Nyando District

Nyando District
Nyando District
Basisdaten
Einwohner
- Bevölkerungsdichte
299.930 Einw. [1]
257 Einw./km²
Fläche 1168 km²
Koordinaten 0° 17′ S, 35° 7′ O-0.2833333333333335.116666666667Koordinaten: 0° 17′ S, 35° 7′ O
Nyando District (Kenia)
Nyando District
Nyando District
Politik
Provinz Nyanza

Nyando District ist ein Distrikt in der Provinz Nyanza in Kenia. Die Distriktshauptstadt ist Awasi. Der Nyando District unterteilt sich in fünf Divisionen: Lower Nyakach, Miwani, Muhoroni, Nyando und Upper Nyakach. Bis 1998 gehörte das Gebiet zum Kisumu District. Die Hauptstadt Awasi liegt 30 km östlich von Kisumu. 2005 lebten 61 % der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Distrikt liegt auf einer Höhe zwischen 1100 und 1800 Meter über dem Meeresspiegel und unterteilt sich topographisch in drei Landformationen: Die Nandi Hills, Kano Plains (Flachland) und das Nyabondo-Plateau. Nyando besitzt nur einen Wald, den 3,2 km² großen Koguta Forest. Zum Distrikt gehört im Südwesten eine 11 km lange Küstenlinie am Victoriasee. Von der Bodenbeschaffenheit und den klimatischen Bedingungen her ist der Nyando District für den Anbau von Zuckerrohr, Baumwolle und Reis geeignet, außerdem finden sich gute Bedingungen für milchwirtschaftliche Betriebe. Im Bezirk befinden sich zwei große Flüsse, der Nyando und der Sondu Miriu. Der Nyando fließt von den Nandi Hills zum Victoriasee.[2] Am Sondu Miriu wurde im Oktober 2007 das Sondu Miriu Hydro Electric Power Project, ein Wasserkraftwerk mit 60 Megawatt Leistung, fertiggestellt. Die Kosten betrugen 33 Millionen US-Dollar.[3]

Infrastruktur

Das Straßennetz im Nyando District ist schlecht ausgebaut, über 70 % der Straßen sind unbefestigte Erdstraßen. 90 % der Haushalte decken ihren täglichen Bedarf an Energie über Holz und Kohle, elektrischen Strom gibt es nur in wenigen Handelszentren. Der Nyando District verfügt nur über ein Finanzinstitut.[2]

Wirtschaft

60 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Hauptsächlich werden Mais, Maniok, Süßkartoffeln, Hirse, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle und Kaffeebohnen angebaut. Die Nutztierhaltung konzentriert sich auf Zebus, es werden aber auch Hausziegen, Hausschafe und Geflügel gezüchtet. Der Schwerpunkt im Industriesektor liegt auf den Zuckerfabriken und auf einigen Reismühlen. Am Victoriasee und an den Flüssen Nyando und Sondu Miriu wird Fischfang betrieben. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahr 1999 11 %.[2]

Gesundheitswesen

Im Jahr 2003 gab es im Nyando District 36 Einrichtungen des Gesundheitswesens. Die Kindersterblichkeit ist hoch, 21,2 % der Kinder starben 1999 vor ihrem 5. Geburtstag. Damit hat der Nyando District die zweithöchste Kindersterblichkeitsrate in Kenia. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 49 Jahren.[2]

Archäologische Funde

In der Nähe von Fort Ternan entdeckte Louis Leakey 1961 Fossilien von Kenyapithecus wickeri, einer Art der Menschenartigen aus dem Miozän. Außerdem fand Leakey dort Knochen einer Tiergattung der Mäuseartigen, die später von René Lavocat untersucht und Leakeymys benannt wurden.[4]

Einzelnachweise

  1. statoids.com, abgerufen am 23. November 2010.
  2. a b c d e Food security profile auf der Homepage der Kenya Food Security (pdf), abgerufen am 23. November 2010.
  3. Sondu Miriu Hydro Electric Power Projekt auf der Homepage der H Young & Co (EA) Ltd., abgerufen am 25. November 2010.
  4. Fossil Rodents from Fort Ternan, Kenya (pdf), Artikel auf nature.com, abgerufen am 23. November 2010.

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