschneiding
  • Mathias Obermayr (* 14. Mai 1720 in Meindling, † 15. Dezember 1799), Stuckateur und Bildhauer, schuf zahlreiche Rokokoaltäre und -kanzeln, unter anderem in der Basilika St. Jakob in Straubing, in den Abteien Metten und Windberg;
  • Franz Sales Handwercher (* 3. Juni 1792; † 17. August 1853 in Oberschneiding), von 1836 bis 1853 Pfarrer in Oberschneiding, Gründer der Bruderschaft des heiligsten und unbefleckten Herzens Mariae; erbaute ein Mädchenschulhaus (1987 abgerissen) und erweiterte 1848 die Pfarrkirche Oberschneiding;
  • Josef Schlicht (* 18. März 1832; † 18. April 1917), von 1859 bis 1869 Kooperator (Kaplan) in der Pfarrei Oberschneiding, Schriftsteller und Chronist der bäuerlichen Lebens; er beschreibt die Erntearbeit und die Menschen („Der ehrenbrave Seniorbauer“ von Niederschneiding, „Ein niederbayerischer Jubelpfarrer“, gemeint ist der Pfarrer Obelt von Reißing, „Die brave Plendlbäuerin“ von Großenpinning);
  • Alfons Maria Scheglmann (* 20. Juni 1858 in Oberschneiding; † 17. März 1937), Pfarrer und Historiker, Generalvikar in der Diözese Regensburg;
  • Max Feldbauer (* 14. Februar 1869; † 20. November 1948 in Münchshöfen), deutscher Maler der Secession, verbrachte von 1944 an seine letzten Lebensjahre in Münchshöfen;

Quellen

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Geschichte der Schule Oberschneiding: http://www.schule-oberschneiding.de/html/schulgeschichte.html

Weblinks

 Commons: Oberschneiding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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