- Fockendorf
-
Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu Wappen51.04861111111112.465277777778165Koordinaten: 51° 3′ N, 12° 28′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Altenburger Land Verwaltungs-
gemeinschaft:Pleißenaue Höhe: 165 m ü. NN Fläche: 8,83 km² Einwohner: 852 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km² Postleitzahl: 04617 Vorwahl: 034343 Kfz-Kennzeichen: ABG Gemeindeschlüssel: 16 0 77 005 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Breite Str. 2
04617 TrebenBürgermeister: Karsten Jähnig Lage der Gemeinde Fockendorf im Landkreis Altenburger Land Fockendorf ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Altenburger Land. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Pleißenaue.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Der Hauptort Fockendorf befindet sich rund sieben Kilometer nördlich der Kreisstadt Altenburg und etwa 30 Kilometer südlich von Leipzig. Durch den Nachbarort Treben führt die Bundesstraße 93.
Gemeindegliederung
Zum Hauptort Fockendorf gehören der unmittelbar nördlich gelegene Vorort Kleintreben und der etwa 1,5 Kilometer östlich gelegene Ortsteil Pahna.
Nachbargemeinden
An den Ort grenzen im Uhrzeigersinn die Stadt Borna mit den Ortsteilen Thräna und Wyhra und die Stadt Frohburg mit dem Ortsteil Benndorf im sächsischen Landkreis Leipzig sowie Windischleuba und Treben im Landkreis Altenburger Land.
Gewässer
Fockendorf befindet sich im Tal der Pleiße. Dicht südlich der Ortslage wird der Fluss durch die Talsperre Windischleuba aufgestaut. Nach dem Ende der Braunkohleförderung wurde der Badesee Pahna als Naherholungsgebiet angelegt, er hat eine Fläche von etwa 220 Hektar.
Berge
Höchste Erhebungen um Fockendorf sind der landwirtschaftlich genutzte Wustenberg (187,8 m ü. NN) und der bewaldete Teichberg (183,4 m ü. NN).[2]
Geschichte
Im Jahr 1272 wird Fockendorf das erste Mal urkundlich erwähnt, der Ortsteil Pahna allerdings bereits 1227. 1445 besteht der Ort aus 15 Höfen. Der Ortsname ist im Gegensatz zu den umliegenden Siedlungen deutschen Ursprungs und bedeutet so viel wie Dorf des Vokko. Kirchlich gehört Fockendorf zur Pfarrei Treben. Das Dorf wird von der Pleiße tangiert und 1445 wird hier erstmals eine Mühle urkundlich erwähnt. Seit 1692 besteht im Ort eine Papiermühle, die bis 1995 in Betrieb war. Die Rohstoffzufuhr und der Absatz ihrer Produkte erfolgte über eine fast zwei Kilometer lange und 1898 errichtete Drahtseilbahn, die einen Anschluss zur Bahnstrecke Leipzig–Hof herstellte und deren Reste noch heute teilweise im Gelände erkennbar sind.1946 wurde die Fabrik, zu der seit 1880 auch eine Braunkohlengrube in Pahna gehörte, auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration total demontiert und als Reparationsleistung in die Sowjetunion verbracht. Der Betrieb wurde jedoch weiter geführt und 1949 ging wieder eine Papiermaschine in Betrieb. Nach Stilllegung der Fabrik 1995 übernahm die Gemeinde Fockendof das Betriebsgelände. In den Jahren 2000 und 2001 wurde ein großer Teil der Fabrikgebäude abgerissen, in den verbliebenen Gebäuden befindet sich heute das Depot der Freiwilligen Feuerwehr, mehrere Firmen und ein Heimat- und Papiermuseum, zu dem auch ein Kleinwasserkraftwerk gehört. In der Papierfabrik und in umliegenden Bauernwirtschaften wurden zur Zeit des Nationalsozialismus 60 ausländische Gefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt.[3] Seit 1952 war Fockendorf Sitz einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.
- Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1583 – 135
- 1847 – 336
- 1880 – 351
- 1994 – 913
- 1995 – 913
- 1996 – 914
- 1997 – 926
- 1998 – 965
- 1999 – 984
- 2000 – 988
- 2001 – 974
- 2002 – 971
- 2003 – 951
- 2004 – 925
- 2005 – 917
- 2006 – 905
- 2007 – 900
- 2008 – 887
- 2009 – 867
- 2010 – 852
- Datenquelle: bis 1880 Löbe, ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik, Ortschronik Fockendorf 1997
Politik
Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
- CDU – 2 Sitze (18,8 %)
- FFW – 6 Sitze (81,2 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 64,9 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ort ist durch seine Lage an der Talsperre Windischleuba und dem Naherholungsgebiet Pahna für den Tourismus im Landkreis bedeutsam.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Thüringer Landesvermessungsamt TK25 – Blatt 4940 Borna
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0
Literatur
- Das Altenburger Land. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1973 (Werte unserer Heimat. Band 23).
- J. und E. Löbe: Geschichte der Kirchen und Schulen des Herzogthums Sachsen-Altenburg. Altenburg 1886
- Frank Heinzig und Lothar Richter: Papiergeschichte des Altenburger Landes. Altenburg 2006
Weblinks
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