- Gillenfeld
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Wappen Deutschlandkarte 50.1297222222226.9063888888889300Koordinaten: 50° 8′ N, 6° 54′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Vulkaneifel Verbandsgemeinde: Daun Höhe: 300 m ü. NN Fläche: 14,99 km² Einwohner: 1.433 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km² Postleitzahl: 54558 Vorwahl: 06573 Kfz-Kennzeichen: DAU Gemeindeschlüssel: 07 2 33 027 Adresse der Verbandsverwaltung: Leopoldstraße 29
54550 DaunWebpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Heike Hermes Lage der Ortsgemeinde Gillenfeld im Landkreis Vulkaneifel Gillenfeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daun an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der Ort liegt in der Vulkaneifel mit einem Vulkansee, dem Pulvermaar. Durch Gillenfeld führt der Maare-Mosel-Radweg auf der Trasse der ehemaligen Eisenbahnstrecke von Wittlich nach Daun.
Zu Gillenfeld gehören auch die Wohnplätze Andreashof, Auf der Maarhöhe, Birkenhof, Erlenhof, Hof Römerberg, Johanneshof und Maarhof.[2]
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort Gillenfeld im Jahre 1016, als Kaiser Heinrich II. dem St.-Floriansstift in Koblenz das Markt-, Münz- und Zollrecht zu Gilliveld verliehen hat. Vom Jahre 1016 bis 1795 übten das Floriansstift Koblenz und die Arenberger die Grundherrschaft in Gillenfeld aus.
Die 1789 ausgebrochene Französische Revolution machte aus den Gillenfeldern freie Bürger der französischen Republik, was zunächst nichts an ihrem Leben änderte. Dies wurde jedoch anders, als 1792 der Krieg zwischen den verbündeten Mächten Österreich, Preußen und Frankreich ausbrach und Gillenfeld unter den Truppendurchzügen zu leiden hatte. Ab 1804 waren die Gillenfelder für 10 Jahre Angehörige des französischen Kaiserreichs und standen unter französischer Verwaltung. 1814/15 kam die Abtretung der gesamten Eifel an Preußen und die französische Amtssprache wurde wieder durch die deutsche ersetzt. Zwischen 1836 und 1884 fand aus Gillenfeld eine große Auswanderungswelle nach Amerika und in das von den Franzosen eroberte Algerien statt, wobei 126 Menschen ihren Heimatort verließen. In den Jahren 1876 und 1887 wurde der Ort dann von zwei verheerenden Bränden heimgesucht.
1876 fiel das Unterdorf und 1887 das Oberdorf einer Feuersbrunst zum Opfer. Nur der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1880 ist es vielleicht zu verdanken, dass der Brand 1887 nicht die Ausmaße von 1876 erreichte. Auch als Pfarrort kann Gillenfeld auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits 1220 erscheint der Ort als Pfarrei und erhält erzbischöfliches Recht. Zur heutigen Pfarrei Gillenfeld gehören die Orte Ellscheid, Saxler und Winkel. Pfarrkirche ist die 1898 erbaute St.-Andreas-Kirche, die neben der alten Kirche errichtet wurde, von der nur noch der Westturm erhalten blieb.
Die Ereignisse und die Zeit des Dritten Reiches gingen mit der Besetzung durch US-Truppen am 10. März 1945 in Gillenfeld zu Ende und ein neuer Anfang wurde gemacht.
1968 wurde die neue Hauptschule gebaut, und das Dorf wurde durch die starke Nachfrage nach Baugrundstücken erweitert. Die 1970er Jahre brachten dann die Verwaltungsreform, welche zur Auflösung des Amtes Gillenfeld führte und zur Eingliederung in die Verbandsgemeinde Daun. Am 22. März 1988 führte die Streckenstilllegung Daun-Wittlich zur Schließung des Bahnhofes Gillenfeld.
Politik
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „Durch Wellenschnitt geteilt; oben in Silber eine rote Krone (Kaiserkrone), unten in Blau ein silberner Krug“.
Verkehr
Straße
Gillenfeld ist zu erreichen über die A 1/A 48 (Koblenz-Trier-Saarbrücken), Abfahrt Mehren/Gillenfeld, Richtung Zell/Mosel (B 421) oder die Abfahrt Gillenfeld/Manderscheid (A 1/A 48 Saarbrücken-Trier-Koblenz), weiter Richtung Gillenfeld (Pulvermaar/Holzmaar)
Bahn
Am 1. Dezember 1909 wurde Gillenfeld mit der Eröffnung der Maare-Mosel-Bahn an das deutsche Schienennetz angeschlossen. Seit dem 29. Mai 1988 ist Gillenfeld nicht mehr mit dem Zug zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten
Gillenfelder Maare
Das Pulvermaar liegt unweit von Gillenfeld entfernt und ist nach dem Bodensee und den Voralpenseen der tiefste natürliche See Deutschlands. Im Sommer herrscht hier auch reger Badebetrieb. Zusammen mit dem Holzmaar bildet es die Gillenfelder Maare.
Die Trockenmaare - Dürre Maar und Hitsche Maar
Westlich des Alftals liegen in einer Vulkangruppe nebeneinander aufgereiht drei Maare: das Holzmaar, das Dürre Maar und das Hitsche Maar. Sie sind nacheinander entlang der geologischen Störungslinie entstanden: Zuerst im Nordwesten das Hitsche Maar, dann das Dürre Maar und zuletzt das Holzmaar im Südosten. Die vulkanische Tätigkeit wanderte also von Nordwesten nach Südosten. Das Hitsche Maar ist damit das älteste Maar und das Holzmaar das jüngste innerhalb dieser Maargruppe. Diese drei Maare sind während der Weichsel-Kaltzeit entstanden und vermutlich älter als 20.000 Jahre.
Die Altersabfolge der drei Maare lässt sich aus der Überlagerungsabfolge der Tuffe ableiten. So werden die Tuffe des Hitsche Maares von den Tuffen des Dürren Maares überdeckt und die Tuffe des Dürren Maares wiederum durch die Tuffe des Holzmaares, die demnach zuletzt ausgeworfen worden sind.
Bauwerke
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Gillenfeld
Weblinks
Commons: Gillenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 70 (PDF)
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