- Münchenroth
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis Verbandsgemeinde: Nastätten Höhe: 300 m ü. NN Fläche: 4,42 km² Einwohner: 287 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km² Postleitzahl: 56355 Vorwahl: 06772 Kfz-Kennzeichen: EMS Gemeindeschlüssel: 07 1 41 502 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 1
56355 NastättenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Dieter Schlemann (parteilos) Die Ortsgemeinde Diethardt liegt im Blauen Ländchen im Rhein-Lahn-Kreis und gehört zur Verbandsgemeinde Nastätten.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegliederung
Zur Ortsgemeinde zählt der Ortsteil Münchenroth.
Geschichte
Die älteste Erwähnung des Kirchspiels Diethardt stammt aus dem Jahr 1260. Die Grafen von Katzenelnbogen waren bis 1479 Landesherren der Untergrafschaft Katzenelnbogen und damit auch Berghausens. Landgraf Ernst zu Hessen-Rheinfels sorgte 1666 für eine Wiederansiedlung auf dem Gebiet des im Dreißigjährigen Krieg völlig verwüsteten Ortes. Seit 1806 gehörte der Ort zum Herzogtum Nassau, ab 1866 zu Preußen. Seit 1947 ist Diethardt Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Am 10. Juni 1979 wurde die bis dahin selbstständige Ortsgemeinde Münchenroth nach Diethardt eingemeindet.
Politik
Diethardt war bis Ende der 1970er Jahre eine amtsfreie Gemeinde und gehört seitdem zur Verbandsgemeinde Nastätten. Mitverantwortlich für die Eingemeindung war die Schwierigkeit, nach dem Ableben des Bürgermeisters in der kleinen Gemeinde einen Nachfolger zu finden.
Bis vor wenigen Jahren wurden in Diethardt traditionell die beiden großen Volksparteien CDU und SPD gewählt, abgesehen von vereinzelten Stimmen für rechte Parteien. Aber mit dem Zuzug von immer mehr jungen Familien wandelte sich Diethardt zu einem Dorf mit einem ungewöhnlich hohen Anteil an Grünen-Wählerschaft. Zudem erreicht Die Linke bei bundesweiten Wahlen in den letzten Jahren regelmäßig 5 bis 7,5 Prozent der Stimmen.
Religion
Die Gemeinde ist kirchlich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau bzw. dem katholischen Bistum Limburg zugeordnet.
Wirtschaft
Der Luftkurort war bis in die 1980er Jahre bekannt und touristisch erschlossen (ein Hotel, zwei Gaststätten). In Folge eines demographischen Wandels verschlechterte sich jedoch die wirtschaftliche Lage in der Gemeinde, und 2002 schloss die letzte Gaststätte.
Seit dem Winter 2003 befand sich auf dem Gelände der letzten Gaststätte ein Ponyhof, der Hof Weidengrund, der während der Ferienzeit zahlreiche, meist junge, weibliche Besucher anlockte und damit den Tourismus im Dorf leicht belebte. Nachdem 2006 der Ponyhof wegzog, wird das Gelände von einer Familie bewohnt.
Öffentliche Einrichtungen
Den Mittelpunkt des Dorflebens stellt das Anfang der 1970er Jahre erbaute Dorfgemeinschaftshaus dar, in dem regelmäßig Dorffeierlichkeiten abgehalten werden und das jedem Einwohner zur Nutzung zur Verfügung steht.
Diethardt besitzt eine eigene Feuerwehr, die 2004 zum ersten Mal seit den 1960er Jahren zu einem Brandeinsatz im Ortsteil Münchenroth ausrücken musste.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten in Diethardt gehören die evangelische Dorfkirche aus dem 18. Jahrhundert, die von Pfarrer Gerhard Helfrich Preuschen als Pfarrer in Diethardt von 1722 bis 1746, (vgl. lateinische Inschrift im Inneren der Kirche) an der Stelle errichtet wurde, an der vordem eine ältere, vor der Reformation dem Heiligen Diethardt (Theodar) geweihte, Kirche stand. Und das alte Backeshaus, das zwischenzeitlich in eine Bücherei umgewandelt worden ist.
Einmal im Jahr wird das traditionelle Backesfest ausgerichtet, bei dem im alten Backeshaus wieder Brot und Kuchen gebacken und der Bierwagen von den Kuhweiden runter ins Dorf gezogen wird; außerdem gibt es seit ein paar Jahren ein Brunnenfest.
Persönlichkeiten
Seit 1998 lebt der Schriftsteller Bjørn Jagnow, der zahlreiche belletristische und fachliche Veröffentlichungen vorweisen kann, in Diethardt. Er hat verschiedenste Literatur- und Kulturpreise erhalten bzw. war dafür nominiert.
Sonstiges
1999 drehte das ZDF Teile der „Ein Fall für zwei“-Produktion „Von Nagel zu Nagel“. In den Wiesen vor dem Ort wurde Lösegeld für entführte Gemälde abgeworfen. Die Auswahl des Drehortes ist der Familie Besier zu verdanken, Wiesbadener Kaufleuten, die in den 1980er Jahren das ehemalige Pfarrhaus erworben hatten.
Weblinks
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