Uni Mannheim

Uni Mannheim

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Universität Mannheim
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Motto In omnibus veritas (In allem liegt Wahrheit)
Gründung 1967
Trägerschaft staatlich
Ort Mannheim
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Leitung Hans-Wolfgang Arndt
Studenten ca. 10.351 (HWS 2008)[1]
Mitarbeiter 1.259 (2005)[2]
Website www.uni-mannheim.de

Die 1967 gegründete Universität Mannheim ist eine der jüngeren Universitäten Deutschlands. Beheimatet im Mannheimer Barockschloss kann sie ihre Tradition indes auf die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften zurückdatieren, welche im Jahr 1763 durch Kurfürst Karl Theodor gegründet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schlossuniversität

Die eigentliche Geschichte der Universität beginnt 1907 mit der Gründung der Handelshochschule Mannheim. 1911 wurde diese Anstalt des öffentlichen Rechts. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Handelshochschule 1933 aufgelöst und statt dessen eine staats- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der benachbarten Universität Heidelberg eröffnet.

1946 wurde die Handelshochschule mit 545 Studenten wieder neu eröffnet. Noch kurz vor der Eröffnungsfeier war der Name in Staatliche Wirtschafts-Hochschule Mannheim geändert worden. Ab 1963 wurde die Wirtschaftshochschule zur Universität mit den Abteilungen für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, für Philosophisch-Philologische Wissenschaften und für Rechtswissenschaften erweitert. Zu dieser Zeit zählte die Hochschule 1715 Studenten. 1967 wurde die Hochschule schließlich in Universität Mannheim (WH) umbenannt. Der Titel Wirtschaftshochschule wurde zunächst als Traditionszusatz in Klammer beibehalten. Bis 1968 war die Studierendenzahl auf 4311 gestiegen.

Profil

Das Siegel der Universität

Die Universität Mannheim versucht, sich ein wirtschaftswissenschaftliches Profil zu geben. Seit 2001 Hans-Wolfgang Arndt als Rektor der Universität Mannheim gewählt wurde, wird die Profilbildung in Richtung einer Business School verstärkt vorangetrieben. Rektor Arndt wurde 2006 äußerst knapp wiedergewählt, was dieser allerdings als eine Bestätigung für seinen Kurs auffasste.

Schon unter seinem Vorgänger Peter Frankenberg wurden Bereiche der Universität geschlossen. Nach dem Sommersemester 2006 wurde bekannt, dass das Rektorat die Philosophische Fakultät und weitere Bereiche im Zuge der Profilbildung auflösen bzw. eingliedern will. Hierbei wird Kritik sowohl aus den Reihen der Studenten und der Professoren als auch der Öffentlichkeit und der Politik laut. Besonders die als undemokratisch angesehene Vorgehensweise des Rektorats wird hierbei, neben sachlichen Forderungen, angeprangert. Höhepunkt dieser öffentlich geführten Diskussion war u. A. ein Artikel der FAZ unter dem Titel Studenten sind keine Nutztiere, der am 25. Oktober 2006 erschien.[3] Studentenproteste folgten am 25. September 2006 in Mannheim und am 16. Oktober 2006 in Frankfurt, nachdem eine Entscheidung des Universitätsrats formal angezweifelt wurde.

Alle verbleibenden Fachgebiete der Hochschule sind durch eine enge Verzahnung mit den Wirtschaftswissenschaften geprägt. Insbesondere in der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und den Sozialwissenschaften zählt sie gemäß zahlreicher Rankings, Auszeichnungen und Evaluationen zu den besten deutschen Hochschulen. Auch die universitätsnahen Forschungsinstitute MZES, ZUMA, MEA, insbesondere aber das ZEW, haben sich in den letzten Jahren bundesweit ein hohes Renommee erarbeitet.

Die Universität Mannheim ist eine Hochschule mit starken internationalen Bezügen. Mehr als 15 Prozent der Studierenden kommen aus über 100 Ländern. Die Universität steht mit mehr als 450 wissenschaftlichen Einrichtungen in aller Welt in Kontakt. Mehrere englischsprachige Aufbaustudiengänge sowie Vorlesungen werden angeboten.

Neben ihren Forschungs- und Lehrangeboten wurden auch die verschiedenen Serviceleistungen der Hochschule ausgezeichnet. So prämierte beispielsweise der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Universität Mannheim für die beste Alumniarbeit im deutschsprachigen Raum.[4] Mit 13,6 Mio. € ist die Universität Mannheim die erfolgreichste Universität auf dem Gebiet des Fundraising in Deutschland, vor der Universität Witten/Herdecke (11,6 Mio. €) und der TU München (7,6 Mio. €).[5]

Die Universität ist räumlich im Südwesten der Innenstadt verteilt. Ein Großteil der Hörsäle ist im Mannheimer Schloss untergebracht.

Fakultäten und Studiengänge

Haupteingang der Universität
Hörsaal- und Bürogebäude im A5

Die Universität Mannheim bietet derzeit in fünf Fakultäten 29 Studiengänge an, dabei ersetzen Bachelor (B.Sc. und B.A.) und Master (M.Sc. und M.A.) zunehmend das traditionelle Diplom. Magister-Abschlüsse wurden in Mannheim bereits abgeschafft, das Staatsexamen für Lehramts-Studenten und Juristen bleibt vorerst bestehen.

Fakultät für Betriebswirtschaftslehre

Mit ca. 4.100 Studenten – davon jeder Achte aus dem Ausland – ist die 1969 gegründete Fakultät für Betriebswirtschaftslehre die größte Fakultät an der Universität Mannheim. Zu ihr gehören 23 Lehrstühle sowie die Institute für Marktorientierte Unternehmensführung (imu), das Institut für Physikalische und Chemische Technologie und das Institut für Investmentbanking. Im März 2000 erhielt sie die Akkreditierung von AACSB International, im Juni 2004 die Akkreditierung von EQUIS. Neben den klassischen Studiengängen bietet die zur Fakultät gehörende Mannheim Business School den Aufbaustudiengang Master of Business Administration (MBA) an. Seit dem 11. März 2008 ist die Betriebswirtschaftliche Fakultät in Mannheim auch durch die britische Association of MBAs (AMBA) akkreditiert und besitzt somit als erste deutsche Hochschule die so genannte „Triple Crown“ (AACSB, EQUIS und AMBA). Nur 33 Hochschulen weltweit sind derzeit mit diesem dreifachen Gütesiegel ausgezeichnet.[6]

Philosophische Fakultät

Die mit ca. 2.400 Studenten zweitgrößte Fakultät an der Universität Mannheim bietet mit einer Vielzahl von Diplom-, Bachelor-, Master-, Lehramt- und Magister-Studiengängen das größte Lehrangebot. Dabei kooperiert sie mit der Universität Heidelberg sowie mit den anderen Fakultäten an der Universität Mannheim, insbesondere in den wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereichen. Die Philosophische Fakultät beheimatet das Historische Institut, die Philosophie, die Seminare für Sprach- und Literaturwissenschaften sowie die Medien- und Kommunikationswissenschaft.

Das Rektorat plante die Philosophische Fakultät im Zuge der Struktur- und Entwicklungsplanung aufzulösen und die Fachbereiche auf die Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre (Historisches Institut) und die Fakultät für Sozialwissenschaften (übrige Bereiche) zu verteilen. Das Rektorat stieß hierbei auf breiten Widerstand. Im November 2007 fiel die Entscheidung die philosophische mit der sozialwissenschaftlichen Fakultät zu einer Großfakultät mit zwei eigenständigen Abteilungen umzustrukturieren. Das Ergebnis wird abschließend von allen Beteiligten als geglückt bezeichnet.[7]

Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre

Die ehemals eigenständigen Fakultäten für Volkswirtschaftslehre und für Rechtswissenschaften wurden 2004 in einer Fakultät mit zwei Abteilungen zusammengefasst. Die Abteilung Rechtswissenschaft erstreckt sich über die Gebiete des Zivilrechts, des öffentlichen Rechts und des Strafrechts. Insgesamt sind ca. 1.000 Studenten an der Fakultät eingeschrieben. Seit Herbst 2008 bietet Mannheim als erste deutsche Universität einen Bachelorabschluss auch in Jura an.[8]

Fakultät für Sozialwissenschaften

Rund 1.600 Studenten studieren an der Fakultät für Sozialwissenschaften. Sie werden dabei von 20 ProfessorInnen und 93 MitarbeiterInnen im wissenschaftlichen Dienst unterrichtet. Die Fakultät beinhaltet die Fachbereiche Soziologie, Politikwissenschaften, Psychologie und Erziehungswissenschaften. In zahlreichen Rankings belegen die einzelnen Fächer der Fakultät im internationalen wie nationalem Vergleich immer wieder Spitzenpositionen.

Fakultät für Mathematik und Informatik

Mit den zwei Instituten für Mathematik und Informatik und ca. 600 Studenten ist die Fakultät für Mathematik und Informatik die kleinste Fakultät an der Universität Mannheim.

Der Senat hat beschlossen, die Fakultät aufzulösen und als Fakultät für Wirtschaftsinformatik neu zu gründen. Diese neue Fakultät entsteht jedoch ausdrücklich „auf Probe“ und es wird innerhalb einiger Jahre evaluiert ob diese weiter so bestehen bleibt. Das Institut für Technische Informatik wurde bereits von der Universität Mannheim abgespalten und der Universität Heidelberg angegliedert. Dieser „kleine Fächertausch“ kam nach den umstrittenen Plänen des Rektors zustande, das Institut kurzerhand zu schließen.[9] Die Mannheimer Universität gab die sechs verbliebenen Lehrstühle der Technischen Informatik an die Universität Heidelberg ab, wofür sie vier Lehrstühle zurück erhielt. Der siebte Lehrstuhl der Technischen Informatik wurde nach der Emeritierung des Lehrstuhlinhabers Prof. Fliege umgewidmet und den Wirtschaftswissenschaften zugeordnet. Bis in das Jahr 2008 waren ca. 100 Millionen Euro Investitionen in den Aufbau des Institutes für Technische Informatik geflossen.

(Alle Zahlen beziehen sich auf das Wintersemester 2007/08)

Wissenschaftliche Einrichtungen

Im Umfeld der Universität

Wichtige studentische Gruppen und Initiativen

Literatur

  • Eduard Gaugler: Die Universität Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart. Mannheim 1976. 
  • Markus Enzenauer: Wirtschaftsgeschichte in Mannheim. Mannheim 2005. 

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. uni-mannheim.de: Studierendenstatistik. Abgerufen im November 2008
  2. Broschüre "Daten, Zahlen, Fakten" – Universität Mannheim, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Nov. 2005
  3. Studenten sind keine Nutztiere, 2006 FAZ
  4. Pressemitteilung: Uni Mannheim: Sieger im Stifterverband Alumni-Wettbewerb investiert Preisgeld in Stiftung 4. Juli 2001
  5. Pressemitteilung: Mannheim erfolgreichste Uni im Fundraising, 4. Januar 2006
  6. Financial Times Deutschland - „Triple Crown“ für Mannheim
  7. Jan-Martin Wiarda: Das Wunder von Mannheim: Eine geglückte Hochschulreform. In: academics.de. 12. Juni 2008. Abgerufen am 12. Juni 2008. (academics.de ist ein Ableger der ZEIT)
  8. Jochen Schönmann: Angriff auf den Dinosaurier. In: Spiegel Online. 20. März 2008. Abgerufen am 31. Oktober 2008.
  9. Seite der Initiative Rettet die Ti mit Sammlung von Pressemitteilungen bezgl. der Umstrukturierung der Universität, Stand August 2008

Weblinks


49.4831959891678.46468687055567Koordinaten: 49° 29′ 0″ N, 8° 27′ 53″ O


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