Kreis Warburg

Kreis Warburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Kreises Warburg Deutschlandkarte, Position des Kreises Warburg hervorgehoben
51.4880569.14
Basisdaten (Stand 1974)
Bestandszeitraum: 1816–1974
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Warburg
Fläche: 513,68 km²
Einwohner:

44.998 (30. Jun. 1972)

Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: WAR
Kreisgliederung: 49 Gemeinden
Lage des Kreises Warburg in Nordrhein-Westfalen
Karte
Über dieses Bild

Der Kreis Warburg (1953–1969: Landkreis Warburg) war ein von 1816 bis 1974 bestehender Kreis. Der Kreis war zunächst Teil des Regierungsbezirks Minden in der preußischen Provinz Westfalen, ab 1946/47 Teil des nordrhein-westfälischen Regierungsbezirks Detmold. Verwaltungssitz war Warburg. Der Kreis ging 1975 im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform zusammen mit dem Altkreis Höxter im neu gegründeten Kreis Höxter auf.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Kreis Warburg umfasst im Wesentlichen das südliche Obere Weserbergland zwischen Eggegebirge im Westen und dem Westhessischen Bergland im Süden und Osten. Die zentrale Landschaft des Kreises ist die Warburger Börde. Auf dem Hauptkamm der Egge liegt die Rhein-Weser-Wasserscheide, so dass das Kreisgebiet durch Nethe und Diemel nach Osten zur Weser hin entwässert wird.

Nachbarkreise

Lage des Kreises im Regierungsbezirk Detmold 1947-1968

An den Kreis Warburg grenzten die Kreise Büren im Westen, Paderborn im Nordwesten und Höxter im Norden (alle Regierungsbezirk Detmold) sowie der hessische Regierungsbezirk Kassel im Osten und Süden mit den Landkreisen Waldeck (bis 1974, danach Kreis Waldeck-Frankenberg), Hofgeismar und Wolfhagen (beide ab 1974 Kreis Kassel).

Politik

Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU DZP SPD FDP CWG
1946 58,8 23,7 17,5
1948
1952 41,6 23,8 16,1 9,4
19561 46,3 17,7 14,5 6,9
19612 53,2 12,2 12,9 18,3
19643 54,1 16,3 15,5 (14,0)
1969 53,8 15,2 12,0 18,3

1 1956: zusätzlich: UdM: 11,9 %, BHE: 2,7 %
2 1961: zusätzlich: CSWG: 3,3 %
3 1964: CWG: Ergebnis nicht sicher

Der Kreis wies bei der Wahl 1952 einen recht hohen Stimmenanteil (7,9 %) für unabhängige Kandidaten auf.

Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.

Landräte

  • 1816–1830: Wilhelm Franz von Hiddessen
  • 1831–1840: Wilhelm von Hiddessen
  • 1847–1868: Adolf von Spiegel zu Peckelsheim
  • 1869–1875: Raban von Spiegel
  • 1875–1885: Carl von Delius
  • 1885–1906: Raban von Spiegel
  • 1906–1919: Ferdinand von Schorlemer
  • 1919–1920: Freiherr von Spiegel zu Helmern (vertretungsweise)
  • 1920–1929: Dr. Josef Schoenkaes
  • 1929–1933: Dr. Friedrich Boeckenhoff (auftragsweise)
  • 1933–1943: Joseph Freiherr von und zu Peckelsheim in Helmern
  • 1943–1945: Johannes Bachmann (stellvertretend)
  • ab Mai 1945: Josef Hillebrand (parteilos, kommissarisch)
  • 1945–1946: Josef Ortner
  • 1946–1948: Josef Sievers, CDU
  • 1948–1950: Karl-Josef Koch, Zentrum
  • 1950–1952: Josef Menke, CDU
  • 1952–1956: Heinrich Happe
  • 1956–1969: Joseph Freiherr von Wrede-Melschede CDU
  • 1969–1974: Clemens Schäfer CDU

Wappen

Unter einem roten Schildhaupt mit durchgehendem goldenen Kreuz in Silber eine blaue Lilie.

Das Schildhaupt steht für die frühere Zugehörigkeit zum Hochstift Paderborn. Die Lilie steht im Wappen der Stadt Warburg.

Geschichte

Der Kreis Warburg wurde im Jahre 1815 eingerichtet und unterstand der Regierung in Minden. Aufgrund der Landgemeindeverordnung vom 31. Oktober 1841 wurden die Ämter Warburg, Borgholz, Peckelsheim, Dringenberg, Gehrden eingerichtet. Die Ämter Dringenberg und Gehrden wurden 1886 vereinigt. Zum 31. Dezember 1974 wurde die Kreisverwaltung Warburg aufgelöst und mit dem Kreis Höxter vereinigt.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen des Kreises Warburg, dessen Gebietsstand über den gesamten Zeitraum unverändert blieb. Bei den Zahlen handelt es sich um Volkszählungsergebnisse und für 1972 um eine Fortschreibung.[1][2][3] Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung und ab 1925 auf die Wohnbevölkerung. Vor 1871 wurden die Einwohnerzahlen nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1818 (31. Dez.) 26.375
1822 (31. Dez.) 28.433
1825 (31. Dez.) 28.553
1831 (31. Dez.) 29.776
1834 (31. Dez.) 30.536
1837 (31. Dez.) 30.551
1840 (31. Dez.) 32.341
1843 (31. Dez.) 32.859
Jahr Einwohner
1846 (3. Dez.) 33.596
1849 (3. Dez.) 34.645
1852 (3. Dez.) 36.049
1855 (3. Dez.) 33.979
1858 (3. Dez.) 32.888
1861 (3. Dez.) 33.020
1864 (3. Dez.) 32.700
1867 (3. Dez.) 31.465
Jahr Einwohner
1871 (1. Dez.) 31.061
1880 (1. Dez.) 31.075
1885 (1. Dez.) 31.491
1890 (1. Dez.) 31.982
1895 (1. Dez.) 32.308
1900 (1. Dez.) 32.332
1905 (1. Dez.) 32.739
1910 (1. Dez.) 33.383
Jahr Einwohner
1925 (16. Juni) 36.215
1933 (16. Juni) 36.528
1939 (17. Mai) 35.113
1946 (29. Okt.) 52.390
1950 (13. Sep.) 50.903
1961 (6. Juni) 43.298
1970 (27. Mai) 45.252
1972 (30. Juni) 44.998

Städte und Gemeinden

Nach Ämtern (1955)

Amtsfrei

  1. Warburg, Stadt

Amt Borgentreich (Sitz Borgentreich)

  1. Borgentreich, Stadt
  2. Borgholz, Stadt
  3. Bühne
  4. Daseburg
  5. Drankhausen
  6. Großeneder
  7. Körbecke
  8. Lütgeneder
  9. Manrode
  10. Muddenhagen
  11. Natingen
  12. Natzungen
  13. Rösebeck

Amt Dringenberg-Gehrden (Sitz Dringenberg)

  1. Altenheerse
  2. Auenhausen
  3. Dringenberg, Stadt
  4. Frohnhausen
  5. Gehrden, Stadt
  6. Hampenhausen
  7. Kühlsen
  8. Neuenheerse
  9. Siddessen
  10. Willebadessen, Stadt

Amt Peckelsheim (Sitz Peckelsheim)

  1. Peckelsheim, Stadt
  2. Borlinghausen
  3. Eissen
  4. Engar
  5. Fölsen
  6. Helmern
  7. Ikenhausen
  8. Löwen
  9. Niesen
  10. Schweckhausen
  11. Willegassen

Amt Warburg-Land (Sitz Warburg)

  1. Bonenburg
  2. Calenberg
  3. Dalheim
  4. Daseburg
  5. Dössel
  6. Germete
  7. Herlinghausen
  8. Hohenwepel
  9. Menne
  10. Nörde
  11. Ossendorf
  12. Rimbeck
  13. Scherfede
  14. Welda
  15. Wormeln

Literatur

  • Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Statistische Rundschau für den Kreis Warburg. Düsseldorf 1973.
  • Hogrebe: Landkreis Warburg - Geschichte der Verwaltung des Kreises Warburg, 1930 (Manuskript im StA Detmold)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Düsseldorf 1966, S. 64–67.
  2. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1964, S. 66–67.
  3. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Statistische Rundschau für den Kreis Warburg. Düsseldorf 1973, S. 18–19.

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