Ichenhausen

Ichenhausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ichenhausen
Ichenhausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ichenhausen hervorgehoben
48.372510.306666666667489
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Günzburg
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Ichenhausen
Höhe: 489 m ü. NN
Fläche: 34,22 km²
Einwohner:

8.391 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 245 Einwohner je km²
Postleitzahl: 89335
Vorwahl: 08223
Kfz-Kennzeichen: GZ
Gemeindeschlüssel: 09 7 74 143
Adresse der
Stadtverwaltung:
Heinrich-Sinz-Str. 14
89335 Ichenhausen
Webpräsenz: www.ichenhausen.de
Bürgermeister: Hans Klement (CSU)
Lage der Stadt Ichenhausen im Landkreis Günzburg
Baden-Württemberg Landkreis Augsburg Landkreis Dillingen an der Donau Landkreis Neu-Ulm Landkreis Unterallgäu Winzerwald Ebershauser-Nattenhauser Wald Aichen Aletshausen Balzhausen Bibertal Breitenthal (Schwaben) Bubesheim Burgau Burtenbach Deisenhausen Dürrlauingen Ebershausen Ebershausen Ellzee Günzburg Gundremmingen Haldenwang (Schwaben) Ichenhausen Jettingen-Scheppach Kammeltal Kötz Krumbach (Schwaben) Landensberg Leipheim Münsterhausen Neuburg an der Kammel Offingen Rettenbach (Landkreis Günzburg) Röfingen Thannhausen (Schwaben) Ursberg Waldstetten (Günz) Waltenhausen Wiesenbach (Schwaben) Winterbach (Schwaben) ZiemetshausenKarte
Über dieses Bild

Ichenhausen ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Günzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ichenhausen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt an der Mittelschwabenbahn von Günzburg über Krumbach nach Mindelheim.

Stadtgliederung

Ichenhausen besteht aus dem Zentralort Ichenhausen (4928 Einwohner) und den Stadtteilen

  • Autenried (597)
  • Deubach (339)
  • Hochwang (1341)
  • Oxenbronn (627)
  • Rieden a. d. Kötz (616)

(Einwohner: Stand 1. Februar 2011) [1]

Geschichte

Die Herren von Roth waren seit dem frühen 14. Jahrhundert Lehnsherr des Ortes. Im Jahr 1406 erhielt der Ort das Marktrecht. 1574 erwarben die Freiherren vom Stain von Rechtenstein zu Niederstotzingen den Ort. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern und wurde 1818 durch das Gemeindeedikt eine Patrimonialgemeinde, die bis 1843 bestand. 1913 wurde Ichenhausen zur Stadt erhoben.

Seit Jahrhunderten lebten jüdische Familien im Ort, die sich an der Straße nach Krumbach einen eigenen jüdischen Friedhof einrichteten und in der Vorderen Ostergasse 24 eine Synagoge erbauten. 1933 waren 13% der Einwohner jüdischen Bekenntnisses. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das jüdische Gotteshaus durch SA-Männer verwüstet, blieb aber als Gebäude erhalten.

Auf dem Jüdischen Friedhof wurden 18 KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagers Burgau begraben.[2]

Zu Ichenhausen gehören 5 Ortsteile: Hochwang und Oxenbronn wurden 1971 eingemeindet. 1978 folgten im Zuge der Gebietsreform dann noch die Ortsteile Autenried, Deubach und Rieden an der Kötz.

Der Einsturz des Kirchturms

1964 wurde das Langhaus der alten katholischen Pfarrkirche St. Johannes Baptist erweitert und zum Teil neu gebaut. Allerdings sollte der Kirchturm erhalten bleiben. Dieser stürzte in Folge der Umbauarbeiten an der Kirche am Ostermontag des Jahres 1964 ein. Glücklicherweise kam dabei niemand zu Schaden. Im katholischen Pfarrheim der Gemeinde hängt über dem Haupteingang ein Zeiger der damaligen Kirchturmuhr.

Politik

Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2008 verteilen sie sich auf folgende Listen:

Bürgermeister ist seit 1996 Hans Klement (CSU).

Wirtschaft

Niederlassung der Firma Bader

Partnerstädte

Ichenhausen hat zwei Partnerstädte: Seit 1982 das italienische Valeggio sul Mincio, welches südlich des Gardasees und zwischen den Touristenzentren Verona und Mantua liegt. Seit 1994 ist auch die französische Stadt Changé[3] Partnerstadt Ichenhausens. Changé liegt im Zentrum des Departements Mayenne.

Einrichtungen

In Ichenhausen befindet sich das Bayerische Schulmuseum, ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Als weiteres Kulturgut gilt in Ichenhausen die Synagoge, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Feuerwehrhaus diente und erst Ende der 1980er Jahre als „Haus der Begegnung“ hergerichtet wurde. Ebenfalls gehört der jüdische Friedhof zu den Sehenswürdigkeiten. Im Ortsteil Autenried befindet sich das Schloss Autenried aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts mit einem Ikonenmuseum und einer Bibliothek.

Des Weiteren befindet sich in Ichenhausen eine Fachklinik für physikalische Medizin und medizinische Rehabilitation mit den Fachabteilungen Orthopädie/Traumatologie, Neurologie/Neuropsychologie, Innere Medizin und Rheumatologie. Die Fachklinik Ichenhausen hat mehrere Fachbereiche und ist zudem anerkannte Parkinson-Fachklinik. Sie gehört zur m&i-Klinikgruppe Enzensberg.

Das Ernst-Ott-Seniorenzentrum, eine gerontopsychiatrische Facheinrichtung der Ökumenischen Sozialstation im Landkreis Günzburg, grenzt an den Hindenburgpark am südlichen Stadtrand.

Wappen

Der Windhund deutet auf die Herren von Roth. Auf ihrem Epitaph in der Pfarrkirche ist ebenfalls ein Hund dargestellt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Georg Fackler (* 1918; † 2009), Unternehmer und 2. Bürgermeister von 1980 bis 1984, Ehrenbürger seit 1984
  • Franz Xaver Hohensteiner (* 1833 in Ichenhausen; † 18. November 1925), Ehrenbürger
  • Karl Königsdorfer (* 1909 in Lauingen; † 1986), katholischer Priester, Dekan und Stadtpfarrer in Ichenhausen, Ehrenbürger seit 1976
  • Hans Maier (* 18. Juni 1931 in Freiburg im Breisgau), Politikwissenschaftler und Politiker (CSU), ehemaliger bayerischer Kultusminister, Ehrenbürger seit 1986
  • Johann Nepomuk Moll (* 1842 in Ichenhausen; † 5. September 1911), Kaufmann, Bürgermeister von 1870 bis 1930, Ehrenbürger seit 1895
  • Ernst Ott (* 29. Februar 1912; † 5. Juli 1987), Unternehmer in Autenried, Ehrenbüger in Autenried seit 1975, nach der Eingemeindung auch in Ichenhausen seit 1978
  • Martha Ott (* 29. März 1923; † 18. Oktober 2007), Unternehmerin in Autenried, Ehrenbürgerin seit 1998
  • Moritz Schmid (* 1919 in Ichenhausen; † 2000), Unternehmer und 2. Bürgermeister von 1984 bis 1990, Ehrenbürger seit 1993
  • Heinrich Sinz (* 10. April 1871 in Hürben; † 14. März 1951 in Ichenhausen), katholischer Priester, Dekan und Stadtpfarrer in Ichenhausen, Ehrenbürger seit 1925
  • Michael Sulzer (* 13. Juni 1831 in Ichenhausen, † 17. April 1916 in Ichenhausen), Fabrikant, Ehrenbürger seit 1911
  • Alfons Wiedemann (* 1. September 1842 in Ichenhausen; † 24. März 1920), katholischer Priester, Ehrenbürger seit 1918

Söhne und Töchter der Stadt

  • Gregor Ebner (* 24. Juni 1892 in Ichenhausen; † 22. März 1974 in Wolfratshausen), praktischer Arzt, fungierte in der Zeit des Nationalsozialismus als ärztlicher Leiter aller Heime des Lebensborn e.V.
  • Rafael Frank (* 11. März 1867 in Ichenhausen; † 9. März 1920 in Leipzig) Typograf. Seine Schrifttype wurde zur wichtigsten hebräischen Schrift im 20. Jahrhundert.
  • Alfred Sauter (* 3. August 1950 in Oxenbronn, heute Stadtteil von Ichenhausen), Politiker (CSU), ehemaliger bayerischer Justizminister
  • Hubert Hafner (* 1952), Politiker (CSU), Landrat im Landkreis Günzburg
  • Robert Domes (* 1961), Journalist und Autor
  • Simon Ritzler (* 1981), Filmemacher

Sonstige Persönlichkeiten

Literatur

  • Eugen Ganzmüller: Ichenhausen. Vom Dorf zum Markt zur Stadt, Ichenhauen 1970
  • Georg Kreuzer, Claudia Madel-Böhringer und Franz Ritter: Ichenhausen - Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band I: Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Band II: Ichenhausen im 20. Jahrhundert (1918-2000), Günzburg 2007, ISBN 978-3-00-022541-3
  • Wolfgang Wüst: Günzburg. München 1983, ISBN 3-7696-9933-5, S. 150 ff. (Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Günzburg I/ 13)

Weblinks

 Commons: Ichenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 149.
  3. Changé in der franz. Wikipedia

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