Chelski

Chelski
FC Chelsea
Logo des FC Chelsea
Voller Name Chelsea Football Club
Ort London-Chelsea
Gegründet 14. März 1905
Vereinsfarben Blau, Weiß
Stadion Stamford Bridge
Plätze 42.055
Präsident USAUSA Bruce Buck
Trainer NEDNED Guus Hiddink
Liga FA Premier League
2007/08 2. Platz, Premier League
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts

Der FC Chelsea (offiziell: Chelsea Football Club) – im deutschsprachigen Raum auch als Chelsea London bekannt – ist ein englischer Fußballclub, der im Jahre 1905 von den Mears-Brüdern gegründet wurde. Die auch The Blues genannte Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Stadion Stamford Bridge im Westen Londons aus.

Am 1. Juli 2003 wurde der Verein unter internationalem Aufsehen von Roman Abramowitsch aufgekauft, einem russischen Öl-Milliardär, der seitdem mehr als sechshundert Millionen Euro in neue Spieler investiert hat. Nach der Übernahme wurde der Club von der Boulevardpresse als Anspielung auf Abramowitschs Herkunft als Chelski tituliert und mit Vorwürfen bezüglich der Schädigung des nationalen und internationalen Fußballs durch spektakuläre Spielertransfers konfrontiert. Die Farbe der Heimtrikots ist blau, auswärts trägt die Mannschaft schwarz. In den Jahren 1955, 2005 und 2006 war Chelsea englischer Meister.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor der Gründung (1896–1904)

1896 kauften Henry Augustus „Gus“ Mears und sein Bruder Joseph den Stamford Bridge Athletics Ground, wo sie Fußballspiele austragen lassen wollten. Sie mussten jedoch bis zum Tod des Grundstückeigentümers 1904 warten, um die bestehende Anlage umzubauen. Eigentlich sollte hier von nun an der FC Fulham spielen, doch nach Unstimmigkeiten über die Miete für das Grundstück lehnte Fulham ab.[1] Gus Mears war kurz davor, das Grundstück an die Great Western Railway Company zu verkaufen, die hier Kohle lagern wollte, doch sein Kollege Fred Parker überredete ihn, das Grundstück zu behalten und stattdessen seinen eigenen Fußballclub zu gründen. Anstatt also, wie viele andere Clubs, Stadien zu bauen, um darin zu spielen, wurde Chelsea gegründet, um das Stadion zu nutzen.[1]

Die ersten Jahre (1905–1915)

Das Team von 1905

Der FC Chelsea wurde am 14. März 1905 im The Rising Sun Pub (heute The Butcher’s Hook, gegenüber dem Stadion gelegen) offiziell gegründet. Aufgrund der Lage des Stadions im Londoner Stadtteil Fulham lag der Name Fulham Football Club nahe, dieser war jedoch durch den gleichnamigen Club bereits belegt. Danach waren London FC, Kensington FC und Stamford Bridge FC Kandidaten für den Clubnamen, die jedoch allesamt abgelehnt wurden, sodass man sich auf Chelsea Football Club einigte.[1] Als Emblem wurde das des Pensionärs gewählt, was dem Team den Spitznamen The Pensioners einbrachte. Der Eintritt in die Southern League wurde ihnen nach Einwänden vom FC Fulham und Tottenham Hotspur verwehrt und so baten sie um Aufnahme in die Second Division der Football League. Der Antrag wurde am 29. Mai 1905 angenommen, wodurch Chelsea der erste Club war, der in die Football League aufgenommen wurde, ohne vorher ein Spiel bestritten zu haben.[1]

Das erste Ligaspiel am 2. September 1905 gegen Stockport County endete mit einer 0:1-Niederlage; Trainer der ersten Jahre war John Tait Robertson. Im ersten Heimspiel (ein Freundschaftsspiel gegen den FC Liverpool) setzte Chelsea sich mit 4:0 durch.[2] 1907 stiegen die Blauen in die First Division auf, hauptsächlich dank der Tore von George Hilsdon, der bereits bei seinen Debüt am 1. September 1906 fünf Tore gegen Glossop erzielte.[3] Mit dem Aufstieg in die erste Liga nahm auch das Interesse der Zuschauer zu, durchschnittlich 17.000 Menschen kamen 1907/08 zu den Heimspielen. Die Zuschauermenge bestand dabei aus einer Mischung von wohlhabenden Bürgern aus Chelsea und Arbeitern aus Fulham und Battersea.[4] Nachdem Robertson betrunken zum Training erschienen war [4], ersetzte ihn die Clubführung zunächst durch William Lewis, der sein Amt 1907 für David Calderhead frei machte. Calderhead trainierte die Blues bis 1933. Nach einer enttäuschenden Saison 1909/10 und einer Niederlage im entscheidenden Spiel gegen Tottenham stieg Chelsea in die zweite Liga ab. Um den Abstieg abzuwenden, wurden spät in der laufenden Saison noch Spieler verpflichtet, was die Football League als unsportliches Verhalten wertete und daraufhin feste Transferzeiten erließ.[4] Zwei Jahre später kehrte Chelsea in die erste Liga zurück und schaffte 1914 mit dem 8. Platz das bis dahin beste Ergebnis.

1914/15 war die letzte Meisterschaftsrunde, bevor der Ligabetrieb aufgrund des ersten Weltkrieges eingestellt wurde. Für die Pensioners reichte es nur für den 19. und damit vorletzten Platz.[5] Normalerweise hätte dies den Abstieg bedeutet, doch nach dem Krieg wurde die Liga um zwei Mannschaften erweitert, so dass Chelsea eingeladen wurde, erneut in der First Division teilzunehmen. 1915 erreichte der Club zum ersten Mal das FA Cup Finale, das im Old Trafford Stadion in Manchester ausgetragen wurde. Das Endspiel, in dem Chelsea Sheffield United mit 0:3 unterlag, wurde bekannt als das Khaki Finale, da viele Soldaten in Uniform das Spiel verfolgten.[6]

Zwischen den Weltkriegen (1919–1940)

1919/20 war die erste Spielzeit nach dem Krieg und mit Platz 3 in der First Division auch die beste seit der Gründung des Clubs. 1924 stiegen die Londoner ab und kehrten erst 1930 in die erste Liga zurück, nachdem sie in der Second Division mit den Plätzen fünf, drei, vier, drei und neun jedes Mal den Aufstieg verpasst hatten.[5] Trainer Calderhead setzte derweil im Sturm auf Spitzenspieler, durch die der Club beim Publikum bekannt und beliebt wurde, versäumte es jedoch, die Abwehr gleichartig zu stärken. 1930 verpflichtete er Hughie Gallacher, Alex Jackson und Alec Cheyne, wobei er vor allem in Gallacher große Hoffnung setzte, nachdem der Newcastle United 1927 zum Titel geführt hatte. Obwohl er im Laufe seiner Chelsea-Laufbahn insgesamt 81 Tore schoss, konnte Gallacher ebenso wenig wie Jackson und Cheyne an seine früheren Leistungen anknüpfen und verließ den Club nach vier Jahren.

1932 kamen die Blues einem Pokal noch am nächsten, als sie ins Halbfinale des FA Cups einzogen, dort jedoch nach einem 1:2 gegen Newcastle United ausschieden. [7] So blieb dem FC Chelsea auch in den 1930er Jahren eine Trophäe verwehrt; das beste Ergebnis des Jahrzehnts war 1936 der 8. Platz in der Liga.[5] 1933, der Club war nur um zwei Punkte dem Abstieg entgangen, [8] trat Calderhead als Trainer zurück und Leslie Knighton übernahm sein Amt. 1934 trennten Chelsea ebenfalls nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz,[9] 1939 war es sogar nur noch einer.[10] Bemerkenswert blieb die ungebrochene Beliebtheit beim Publikum, so besuchten am 12. Oktober 1935 82.905 Fans das Heimspiel gegen Arsenal, ein Rekord in der Clubgeschichte und die zweithöchste Besucherzahl im englischen Ligafußball.[11] Nachdem Knighton bis 1939 keine nennenswerten Erfolge vorzuweisen hatte, ersetzte der Club ihn durch William „Billy“ Birrell. Ihm waren 1939/40 jedoch nur noch drei Spiele als Trainer vergönnt, bevor der Zweite Weltkrieg der Meisterschaftsrunde ein abruptes Ende setzte.

Die Nachkriegszeit (1945–1952)

Chelsea gegen Crystal Palace. Scan des Programms vom 27. Oktober 1945

Nach der Kapitulation des deutschen Reichs meldete sich Dynamo Moskau zu einer Reihe von Spielen in England an, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebes zu feiern. Am 13. November 1945 fand das erste Spiel der Moskauer gegen den FC Chelsea in London statt. Offiziell wurden 74.496 Besucher in die Stamford Bridge eingelassen, doch viele Menschen verschafften sich illegal Zutritt zum Spiel, indem sie über Zäune kletterten, so dass schlussendlich von 100.000 Zuschauern ausgegangen wurde.[12] Nachdem Dynamo bereits 0:2 zurücklag, schafften sie den Ausgleich, bevor Chelsea mit 3:2 erneut in Führung ging. Um die sich ohnehin bereits verschlechternde Beziehung zwischen England und der Sowjetunion nicht zu belasten, ließ der Schiedsrichter ein Abseitstor gelten, wodurch es am Ende 3:3 stand.[13]

Nach Wiederaufnahme des Ligabetriebs vermochte Chelsea keine Akzente zu setzen; außer mit der Verpflichtung von weiteren Starspielern wie Tommy Lawton und Roy Bentley, der 1948 zum Team stieß, machte der Verein kaum von sich reden. In den frühen 50er Jahren folgte eine Achterbahnfahrt für Spieler und Fans. 1950 gelang der Sprung ins FA Cup Halbfinale gegen Arsenal, das erste Spiel endete 2:2 und so wurde für den 22. März ein Wiederholungsspiel angesetzt, in dem Arsenal das einzige Tor erzielte und damit ins Finale einzog.[7] 1951 rettete nur die bessere Tordifferenz [14] vor dem Abstieg, bevor 1952 im FA Cup Halbfinale gegen Arsenal erneut das Aus kam, als die „Gunners“ das Wiederholungsspiel nach einem 1:1-Unentschieden souverän mit 3:0 gewannen.[7] William Birrell trat danach als Trainer zurück. Obwohl er keinen einzigen Titel gewinnen konnte, war er für den Club von außerordentlicher Wichtigkeit, da er zusammen mit anderen ehemaligen Chelseaspielern ein für damalige Verhältnisse einmaliges Förderprogramm für junge Talente einrichtete und aktiv nach Nachwuchsspielern für den Club suchte.

Ted Drake und die Meisterschaft (1952–1961)

Nachdem Birrell als Trainer zurückgetreten war, begann unter Ted Drake, vormals Stürmer für Arsenal und England, eine neue Ära, obgleich sie sich zu Beginn spielerisch wenig von der Birrells unterschied. Als eine der ersten Handlungen ersetzte er das Pensioner-Emblem mit dem des blauen Löwen, das in verschiedenen Abwandlungen heute noch erhalten ist. Drake war anders als seine Vorgänger ein nahbarer Trainer, der statt Krawatte lieber einen Trainingsanzug trug und auf den Dialog mit jedem einzelnen Spieler Wert legte.[15] Auch im Training führte er einige Neuerungen ein, so setzte er statt auf die bis dahin üblichen Fitnesseinheiten auf den vermehrten Umgang mit dem Ball, um die technischen Fähigkeiten seiner Spieler zu verbessern. Von seinen Spielern verlangte er andere Qualitäten als bisher, er wollte keine Starspieler, die oftmals in ihrer Leistung und ihrer Zuverlässigkeit enttäuschend waren, sondern junge Talente, die sich beim Club beweisen und Trophäen gewinnen wollten. Daher wandte Drake sich vornehmlich Spielern aus der zweiten und dritten Liga zu, um sie aufzubauen und zu fördern.[12] Zugleich verlangte er von den Fans mehr Unterstützung, denn trotz der hohen Besucherzahlen waren die Zuschauer bis dato eher zurückhaltend gewesen. Seine Worte „don’t tell me the crowd can’t make a difference“ („Sagt mir nicht, das Publikum kann keinen Unterschied machen“) [15] verfehlten ihre Wirkung nicht, besonders nicht am „Shed End“, den Stehplätzen im Südteil des Stadions, die bis zum Abriss 1994 immer die lautesten und treusten Fans beherbergten. Alle seine Bemühungen schienen jedoch vergebens, als Chelsea 1953 den 19. Platz belegte [16] und sich 1954 nur auf den 8. Rang vorarbeiten konnte.[17]

In der Saison 1954/55 kam die Wende: Mit einem Team, in dem sich außer Kapitän Roy Bentley kaum bekannte Spieler befanden, holte Drake die Meisterschaft, obwohl das Jahr wenig versprechend begonnen hatte. Vier anfängliche Niederlagen in Folge, unter anderem auch ein 5:6 gegen Manchester United, deuteten kaum auf einen Titelgewinn hin. Im November 1954 stand das Team auf Platz 12,[18] als die Spieler mit einem Mal ihren Rhythmus fanden und an Ostern vier Punkte vor Titelverteidiger Wolverhampton an der Tabellenspitze standen.[12]

Den Titel sicherten sich die Blues am vorletzten Spieltag, den 23. April 1955, mit einem 3:0-Heimsieg gegen Sheffield Wednesday. 52 Punkte reichten am Ende der Saison für den begehrten Pokal, eine der niedrigsten Punktzahlen eines Meisters seit dem ersten Weltkrieg.[19] Gleichzeitig gewannen auch das Reserveteam und die beiden Jugendmannschaften ihre Ligen, wodurch der Club ein einzigartiges „Quadrupel“ einfuhr. Dank des Meistertitels hätte Chelsea eigentlich die Teilnahme am Europapokal der Landesmeister zugestanden, doch die FA entschied sich gegen den Wettbewerb und legte dem Club nahe, nicht teilzunehmen.[18] Nach Ansicht der FA war es wichtiger, sich auf den nationalen Ligabetrieb zu konzentrieren. Es folgte lediglich ein Spiel gegen den damaligen schottischen Meister Aberdeen, das dieser gewann.

Nach dem Titelgewinn konnte der Club nicht an die vergangene Leistung anknüpfen und fiel auf den 16. Platz zurück.[20] Die nächsten Jahre schloss man immer in der Mitte der Tabelle ab und die Mannschaft alterte zusehends, so dass mehr und mehr Spieler aus der eigenen Jugend nachrückten, unter ihnen auch Jimmy Greaves. Er erzielte in vier Jahren 122 Tore, davon allein 41 in der Spielzeit 1960/61 (bis heute Clubrekord).[21] 1961 wechselte Greaves zum AC Mailand. Der Wechsel läutete das Ende der Amtszeit Drakes ein, denn ohne Greaves Tore wirkte die Mannschaft deutlich geschwächt. Nach einer 0:4-Niederlage gegen Blackpool im September 1961 standen die Londoner auf dem letzten Platz der Tabelle, woraufhin Ted Drake entlassen wurde. Seine Nachfolge trat Tommy Docherty als Spielertrainer an.

Chelsea unter Tommy Docherty (1961–1967)

Die Entlassung Drakes konnte den Abstieg in die zweite Liga nicht mehr verhindern. Nachfolger Tommy „The Doc“ Docherty nutzte die Zeit, um den Kader strukturell zu verändern. Er verkaufte viele der älteren Spieler, um Platz für weitere Nachwuchsspieler zu schaffen, die aus dem noch von William Birrell geprägten Jugendprogramm entwuchsen.[12] Im Gegensatz zu Drake galt Docherty bei den Spielern als streng und hatte den Ruf, Disziplinlosigkeit entsprechend zu bestrafen. Das harte Training schien sich jedoch auszuzahlen, als Chelsea 1963 in die erste Liga zurückkehrte und die Saison auf Platz 5 abschloss.[22] Zum Team, das eines der jüngsten der Clubgeschichte war, gehörten unter anderem Peter Bonetti, Bobby Tambling (der bis heute mit 202 Treffern der Rekordtorschütze Chelseas ist),[23] John Hollins, Ken Shellito, Barry Bridges, Bert Murray und Terry Venables, alles Spieler aus der eigenen Jugend. Zusammen mit den eingekauften George Graham, Eddie McCreadie und Marvin Hinton bildete diese Mannschaft Dochertys „Diamantenaufstellung“ („little diamonds“), wie er sie in einer Fernsehdokumentation einmal genannt hatte. Anerkennung hierfür kam auch aus dem Ausland; so wurde Chelsea zwei Mal eingeladen gegen die westdeutsche Fußballnationalmannschaft zu spielen. Die Spiele gingen einmal mit einem 3:1-Sieg für Chelsea und einem 3:3-Unentschieden aus. [24]

Alles in allem entwickelte sich der Club zu einem ernst zu nehmenden Gegner, doch intern schwand zunehmend die Harmonie. Venables war als Kapitän und Spielmacher Publikumsliebling und schillerndster Nachwuchsspieler in einer Person, jedoch verschlechtere sich sein Verhältnis zu Trainer Docherty zusehends, da ihm dessen Führungsstil missfiel. Die Stimmung im Team war zu dieser Zeit bereits mehr als getrübt, obwohl Chelsea 1965 vier Spiele vor Schluss die Tabelle anführte und ein neuerlicher Ligagewinn in Reichweite war. Der Tiefpunkt kam im Ligaspiel gegen Burnley, in dem Docherty sieben Schlüsselspieler, unter ihnen auch Venables und Graham, nicht auflaufen ließ, weil sie sich nicht an die von ihm abends zuvor verordnete Ausgangssperre gehalten hatten.[12] Eine stark geschwächte Mannschaft verlor mit 2:6, wodurch der Titelgewinn nun ausgeschlossen war und es nur für den dritten Platz hinter Manchester United und Leeds United reichte.[25]

Das nächste Jahr brachte die Mannschaft mit 60 Spielen an den äußersten Rand der Leistungsfähigkeit, da Auswechslungen damals noch nicht zulässig waren. Neben der Liga war Chelsea auch im Messepokal, der dem heutigen UEFA-Pokal entspricht, und im FA Cup vertreten. Letzterer begann viel versprechend, Titelverteidiger Liverpool musste sich bereits in der dritten Runde den Blues geschlagen geben, bevor diese im Halbfinale mit 0:2 gegen Sheffield Wednesday ausschieden.[7] Im Messepokal setzte sich Chelsea gegen den AS Rom, den TSV 1860 München und den AC Mailand durch, bevor der Klub im Halbfinale dem FC Barcelona gegenüber stand. Das Halbfinale musste nach einer 0:2-Niederlage und einem 2:0-Sieg aus der Sicht Chelseas in einem dritten Spiel entschieden werden, in dem der FC Barcelona deutlich mit 5:0 den Sieg davon trug. [26]

Docherty war nun an einem Punkt gelangt, an dem er kein Vertrauen mehr in die jungen Spieler hatte – das Team war im Schnitt 21 Jahre alt [12] – und ein Dialog kam nicht mehr zustande. Er entschied sich dafür, einige der Youngsters zu verkaufen und stattdessen erfahrenere Spieler ins Team zu holen, namentlich Charlie Cooke und Tommy Baldwin. Mit Peter Osgood kam lediglich ein neuer Spieler aus dem Jugendprogramm dazu. Anfänglich schien Dochertys Strategie aufzugehen, nach zehn Spielen war Chelsea im Oktober 1966 die einzige ungeschlagene Mannschaft der Liga. Osgood hatte schnell seinen Platz im Team und in den Herzen der Fans gefunden, doch als er sich im Ligapokalspiel gegen Blackpool in einem Zweikampf mit Emlyn Hughes das Bein brach, konnte der Ausfall im Sturm kaum kompensiert werden.[12] Zwar wurde für den damaligen Rekordbetrag von 100.000 £ Tony Hateley unter Vertrag genommen, um den Angriff zu stärken, aber seine Spielweise harmonierte nicht mit dem Rest des Teams. Osgood erzielte seine Tore hauptsächlich mit dem Fuß, Hateley größtenteils mit dem Kopf, doch er bekam kaum hohe Bälle zugespielt. Das Ergebnis war ein enttäuschender 9. Platz in der Liga [27] und die 1:2-Niederlage im FA-Cup-Finale gegen Tottenham Hotspur war umso schmerzlicher, da für Tottenham auch Jimmy Greaves und der von Docherty entlassene Venables aufliefen.[12] Als die neue Saison nur zwei Siege in den ersten zehn Spielen mit sich brachte, wurde Docherty entlassen und Dave Sexton zu seinem Nachfolger bestimmt.

Dave Sexton und die beiden Pokale (1967–1971)

Nach dem Ende von Dochertys Trainerschaft trat mit Dave Sexton ein ruhigerer Charakter die Leitung des Teams an. Er übernahm den vorgefundenen Kader und fügte mit John Dempsey und David Webb mehr Sicherheit in der Defensive hinzu und suchte mit Stürmer Ian Hutchinson, Mittelfeldmann Alan Hudson und Flügelspieler Peter Houseman der Offensive mehr Schlagkraft zu verleihen. Trotz eines niederschmetternden 0:7 gegen Leeds United im ersten Spiel mit Sexton als Trainer wuchs sein Einfluss auf die Spieler bis zum Ende der Saison und er beendete sie, ebenso wie die nächste, unter den sechs ersten Teams.

Der Erfolg kehrte 1969/70 zurück, als Osgood und Hutchinson insgesamt 53 Tore für sich verbuchen und die Mannschaft erneut ins FA Cup Finale führen konnten. Gegner war hier der damalige Meister Leeds United, gegen den Chelsea zwei Mal zurücklag, sich jedoch zu einem 2:2 zurückkämpfte. Nach dem damaligen Reglement bedeutete dies ein Wiederholungsspiel, das zwei Wochen später in Manchester im Old Trafford Stadion ausgetragen wurde. In der Verlängerung stand es 1:1, als Chelsea das erste Mal die Führung übernahm und dank eines Kopfballtores von David Webb den 2:1 Sieg errang.[28]

Dank dieses Sieges stand der erstmaligen Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger nichts mehr im Weg. Mit Aris Thessaloniki und ZSKA Sofia waren die ersten Gegner lösbare Aufgaben, im Viertelfinale wartete der FC Brügge, der das Hinspiel mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Im Rückspiel schien es bis vor kurz vor Schluss nur zu einem 1:0 zu reichen, als Peter Osgood neun Minuten vor Schluss zum 2:0 Ausgleich traf. In der Verlängerung fielen zwei weitere Tore für Chelsea, die den Weg zum Halbfinale gegen Manchester City (damaliger Titelverteidiger) ebneten. Auch diese Hürde wurde mit 1:0 und 1:0 genommen und so standen sich im Endspiel Chelsea und Real Madrid gegenüber. Nach einem zittrigen 1:1 im Hinspiel trafen Dempsey und Osgood zum 2:1 Sieg im Rückspiel und sicherten somit den ersten Pokalsieg auf europäischer Ebene in der Clubgeschichte. Das von den Spielern des Clubs gesungene Lied Blue is the Colour ist für viele Fans untrennbar mit diesem Ereignis verknüpft. Es erreichte Platz 5 der UK Single Charts und ist bis heute einer der bekanntesten Fangesänge des englischen Fußballs.

Die Krisenjahre (1972–1983)

Der erhoffte Leistungsanstieg nach dem Gewinn der Pokale blieb jedoch aus. Stattdessen sanken Moral und Disziplin der Mannschaft in den nächsten Jahren, da Sexton sich mit mehreren Schlüsselspielern überworfen hatte. Dementsprechend verschlechterten sich die Leistungen: Aus Disziplinlosigkeit und fehlendem Teamgeist resultierten immer häufiger Niederlagen. Die Saison 1972/73 endete auf dem 12. Platz, die darauf folgende auf dem 17. Kurz nach einem 2:4 gegen Lokalrivalen West Ham am zweiten Weihnachtsfeiertag 1973, wurden Osgood und Hudson verkauft.[29] Dave Sexton wurde während der Spielzeit 1974/1975 entlassen, nachdem die Mannschaft die neue Saison schwach begonnen hatte; Nachfolger wurde sein Assistent Ron Suart, der den Abstieg 1975 jedoch auch nicht mehr verhindern konnte. Zu den sportlichen Problemen kamen nun auch noch finanzielle Engpässe, die durch den Neubau des East Stand des Stadions ausgelöst wurden. Geplant war, das Stadion auf 50.000 Sitzplätze auszubauen, doch Verzögerungen beim Bau, Streiks, fehlendes Material und die Weltwirtschaftskrise trieben die Baukosten in die Höhe.[30]

1976 hatte der Club 3,4 Millionen Pfund Schulden angehäuft, weshalb in den folgenden vier Jahren nicht ein Transfer vollzogen werden konnte. Das Interesse der Zuschauer ging wegen fehlender Leistung und steigender Ticketpreise zur Schuldentilgung zurück, während immer mehr Hooligans im Stadion für Probleme sorgten. Die Chelsea Headhunters, eine von vielen Hooliganvereinigungen in England während der 1970er und 80er, waren für ihr aggressives Auftreten und ihre Verbindung zu extremen politischen Gruppen bekannt. Dies bescherte dem Club zusätzlich schlechte Presse und führte schließlich dazu, dass Chelsea als erster Club in England Zäune am Spielfeldrand aufstellen musste.[30]

Der East Stand, der Hauptauslöser für die Finanzkrise des Clubs in den Siebzigern

Eddie McCreadie übernahm den Job des Trainers kurz vor dem Abstieg 1975, baute das Team wieder auf und kehrte 1976/77 in die erste Liga zurück. Da das Geld für Transfers fehlte, etablierten sich mehr und mehr Spieler aus der eigenen Jugend. Unter ihnen waren unter anderem Ray Wilkins und der viel versprechende Stürmer Steve Finniestone, zusätzlich konnte McCreadie weiterhin auf die Dienste der erfahreneren Spieler wie Charlie Cooke und Peter Bonetti vertrauen. Er kündigte seinen Job jedoch, als ihm Clubbesitzer Brian Mears keinen Dienstwagen zur Verfügung stellen wollte [28] und so wurde ein weiterer Ex-Spieler zum Trainer ernannt, diesmal Ken Shellito. Er vollbrachte in der laufenden Saison zwar keine Wunder, konnte jedoch sicherstellen, dass der FC Chelsea auch im nächsten Jahr erstklassig blieb. Zur Mitte der neuen Saison beendete Shellito seine Anstellung beim Club, nachdem bis Weihnachten nur drei Siege eingefahren wurden; Nachfolger wurde der ehemalige Spurskapitän Danny Blanchflower. Peter Osgood kehrte in jenem Jahr zurück, konnte aber auch keine nennenswerten Impulse geben und so stieg das Team nach nur fünf Siegen und 27 Niederlagen erneut ab. 1979 übernahm Geoff Hurst, Star des Endspiels der Weltmeisterschaft 1966, das Amt des Trainers, zusammen mit seinem Assistenten Bobby Gould schien er die Wende zu bringen. Chelsea stand lange auf einem Aufstiegsplatz, bis kurz vor Schluss die Leistungen einbrachen und es nur für den vierten Platz reichte. Im nächsten Jahr fielen so wenige Tore wie selten zuvor, neun Spiele hindurch konnten die Londoner nicht eines für sich verbuchen. Das Ergebnis war der 20. Platz, woraufhin Hurst als Trainer entlassen wurde.

1981 trat Brian Mears als Vorsitzender zurück, nachdem der Club sich 76 Jahre im Familienbesitz befunden hatte. Ein Jahr später stand Chelsea kurz vor dem Bankrott, die Schulden konnten nicht getilgt und die Spielergehälter nicht bezahlt werden. Für den symbolischen Betrag von einem Pfund übernahm Ken Bates den Club, weigerte sich jedoch, das Stadion und die damit verbundenen Schulden zu übernehmen. Daraufhin kaufte die Firma Marler Estates Teile des Grundstückes, was zu einer langen rechtlichen Auseinandersetzung führte.[31] Schlussendlich ging Marler Estates in den frühen Neunzigern bankrott und die Chelsea Pitch Owners, eine Organisation von Chelseaanhängern, übernahmen das Stadion. Zweck der Übernahme war es, das Grundstück stets mit dem Club zu verbinden, unabhängig von der finanziellen Lage des Vereins.

John Neal übernahm 1981 den Trainerposten und gelangte 1981/82 das erste Mal seit Jahren wieder in das FA Cup Viertelfinale. Das Spiel gegen Tottenham Hotspur war eine 2:3 Niederlage, in der Liga reichte es erneut nicht für den Aufstieg und man musste sich mit dem 12. Platz begnügen. 1982/83 war die wohl anstrengendste Saison von allen für Club und Fans, als sogar der Abstieg in die dritte Liga drohte. Angesichts der desolaten finanziellen Lage hätte dies den endgültigen Ruin bedeutet. Neun sieglose Spiele trieben die Mannschaft in den Keller der Tabelle, den Abstieg verhinderten gerade noch ein 1:0 Sieg über Bolton am vorletzten und ein Unentschieden gegen Middlesbrough am letzten Spieltag. Zwei Punkte trennten die Blues am Ende von einem Abstiegsplatz.[32]

Der Neuanfang (1983–1989)

Nach den Strapazen der vergangenen Saison stellte Manager John Neal im Sommer 1983 die Weichen für den Aufstieg. Er nahm Stürmer Kerry Dixon von Reading, Flügelspieler Pat Nevin vom FC Clyde und Mittelfeldmann Nigel Spackman aus Bournemouth für den Angriff unter Vertrag. Als Torhüter konnte er Eddie Niedzwiecki aus Wrexham gewinnen, zeitgleich kehrte John Hollins als Spielertrainer zurück. Alle Transfers hatten zusammen nur rund 500.000 Pfund gekostet,[33] um die Clubkasse zu schonen, da nach wie vor das Kapital knapp war. Das wenige Geld war jedoch gut investiert: Dixon, Nevin und der bereits 1982 verpflichtete David Speedie erzielten innerhalb von nur drei Jahren annähernd 200 Tore.

Die Veränderungen taten Chelsea sichtlich gut, in den ersten drei Spielen der neuen Saison trafen die Blauen 14 Mal. Insbesondere aufgrund des Dreiergespanns Dixon-Nevin-Speedie erreichte die Mannschaft rasch die Tabellenspitze, hielt sie bis zum Ende der Saison und schaffte 1984 den Aufstieg. Auch die Fans kehrten nun zum Club zurück, fast 10.000 von ihnen verfolgten das letzte Spiel der Saison, das die Blues auswärts bei Grimsby Town gewannen. Dixon hatte sich in jener Saison besonders hervorgetan, er erzielte in allen Wettbewerben insgesamt 36 Tore.[34] Der Erfolg setzte sich 1984/85 fort und belohnte die Spieler mit dem 6. Platz,[35] ein Ergebnis von dem 1983 niemand zu träumen gewagt hatte.

John Neal trat mit Ende der Spielzeit 1984/85 aufgrund von Herzproblemen zurück [36] und übergab sein Amt an Hollins. In dessen erstem Jahr als Manager 1985/86 wollte er den Schwung aus der vergangenen Saison mitnehmen und den Club weiter modernisieren. Als Zeichen der Veränderung wurde das Emblem des Vereins abgeändert, so dass der Löwe nun über den Buchstaben CFC stand. Chelsea schaltete sich 1986 erneut in den Titelkampf ein und stand im Februar auf dem ersten Platz, fiel dann aber zurück, als Dixon und Niedzwiecki verletzungsbedingt aussetzen mussten. Um Ostern herum hatten die Fans die Meisterschaft bereits abgeschrieben, als die Blues gegen die Queens Park Rangers eine 0:6-Schlappe einstecken musste.[37] Zwei wichtige 2:1-Siege gegen Manchester United und West Ham United brachten Chelsea nochmals in Reichweite der Tabellenspitze, fünf Spieltage vom Ende der Saison entfernt trennten drei Punkte Tabellenführer Liverpool und das Team von John Hollins. Doch von 15 möglichen Zählern sicherte man sich nur Einen, wodurch der Titelkampf entschieden war. Die einzige Trophäe in jenem Jahr war die des Full Members Cup, der nach der Katastrophe von Heysel eingeführt wurde, da englische Clubs in dieser Zeit nicht am europäischen Fußball teilnehmen durften. Ein 5:4 Sieg gegen Manchester City brachte den Pokal an die Stamford Bridge, Speedie erzielte in diesem Spiel einen Hattrick.[38]

Wie so oft in der Geschichte des Vereins ließen auch diesmal die Leistungen nach einem viel versprechenden Anfang wieder nach und Chelsea beendete die nächste Meisterschaftsrunde nur auf Platz 14.[39] Speedie und Spackman verließen den Club im Streit mit Hollins, der im März 1988 entlassen wurde, als erneut der Abstieg drohte. Bobby Campbell übernahm die Trainerpflichten und trat das kurz zuvor eingeführte Play-off-Spiel gegen Middlesbrough an, das den Absteiger bestimmen sollte. Nach Chelseas 1:2-Niederlage begannen Unruhen im Stadion, die schließlich dazu führten, dass mehrere Fans versuchten, auf den Platz zu gelangen. Daraufhin musste Chelsea die nächsten sechs Spiele in der zweiten Liga ohne Publikum austragen, dennoch gelang der sofortige Wiederaufstieg. Mit 99 Punkten, 17 Punkte mehr als Manchester City auf dem 2. Platz, [40] kehrte Chelsea in die erste Liga zurück, obwohl sie in den ersten sechs Spielen des Jahres keinen Triumph feiern konnten.

Auf dem Weg nach oben (1990–1995)

Nachdem Chelsea in der zweiten Liga alle anderen Teams überflügelt hatte, machte die Mannschaft auch in der First Division von sich reden, als sie ohne nennenswerte Starspieler 1989/90 den 5. Platz belegte.[41] Auch der Full Members Cup gehörte wieder den Londonern, nachdem sie Middlesbrough im Wembleystadion mit 1:0 besiegt hatten. Im selben Jahr wurde die Strafe für englische Vereine nach der Heysel-Katastrophe aufgehoben, doch der einzige englische UEFA-Pokal-Startplatz wurde an Vizemeister Aston Villa vergeben, sodass Chelsea nicht am Wettbewerb teilnehmen konnte.[42]

Ein Jahr später trat Bobby Campell als Trainer zurück und Ian Porterfield übernahm seinen Posten. Der Club spielte stark genug, um sich für die neu gegründete Premier League zu qualifizieren, die 1992/93 den Spielbetrieb aufnahm. Porterfield kündigte zur Mitte der Saison und wurde kurzfristig durch David Webb ersetzt, unter dessen Leitung es für den 11. Platz reichte. Im Sommer 1993 kam Glenn Hoddle von Swindon Town zum FC Chelsea, um das Amt des Trainers auszufüllen. Hoddle war kurz davor mit Swindon Town als Spielertrainer in die erste Liga aufgestiegen.
Gleichzeitig endete 1992 der zehn Jahre andauernde Rechtsstreit um die Stamford Bridge, als Marler Estates zahlungsunfähig wurde und Ken Bates einen entsprechenden Handel mit den zuständigen Banken abschloss.

1997 kauften die Chelsea Pitch Owners das Grundstück, um eine Trennung von Club und Stadion in Zukunft zu verhindern.[43] Kurz darauf begannen zahlreiche Bauarbeiten; unter anderem wurden jegliche Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt, die Tribünen näher an den Platz herangebaut und alle Ränge überdacht. [44]
Unter Hoddles Regie baute Chelsea kurzzeitig ab und war zwischenzeitlich sogar abstiegsgefährdet, konnte sich aber wieder aus dem Leistungstief herausarbeiten. 1994 standen die Blues Manchester United im FA Cup Finale entgegen, in beiden Ligaspielen hatte Chelsea mit 1:0 gesiegt. Zur Halbzeit stand zwischen den Kontrahenten 0:0, doch zwei Elfmeter innerhalb von fünf Minuten gaben Manchester eine 2:0-Führung. Um den Ausgleich zu erzielen öffnete Hoddles Team seine Defensivreihen zu sehr und verlor schlussendlich mit 0:4.[45] Da sich Manchester United in jener Saison schon für die Champions League qualifiziert hatte, trat an deren Stelle Chelsea im Europapokal der Pokalsieger an, schied dort jedoch im Halbfinale gegen die späteren Gewinner Real Saragossa mit 3:4 aus.[46]
Alles in allem hatten sich sowohl Leistung als auch Moral der Mannschaft deutlich verbessert, nicht zuletzt aufgrund ihres inspirierenden Kapitäns Dennis Wise. Zusätzliche Verstärkung kam im Sommer 1995 mit Ruud Gullit, Mark Hughes und Dan Petrescu an die Stamford Bridge. Hoddle selbst führte Chelsea 1996 zum 11. Platz in der Liga und bis ins FA Cup Halbfinale, wo jedoch wieder der spätere Sieger Manchester United den Sieg mit 2:1 davon trug. 1996 beendete Hoddle sein Engagement und wurde Trainer der englischen Nationalmannschaft.

Zurück zum Erfolg (1996–2000)

Gullit wurde 1996 zum Spielertrainer ernannt und begann sofort damit, das Team mit hochkarätigen Spielern zu stärken. Er holte den ehemaligen Juventus-Stürmer Gianluca Vialli, den französischen Verteidiger Frank Leboeuf, den schnell zum Publikumsliebling avancierenden Gianfranco Zola und Roberto Di Matteo ins Team. Später stießen noch Gustavo Poyet und Tore André Flo hinzu. Dank dieser Spieler entfernte Chelsea sich mehr und mehr vom Image des mittelmäßigen Großstadtclubs, stattdessen wurden das schnelle, unterhaltsame Passspiel und die technischen Finessen der Spieler bekannt.

Der Beginn der Saison 1996/97 wurde vom Tod Matthew Hardings, dem Vizepräsidenten des Clubs, überschattet, der bei einem Helikopterabsturz nach dem Ligaspiel gegen die Bolton Wanderers ums Leben kam. Spielerisch war die Saison die beste seit 1990, Gullit führte die Londoner zu Platz 6 in der Tabelle. Im Endspiel des FA Cups schrieben sie Geschichte, als Di Matteo nach nur 43 Sekunden das schnellste Final-Tor in der Geschichte des Wettbewerbs erzielte.[47] Das Spiel endete nach einem weiteren Tor von Eddie Newton mit 2:0. Im Februar 1998, das Team stand auf Platz 2 der Premier League, wurde Gullit unerwartet entlassen, offensichtlich aufgrund von Unstimmigkeiten über sein Gehalt.[48]

Gianluca Vialli wurde Nachfolger, in seinen ersten zwei Monaten als Spielertrainer gewann Chelsea zwei weitere Wettbewerbe. Der Ligapokal ging nach einem 2:0 Sieg über Middlesbrough genauso in den Besitz der Blues über wie der Europapokal der Pokalsieger nach einem 1:0 gegen Stuttgart im Finale in Stockholm. Das Tor erzielte Zola, 20 Sekunden nachdem er eingewechselt wurde.[49] Das nächste Finale in dem die Londoner erfolgreich waren, war das des Supercups, in dem sich Chelsea und Real Madrid in Monaco gegenüberstanden. Das einzige Tor des Spiels erzielte Poyet in der 81. Minute.

Im August 1999 stand die erstmalige Teilnahme in der Champions League an, in der ersten Gruppenphase hießen die Gegner Hertha BSC, AC Mailand und Galatasaray Istanbul. Die Mannschaft von Trainer Vialli sicherte sich überraschend den 1. Platz in der Gruppe und zog zusammen mit Berlin in die zweite Gruppenphase ein, in der Chelsea den 2. Platz hinter Lazio Rom belegte. Das Viertelfinalhinspiel in London gegen Barcelona endete mit einem 3:1-Sieg für die Blues, das Rückspiel stand bis sieben Minuten vor Schluss 2:1 für Barcelona, was den Einzug ins Halbfinale für Chelsea bedeutet hätte. Doch das 3:1 durch Dani zog die Verlängerung nach sich, in der zwei weitere Tore für die Katalanen fielen, wodurch das Vialli-Team mit 4:6 ausschied.[50]
In jenen Jahren hatte sich das Bild des Clubs deutlich verändert, es befanden sich so viele internationale Topspieler in den Reihen der Mannschaft, dass am 26. Dezember 1999 im Meisterschaftsspiel gegen Southampton kein Spieler aus dem Vereinigten Königreich mehr in der Startelf stand.[51] Dies beeinflusste den Erfolg jedoch nicht im Geringsten, im Jahr 2000 stand Chelsea wieder im FA Cup Finale, das letzte, das im alten Wembleystadion stattfand. Der 2:0-Sieg über Aston Villa brachte den Pokal zum zweiten Mal in vier Jahren nach London,[52] im August folgte das Charity Shield nach einem 2:0 gegen Manchester United. Vialli war auf dem Höhepunkt seiner Karriere bei Chelsea und der bis dahin erfolgreichste Trainer der Mannschaft.

Das neue Jahrtausend

Claudio Ranieri: „The Tinkerman“ (2000–2004)

Claudio Ranieri

Im Sommer 2000 gab Vialli fast 26 Millionen Pfund für weitere Spieler wie Jimmy Floyd Hasselbaink und Eidur Gudjohnsen aus, die in der Saison 2001/02 zusammen 50 Tore erzielten. Doch nachdem die Blues bis September in fünf Spielen nur einen Sieg erringen konnten, wurde Vialli entlassen und durch Claudio Ranieri ersetzt, der trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der englischen Sprache den Club zum 6. Platz führte. Ranieri verjüngte das Team durch den Verkauf älterer Spieler wie Dennis Wise und ersetzte sie durch John Terry, William Gallas, Frank Lampard und Jesper Grønkjær. In der zweiten Saison unter Ranieri gab es in der Liga keine Fortschritte, dafür aber in anderen Wettbewerben. Im Ligapokal erreichten die Blues das Halbfinale und im FA Cup sogar das Finale, wo sie sich den späteren Double-Gewinnern FC Arsenal mit 0:2 geschlagen geben mussten.[53] Während der Saison kamen immer wieder Gerüchte über die angeschlagene finanzielle Verfassung des Clubs auf; tatsächlich konnte Ranieri im Sommer 2002 keine Neuverpflichtungen aufweisen. Die Erwartungen für die kommende Saison waren merklich gesunken, doch Chelsea schaltete sich in den Titelkampf ein und sicherte sich am letzten Spieltag mit einem 2:1 über Liverpool den vierten Platz und damit die Champions League-Teilnahme. Nach der Übernahme des Clubs durch Roman Abramowitsch am 1. Juli 2003 standen Ranieri unbegrenzte Mittel zur Verfügung, die er in Claude Makélélé, Geremi, Glen Johnson, Joe Cole und Damien Duff investierte.

Die über 100 Millionen Pfund Transferkosten waren gut angelegt und wurden mit einem 2. Platz in der Premier League und dem Halbfinale der Champions League belohnt. Jenes Halbfinale wurde Ranieri jedoch zum Verhängnis, als Chelsea zunächst auswärts mit 3:1 gegen Monaco verlor und dann im Rückspiel an der Stamford Bridge eine 2:0 Führung vergeudete und schließlich 2:2 unentschieden spielte. Die Rückspielpleite war hauptsächlich auf die Einwechslungen Ranieris zurückzuführen, so wechselte er den erfahrenen Verteidiger Mario Melchiot aus und schickte stattdessen Glen Johnson auf den Platz, Rechtsverteidiger Geremi ging für Mittelfeldmann Scott Parker, um der Defensive mehr offensive Impulse zu geben. Schließlich löste er Hasselbaink aus der einträglichen Sturmpartnerschaft mit Gudjohnsen und ersetzte ihn durch Hernán Crespo. Bereits vor dem Rückspiel hatten sich die Verantwortlichen des Clubs mit dem Agenten José Mourinhos getroffen, wodurch noch mehr Druck auf Ranieri ausgeübt wurde. Mit den Einwechslungen wollte Ranieri die Führung zu einem hohen Sieg ausbauen, um Zweifel an seinen Entscheidungen zu zerstreuen. In seiner Biographie Proud Man Walking gibt Ranieri offen zu, dass er den Sieg mehr als alles andere wollte um seine Position zu stärken, seine Veränderungen seien allerdings rückblickend die falschen gewesen.[54] Nicht umsonst nannte Ranieri sich selbst „The Tinkerman“ (von engl. to tinker: herumpfuschen), er veränderte die Startaufstellungen laufend, auch wenn es dafür keinen sichtbaren Grund gab. So siegte Chelsea im November 2003 zunächst 4:0 gegen Lazio in der Champions League und nur eine Woche später 5:0 gegen Newcastle [55] [56], doch Ranieris Maxime war es, das Team immer ausgeruht und frisch zu halten, und so veränderte er die Aufstellung trotz des Erfolges.

Viele dieser Veränderungen stießen jedoch bei Vorstand und Fans auf Unverständnis, beispielsweise spielte der linke Flügelstürmer Damien Duff häufig auf der rechten Seite (Coles Position) oder direkt hinter den Spitzen (Lampards Position).[57] Zwar nahmen die Leistungen zum Ende der Saison zu, doch die Chance den späteren Meister Arsenal einzuholen war bereits verloren. Der ausbleibende Erfolg und Ranieris zunehmend sarkastisch-pessimistisch werdenden Äußerungen (zum Beispiel vor dem Rückspiel gegen Monaco, als er die anwesenden Journalisten bei der Pressekonferenz mit „Hello my sharks, welcome to the funeral“ (etwa: Hallo meine Haie, willkommen zur Beerdigung) begrüßte oder den steigenden Druck von Clubbesitzer Roman Abramowitsch mit „Look, I already have this sword embedded in me“ (Seht, dieses Schwert steckt schon in mir) kommentierte)[58] führten zu seiner Entlassung im Sommer 2004. Der ehemalige Porto-Trainer José Mourinho, der in jenem Jahr die Champions League gewonnen hatte, übernahm seinen Posten.

Roman Abramowitsch: Millionen für Erfolg (seit 2003)

Roman Abramowitsch, Besitzer der Blues

2003 hatte sich der russische Milliardär Roman Abramowitsch entschlossen, einen Fußballclub zu kaufen, nachdem er bei der WM 2002 Interesse am Fußball entwickelt hatte. Neben Lazio Rom, Chelsea, Tottenham Hotspur und Arsenal war auch Manchester United eine mögliche Option, die Abramowitsch aber aufgrund des Kaufpreises in Höhe von etwa 700 Millionen Pfund verwarf.[59] Der Preis für Chelsea lag weit darunter, die Aktien des Clubs hatten zu jener Zeit einen Marktwert von nur rund 20 Pence. Der damalige Vorstandsvorsitzende Trevor Birch trat am 23. Juni 2003 mit Pini Zahavi, einem Fußballagent im Auftrag Abramowitschs, in Verhandlungen und setzte den Preis pro Aktie auf 40 Pence an; falls Abramowitsch jedoch tatsächliches Interesse zeigen sollte, sei der Preis verhandelbar.[60] Drei Tage später trafen Birch und Abramowitsch sich persönlich, der Handel an sich war nach zwanzig Minuten abgeschlossen. Abramowitsch überwies Clubbesitzer Ken Bates 60 Millionen Pfund, was für Bates einen vermuteten Gewinn von 17 Millionen Pfund bedeutete, nachdem er den Club 1982 für den symbolischen Betrag von nur einem Pfund gekauft hatte.[61] [62] Zusätzlich kam Abramowitsch für die Clubschulden in Höhe von rund 90 Millionen Pfund auf, wobei der Club noch weitere zehn Millionen Reserve hatte, so dass sich der Gesamtpreis auf 140 Millionen Pfund belief.[59] Die Übernahme kam gerade noch rechtzeitig, denn Chelsea musste im Juli 2003 rund 23 Millionen Pfund Schulden tilgen, ein Betrag, den die Londoner ohne Abramowitschs Geld nicht zur Verfügung gehabt hätten.[63]

Bis zum Januar 2006 beliefen sich Abramowitschs gesamten Investitionen auf rund 440 Millionen Pfund,[64] obwohl er angekündigt hatte, die Transferkosten in Zukunft zu verringern,[65] da bald genug talentierte Spieler aus der eigenen Jugend nachrücken sollten. Kurz darauf distanzierte er sich jedoch von dieser Aussage, nachdem Gerüchte über ein mögliches Ende seines Engagements beim FC Chelsea laut wurden.[66]

Aufgrund der finanziellen Unterstützung ist Chelsea derzeit nicht gezwungen, wie ein gewöhnliches Unternehmen zu wirtschaften, im Jahr 2006 machte der Club rund 80 Millionen Pfund Verlust,[67] plant jedoch zur Saison 2009/10 einen ausgeglichenen Haushalt.

José Mourinho: „The Special One“ (2004–2007)

José Mourinho

Nach Ranieris Entlassung wurde José Mourinho als neuer Trainer verpflichtet, der bis dahin Porto trainiert und zum Sieg in der Meisterschaft und Champions League geführt hatte. Zu seiner Einführung zeigte Mourinho sich betont selbstbewusst, sein Ausspruch „Please don’t call me arrogant, but I’m European champion and I think I’m a special one.“ („Bitte nennen Sie mich nicht arrogant, doch ich bin Sieger der Champions League und ich denke, ich bin ein besonderer.“) brachte ihm den Spitznamen „The Special One“ ein; seine Einschätzung zum Team „We have top players and, sorry if I’m arrogant, we have a top manager.“ („Wir haben ein Top-Team und, entschuldigen Sie, wenn ich arrogant bin, wir haben einen Top-Trainer“)[68] stieß auf ein gemischtes Echo. Manche hielten Mourinho für überheblich, während andere in ihm den Trainer sahen, der Chelsea führen und vertreten konnte, auch angesichts der immer wieder aufkommenden Kritik bezüglich der Finanzierung des Clubs.

Weniger Differenzen gab es über die Leistung des Teams, da Chelsea mit der Saison 2004/05 die erfolgreichste Spielzeit bis dahin antrat. Nach einem eher schleppenden Start mit nur acht Toren in neun Spielen und fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Arsenal nahm das Team mehr Fahrt auf. Dabei erwies sich Frank Lampard als wichtigster Anspielpartner im Mittelfeld, der nicht nur die Bälle weiter in die Spitzen verteilen konnte, sondern durch eigene Tore mit zum Erfolg beitrug. Didier Drogba, Joe Cole und Arjen Robben bildeten den Sturm, wobei Cole und Robben die Abwehr auseinander zogen und damit Platz für Drogbas Kopfballspiel schafften. Am 6. November 2004, nach einem Sieg gegen Everton, erreichte Chelsea die Tabellenspitze, die der Verein bis zum Ende der Saison hielt. Rückgrat des Teams war die Defensive, die mit Claude Makélélé im Mittelfeld, William Gallas als Flügelverteidiger, Kapitän John Terry in der Innenverteidigung und dem im Sommer unter Vertrag genommenen Petr Čech als Torhüter für 25 Spiele ohne Gegentore (davon 1025 Minuten am Stück ohne Gegentreffer)[69] und nur 15 Gegentore im Verlauf der Meisterschaftsrunde sorgte. Mit einem 2:0-Sieg gegen die Bolton Wanderers sicherten die Blues sich den ersten Titel seit 50 Jahren, zum Ende der Saison hatten sie mit 95 Punkten auf dem Konto einen neuen Premier League Rekord aufgestellt.[70]

Das Double machte Mourinhos Mannschaft mit einem 3:2 gegen Liverpool im Finale des Ligapokals im Millennium Stadium in Cardiff perfekt.[71]

Wandmalerei am Pub „Chelsea Arms“ in Taschkent (Usbekistan)

In der Champions League hieß der erste Gegner nach der Gruppenphase FC Barcelona, gegen den die Londoner auswärts zunächst mit 1:0 in Führung gingen, später aber mit 1:2 verloren. José Mourinho warf dem Barça-Trainer Frank Rijkaard danach vor, in der Halbzeit mit Schiedsrichter Anders Frisk gesprochen zu haben,[72] ein Vorwurf, der sich zwar als berechtigt herausstellte, jedoch für Mourinho eine Sperre von zwei Spielen nach sich zog, nachdem „Fans“ der Blauen Morddrohungen gegen Frisk ausgesprochen hatten. Dieser beendete daraufhin aus Sorge um seine eigene Sicherheit seine Schiedsrichterkarriere.[73] Die zweite Partie gegen Barcelona gewann Chelsea zu Hause mit 4:2, die ersten drei Tore fielen innerhalb von 20 Minuten für die Blues.[74]

Im Viertelfinale warteten die Spieler des FC Bayern München, gegen die Chelsea im Heimspiel zunächst 4:2 gewann und dann auswärts mit 2:3 verlor, das 6:5 nach beiden Spielen reichte aber für das Halbfinale, das gegen Liverpool von beiden Seiten sehr taktisch geprägt war, so dass die Partie im Hinspiel in London nicht über ein 0:0 hinauskam. Das Rückspiel an der Anfield Road entschieden die „Reds“ für sich, als Luis García mit einem umstrittenen Tor das 1:0 erzielte [75] und damit den Weg für den späteren Finalsieg gegen den AC Mailand ebnete.

Mourinho sicherte sich während der Transferphase im Sommer 2005 die Dienste von Flügelverteidiger Asier Del Horno, Flügelspieler Shaun Wright-Phillips und beorderte Hernán Crespo von seiner Ausleihe an den AC Mailand zurück. Danach begannen die Blauen die Saison mit neun Siegen in Folge, darunter ein 4:1 gegen Liverpool, und waren zeitweise 18 Punkte vom nächsten Verfolger Manchester United entfernt.[76] Zur Mitte der Saison zeigte die Mourinho-Elf Schwächen und so schmolz der Vorsprung auf sieben Punkte zusammen, doch ein 3:0 im Heimspiel gegen United sicherte schließlich die Titelverteidigung. In der Champions League gab es ein erneutes Aufeinandertreffen mit Barcelona, denen die Blues zunächst mit 1:2 unterlagen und im Rückspiel nur ein 1:1-Unentschieden abringen konnten, so dass der Wettbewerb bereits nach dem Achtelfinale für Chelsea beendet war.[77] Im FA Cup kam man bis ins Halbfinale, wo Liverpool 2:1 siegte.[78]

Die Spieler feiern den FA Cup-Gewinn am 19. Mai 2007 in Wembley

Noch vor Beginn der Saison 2006/07 machten die Londoner von sich reden, als sie für die Rekordsumme von rund 50 Millionen Euro den ukrainischen Stürmer Andrij Schewtschenko vom AC Mailand kauften,[79] zusätzlich kamen Salomon Kalou, Michael Ballack und Khalid Boulahrouz neu ins Team, während die Stürmer Eidur Gudjohnsen und Hernán Crespo, Flügelstürmer Damien Duff und Verteidiger William Gallas den Club verließen, Letzterer im Tausch mit Arsenals Ashley Cole. Nach Verletzungen von Stammtorhüter Petr Čech und John Terry im Winter 2006 verlor die Abwehr an Sicherheit und Ligakonkurrent Manchester United zog an Chelsea vorbei. Nach der Rückkehr Čechs und Terrys stabilisierte sich die Abwehr wieder, doch Uniteds Vorsprung war mit zwischenzeitlichen 7 Punkten zu groß, um den Club von Trainer Alex Ferguson wieder einzuholen, so dass die Blues die Saison auf Platz 2 beendeten. Zwei Pokale konnten sie sich dennoch sichern, den Ligapokal mit einem 2:1 gegen Arsenal [80] und den FA Cup mit 1:0 nach Verlängerung gegen Manchester United im neuen Wembleystadion,[81] nachdem Chelsea auch die letzte Mannschaft war, die den Pokal im alten Wembleystadion gewann (zwischen 2001 und 2006 wurde das Finale im Millennium Stadium ausgetragen).

In der Champions League traf das Team um Kapitän John Terry zum dritten Mal in Folge auf den FC Barcelona, diesmal in der Gruppenphase, meisterte diese jedoch und zog als Gruppenerster ins Achtelfinale gegen den FC Porto ein. Nach 1:1 und 2:1 trat Chelsea im Viertelfinale gegen Valencia an und setzte sich wieder mit 1:1 und 2:1 durch. Im Halbfinale endete schließlich der Traum vom Finale, als es nach Hin- und Rückspiel 1:1 stand und Chelsea im Elfmeterschießen mit 1:4 gegen Liverpool ausschied.[82]

Am 20. September 2007 gab der Verein auf seiner Webseite die Trennung von Mourinho bekannt. Sie sei im beiderseitigen Einverständnis erfolgt.[83] Bereits Monate vorher war über das sich verschlechternde Verhältnis zwischen dem Trainer und Clubbesitzer Abramowitsch berichtet worden. So habe Abramowitsch nicht die Spieler bewilligt, die Mourinho unter Vertrag nehmen wollte. Daraufhin bemängelte Mourinho öffentlich die Qualität der Mannschaft.[84] Ein konkreter Grund für die Trennung wurde nicht bekannt gegeben. Es wird jedoch angenommen, dass Abramowitsch von Mourinho attraktiveren und torreicheren Fußball verlangte.[85] Chelsea spielte am Tag vor der Trennung trotz 23:7 Torschüssen nur 1:1 gegen Rosenborg Trondheim.[86]

Avram Grant: „Just Normal“ (2007–2008)

Avram Grant

Am Tag von Mourinhos Entlassung wurde Avram Grant als neuer Trainer vorgestellt, der im Sommer 2007 als Sportdirektor bei Chelsea verpflichtet worden war. Grant hatte bis dahin ausschließlich in Israel (von 2002 bis 2006 als Nationalcoach) gearbeitet. Als Co-Trainer fungierten Steve Clarke und der kurz darauf zum Trainerstab stoßende Henk Ten Cate.[87] Grant unterschied sich von Mourinho sowohl im Fußball als auch im Auftreten. José Mourinho legte sein Hauptaugenmerk auf das Ergebnis, während Grant versuchte, den vom Clubeigner Abramowitsch gewünschten attraktiven Fußball spielen zu lassen. Auf seinen Pressekonferenzen gab Grant sich bewusst zurückhaltend, über sich selbst sagte er in Anspielung an Mourinho „I’m not special, just normal“ („Ich bin nicht besonders, sondern ganz normal“). Da er bis dahin keinen anderen europäischen Top-Club betreut hatte, wurde Grant von vielen als Trainer-Leichtgewicht betrachtet.[88]

Bei seinem Einstand als Trainer verlor Chelsea 0:2 gegen Manchester United. Doch die Leistungen verbesserten sich und so konnte Chelsea bis Weihnachten den 3. Platz halten und bis auf sieben Punkte auf Manchester United herankommen. Im Carling Cup erreichten die Blues das Finale, verloren dort jedoch nach Verlängerung mit 1:2 gegen Tottenham Hotspur. Im FA Cup war im Viertelfinale beim 0:1 gegen Barnsley Endstation. Im März zog Liga-Rivale Arsenal zeitweise mit 9 Punkten Vorsprung davon, doch der Vorsprung schmolz nach einigen Fehlern bei den Gunners rasch. Am 23. März übernahm Manchester United die Tabellenführung. Chelsea verbesserte sich bald darauf auf den 2. Platz und blieb den Red Devils mit zuerst fünf und später drei Punkten Abstand auf den Fersen. Im direkten Duell der beiden gewann Chelsea mit 2:1 und zog damit Punktgleich. Manchester blieb aufgrund des besseren Torverhältnisses dennoch Tabellenführer. Die Meisterschaft wurde erst am letzten Spieltag, dem 11. Mai 2008, entschieden, als Manchester United 2:0 gegen Wigan Athletic gewann, während Chelsea nur 1:1 Unentschieden gegen die Bolton Wanderers spielte.

In der Champions League beendete Chelsea die Gruppenphase als Erster der Gruppe B und traf im Achtelfinale auf Olympiakos Piräus. Nach einem 0:0 im Hinspiel in Griechenland gewann Chelsea das Rückspiel mit 3:0. Im Viertelfinale folgte Fenerbahçe Istanbul, denen Chelsea im Hinspiel auswärts mit 1:2 unterlag. Im Rückspiel sicherten sich die Blues das Halbfinale durch ein 2:0. Im Halbfinale lautete der Gegner zum dritten Mal in vier Jahren Liverpool. Im Hinspiel an der Anfield Road unterlief dem Liverpooler Abwehrspieler John Arne Riise in der Nachspielzeit ein folgenschwerer Fehler, als er den Ball ins eigene Tor köpfte und damit den Führungstreffer von Dirk Kuyt ausglich. Im Rückspiel ging Chelsea nach einem Treffer von Didier Drogba erst in Führung, verlor diese jedoch durch ein Tor von Fernando Torres, so dass es Verlängerung gab. Hier verwandelte Frank Lampard zuerst einen Elfmeter bevor Drogba auf 3:1 erhöhte. Ryan Babels Anschlusstreffer zum 3:2 konnte den Einzug der Blauen ins erste Champions-League-Finale der Clubgeschichte nicht mehr verhindern. Im Finale scheiterten sie jedoch an Manchester United mit 6:7 im Elfmeterschießen. Am 24. Mai, drei Tage nach dem Finale, wurde Grant schließlich entlassen.[89]


Luiz Felipe Scolari: „Big Phil“ (2008-2009)

Luiz Filipe Scolari

Nach der Grants Entlassung wurde am 11. Juni 2008 Luiz Felipe Scolari als neuer Trainer bekanntgeben, der bis zu seinem Amtsamtritt am 1. Juli die portugiesische Nationalmannschaft trainierte.[90] In der Transferzeit verließen unter Anderem Claude Makélélé, Andrij Schewtschenko, Claudio Pizarro und Shaun Wright-Phillips das Team, als Neuverpflichtungen wurden Deco, José Bosingwa und Mineiro vorgestellt. Scolaris Amtszeit begann mit 28:3 Toren und 12 Spielen ohne Niederlage in allen Wettbewerben stark. Am 26. Oktober verlor die Mannschaft zu Hause 0:1 gegen den FC Liverpool, womit die Serie von 86 Liga-Heimspielen ohne Niederlage riss. Danach fiel die Leistung der Mannschaft insbesondere bei Heimspielen ab. Aus 16 Ligaspielen holte man von 48 möglichen Punkten nur 29. Daraufhin wurde Scolari am 9. Februar entlassen.


Guus Hiddink (2009)

Guus Hiddink

Am 11. Februar wurde Guus Hiddink als neuer Trainer vorgestellt.[91] Hiddink behielt jedoch auch seinen Posten als russischer Nationaltrainer und wurde daher nur bis zum Ende der Saison verpflichtet. Laut Hiddink besteht jedoch die Möglichkeit einer längeren Zusammenarbeit, wenn sich Russland nicht für die WM 2010 qualifizieren sollte. [92]

Stamford Bridge

Für mehr Informationen siehe Stamford Bridge

Der West Stand der Stamford Bridge

Die Heimspiele trägt der FC Chelsea seit der Gründung im Stadion Stamford Bridge aus, das entgegen landläufiger Meinung nicht im Stadtteil Chelsea, sondern in Fulham liegt. Ebenso wenig gibt es eine Brücke namens „Stamford Bridge“, an der das Stadion gelegen ist, der Name ist vermutlich eine Mischung aus der Sanford Bridge, der Stanbridge und der Schlacht von Stamford Bridge, die genaue Herkunft kann mittlerweile nicht mehr geklärt werden.[89] Unter Anhängern des Clubs ist auch einfach nur The Bridge als Bezeichnung üblich.

Bild vom West Stand aus Richtung Nordtribüne

Das Stadion wurde am 28. April 1877 eröffnet, war bis zur Gründung des FC Chelsea aber nicht für die Austragung von Fußballspielen ausgelegt. Erst durch die Ausweitung des Grundstücks auf 51.000 m² war genug Raum vorhanden um einen Fußballplatz anzulegen.[89] Zu Beginn fasste das Stadion rund 100.000 Besucher,[89] durch verschiedene Umbauarbeiten und das Verbot von Stehplätzen nach der Heysel-Katastrophe liegt die heutige maximale Besucherzahl bei 42.055.[93]

Die in den 1930er Jahren errichtete Südtribüne war insbesondere während der 1960er, 70er und 80er Jahre der Ort, an dem sich die treuesten und lautesten Fans einfanden und wurde als das „Shed End“ bekannt. Der Name rührt vermutlich von der Überdachung mit Wellblech her, wodurch die Tribüne von außen wie ein großer Schuppen aussah (engl. shed: der Schuppen).[89] Nach dem Abriss des alten Shed Ends 1994 und den Umbauarbeiten in den 1990ern hat sich das Gros der langjährigen Anhänger auf die Nordtribüne verlagert, die nach dem Tod des Vizepräsidenten Matthew Harding in Matthew Harding Stand umbenannt wurde.[44] Mittlerweile laufen jedoch verschiedene Kampagnen wie Return to the Shed, die das Shed End wieder zur Hochburg der Chelseafans aufleben lassen sollen. [94]

Während der 1970er begannen Bauarbeiten am East Stand, die die Finanzen des Clubs über die Maße belasteten und fast den Bankrott nach sich gezogen hätten. Teile des Grundstücks wurden als Konsequenz verkauft und es folgte ein langer Rechtsstreit mit den neuen Eigentümern, bis jene zahlungsunfähig wurden und sich das Stadion wieder komplett im Clubbesitz befand.

Westeingang

1997 übernahmen die Chelsea Pitch Owners, eine Organisation von Fans, das Stadion, die Namensrechte des Clubs und das Grundstück, um sicherzustellen, dass es nicht noch einmal an externe Firmen verkauft werden kann.[95] Aufgrund des Namensrechts, das mit dem Stadion verbunden ist, darf sich der Club nur solange Chelsea Football Club nennen, wie die Heimspiele auf dem Grundstück der Stamford Bridge ausgetragen werden.

Die letzten Umbauarbeiten an Nord-, Süd- und Westtribüne wurden 2001 beendet, gleichwohl gibt es Pläne, die Kapazität auf über 60.000 Sitzplätze aufzustocken.[96] Die Nähe zu zwei Eisenbahnlinien sowie einer Hauptverkehrsstraße machen einen Ausbau jedoch so gut wie unmöglich, da das gesamte Grundstück bereits bebaut ist. Daher gab es immer wieder Vermutungen über einen möglichen Umzug des Clubs, die jedoch dementiert wurden.[97]

Um das Stadion herumgebaut ist das Chelsea Village, eine Art Ummantelung des gesamten Platzes mit Bürogebäuden, Wohnhäusern und Hotels.

Emblem

Das Gründungsemblem von (1905–1952)
Ted Drakes Version (1952–1986)
Logo zum 100-jährigen Vereinsbestehen im Jahr 2005

In den mehr als 100 Jahren Clubgeschichte hatte der FC Chelsea vier Embleme und verschiedene Abwandlungen von diesen. Das Gründungsemblem von 1905 zeigt einen Chelsea Pensioner und ist umrandet von den Worten „The Chelsea Football Club“. Als Chelsea Pensioners bezeichnet man ehemalige Soldaten, die aufgrund von Verwundungen oder hohen Alters aus dem Dienst geschieden sind und ihren Lebensabend im Royal Hospital Chelsea verbringen. Das Emblem hielt sich bis in die Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts, wurde jedoch nie auf den Trikots abgebildet.[98]

Als Ted Drake 1952 als Trainer verpflichtet wurde, bestand er darauf, dass der Pensionär durch ein neues Wappen ersetzt wurde. Bis das neue Emblem jedoch fertig entworfen war, wurde eine schlichte Übergangslösung gesucht, die mit Beginn der Saison 1953/54 abgesetzt wurde. Das neue Emblem zeigte nun einen blauen Löwen, rückwärts blickend, mit einem Stab in den Pfoten. Der Rand des Logos ist mit Fußbällen und Rosen verziert. Der Löwe war dem Wappen des Grafen Cadogan entnommen, der damals Präsident des Clubs war, der Stab verweist auf den Abt von Westminster, in dessen Zuständigkeitsbereich auch Chelsea fiel. Die Rosen sind Nationalsymbol Englands.[99]

Emblem von 1986–2005

Dieses Emblem war das erste, das auch auf die Trikots aufgestickt wurde. Es existierte bis 1986, als der neue Manager John Hollins als Zeichen der Modernisierung auch das Clublogo änderte. Der Hintergrund wurde in ein etwas helleres Blau getaucht und der Löwe naturgetreuer dargestellt. In der Mitte befanden sich die Buchstaben CFC, auf die sich der Löwe stützte. Dieses Design hielt sich für 19 Jahre, war bei den Fans jedoch weit weniger beliebt. [98]

Zu Beginn der Jubiläumssaison 2005/06 änderte die Clubführung das Emblem zum bisher letzten Mal, das jetzige Layout orientiert sich an dem Ted Drakes. Der blaue Löwe kehrte in die Mitte des Emblems zurück und hielt wie in den Fünfzigern wieder den Stab zwischen den Pfoten. Zum hundertjährigen Bestehen des Vereins waren die Rosen und Fußbälle in Gold gehalten, nach Ende der Spielzeit 2005/06 wurden sie rot eingefärbt.

Fans und Anhänger

Chelseafans bei einem Heimspiel

Chelsea belegt in England Platz 5 der durchschnittlichen Besucherzahlen,[100] es kommen regelmäßig mehr als 40.000 Fans zu den Heimspielen.[101] Die Zuschauer kommen zumeist aus den Arbeitervierteln Hammersmith und Battersea sowie aus den wohlhabenderen Gegenden in Chelsea und Kensington. Der Club selbst beziffert die Zahl der Anhänger im Vereinigten Königreich auf etwa vier Millionen.[102]

Neben den üblichen englischen Fangesängen wie Who ate all the pies gibt es eine Reihe von Chelseafangesängen. Zu diesen zählen Carefree, Blue is the Colour, Keep the Blue Flag Flying High, We all Follow the Chelsea (zur Melodie von Land of Hope and Glory), Ten Men Went to Mow sowie Celery. Celery wird häufig bei Siegen gesungen, dabei wurden bis vor kurzem auch Selleriestangen auf den Platz geworfen. Die Clubführung untersagte dies jedoch im März 2007.[103]

Chelsea hat keine klassischen Rivalitäten wie Liverpool und Everton, obwohl sich Reibereien bei derzeit 5 Premier League Clubs aus London nicht ganz vermeiden lassen. Eine Umfrage ergab, dass die Fans Arsenal, Tottenham und Manchester United (in dieser Reihenfolge) als ihre größten Rivalen betrachten.[104] Ein weitaus schlechteres Verhältnis hat Chelsea zu Leeds United, das auf mehrere Spiele in den 1960er und 70ern zurückgeht, insbesondere auf das FA Cup Finale 1970. Da Leeds United jedoch nicht mehr mit Chelsea in einer Liga spielt, ist diese Rivalität in den Hintergrund getreten. In jüngster Zeit entwickelt sich ein Konkurrenzkampf zwischen Chelsea und Liverpool, da sich diese beiden Teams in nur drei Jahren (seit 2004) 15 Mal gegenüberstanden. Hierbei dominierte Chelsea die meisten Ligaspiele, während Liverpool sich in den Pokalwettbewerben fast immer durchsetzte.[105]

International ist der FC Barcelona Chelseas größter Rivale, seit 2004 spielten beide in drei Spielzeiten sechs Mal gegeneinander in der Champions League; zwei Mal in den K.O.-Runden, einmal in der Vorrunde. Dabei schied einmal Barcelona aus (2004/05), einmal Chelsea (2005/06); 2006/07 schieden beide Vereine gegen Liverpool aus (Barcelona im Achtelfinale, Chelsea im Halbfinale).[106]

Während der 1970er und 80er Jahre gerieten Club und Anhänger aufgrund von Problemen mit Hooligans, den Chelsea Headhunters in Verruf. Zusammen mit den Hooliganvereinigungen anderer Clubs, besonders mit der Inter City Firm (West Ham United), den Millwall Bushwhackers (FC Millwall) und den Salford Reds (Manchester United) galten sie als aggressivste und gefährlichste Verbindung.[107] Außerdem standen die Headhunters mit Neonazigruppen wie Combat 18 und der British National Party in Verbindung.[108] Aufgrund der Gewalttaten gab es Überlegungen Elektrozäune entlang des Felds aufzustellen, die jedoch abgelehnt wurden,[109] so dass nur jeweils hinter den Toren normale Zäune aufgestellt wurden.[30] Seit den 1990er Jahren sind die Zwischenfälle während der Spiele deutlich zurückgegangen, hauptsächlich aufgrund von mehr Kontrollen, Videoüberwachung und dem Verbot von Stehplätzen.[110]

Trikots und Ausrüster

Das erste Heimtrikot, getragen von 1905–1912

Seit der Gründung haben die Spieler des FC Chelsea stets blaue Trikots zu Heimspielen getragen, dazu am Anfang weiße Shorts und dunkelblaue Stutzen. Das Trikot selbst war am Anfang hellblau und an die Bekleidung des Grafen Cadogan zu Pferderennen angelehnt. Diese Kombination hielt sich nur kurz, bereits 1912 wurde das Trikot durch eines in Königsblau ersetzt.[111] Trainer Tommy Docherty ersetzte 1964/65 die weißen Shorts durch blaue und fügte weiße Stutzen hinzu. Seiner Ansicht nach war diese Kombination besser geeignet, da sie zu der Zeit von keinem anderen großen Club genutzt wurde und somit einzigartig war.[112]

Auswärts trägt Chelsea traditionell gelb oder weiß, dabei gab es jedoch über die Jahre auch Ausnahmen. Beispielsweise war das erste Auswärtstrikot schwarz-weiß gestreift, zum FA Cup Halbfinale 1966 trugen die Spieler eine blau-schwarz gestreifte Kombination, die an die Trikots von Inter Mailand erinnerte.[113] Weitere Variationen waren mintgrün während der 80er Jahre, rot-weiß kariert in den frühen 90ern sowie grau-orangerot Mitte der 1990er Jahre.[114] Zur Saison 2007/08 ist das Auswärtstrikot in neongelb gehalten, eine Farbe, die Clubbesitzer Roman Abramowitsch gewählt hatte, da ihm die grellen Auswärtstrikots des FC Barcelona gefielen.[115] Dazu tragen die Spieler schwarze Shorts und schwarze Socken; falls sich diese Kombination mit dem gegnerischen Team überschneiden sollte, werden die Shorts und Socken ebenfalls gegen neongelbe ausgetauscht. Das Emblem ist auf den Auswärtstrikots gleichfalls in schwarz und neongelb gehalten.

Derzeit wird die Spielerbekleidung von Adidas hergestellt, obwohl eigentlich ein Vertrag mit Umbro bestand, der bis 2011 gegolten hätte. Der Club kaufte sich jedoch für rund 36 Millionen Euro aus dem Deal, Gründe hierfür wurden weder von Umbro noch von Chelsea genannt. [116] 1983 schloss Chelsea den ersten Werbevertrag mit Gulf Air ab, die ihren Schriftzug auf den Trikots platzierten. Es folgten Commodore International (1989–1995), Coors Beer (1995–1997), Autoglass (1997–2001) und die Emirates Airline (2001–2005). Derzeit wirbt Samsung Mobile auf den Shirts.

Chelsea in der Popkultur

Bereits 1930 war der Club Teil des Fußballfilms The Great Game,[117] hierbei spielte Jack Cock, selbst einst Spieler der Blauen, die Hauptrolle. Mehrere Szenen wurden an der Stamford Bridge gefilmt und auch Spieler des Clubs hatten Auftritte, unter ihnen Andrew Wilson, George Mills und Sam Millington.[118] In The Football Factory, ein Film über verschiedene Hooliganvereinigungen in England, spielen die Chelsea Headhunters eine wichtige Rolle.[119] 2007 war der Club erneut Teil in einem Film, diesmal in Jhoom Barbar Jhoom, einem Bollywoodfilm.[120]

Bis in die 50er Jahre hinein gab der ausbleibende Erfolg häufig Vorlagen für Comedians wie George Robey und Norman Long, die mit ihren Parodien in Varietés auftraten. Long schrieb 1933 sogar ein Lied mit dem Titel On The Day That Chelsea Went and Won The Cup (dt. Von dem Tag, an dem Chelsea den Pokal gewann), das eine Reihe von bizarren, fiktiven Ereignissen beschreibt, an dem Tag, an dem Chelsea jemals einen Wettbewerb gewinnen würde.

Das Lied Blue is the Colour wurde 1972 vor dem League Cup Finale als Single veröffentlicht. Das von den Spielern selbst eingesungene Lied erreichte Platz 5 der UK Top 40.[121] 1997 nahmen die Spieler zusammen mit Suggs einen weiteren Song auf, diesmal Blue Day, der vor dem Endspiel des FA Cups veröffentlicht wurde und Platz 22 belegte.[122] Bryan Adams, selbst Fan des FC Chelsea, widmete das Lied We’re Gonna Win aus seinem Album 18 Til I Die den Blues.

Kritik an der Übernahme

Seit der Übernahme des Clubs durch Roman Abramowitsch 2003 ist das Medieninteresse am FC Chelsea stark gestiegen. Obwohl auch die sportlichen Leistungen oft für Schlagzeilen sorgen, stehen häufiger Spielertransfers und deren Finanzierung im Mittelpunkt. Dabei gehen die Meinungen auseinander: Einerseits macht es den Fußball an der Stamford Bridge attraktiver, wenn Topspieler verpflichtet werden, auf der anderen Seite ist der Club von Abramowitschs Unterstützung abhängig. Beispielsweise machte der Verein 2006 rund 80 Millionen Pfund Verlust;[67] angesichts solcher Summen ist es unwahrscheinlich, dass Chelsea innerhalb der nächsten Jahre rentabel wirtschaften und weiterhin Spitzenspieler verpflichten kann. Abramowitschs Engagement selbst ist ebenfalls häufig Anlass zu Diskussionen, dabei spielt auch die Herkunft seines Vermögens eine Rolle. So soll er nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1992 an der illegalen Umleitung von 55 Eisenbahnwagons mit Dieselöl nach Lettland beteiligt gewesen sein, was ihm angeblich ein Startkapital von 5.000 Tonnen Dieselöl einbrachte.[123] Trotz Nachforschung und Untersuchungshaft wurde jedoch nie Anklage erhoben, da es keine Beweise für eine Involvierung Abramowitschs gibt.[96]

Wohl am häufigsten wird der Club mit dem Vorwurf konfrontiert, „den Erfolg gekauft“ und sich nicht selbst erarbeitet zu haben. Obgleich der direkte Zusammenhang zwischen den Spielerkäufen und dem doppelten Meisterschaftsgewinn 2005 und 2006 offensichtlich ist, muss dabei relativierend angeführt werden, dass es im Fußball gängige Praxis ist, Spieler von anderen Clubs abzuwerben, um das eigene Team zu stärken. Auch hatte Chelsea bereits vor der Übernahme Titel gewonnen und war dauerhaft in der Premier League vertreten. Daher ist der tiefer liegende Grund der Kritik die finanzielle Zuwendung Abramowitschs, die es Chelsea ermöglicht, Rekordsummen auszugeben, ohne diese vorher eigenständig zu erwirtschaften. In der Vergangenheit schlugen zwar mehrere Spieler ein Angebot der Londoner aus (unter Anderen Steven Gerrard [124] und Adriano [125]), dennoch kann sich der Trainer auf eine große Zahl von international bekannten Fußballern stützen, darunter 23 Nationalspieler, die zusammen einen Marktwert von mehr als 400 Millionen Euro haben.[126] Durch diese Zahlen fühlen sich viele Kritiker des Clubs bestätigt, sie monieren, dass Chelsea den Fußball zum Geschäft gemacht hat und andere Vereine in doppelter Weise schädigt. Zum einen können die Londoner Konkurrenten im Rennen um einen bestimmten Spieler durch ein höheres Gebot ausstechen, zum anderen können wichtige Spieler von anderen Vereinen weggelotst werden.

Es gibt jedoch auch Befürworter von Chelseas Transferpolitik. Ihrer Ansicht nach wird die Premier League spannender und attraktiver (bis 2003 gewannen nur drei Clubs die Meisterschaft, davon allein acht Mal Manchester United) und die Investitionen des Clubs in den englischen Fußball seien von Vorteil für alle (Von den ersten 37 Millionen Pfund, die seit der Übernahme ausgegeben wurden, flossen 30 Millionen in britische Clubs).[127] Diese Ansicht teilt auch der ehemalige West Ham United Trainer Alan Pardew, der im Sommer 2003 Joe Cole und Glen Johnson an Chelsea verkaufte: „Eines der wirklich großen Probleme in den letzten sechs Jahren war, dass das Geld für Spielertransfers an ausländische Clubs ging, und nie wieder gesehen wurde. Abramowitschs Geld jedoch ist zu uns gekommen. Wir haben es auf dem britischen Markt investiert und so verteilt sich das Geld.“[128]

So umstritten der neue Clubbesitzer auch ist, steht doch fest, dass der Vereinsführung im Jahr 2003 kaum eine andere Wahl blieb, als sich in die Hände eines neuen privaten Investors zu begeben, da weder der Verein selbst, noch der damalige Eigentümer Ken Bates die finanziellen Belastungen hätte decken können.[63] Im Geschäftsjahr 2008 machte der Verein einen Rekordverlust von 83 Millionen Euro.[129]

Preise und Trophäen

Trainer

Zeitraum Trainer Trophäen
1905–1906 ScotlandSchottland John Tait Robertson
1906–1907 EnglandEngland William Lewis
1907–1933 ScotlandSchottland David Calderhead
1933–1939 EnglandEngland Leslie Knighton
1933–1952 ScotlandSchottland William Birrell
1952–1961 EnglandEngland Ted Drake Meister First Division, Charity Shied
1962–1967 ScotlandSchottland Tommy Docherty League Cup
1967–1974 EnglandEngland Dave Sexton Europapokal der Pokalsieger, FA Cup
1974–1975 EnglandEngland Ron Suart
1975–1977 ScotlandSchottland Eddie McCreadie
1977–1978 EnglandEngland Ken Shellito
1978–1979 Northern IrelandDatei:Ulster banner.svg Danny Blanchflower
1979–1981 EnglandEngland Geoff Hurst
1981−1985 EnglandEngland John Neal Meister Second Division
1985−1988 EnglandEngland John Hollins Full Members Cup
1988−1991 EnglandEngland Bobby Campbell Meister Second Division, Full Members Cup
1991−1993 ScotlandSchottland Ian Porterfield
1993 EnglandEngland David Webb
1993−1996 EnglandEngland Glenn Hoddle
1996−1998 the NetherlandsNiederlande Ruud Gullit FA Cup
1998−2000 ItalyItalien Gianluca Vialli League Cup, Europapokal der Pokalsieger, Europäischer Supercup, FA Cup, Charity Shield
2000−2004 ItalyItalien Claudio Ranieri
2004−2007 PortugalPortugal José Mourinho 2 × Meister Premier League, FA Cup, 2 × League Cup, Community Shield
2007−2008 IsraelIsrael Avram Grant
2008–2009 BrazilBrasilien Luiz Felipe Scolari
2009– the NetherlandsNiederlande Guus Hiddink

Chelsea Player of the Year

Der Chelsea Player of the Year Award ist eine Auszeichnung für Spieler des Clubs, die einmal jährlich verliehen wird. Dabei stimmen die Anhänger des Vereins über den Sieger ab, der die Ehrung bei einem Festessen entgegen nimmt. Die bisherigen Gewinner sind:

Jahr Gewinner
1967 EnglandEngland Peter Bonetti
1968 ScotlandSchottland Charlie Cooke
1969 EnglandEngland David Webb
1970 EnglandEngland John Hollins
1971 EnglandEngland John Hollins
1972 EnglandEngland David Webb
1973 EnglandEngland Peter Osgood
1974 EnglandEngland Gary Locke
1975 ScotlandSchottland Charlie Cooke
1976 EnglandEngland Ray Wilkins
1977 EnglandEngland Ray Wilkins
1978 EnglandEngland Micky Droy
1979 EnglandEngland Tommy Langley
1980 EnglandEngland Clive Walker
 
Jahr Gewinner
1981 SFR YugoslaviaJugoslawien Petar Borota
1982 EnglandEngland Mike Fillery
1983 WalesWales Joey Jones
1984 ScotlandSchottland Pat Nevin
1985 ScotlandSchottland David Speedie
1986 WalesWales Eddie Niedzwiecki
1987 ScotlandSchottland Pat Nevin
1988 EnglandEngland Tony Dorigo
1989 EnglandEngland Graham Roberts
1990 the NetherlandsNiederlande Ken Monkou
1991 IrelandIrland Andy Townsend
1992 EnglandEngland Paul Elliott
1993 JamaicaJamaika Frank Sinclair
1994 ScotlandSchottland Steve Clarke
 
Jahr Gewinner
1995 NorwayNorwegen Erland Johnsen
1996 the NetherlandsNiederlande Ruud Gullit
1997 WalesWales Mark Hughes
1998 EnglandEngland Dennis Wise
1999 ItalyItalien Gianfranco Zola
2000 EnglandEngland Dennis Wise
2001 EnglandEngland John Terry
2002 ItalyItalien Carlo Cudicini
2003 ItalyItalien Gianfranco Zola
2004 EnglandEngland Frank Lampard
2005 EnglandEngland Frank Lampard
2006 EnglandEngland John Terry
2007 GhanaGhana Michael Essien
2008 EnglandEngland Joe Cole

Aktueller Kader

Nummer Spieler Nationalität Im Verein seit Letzter Verein
Torhüter
1 Petr Čech Tscheche 2004 Stade Rennes
30 Rhys Taylor Waliser 2004 eigene Jugend
40 Hilário Portugiese 2006 CD Nacional Madeira
Abwehr
2 Branislav Ivanović Serbe 2008 Lokomotive Moskau
3 Ashley Cole Engländer 2006 Arsenal London
6 Ricardo Carvalho Portugiese 2004 FC Porto
17 José Bosingwa Portugiese 2008 FC Porto
19 Paulo Ferreira Portugiese 2004 FC Porto
26 John Terry (Kapitän) Engländer 1994 eigene Jugend
33 Alex Brasilianer 2007 PSV Eindhoven
35 Juliano Belletti Brasilianer Italiener 2007 FC Barcelona
42 Michael Mancienne Engländer 1996 eigene Jugend
Mittelfeld
5 Michael Essien Ghanaher 2005 Olympique Lyon
8 Frank Lampard Engländer 2001 West Ham United
10 Joe Cole Engländer 2003 West Ham United
12 John Obi Mikel Nigerianer 2006 Lyn Oslo
13 Michael Ballack Deutscher 2006 FC Bayern München
15 Florent Malouda Franzose 2007 Olympique Lyon
20 Deco Portugiese Brasilianer 2008 FC Barcelona
27 Mineiro Brasilianer 2008 Hertha BSC
Angriff
9 Franco Di Santo Argentinier Italiener 2008 Audax Italiano
11 Didier Drogba Ivorer Franzose 2004 Olympique Marseille
18 Ricardo Quaresma Portugiese 2009 Inter Mailand
21 Salomon Kalou Ivorer 2006 Feyenoord Rotterdam
39 Nicolas Anelka Franzose 2008 Bolton Wanderers
43 Miroslav Stoch Slowake 2006 FC Nitra

Verliehene Spieler

Bekannte ehemalige Spieler

Jugendarbeit

Chelsea investierte in den letzten Jahren intensiv in die Jugendarbeit, die sogenannte Academy. Fast alle Spieler im Premier League Kader wurden von anderen Clubs abgeworben, so dass es dem Verein an eigenem Nachwuchs in der Mannschaft fehlt. Um diesem Problem entgegen zu treten, suchen mehrere Scouts nach jungen Talenten für die Academy. Bekannte Spieler aus dem Jugendprogramm sind beispielsweise John Terry, Robert Huth und Mikael Forssell. Durch die frühe Bindung an den Club erhofft sich der Verein loyale Spieler, die sich noch stärker mit ihrem Team identifizieren. Außerdem sollen sich mehr und mehr Spieler in der A-Mannschaft durchsetzen und so die Transferkosten auf ein normales Maß drücken.

Neben dem Jugendteam gibt es die Reserves, die der zweiten Mannschaft im deutschen Fußball entsprechen. In dieser Mannschaft sind jene Spieler untergebracht, die dem Jugendprogramm entwachsen sind, jedoch noch nicht in die A-Mannschaft kommen, sowie Spieler aus dem Profikader, die nach einer Verletzung wieder Praxis brauchen. Das Reserve Team spielt derzeit in der Premier Reserve League, Southern Division. José Mourinho, bis 2007 Trainer der ersten Mannschaft, hätte es jedoch bevorzugt, wenn sie in der Football League spielen könnten, um sie an ein höheres Niveau zu gewöhnen.[130] Bisher haben die jungen Spieler in der Reserve League noch keinen Titel gewonnen. Sie werden von Brendan Rogers trainiert und tragen ihre Heimspiele im Stadion Griffin Park des FC Brentford aus.

Aktueller Kader (Reserves)

Torhüter
  • Waliser    Rhys Taylor
Abwehr
  • Engländer    Carl Magnay
  • Engländer    Sam Hutchinson
  • Niederländer    Patrick van Aanholt
  • Engländer    Nana Ofori-Twumasi
  • Niederländer    Jeffrey Bruma
Mittelfeld
  • Engländer    Lee Sawyer
  • Portugiese    Fabio Ferreira
  • Portugiese    Ricardo Fernandes
  • Engländer    Tom Taiwo
  • Engländer    Jacob Mellis
  • Türke    Gökhan Töre
  • Engländer    Liam Bridcutt
  • Engländer    Michael Woods
Angriff
  • Franzose    Gaël Kakuta
  • Portugiese    Fábio Paím
  • Däne    Morten Nielsen

Verliehene Spieler

Chelsea Ladies

Chelsea Ladies Football Club (kurz: Chelsea Ladies) ist die Frauenfußballabteilung des FC Chelsea. Derzeit spielt die Mannschaft in der FA Women’s Premier League, der höchsten Spielklasse des Frauenfußballs in England. Sie werden von Steve Jones trainiert, der die Trainerpflichten in der Saison 2008/09 von Shaun Gore übernahm. Ihre Heimspiele tragen die Ladies im Stadion Imber Court aus.

Preise und Auszeichnungen

3 × Surrey County Football County Cup: 2003, 2004, 2007

Aktueller Kader

Torhüter
  • Schottin Caroline Collie
  • Engländerin Amy Carr
  • Engländerin Siobhan Chamberlain
Abwehr
  • Engländerin Emma Delves
  • Engländerin Kyp Loizou
  • Engländerin Kyle Davies
Mittelfeld
  • Engländerin Nina Downham
  • Engländerin Nicki De La Salle
  • Engländerin Lauren Cooper (Kapitän)
  • Engländerin Amber Cook
  • Waliserin Mikela Howell
  • Engländerin Katie Owen
  • Engländerin Sophie Perry
  • Engländerin Jenny Jones
  • Engländerin Jess Smith
Angriff
  • Waliserin Dunia Susi
  • Waliserin Lizzie Edwards
  • Engländerin Ellen White
  • Engländerin Jodian Clarke
  • Engländerin Eniola Aluko

Chelsea TV

Chelsea TV ist ein vom Fußballklub betriebener Fernsehkanal, auf dem neben allen Chelsea-Spielen der Premier League (zeitversetzt) unter anderem auch bedeutende Spiele der Vergangenheit, Interviews, aktuelle Chelsea-Nachrichten und Reportagen gesendet werden. Verbreitet wird der Kanal über Bezahlfernseh-Anbieter mehrerer Länder auf der ganzen Welt. Voraussetzung für den Empfang ist daher ein bestehendes Abonnement bei einem entsprechenden Anbieter sowie eine Zubuchung des Senders gegen Aufpreis. Für den deutschsprachigen Raum gibt es dafür kein Angebot (Stand: August 2007). In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist nur Chelsea TV Online verfügbar, das Internet-TV-Angebot des Vereins. Allerdings werden hier lediglich die Höhepunkte der Spiele als einzelne Videos angeboten statt des gesamten Spiels. Ansonsten unterscheidet sich das Angebot wenig von Chelsea TV.

Statistiken und Rekorde

Tabellenplatzierungen zwischen 1906 und 1939 (First und Second Division)
Tabellenplatzierungen zwischen 1947 und 1992 (First und Second Division)
Tabellenplatzierungen zwischen 1993 und 2008 (Premier League)

Vereinsstatistiken

Siege

  • Die meisten Meisterschaftssiege in einer Saison – 29 in 38 Spielen, Premier League, Saison 2004/05 und Saison 2005/06
  • Die wenigsten Meisterschaftssiege in einer Saison – 5 in 42 Spielen, First Division, Saison 1978/79

Niederlagen

  • Die meisten Meisterschaftsniederlagen – 27 in 42 Spielen, First Division, Saison 1978/79
  • Die wenigsten Meisterschaftsniederlagen – 1 in 38 Spielen, Premier League Saison 2004/05

Tore

  • Die meisten in einer Meisterschaftssaison erzielten Tore – 98 in 42 Spielen, First Division, Saison 1960/61
  • Die wenigsten in einer Meisterschaftssaison erzielten Tore – 31 in 42 Spielen, First Division, Saison 1923/1924
  • Die meisten Gegentore in einer Saison – 100 in 42 Spielen, First Division, Saison 1960/61
  • Die wenigsten Gegentore in einer Saison – 15 in 38 Spielen, Premier League, Saison 2004/05

Punkte

  • Die meisten Punkte in einer Saison (2 pro Sieg) – 57 in 38 Spielen, Second Division, Saison 1906/07
  • Die wenigsten Punkte in einer Saison (2 pro Sieg) – 20 in 42 Spielen, First Division, Saison 1978/79
  • Die meisten Punkte in einer Saison (3 pro Sieg) – 99 in 42 Spielen, Second Division, Saison 1988/89
  • Die wenigsten Punkte in einer Saison (3 pro Sieg) – 42 in 42 Spielen, First Division, Saison 1987/88

Spiele

Debüts
  • Erstes Spiel – Meisterschaftsspiel gegen Stockport County, Second Division, 1. September 1905 (0:1)
  • Erstes FA-Cup-Spiel – erste Qualifikationsrunde gegen First Grenadier Guards, 7. Oktober 1905 (6:1)
  • Erstes FA-Cup-Hauptrundenspiel – Erstrundenspiel gegen Lincoln City, 12. Januar 1907 (2:2)
  • Erstes Ligapokalspiel – gegen FC Millwall, 10. Oktober 1960 (7:1)
  • Erstes Europapokalspiel – gegen BK Frem, Fairs Cup, 30. September 1958 (3:1)
  • Erstes Champions League Spiel – gegen Skonto Riga, Dritte Qualifikationsrunde, 11. August 1999 (3:0)

Rekordsiege

Rekordniederlagen

Remis–Rekorde
  • Das torreichste Unentschieden – 5:5 gegen West Ham United, First Division, 17. Dezember 1966
  • Die meisten Unentschieden in einer Saison (Meisterschaft) – 18 in 42 Spielen, First Division, 1922/23
  • Die wenigsten Unentschieden in einer Saison (Meisterschaft) – 3 in 38 Spielen, Premier League, 1997/98

Serien

Siege
  • Serie gewonnener Spiele (Meisterschaft) – 10, 19. November 2005 – 15. Januar 2006
  • Serie gewonnener Auswärtsspiele (Meisterschaft) – 11 (1. März 2008 bis 6. Dezember 2008; Rekord im englischen Profifußball)[131]
  • Serie ohne einen Meisterschaftssieg – 21, 3. November 1987 bis 2. April 1988

Remis
  • Serie von Unentschieden in Meisterschaftsspielen – 6, 20. August 1969 bis 13. September 1969

Niederlagen
  • Serie verlorener Ligaspiele – 7, 1. November 1952 bis 20. Dezember 1952

Spiele ohne Niederlage
  • Serie ungeschlagener Meisterschaftsspiele – 40, 23. Oktober 2004 bis 29. Oktober 2005
  • Serie ungeschlagener Meisterschafts–Heimspiele – 86 (20. März 2004 bis 26. Oktober 2008; Rekord im englischen Profifußball)[132]

Tore
  • Serie von Meisterschaftsspielen ohne Gegentor – 10, 18. Dezember 2004 – 12. Februar 2005

Zuschauerrekorde

  • Höchste Zuschauerzahl bei einem Heimspiel – 100.000 (geschätzt) gegen Dynamo Moskau, 13. November 1945
  • Höchste Zuschauerzahl bei einem Meisterschaftsheimspiel – 82.905 (gegen Arsenal), 12. Oktober 1935 (Rekord an der Stamford Bridge)[133]

Spielerstatistiken

Frank Lampard ist der Spieler mit den meisten Einsätzen und Toren im derzeitigen Kader

Spieler mit den meisten Einsätzen

Stand: 2. Mai 2009 (nur offizielle Wettkämpfe):

Name Aktive Zeit Spiele
1 Ron Harris 1961–1980 795
2 Peter Bonetti 1959–1979 729
3 John Hollins 1963–1975 & 1983/84 592
4 Dennis Wise 1990–2001 445
5 Frank Lampard[134] 2001– 422
6 Steve Clarke 1987–1998 421
7 Kerry Dixon 1983–1992 420
8 Eddie McCreadie 1962–1974 410
9 John Bumstead 1976–1991 409
10 Ken Armstrong 1946–1957 402
11 John Terry [134] 1998– 400
12 Peter Osgood 1964–1974 & 1978/79 380
13 Charlie Cooke 1966–1972 & 1974–1978 373
14 George Smith 1921–1932 370
= Bobby Tambling 1958–1970 370
16 Roy Bentley 1948–1956 367
17 John Harris 1945–1956 364
18 Harold Miller 1923–1939 363
19 Frank Blunstone 1953–1964 347
20 Colin Pates 1979–1988 346
21 Marvin Hinton 1963–1976 344
22 Peter Houseman 1962–1975 343
23 Jack Harrow 1911–1926 333
24 Tommy Law 1925–1939 319
25 Gary Locke 1972–1982 317
26 Micky Droy 1970–1985 313
27 Graeme Le Saux 1987–1993 & 1997–2003 312
= Gianfranco Zola 1996–2003 312
29 Jackie Crawford 1923–1934 308
30 Bobby McNeill 1914–1927 307

Spieler mit den meisten Toren

Stand: 2. Mai 2009 (nur offizielle Wettkämpfe):

Name Aktive Zeit Tore Spiele Tore pro Spiel
1 Bobby Tambling 1959–1970 202 370 0,55
2 Kerry Dixon 1983–1992 193 420 0,46
3 Roy Bentley 1948–1956 150 367 0,41
= Peter Osgood 1964–1974 & 1978/79 150 380 0,39
5 Jimmy Greaves 1957–1961 132 169 0,78
6 Frank Lampard [134] 2001– 129 422 0,31
7 George Mills 1929–1943 123 239 0,51
8 George Hilsdon 1906–1912 107 164 0,65
9 Barry Bridges 1958–1966 93 205 0,45
= Didier Drogba[134] 2004– 93 211 0,44
11 Tommy Baldwin 1966–1974 92 239 0,38
12 Jimmy Floyd Hasselbaink 2000–2004 87 177 0,49
13 Hughie Gallacher 1930–1934 81 144 0,56
14 Bob Whittingham 1909–1919 80 129 0,62
= Gianfranco Zola 1996–2003 80 312 0,26
16 Eidur Gudjohnsen 2000–2006 78 263 0,30
17 Dennis Wise 1990–2001 76 445 0,17
18 Ron Tindall 1953–1961 69 174 0,40
19 John McNichol 1952–1958 66 202 0,46
20 Clive Walker 1975–1984 65 224 0,29
= Dick Spence 1934–1950 65 246 0,26
22 David Speedie 1982–1987 64 205 0,31
= John Hollins 1963–1975 & 1983/84 64 592 0,11
24 Gordon Durie 1986–1991 63 153 0,41
25 Andy Wilson 1923–1931 62 253 0,25

Sonstige Rekordmarken von Spielern

Länderspiele

  • RekordnationalspielerMarcel Desailly, 67 Einsätze für Frankreich während seiner Zeit beim FC Chelsea (116 insgesamt)
  • Rekordnationalspieler für EnglandFrank Lampard,[134] 67 Einsätze während seiner Zeit beim FC Chelsea (69 insgesamt, Stand 4. April 2009)
  • Erster englischer NationalspielerGeorge Hilsdon, 16. Februar 1907
  • Erster Teilnehmer für England an einer FußballweltmeisterschaftRoy Bentley, 25. Juni 1950 (WM 1950)

Weitere Rekorde

Neben den bereits genannten erzielte der Club noch weitere Rekorde im nationalen und internationalen Fußball. So sind die 29 Siege der Saison 2004/05 und die 25 Spiele ohne Gegentor aus der gleichen Saison Bestmarke in der Premier League.[135] Das 21:0 gegen UN Käerjeng 97 nach Hin- und Rückspiel bleibt Rekord im Europapokal der Pokalsieger.[136] Des Weiteren hält Chelsea Rekorde für verschiedene erstmalige Leistungen. So waren die Blues zusammen mit Arsenal die Ersten, die Rückennummern im englischen Ligafußball nutzten, als sie am 25. August 1928 gegen Swansea Town spielten.[137] Chelsea war auch der erste englische Club, dessen Spieler per Flugzeug zum Auswärtsspiel anreisten (gegen Newcastle United am 19. April 1957)[138] und zusammen mit Gegner Stoke City das erste Team der ersten Liga, das ein Meisterschaftsspiel an einem Sonntag (dem 27. Januar 1974) austrug. Am 26. Dezember 1999 stellten die Londoner als erster britischer Club eine Mannschaft ohne einen einzigen Spieler aus dem Vereinigten Königreich auf.[51] Am 19. Mai 2007 gewannen die Spieler von José Mourinho das erste FA Cup Finale im neuen Wembleystadion, nachdem Chelsea auch bereits das letzte Finale im alten Wembleystadion gewonnen hatte.[139]

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. a b c d Stadium History
  2. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 120
  3. Chelsea 1906/07.
  4. a b c Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 121
  5. a b c Historical Stats
  6. Team History
  7. a b c d FA Cup History
  8. Football League 1932/33
  9. Football League 1933/34
  10. Football League 1938/39
  11. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 309
  12. a b c d e f g h The 1940s, the 1950s and a Famous First Place
  13. Konstantin Beskov
  14. Football League 1950/51
  15. a b Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 84
  16. Football League 1952/53
  17. Football League 1953–1954
  18. a b Former Chelsea hard man
  19. Football League History
  20. Football League 1955/56
  21. CFC 4thegame.com History
  22. Football League 1963/64
  23. Chelsea in the League, FA Cup and History
  24. Rick Glanvill: Chelsea FC: The Official Biography, Hodder Headline, S. 234-44
  25. Football League 1964/65
  26. European Competitions 1965/66
  27. Football League 1966/67
  28. a b Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 232
  29. The Cup Kings of the King’s Road
  30. a b c Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 235
  31. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 236
  32. Football League 1982/83
  33. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 184
  34. Chelsea FC: 20 Goals A Season
  35. Football League 1984/85
  36. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 54
  37. FC Chelsea 1985/86
  38. David Speedie: answers.com
  39. Football League 1986/87
  40. Football League 1988/89
  41. Football League 1989/90
  42. UEFA Pokal 1990
  43. Chelsea Pitch Owners
  44. a b Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 237
  45. FA Cup Finale 1994
  46. UEFA Cup Winners' Cup
  47. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 205
  48. Ruud shock for Gullit, city and fans
  49. UEFA Cup Winners' Cup 1998
  50. Champions League 1999/2000
  51. a b Southampton 1 Chelsea 2
  52. FA Cup 1999/2000
  53. FA Cup Final 2002
  54. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 212
  55. Chelsea 4 Lazio 0
  56. FC Chelsea 2003/2004: Die Spiele
  57. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 208
  58. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 207
  59. a b Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 7
  60. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing Ltd., S. 6
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  62. Chelsea Blog
  63. a b Chelsea saviour arrived
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  77. Achtelfinale der CL 2005/06
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  82. UEFA Champions League 2006/07
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  89. a b c d e Entlassung von Grant
  90. http://sport.ard.de/euro2008/news200806/11/scolari_chelsea.jsp
  91. Hiddink wird Chelsea-Coach
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  107. BBC: Making a new start
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  109. Bates: Chelsea’s driving force
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  111. Rick Glanvill: Chelsea Football Club: The Official History in Pictures, Hodder Headline, S. 212
  112. Brian Mears: Chelsea: Football Under the Blue Flag, Mainstream Publishing, S. 42
  113. Brian Mears: Chelsea: Football Under the Blue Flag, Mainstream Publishing, S. 58
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  127. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing, S. 21
  128. Harry Harris: Chelsea’s Century, John Blake Publishing, S. 23
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