- Planai (Skipiste)
-
Planai
Nachtslalom 2005Ort: Schladming, Österreich Berg: Planai Slalom Start: 962 m ü. A. Ziel: 746 m ü. A. Höhenunterschied: 216 Meter Der Planai Zielhang Skiabfahrt liegt auf dem gleichnamigen Berg in Schladming in Österreich und ist Schauplatz eines Slaloms der Männer im Alpinen Skiweltcup, der seit 1997 unter der Bezeichnung „The Nightrace“ jährlich unter Flutlicht ausgetragen wird. Mit bis zu 50.000 Zuschauern sind die Slaloms von Schladming die Weltcuprennen mit dem größten Publikum. 2013 wird die Planai – wie bereits 1982 – Austragungsort der Alpinen Skiweltmeisterschaften sein. Zu diesem Anlass wird in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum ein neues Zielstadion errichtet. 2012 wird das Weltcupfinale in Schladming stattfinden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1953 wurde der erste Schlepplift auf dem Gipfel der Planai errichtet.[1] 1964 begann der Bau einer Mautstraße und parallel dazu die Errichtung von Skiabfahrten. Die FIS-Abfahrt wurde 1966 fertiggestellt.[1] Auf ihr fanden im Dezember 1971 erstmals Europacuprennen der Damen statt. Am 22. Dezember 1973 wurde mit einem Abfahrtslauf der Herren das erste Weltcuprennen auf der Planai veranstaltet. Der Sieger Franz Klammer bewältigte die 3145 Meter lange Strecke vor rund 15.000 Zusehern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,22 Kilometern pro Stunde und erreichte damit die bis dahin höchste Durchschnittsgeschwindigkeit in einer Weltcupabfahrt.[2] Zuvor war die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit bei 108,31 Kilometer pro Stunde gelegen, erzielt am 15. März 1972 von Bernhard Russi auf der Saslong in Gröden.[3] Ab 1975 lag der Start in 1754 Metern Höhe und die Strecke hatte eine Länge von etwa 3450 Metern. Sie wies weiterhin die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit im Weltcup auf.
Den ersten Slalom auf der Planai am 21. Dezember 1975 gewann Hansi Hinterseer, den ersten Riesenslalom am 9. Dezember 1978 konnte Ingemar Stenmark für sich entscheiden. Die Abfahrtsstrecke musste im Dezember 1978 wegen Schlechtwetters um 615 Meter verkürzt werden.[4] Ein Jahr später wurde die am 22. Dezember 1979 ausgetragene Weltcupabfahrt nach 28 Läufern wegen schlechter Sicht abgebrochen und nicht gewertet.[5] Auch im folgenden Jahr hatten die Veranstalter kein Wetterglück: Nachdem der Riesenslalom noch plangemäß ausgetragen werden konnte, musste die für 7. Februar 1981 angesetzte Abfahrt nach einem Tag Verschiebung abgesagt werden.[6] Für die Weltcupabfahrt am Silvestertag 1985 wurden bereits 35.000 Eintrittskarten verkauft.[7] Im nächsten Jahr musste die Silvesterabfahrt allerdings schon eine Woche zuvor wegen Schneemangels und zu warmer Temperaturen abgesagt werden.[8][9] Das einzige Weltcuprennen der Damen, ein Super-G am 26. November 1988, gewann die Französin Carole Merle. Schladming war als Ersatzort für Les Menuires eingesprungen, das die Super-Gs nicht austragen konnte.[10] Die vorerst letzte Weltcupabfahrt auf der Planai wurde 1990 ausgetragen.
Zwischen 1991 und 1995 fanden auf der Planai Rennen der U.S. Pro-Ski Tour statt. 1997 wurde die Junioren-Weltmeisterschaft auf der Planai ausgetragen. Im selben Jahr kehrte nach sieben Jahren Pause der Weltcupzirkus mit dem Nightrace nach Schladming zurück. Der Rekordsieger ist Benjamin Raich, der 1999, 2001, 2004 und 2007 gewann. In den Jahren 1998 und 1999 wurden auch noch Herren-Super-Gs ausgetragen, seit 2000 nur noch der Nachtslalom, welcher seit 2001 immer am Dienstag nach den Hahnenkammrennen stattfindet.
Siegerliste aller Weltcup- und WM-Rennen
Saison Datum D/H Disziplin Sieger Zeit 2. Platz Rückstand 3. Platz Rückstand 1973/1974 22.12. Herren Abfahrt Franz Klammer 1:41,77 min Roland Collombin + 0,35 s Bernhard Russi + 0,36 s 1975/1976 20.12. Herren Abfahrt Dave Irwin 2:00,84 min Klaus Eberhard + 1,61 s Herbert Plank + 1,67 s 21.12. Herren Slalom Hansi Hinterseer 1:45,32 min Ingemar Stenmark + 0,12 s Piero Gros + 0,17 s 1978/1979 09.12. Herren Riesenslalom Ingemar Stenmark 3:02,24 min Peter Lüscher + 1,86 s Leonardo David + 2,13 s 10.12. Herren Abfahrt Ken Read 1:32,11 min Dave Murray + 0,06 s Wladimir Makejew + 0,13 s 09./10.12. Herren Kombination Peter Lüscher Leonhard Stock Andreas Wenzel 1980/1981 03.02. Herren Riesenslalom Ingemar Stenmark 2:34,80 min Hans Enn + 0,91 s Jean-Luc Fournier + 1,02 s WM 1982 02.02. Damen Riesenslalom Erika Hess 2:37,17 min Christin Cooper + 0,78 s Ursula Konzett + 0,86 s 03.02. Herren Riesenslalom Steve Mahre 2:38,80 min Ingemar Stenmark + 0,51 s Boris Strel + 0,62 s 05.02. Herren Kombination Michel Vion 12,64 Pkt. Peter Lüscher 18,08 Pkt. Anton Steiner 20,48 Pkt. 06.02. Herren Abfahrt Harti Weirather 1:55,10 min Conradin Cathomen + 0,48 s Erwin Resch + 0,63 s 07.02. Herren Slalom Ingemar Stenmark 1:48,48 min Bojan Križaj + 0,42 s Bengt Fjällberg + 0,84 s 1983/1984 04.12. Herren Abfahrt Erwin Resch 1:58,50 min Harti Weirather + 0,39 s Podborski + 0,40 s 1984/1985 08.01. Herren Riesenslalom Thomas Bürgler 2:36,65 min Marc Girardelli + 0,11 s Martin Hangl + 1,68 s 1985/1986 31.12. Herren Abfahrt Peter Wirnsberger 1:56,87 min Peter Müller + 0,97 s Erwin Resch + 1,05 s 1987/1988 29.01. Herren Abfahrt Pirmin Zurbriggen 1:59,28 min Franz Heinzer + 0,73 s Peter Dürr + 0,74 s 30.01. Herren Riesenslalom Rudi Nierlich 2:45,54 min Hubert Strolz + 0,09 s Helmut Mayer + 0,49 s 1988/1989 26.11. Damen Super-G Carole Merle 1:25,36 min Ulrike Maier + 0,65 s Regine Mösenlechner
Anita Wachter+ 0,90 s 27.11. Herren Super-G Pirmin Zurbriggen 1:31,65 min Franck Piccard + 0,12 s Leonhard Stock + 0,50 s 1989/1990 11.01. Herren Abfahrt Franck Piccard 2:01,31 min Kristian Ghedina + 0,31 s Daniel Mahrer + 0,42 s 12.01. Herren Slalom Armin Bittner 1:56,26 min Michael Tritscher + 0,06 s Konrad Kurt Ladstätter
Tetsuya Okabe+ 0,39 s 11./12.01. Herren Kombination Pirmin Zurbriggen Paul Accola Günther Mader 1996/1997 30.01. Herren Nightrace Alberto Tomba 1:35,87 min Thomas Stangassinger + 0,16 s Sébastien Amiez + 0,32 s 1997/1998 08.01. Herren Nightrace Alberto Tomba 1:34,12 min Thomas Sykora + 0,89 s Hans Petter Buraas + 1,17 s 10.01. Herren Super-G Hermann Maier 1:14,95 min Stephan Eberharter + 1,15 s Luca Cattaneo + 1,41 s 11.01. Herren Super-G Hermann Maier 1:14,84 min Andreas Schifferer + 1,19 s Stephan Eberharter + 1,30 s 1998/1999 07.01. Herren Nightrace Benjamin Raich 1:33,32 min Pierrick Bourgeat + 0,12 s Kjetil André Aamodt + 0,19 s 09.01. Herren Super-G Hermann Maier 1:16,54 min Rainer Salzgeber + 0,58 s Hans Knauß + 0,77 s 1999/2000 09.03. Herren Nightrace Mario Matt 1:44,72 min Ole Kristian Furuseth + 0,81 s Thomas Stangassinger + 0,90 s 2000/2001 23.01. Herren Nightrace Benjamin Raich 1:50,54 min Hans Petter Buraas + 0,59 s Mitja Kunc + 0,87 s 2001/2002 22.01. Herren Nightrace Bode Miller 1:44,60 min Jean-Pierre Vidal + 0,66 s Ivica Kostelić + 2,45 s 2002/2003 28.01. Herren Nightrace Kalle Palander 1:45,41 min Benjamin Raich + 1,31 s Hans Petter Buraas + 1,33 s 2003/2004 27.01. Herren Nightrace Benjamin Raich 1:41,67 min Manfred Mölgg + 0,57 s Kalle Palander + 0,58 s 2004/2005 25.01. Herren Nightrace Manfred Pranger 1:47,13 min Benjamin Raich + 0,04 s Andre Myhrer + 0,24 s 2005/2006 24.01. Herren Nightrace Kalle Palander 1:42,34 min Akira Sasaki + 0,79 s Benjamin Raich + 0,81 s 2006/2007 30.01. Herren Nightrace Benjamin Raich 1:42,55 min Jens Byggmark + 0,38 s Mario Matt + 0,60 s 2007/2008 22.01. Herren Nightrace Mario Matt 1:42,84 min Jean-Baptiste Grange + 0,64 s Manfred Mölgg + 0,65 s 2008/2009 27.01. Herren Nightrace Reinfried Herbst 1:37,32 min Manfred Pranger + 1,16 s Ivica Kostelić + 1,23 s 2009/2010 26.01. Herren Nightrace Reinfried Herbst 1:45,91 min Silvan Zurbriggen + 0,56 s Manfred Pranger + 0,82 s 2010/2011 25.01. Herren Nightrace Jean-Baptiste Grange 1:46,54 min André Myhrer + 0,04 s Mattias Hargin + 0,60 s Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Meilensteine www.planai.at, abgerufen am 9. Mai 2010
- ↑ Klammers Triumph auf Eisparkett. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Dezember 1973, S. 15.
- ↑ Grissmann trumpft im Nonstop auf. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Dezember 1973, S. 15.
- ↑ Ein Debakel!. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 11. Dezember 1978, S. 9.
- ↑ Die Rennläufer empört. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Dezember 1979, S. 13.
- ↑ „Das war die Rache des Klammer“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Februar 1981, S. 7.
- ↑ Peters perfektes Triple. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. Jänner 1986, S. 12.
- ↑ Planai-Abfahrt ohne Sturzräume. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Dezember 1987, S. 25.
- ↑ Kitzbühel wartet auf Schnee. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 28. Dezember 1987, S. 19.
- ↑ Weltcupstart in Schladming. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. November 1988, S. 25.
Adelboden: Chuenisbärgli | Alta Badia: Gran Risa | Åre: Olympia | Beaver Creek: Birds of Prey | Bormio: Stelvio | Cortina d’Ampezzo: Tofana | Garmisch-Partenkirchen: Gudiberg, Kandahar | Gröden: Saslong | Kitzbühel: Ganslern, Streif | Kranjska Gora: Podkoren | Kvitfjell: Olympiabakken | Maribor: Pohorje | Schladming: Planai | Semmering: Hirschenkogel | Sölden: Rettenbachferner | Val-d’Isère: Bellevarde, O.K. | Wengen: Jungfrau/Männlichen, Lauberhorn | Zagreb: Sljeme
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Planai — BW f1pd1 Planai Höhe 1.906 m ü. A. Lage Steiermark, Österreich Gebir … Deutsch Wikipedia
Olympia (Skipiste) — Olympia Ort: Åre, Schweden Schweden Berg: Åreskutan Abfahrt Herren Start: 1.24 … Deutsch Wikipedia
Birds of Prey (Skipiste) — Birds of Prey Ort: Vail Beaver Creek Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Abfahrt Start: 3.483 Meter Z … Deutsch Wikipedia
Saslong — Die Saslongpiste mit dem Langkofel rechts im Bild Ort: St. Christina in Gröden Italien … Deutsch Wikipedia
Gudiberg — Ort: Garmisch Partenkirchen Deutschland … Deutsch Wikipedia
Gran Risa — Ort: Stern, Italien Italien Berg: Piz La Ila Riesenslalom Start: 1.871 Met … Deutsch Wikipedia
La face de Bellevarde — Ort: Val d’Isère Frankreich Frankreich Berg: Rocher de Bellevarde WM Abfahrt 2009 Start: 2.807 Me … Deutsch Wikipedia
Ganslernhang — Hahnenkammrennen 2010 Ort: Kitzbühel, Osterreich … Deutsch Wikipedia
Lauberhornslalom — Jungfrau / Männlichen Lauberhornrennen 2011 Ort: Wengen, Schweiz … Deutsch Wikipedia
Piste Oreiller-Killy — Ort: Val d’Isère, Frankreich Frankreich Berg: Rocher de Bellevarde Abfahrt Herren Start: 2.705 Meter … Deutsch Wikipedia