Camelopardus

Camelopardus
Daten des Sternbildes Giraffe
Deutscher Name Giraffe
Lateinischer Name Camelopardalis
Lateinischer Genitiv Camelopardalis
Lateinische Abkürzung Cam
Lage Nördlicher
Fixsternhimmel
Rektaszension 3h 15m bis 14h 27m
Deklination +52° 39' bis +86° 05'
Fläche 757 Quadratgrad
Rang 18
Sichtbar auf Breitengraden 90° Nord bis 37° Süd
Beobachtungszeitraum
für Mitteleuropa
Ganzjährig
Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m
0
Hellster Stern,
Größe
β Cam,
4,03m
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Kassiopeia

Perseus
Fuhrmann
Luchs
Großer Bär
Drache
Kleiner Bär
Kepheus

Karte des Sternbildes Giraffe
Karte des Sternbildes Giraffe
Stich des Sternbildes Giraffe

Die Giraffe (lateinisch Camelopardalis) ist ein Sternbild des Nordhimmels.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Giraffe ist ein ausgedehntes aber sehr unauffälliges Sternbild.

Zwischen den markanten Sternbildern Großer Bär und Kassiopeia sowie den hellen Sternen Polaris (im Kleinen Bären) und Capella (im Fuhrmann) erstreckt sich eine große Fläche, die keine auffälligen Sterne enthält. In diesem Gebiet erstreckt sich die Giraffe, die nur aus Sternen der vierten, fünften oder sechsten Größenklasse zusammengesetzt ist. Der hellste Stern, β Camelopardalis, besitzt eine scheinbare Helligkeit von 4,0m.


Geschichte

In der Antike wurden die Sterne der Giraffe keinem Sternbild zugeordnet. Erst der niederländische Kartograf Petrus Plancius führte Camelpardalis im Jahre 1612 ein, offensichtlich, um die vermeintliche „Lücke“ am Himmel zu schließen.

Der deutsche Astronom Jacob Bartsch, ein Schwiegersohn von Johannes Kepler, übernahm das Sternbild in seinem 1624 erschienenen Planisphaerium Stellaris. Er sah darin allerdings ein in der Bibel erwähntes Reittier, auf dem Rebekka zu ihrer Hochzeit ritt. Offensichtlich glaubte Bartsch, dass es sich um ein Kamel handele.

Himmelsobjekte

Sterne

B F Namen, andere
Bezeichnungen
m M Lj Spektralklasse
β 16 4,03 -3,4 1000 G0 Ib
CS 4,21 -6,4 4000 B9 Ia
α 9 4,26 -7 7000 O9.5 Ia SB
BE 4,39 -3 1000 M1 III
7 4,43 -0,9 380 A1 V
HR 1040 4,55 -5 2500 A0 Ia SB
M 4,55 0,76 187 K4 III
γ 4,59m -0,5 340
BK 4,74 -2 800 B2.5 V
HR2209 4,76 1,1 176 A0 V
HR 1129 4,78 -2 800 A3 V
VZ 4,92 -0,9 470 M4 IIIa
3 5,05
11 5,08
43 5,12
42 5,14

α Camelopardalis, ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 4,26m der dritthellste Stern in der Giraffe. Messungen des Satelliten Hipparcos ergaben eine Entfernung von 7000 Lichtjahren. Da die Parallaxenmessungen bei weit entfernten Sternen mit großen Ungenauigkeiten verbunden sind, könnte die Entfernung auch „nur“ 4.000 Lichtjahre betragen. Bei dem Stern handelt es sich um einen massereichen bläulich-weißen Überriesen.

Doppelsterne

System m Abstand
β 4,03/7,4 81"
11 5,1/6,3 180"

β Camelopardalis ist ein Doppelsternsystem in 1.500 Lichtjahren Entfernung. Es besteht aus einem gelblichen Hauptstern der Spektralklasse G0 und einem weiß leuchtenden Begleitstern der Spektralklasse A5. Der Hauptstern besitzt die 7-fache Masse und die 32-fache Leuchtkraft unserer Sonne.

Das System 11 Camelopardalis ist 600 Lichtjahre entfernt. Es besteht aus einem bläulich-weißen Stern der Spektralklasse B3 und einem orangefarbenen Stern der Spektralklasse K0.

Beide Systeme können bereits mit einem kleinen Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden.


Veränderliche Sterne

Stern m Periode Typ
CS kurzperiodisch Veränderlicher
BE kurzperiodisch Veränderlicher
11 RS-Canum-Venaticorum-Stern

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige m Typ Name
1502 6,0 Offener Sternhaufen
2403 8,5 Galaxie

NGC 1502 ist ein offener Sternhaufen in 6.800 Lichtjahren Entfernung, der von Wilhelm Herschel entdeckt wurde. In einem größeren Fernglas kann eine lockere Ansammlung von Sternen entdeckt werden. Im Teleskop zeigt sich eine Vielzahl von Sternen.

NGC 2403 ist eine Galaxie in etwa 10 Mio. Lichtjahren Entfernung. Sie kann bereits im Fernglas als nebliges Fleckchen erkannt werden. In einem größeren Teleskop kann man Andeutungen von Spiralarmen erkennen.

Siehe auch

Weblinks


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