- Frickenhausen a.Main
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Würzburg Verwaltungs-
gemeinschaft:Eibelstadt Höhe: 180 m ü. NN Fläche: 10,54 km² Einwohner: 1272 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 121 Einwohner je km² Postleitzahl: 97252 Vorwahl: 09331 Kfz-Kennzeichen: WÜ Gemeindeschlüssel: 09 6 79 131 Adresse der Marktverwaltung: Markt Frickenhausen a.Main
Babenbergplatz 7
97252FrickenhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Ludwig Hofmann (SPD/Freie Wähler) Frickenhausen am Main (amtlich: Frickenhausen a.Main) ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt. Es handelt sich um einen der ältesten mittelalterlichen Weinorte in Mainfranken, dessen historisches Erscheinungsbild weitgehend erhalten ist. Unter der Herrschaft des Domkapitels zu Würzburg entstanden zahlreiche Fachwerk- und Barockgebäude. Die Weingüter sind seit salischer Zeit berühmt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Frickenhausen am Main liegt im Regierungsbezirk Unterfranken, in der Region Mainfranken, im Landkreis Würzburg an der südlichen Spitze des Maindreiecks.
Es existiert nur die Gemarkung Frickenhausen am Main.
Geschichte
Babenberger
Bis zum 9. Jahrhundert gehörte die Siedlung zum Herrschaftsbereich der Babenberger. Der örtliche Weinbau und die Errichtung einer eigenen Kirche dürfte auf dieses Adelsgeschlecht zurückgehen. Frickenhausen gelangte dann an das Hochstift Würzburg im Wege einer Schenkung, nachdem der gräflich babenbergische Besitz infolge der Babenberger Fehde dem Reich verfallen war. Diese Schenkung ist dokumentiert in einer Urkunde von König Ludwig dem Kind aus dem Jahr 903. Der König schenkte dem Bistum Würzburg Kirche und Königsgut in Frickenhausen.[2] Damit sollte es für die Verwüstungen durch Adalbert von Babenberg entschädigt werden.
Hochstift Würzburg
Die Würzburger Bischöfe erhoben Frickenhausen zum bischöflichen Tafelgut. Sie förderten das örtliche Gewerbe und die Landwirtschaft, insbesondere den Weinbau. Am 12. Mai 1182 bestätigte Papst Lucius III. dem Hochstift die „villa, que dicitur Frickenhusen.“[3] Bischof Berthold II. von Sternberg inkorporierte 1276 mit Zustimmung des Domkapitels die bischöfliche Patronatspfarrei „Vrickenhusen“ mit ihren Kapellen dem Hochstift zur Aufbesserung der Pfründe.[4] Im 14. Jahrhundert sammelte das Hochstift immer mehr Schulden an, was zu Anfang des 15. Jahrhunderts den damaligen Bischoff Johann I. von Egloffstein dazu veranlasste, durch Verkäufe die Verschuldung des Hochstifts zu reduzieren.
Domkapitel zu Würzburg
So kam Frickenhausen durch einen Verkauf im Jahr 1406 für 10.000 Gulden an das Würzburger Domkapitel, das den Ort weiter förderte. Im gleichen Jahr erhielt die Gemeinde das Marktrecht. 1475 baute das Domkapitel eine grosse Weinkellerei. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde außerdem eine massive Befestigung mit Mauer und Türmen angelegt. Der spätmittelalterliche Mauerring umfasst den Ort in einem etwa rechteckigen Umriss und ist in seinem ganzen Umfang erhalten. Im 16. Jahrhundert wurden die Pfarrkirche St. Gallus, eine dreischiffige Hallenkirche, und das angrenzende Rathaus im Stil der Spätgotik errichtet.
Insbesondere gedieh der Weinbau auf den Muschelkalkböden an den Hängen zum Main. Zahlreiche adlige Geschlechter und geistliche Grundherren erwarben Weinkeller in Frickenhausen. Es wurden prächtige Fachwerkhäuser gebaut. In der Zeit des Barock entstanden dann auch einige repräsentative Patrizierhäuser.
Bayern
Im Rahmen der durch den Reichsdeputationshauptschluss geregelten Säkularisation wurde 1803 das Hochstift Würzburg aufgelöst. Frickenhausen fiel damit an das Kurfürstentum Bayern.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.511, 1987 dann 1.236 und im Jahr 2000 1.321 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Ludwig Hofmann (SPD/Freie Wähler).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 544.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 57.000 €.
Gemeindepartnerschaften
- Luc-sur-Mer
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Historisches Ortsbild
- Befestigungsanlage mit Mauer, Toren und Türmen
- Spätgotisches Rathaus
- Mariensäule von 1710
- Pfarrkirche St. Gallus
- Domkapitelsche Kellerei, heute Weingut Meintzinger
- Patrizierhäuser Hufnagel und Gresser
- Schwarzenberg-Palais
- Valentinskapelle im Weinberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 52 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 82 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 457. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 392 ha, davon waren 302 ha Ackerfläche und 8 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Durch den Osten des Gemeindegebietes verläuft die Bundesautobahn 7; die nächste Anschlussstelle ist Marktbreit, einige Kilometer südöstlich auf der anderen Mainseite gelegen.
Frickenhausen liegt im Gebiet des Verkehrsunternehmens-Verbundes Mainfranken (VVM). Der nächste Bahnhof, Ochsenfurt an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg, liegt auf der anderen Mainseite, etwa zwei Kilometer vom Ortszentrum entfernt. Die Buslinie 8066 des Omnibusverkehrs Franken (OVF) verbindet Frickenhausen mit diesem Bahnhof sowie mit der Kreisstadt Würzburg.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 39 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 5 Lehrern und 95 Schülern
Einzelnachweise
- ↑ Denis André Chevalley u.a., Unterfranken, 1985, S. 326
- ↑ Monumenta Germaniae Historica DD Kar. Germ. I 23; Karl Puchner, Die Ortsnamen auf -hausen in Unterfranken, in: BllOberdtNamenforsch 5 (1962/64) Heft 1/2, S. 15 Nr. 38
- ↑ Staatsarchiv Würzburg, Würzburger Standbücher 122, fol. 16r; Enno Bünz, Gründungsausstattung und Güterteilung des Würzburger Kollegiatstiftes Haug im Spiegel der ältesten Papsturkunden (1182-1195), in: Würzburger Diözesan-Geschichtsblätter 57 (1995), S. 33-78, Editionsanhang Nr. 1
- ↑ Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg IX: Urkundenregesten zur Geschichte der kirchlichen Verwaltung des Bistums Würzburg im hohen und späten Mittelalter (1136-1488), bearb. von Wilhelm Engel, 1954, S. 31 Nr. 22
Weblinks
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