- Großer Preis von Großbritannien 1974
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Großer Preis von Großbritannien 1974
Renndaten 10. von 15 Rennen der Formel-1-Saison 1974 Name: XXVII British Grand Prix Datum: 20. Juli 1974 Ort: Fawkham Kurs: Brands Hatch Circuit Länge: 319,875 km in 75 Runden à 4,265 km Wetter: trocken und warm Pole-Position Fahrer: Niki Lauda
Ferrari
Zeit: 1:19,7 min Schnellste Runde Fahrer: Niki Lauda
Ferrari
Zeit: 1:21,1 min Podium Erster: Jody Scheckter
Tyrrell
Zweiter: Emerson Fittipaldi
McLaren
Dritter: Jacky Ickx
Lotus
Der Große Preis von Großbritannien 1974 fand am 20. Juli auf dem Brands Hatch Circuit statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Saison 1974.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
Das mit 34 Fahrzeugen größte Teilnehmerfeld der Saison reiste zum britischen Grand Prix an, obwohl nur 25 Fahrzeuge für das Rennen zugelassen werden sollten.
Rikky von Opel hatte seine Grand-Prix-Karriere aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit freiwillig beendet. Somit stand im Brabham-Werksteam ein freies Cockpit zur Verfügung, das daraufhin für den Rest der Saison von Carlos Pace eingenommen wurde, der nach seiner Kündigung bei Surtees und einer Übergangslösung im Privatteam John Goldie Racing ohnehin auf der Suche nach einem neuen Vertrag war. Der zweite Kunden-Brabham des Goldie-Teams wurde daraufhin unter abgewandeltem Teamnamen und mit der außergewöhnlichen Startnummer 208 an die Italienerin Lella Lombardi vergeben, der zweiten Frau nach Maria Teresa de Filippis in der Saison 1958, die für einen Grand Prix gemeldet war.
John Surtees besetzte den zweiten Wagen seines Teams neben Stammfahrer Jochen Mass mit Derek Bell anstelle von José Dolhem. Der Paydriver Tom Belsø erhielt eine weitere Chance im zweiten Fahrzeug von Frank Williams neben Stammpilot Arturo Merzario.
Howden Ganley kehrte als Fahrer des neuen japanischen Maki-Teams in die Formel 1 zurück. Ebenfalls ein Comeback hatte Peter Gethin, der von Graham Hill als möglicher Ersatzfahrer für den verletzten Stammpiloten Guy Edwards vorgesehen wurde. Als Edwards während des Trainings merkte, dass ihn seine Verletzung zu sehr am Fahren hinderte, kam Gethin schließlich zum Einsatz. Mit David Purley am Steuer des Token gab es sogar noch einen dritten Rückkehrer an diesem Wochenende.
Erstmals am Start war ein Fahrzeug des Typs Lyncar 006, das von John Nicholson, einem Formel-1-Neuling, pilotiert wurde. Ein weiterer Debütand war Mike Wilds, der mit dem privaten March antrat, der im Vorjahr als Kundenfahrzeug des Hesketh-Teams von James Hunt pilotiert worden war.
Training
Niki Lauda erreichte im Training seine dritte Pole-Position in Folge, wie schon beim Großen Preis von Frankreich zwei Wochen zuvor an der Seite von Ronnie Peterson, der diesmal die Bestzeit des Österreichers einstellte. Die zweite Reihe setzte sich aus dem Tyrrell von Jody Scheckter und Carlos Reutemanns Brabham zusammen. Die dritte Reihe teilten sich Tom Pryce und James Hunt, die bei den beiden zurückliegenden GPs jeweils kurz nach dem Start miteinander kollidiert waren. In Reihe vier folgten die Welmeisterschaftsanwärter Emerson Fittipaldi und Clay Regazzoni. Somit befanden sich sechs unterschiedliche Fahrzeuge auf den ersten sechs Startplätzen.[1]
Rennen
Während Lauda von der Pole-Position aus in Führung ging, fanden Scheckter und Regazzoni den Weg vorbei an Peterson. Es folgten Reutemann, Fittipaldi, Pryce und Stuck. Hunt schied nach einem schlechten Start in der dritten Runde wegen eines Aufhängungsschadens und eines daraus resultierenden Drehers aus.
Bis ungefähr zur Hälfte des Rennens blieb die Reihenfolge an der Spitze konstant. Dann drehte sich Reutemann. Kurze Zeit später mussten Peterson und Regazzoni aufgrund von Reifenschäden, die sie sich beim Überfahren von Trümmerteilen nach einem Unfall von Stuck zugezogen hatten, die Box ansteuern. Dadurch lagen Lauda und Scheckter souverän in Führung, während Fittipaldi mit bereits beträchtlichem Rückstand auf dem dritten Rang fuhr.
Daran änderte sich nichts, bis Lauda kurz vor dem Ende des Rennens wegen eines Reifenschadens langsamer wurde. Er steuerte die Box an und wurde von Scheckter überholt. Nach seinem Reifenwechsel verhinderten die Offiziellen, dass Lauda noch einmal auf die Strecke fahren durfte, da sie das Rennen bereits als beendet ansahen. Tatsächlich war jedoch die letzte Rennrunde noch im Gange. Er wurde daraufhin als Neunter gewertet. Aufgrund eines Protests seitens der Scuderia Ferrari wurde ihm nachträglich der fünfte Platz zugesprochen.[2]
Durch Fittipaldis zweiten Platz übernahm McLaren wieder die Führung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.
Meldeliste
1 Peter Gethin übernahm den Lola mit der Startnummer 27 während des Trainings von Guy Edwards.
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start 1 Niki Lauda
Ferrari
1:19,7 192,647 km/h 1 2 Ronnie Peterson
Lotus-Ford
1:19,7 192,647 km/h 2 3 Jody Scheckter
Tyrrell-Ford
1:20,1 191,685 km/h 3 4 Carlos Reutemann
Brabham-Ford
1:20,2 191,446 km/h 4 5 Tom Pryce
Shadow-Ford
1:20,3 191,208 km/h 5 6 James Hunt
Hesketh-Ford
1:20,3 191,208 km/h 6 7 Clay Regazzoni
Ferrari
1:20,3 191,208 km/h 7 8 Emerson Fittipaldi
McLaren-Ford
1:20,5 190,733 km/h 8 9 Hans-Joachim Stuck
March-Ford
1:20,7 190,260 km/h 9 10 Patrick Depailler
Tyrrell-Ford
1:20,8 190,025 km/h 10 11 Mike Hailwood
McLaren-Ford
1:21,2 189,089 km/h 11 12 Jacky Ickx
Lotus-Ford
1:21,2 189,089 km/h 12 13 John Watson
Brabham-Ford
1:21,3 188,856 km/h 13 14 François Migault
B.R.M.
1:21,4 188,624 km/h 14 15 Arturo Merzario
Iso-Ford
1:21,6 188,162 km/h 15 16 Jean-Pierre Jarier
Shadow-Ford
1:21,6 188,162 km/h 16 17 Jochen Mass
Surtees-Ford
1:21,6 188,162 km/h 17 18 Vittorio Brambilla
March-Ford
1:21,6 188,162 km/h 18 19 Denis Hulme
McLaren-Ford
1:21,7 187,931 km/h 19 20 Carlos Pace
Brabham-Ford
1:21,7 187,931 km/h 20 21 Peter Gethin
Lola-Ford
1:21,7 187,931 km/h 21 22 Graham Hill
Lola-Ford
1:21,9 187,473 km/h 22 23 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
1:22,1 187,016 km/h 23 24 Henri Pescarolo
B.R.M.
1:22,2 186,788 km/h 24 25 Tim Schenken
Trojan-Ford
1:22,4 186,335 km/h 25 DNQ David Purley
Token-Ford
1:22,7 185,659 km/h — DNQ Derek Bell
Surtees-Ford
1:22,7 185,659 km/h — DNQ Tom Belsø
Iso-Ford
1:23,3 184,322 km/h — DNQ Lella Lombardi
Brabham-Ford
1:23,3 184,322 km/h — DNQ Vern Schuppan
Ensign-Ford
1:23,4 184,101 km/h — DNQ John Nicholson
Lyncar-Ford
1:23,6 183,660 km/h — DNQ Howden Ganley
Maki-Ford
1:23,7 183,441 km/h — DNQ Mike Wilds
March-Ford
1:24,1 182,568 km/h — DNQ Leo Kinnunen
Surtees-Ford
1:25,6 179,369 km/h — DNQ Guy Edwards
Lola-Ford
1:34,9 161,791 km/h — Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Jody Scheckter
Tyrrell-Ford
75 0 1:43:02,2 3 1:21,3 2 Emerson Fittipaldi
McLaren-Ford
75 0 + 15,3 8 1:21,5 3 Jacky Ickx
Lotus-Ford
75 0 + 1:01,5 12 1:21,9 4 Clay Regazzoni
Ferrari
75 1 + 1:07,2 7 1:21,5 5 Niki Lauda
Ferrari
74 1 + 1 Runde 1 1:21,1 6 Carlos Reutemann
Brabham-Ford
74 0 + 1 Runde 4 1:21,7 7 Denis Hulme
McLaren-Ford
74 0 + 1 Runde 19 1:22,4 8 Tom Pryce
Shadow-Ford
74 0 + 1 Runde 5 1:21,7 9 Carlos Pace
Brabham-Ford
74 0 + 1 Runde 20 1:22,5 10 Ronnie Peterson
Lotus-Ford
73 1 + 2 Runden 2 1:21,2 11 John Watson
Brabham-Ford
73 0 + 2 Runden 13 1:22,9 12 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
72 0 + 3 Runden 23 1:23,2 13 Graham Hill
Lola-Ford
69 0 + 6 Runden 22 1:24,1 14 Jochen Mass
Surtees-Ford
68 0 + 7 Runden 17 1:24,1 — Henri Pescarolo
B.R.M.
64 0 DNF 24 1:23,3 Motorschaden — François Migault
B.R.M.
62 0 NC 14 1:23,7 nicht gewertet — Mike Hailwood
McLaren-Ford
57 0 DNF 11 1:21,8 Dreher — Jean-Pierre Jarier
Shadow-Ford
45 0 DNF 16 1:22,9 Aufhängungsschaden — Hans-Joachim Stuck
March-Ford
36 0 DNF 9 1:22,4 Unfall — Patrick Depailler
Tyrrell-Ford
35 0 DNF 10 1:21,6 Motorschaden — Arturo Merzario
Iso-Ford
25 0 DNF 15 1:22,9 Motorschaden — Vittorio Brambilla
March-Ford
17 0 DNF 18 1:23,0 defekte Kraftstoffzufuhr — Tim Schenken
Trojan-Ford
6 0 DNF 25 1:25,5 defekter Stoßdämpfer — James Hunt
Hesketh-Ford
2 0 DNF 6 1:25,5 Aufhängungsschaden — Peter Gethin
Lola-Ford
0 0 DNF 21 — Aufgabe WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Niki Lauda
Ferrari 38 2 Emerson Fittipaldi
McLaren 37 3 Clay Regazzoni
Ferrari 35 4 Jody Scheckter
Tyrrell 35 5 Ronnie Peterson
Lotus 19 6 Mike Hailwood
McLaren 12 7 Denis Hulme
McLaren 12 8 Patrick Depailler
Tyrrell 11 9 Jacky Ickx
Lotus 10 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 10 Carlos Reutemann
Brabham 10 11 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M. 10 12 Jean-Pierre Jarier
Shadow 6 13 Hans-Joachim Stuck
March 5 14 James Hunt
Hesketh 4 15 Carlos Pace
Surtees 3 16 Arturo Merzario
Iso-Marlboro 1 17 John Watson
Brabham 1 18 Graham Hill
Lola 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 McLaren
49 2 Ferrari
48 3 Tyrrell
39 4 Lotus
26 5 Brabham
11 6 B.R.M.
10 Pos. Konstrukteur Punkte 7 Shadow
6 8 March
5 9 Hesketh
4 10 Surtees
3 11 Lola
1 12 Iso-Marlboro
1 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 18. November 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 18. November 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 18. November 2011)
Weblinks
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