- Viktoria Köln
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FC Viktoria Köln Voller Name Fußballclub Viktoria Köln 1904 e.V. Ort Köln Gegründet 1904 (als FC Germania Kalk) Stadion Sportpark Höhenberg Plätze 12.000 Präsident Prof. Dr. Tobias Kollmann Trainer Heiko Scholz Homepage http://www.viktoria1904.de Liga NRW-Liga 2010/11 kein Spielbetrieb Viktoria Köln (vollständiger Name: Fußballclub Viktoria Köln 1904 e.V.[1]) ist ein rechtsrheinischer Kölner Fußballverein und einer der ältesten Fußballvereine der Stadt. Ursprünglich 1904 als FC Germania Kalk gegründet, wuchs der Verein nach mehreren Fusionen zwischen den Weltkriegen unter dem Namen VfR Köln 04 rrh. und in den Nachkriegsjahrzehnten als SC Preußen Dellbrück bzw. SC Viktoria 04 Köln zur stärksten rechtsrheinischen Kraft in Köln heran und spielte lange Zeit in den obersten Fußballligen. In den 1980er Jahren verlor die Mannschaft allmählich den Anschluss im überregionalen Fußballgeschehen. Seit 2010 unter dem Namen FC Viktoria Köln 1904 antretend, gelang im Jahr 2011 der Aufstieg in die NRW-Liga.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wie alle größeren Fußballvereine Kölns ist auch die Viktoria das Ergebnis mehrerer Fusionen, durch welche die ursprünglichen Stadtteilmannschaften zu großen Vereinen mit dem Anspruch heran wachsen sollten, Vereine für die ganze Stadt zu werden. Die Viktoria und ihre Vorläufervereine blieben allerdings im Bewusstsein der Kölner immer Repräsentanten des rechtsrheinischen Kölns. Die linksrheinischen Fußballvereine waren und sind der 1. FC, die Fortuna und der VfL 1899 bzw. deren Vorläufer.
VfR Köln 04 rrh.
Saisondaten 1933-1949Saison Liga Level Platz Tore Punkte 1933/34 Gauliga MR I 2. 47:35 27:13 1934/35 Gauliga MR I 1. 47:20 29:7 1935/36 Gauliga MR I 7. 36:32 17:19 1936/37 Gauliga MR I 1. 59:31 30:10 1937/38 Gauliga MR I 8. 29:36 14:22 1938/39 Gauliga MR I 5. 32:31 20:16 1939/40 Gauliga MR I 4. 35:32 13:11 1940/41 Gauliga MR I 2. 50:34 23:13 1941/42 Gauliga MR I 2. 42:31 20:12 1942/43 Gauliga MR I 2. 59:27 24:12 1943/44 Gauliga K-AC I 3. 42:28 18:14 1944/45 kein Spielbetrieb 1945/46 unbekannt 1946/47 Bezirksliga I 1. 78:34 46:14 1947/48 Oberliga West I 12. 23:43 17:31 1948/49 Bezirksliga II 6. 50:49 28:24 Am 29. Juli 1904 wurde mit dem FC Germania Kalk der älteste Stammverein der heutigen Viktoria gegründet. Dieser fusionierte 1909 mit dem im Jahre 1905 gegründeten FC Kalk zum SV Kalk 04. Zwei Jahre später folgte die Fusion mit dem im Jahre 1906 gegründeten Mülheimer FC zum VfR 1904 Mülheim-Kalk. Nachdem 1910 bzw. 1914 die bisher selbständigen Städte Kalk und Mülheim nach Köln eingemeindet wurden, erfolgte 1918 die Umbenennung in VfR Köln 04 rrh..[2]
Nach mehreren Jahren in unteren Spielklassen schaffte der VfR im Jahre 1921 der Aufstieg in die Rheinbezirksliga, die damals höchste Spielklasse. 1925 wurde die Mannschaft Vizemeister des Bezirks, nachdem das Finale gegen den Rheydter SV mit 1:3 verloren wurde. Ein Jahr später revanchierte sich der VfR durch einen 2:1-Sieg gegen Rheydt und qualifizierte sich für die Westdeutsche Meisterschaft, die die Kölner ungeschlagen mit einem Punkt Vorsprung auf den BV Altenessen gewinnen konnte. Bei der Endrunde um die Deutschen Meisterschaft traf der VfR in der ersten Runde auf den Berliner Verein SV Norden-Nordwest. Die Berliner konnten die Partie mit 2:1 gewinnen.[3]
In den folgenden Jahren konnte die Mannschaft nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen. Im Jahre 1931 stellte der VfR mit Erich Schröder einen Nationalspieler.[2] Zwei Jahre später gehörte die Mannschaft zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Mittelrhein. In der Saison 1934/35 sicherte sich der VfR die Meisterschaft und qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft. Mit einem 3:2-Sieg gegen den VfR Mannheim starteten die Kölner in die Runde, nur um die folgenden fünf Gruppenspiele zu verlieren.[4]
Zwei Jahre später folgte die zweite Gaumeisterschaft. Auf Reichsebene waren die Kölner erneut chancenlos und wurden hinter dem 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf und dem SV Waldhof Gruppenletzter.[5] In der folgenden Spielzeit konnte der VfR nur dank des besseren Torquotienten gegenüber dem Bonner FV und dem Kölner BC die Klasse erhalten. Zwischen 1941 und 1943 gab es drei Vizemeisterschaften, ehe der VfR mit dem späteren Fusionspartner Mülheimer SV 06 eine Kriegsspielgemeinschaft einging.[2]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sicherte sich der VfR 1947 die Mittelrheinmeisterschaft und qualifizierte sich für die Meisterschaft der Britischen Zone. Zunächst schlugen die Kölner im Viertelfinale Holstein Kiel mit 2:1 nach Verlängerung, ehe die Mannschaft im Halbfinale mit 4:5 nach Verlängerung gegen Borussia Dortmund verlor. Durch einen 4:1-Sieg über Rot-Weiß Oberhausen wurden der VfR Dritter.[6]
Die Kölner waren für die 1947 eingeführte Oberliga West qualifiziert. Als Tabellenvorletzter musste die Mannschaft absteigen. Als in der Folgesaison 1948/49 die Qualifikation für die neu eingeführte II. Division verfehlt wurde, kam es zur Fusion mit dem Mülheimer SV 06 zum SC Rapid Köln.
Mülheimer SV 06
Saisondaten 1933-1949Saison Liga Level Platz Tore Punkte 1933/34 Gauliga MR I 1. 52:21 30:10 1934/35 Gauliga MR I 5. 35:26 19:17 1935/36 Gauliga MR I 4. 36:22 20:16 1936/37 Gauliga MR I 6. 35:34 19:21 1937/38 Gauliga MR I 4. 34:34 20:16 1938/39 Gauliga MR I 7. 32:34 17:19 1939/40 Gauliga MR I 1. 56:14 19:5 1940/41 Gauliga MR I 4. 46:45 22:14 1941/42 Gauliga MR I 3. 39:36 20:12 1942/43 Gauliga MR I 4. 53:38 21:15 1943/44 Gauliga K-AC I 3. 42:28 18:14 1944/45 kein Spielbetrieb 1945/46 unbekannt 1946/47 Bezirksliga I 1. 55:60 30:30 1947/48 Bezirksliga II 4. 56:41 29:19 1948/49 Bezirksliga II 4. 62:41 30:22 Der Mülheimer SV 06 wurde im Jahre 1906 als Mülheimer Ballspiel-Club gegründet. Dieser fusionierte später mit dem FC Union Mülheim zum Mülheimer SV 06. Dieser spielte 1911 erstmals in der höchsten Spielklasse. Zwar blieben die Mülheimer bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 erstklassig, dafür belegte die Mannschaft in der Regel nur Platzierungen im Mittelfeld der Tabelle. 1929 wurde der MSV Vizemeister seiner Staffel hinter Borussia München-Gladbach 1932 und 1933 konnte dieser Erfolg jeweils hinter Alemannia Aachen wiederholt werden.
Der MSV qualifizierte sich für die Gauliga Mittelrhein und wurde prompt ihr erster Meister. Bei der Deutschen Meisterschaft wurden die Mülheimer Gruppenzweiter hinter dem SV Waldhof.[7] Nach mehreren Jahren Mittelmaß konnte 1940 die zweite Gaumeisterschaft gefeiert werden. Zunächst sicherte sich der MSV den Staffelsieg, unter anderem durch einen 19:0-Sieg über Rhenania Würselen. In den Endspielen um die Gaumeisterschaft setzten sich die Mülheimer gegen den SSV Troisdorf 05 durch.
Bei der Deutschen Meisterschaft reichte es nur zu Platz drei in Gruppe III. Gegen den FC Schalke 04 musste der MSV zwei herbe Niederlagen einstecken.[8] In den letzten Kriegsjahren erreichten die Mülheimer noch gute Platzierungen, verfehlten aber die Gaumeisterschaft um Längen. 1949 qualifizierte sich der MSV für die neu eingeführte II. Division, an der der Verein nach der Fusion mit dem VfR 04 rrh. unter dem Namen SC Rapid Köln teilnahm. Die Fusion wurde am 29. Juli 1949 im Kongresssaal der Kölner Messe vollzogen.
SC Rapid Köln
Saisondaten 1949-1957Saison Liga Level Platz Tore Punkte 1949/50 II. Division II 6. 74:56 35:25 1950/51 II. Division II 7. 53:56 31:29 1951/52 II. Division II 15. 49:87 13:43 1952/53 Landesliga III 4. 75:45 43:25 1953/54 Landesliga III 1. 103:33 54:10 1954/55 Landesliga III 4. 82:51 38:22 1955/56 Landesliga III 2. 96:48 45:15 1956/57 Verbandsliga III 3. 87:55 37:19 Der SC Rapid wurde als Hoffnungsträger gegründet, konnte aber während seines knapp achtjährigen Bestehens die Erwartungen nicht erfüllen. Mit einem sechsten und siebten Platz in den Spielzeiten 1949/50 und 1950/51 konnte sich der Club zunächst im Mittelfeld der Liga behaupten. 1951 wurde Rapid zunächst die Lizenz entzogen, erhielt dann aber doch noch die Zulassung für die kommende Spielzeit. Als Tabellenletzter folgte 1952 der Abstieg in die Landesliga Mittelrhein.
1954 wurde Rapid mit einem Punkt Vorsprung auf TuRa Bonn Meister der Landesligastaffel 1 und konnte sich in den Endspielen um die Mittelrheinmeisterschaft gegen den SV Baesweiler 09 durchsetzen. In der Aufstiegsrunde zur II. Division waren die Kölner jedoch chancenlos und blieben hinter dem TSV Hüls und dem VfL Benrath ohne Punktgewinn.
Rapid blieb weiterhin eine Spitzenmannschaft im mittelrheinischen Oberhaus, konnte jedoch keine weitere Meisterschaft erringen. Der Verein war jedoch Eigentümer des Sportparks Höhenberg. Am 10. Juli 1957 fusionierte der SC Rapid mit dem Oberligisten Preußen Dellbrück, der zwar eine ambitionierte Mannschaft, jedoch kein Stadion besaß.
Preußen Dellbrück
Saisondaten 1946-1957Saison Liga Level Platz Tore Punkte 1946/47 Bezirksliga I 1. 101:23 38:4 1947/48 Oberliga I 11. 37:55 19:29 1948/49 Bezirksliga II 2. 94:40 35:17 1949/50 Oberliga I 2. 55:41 39:21 1950/51 Oberliga I 8. 49:52 28:32 1951/52 Oberliga I 9. 42:48 29:31 1952/53 Oberliga I 8. 52:39 31:29 1953/54 Oberliga I 13. 41:55 27:33 1954/55 Oberliga I 10. 51:58 28:32 1955/56 Oberliga I 14. 49:69 24:36 1956/57 Oberliga I 12. 46:62 25:35 Am 6. April 1912 wurde in Dellbrück der FK Preußen Dellbrück gegründet, der sich im Januar 1919 in FV 1912 Dellbrück und 1926 in SC Preußen Dellbrück umbenannte. Lediglich in der Saison 1931/32 erreichten die Preußen die höchste Spielklasse. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die große Zeit der Dellbrücker. Als Dritter der Mittelrheinmeisterschaft qualifizierten sich die Preußen 1947 für die Oberliga West. Nach einem dramatischen Abstiegskampf folgte der Abstieg.
Die Preußen beendeten die Saison 1947/48 punktgleich mit der TSG Vohwinkel 80. Das Entscheidungsspiel endete 1:1 nach Verlängerung. Das Wiederholungsspiel endete nach Verlängerung torlos. Auch beim dritten Spiel fielen keine Tore. Aufgrund zu großer Hitze wurde auf eine Verlängerung verzichtet. Erst im vierten Spiel gewannen die Wuppertaler mit 1:0, so dass die Preußen absteigen mussten.[9] Mit dem Abstieg verabschiedeten sich die Preußen von ihrer langjährigen Heimspielstätte „Et Höffje“.
In der folgenden Spielzeit 1948/49 wurden die Preußen Vizemeister der Rheinbezirksliga hinter Bayer 04 Leverkusen. Da die Oberliga von 13 auf 16 Vereine erweitert wurde nahmen die Dellbrücker an einer Aufstiegsrunde teil, wo sie sich gegen die SpVgg Herten und Fortuna Düsseldorf durchsetzen konnten und in die Oberliga West zurückkehrten. Die Preußen wurden zur Sensationsmannschaft der Oberliga-Saison 1949/50. Am letzten Oberligaspieltag gewannen die Preußen gewannen mit 4:1 gegen Rhenania Würselen, während Konkurrent 1. FC Köln bei Alemannia Aachen mit 2:3 verlor.
Dadurch wurde Dellbrück Vizemeister und qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft. Nach einem 1:0-Sieg nach Verlängerung über den SSV Reutlingen 05 folgte im Viertelfinale ein 2:1-Sieg über Titelverteidiger VfR Mannheim. Das Halbfinale gegen Kickers Offenbach im Stuttgarter Neckarstadion endete torlos. Im Wiederholungsspiel im Oberhausener Niederrheinstadion setzten sich die Hessen mit 3:0 durch.[10]
Die Dellbrücker erreichten damit ihren sportlichen Zenit. In den folgenden Jahren rutschte die Mannschaft ins Mittelfeld der Tabelle. In der Saison 1954/55 wurde Heinz Lorenz gemeinsam mit Felix Gerritzen von Preußen Münster Torschützenkönig der Oberliga West. Mitte der 1950er Jahre gerieten die Preußen in Abstiegsgefahr. Durch die sinkenden Zuschauerzahlen wurde die Spielstätte Hauptkampfbahn Müngersdorfer Stadion zu teuer.
Am 10. Juli 1957 fusionierten Preußen Dellbrück und der SC Rapid Köln zum SC Viktoria 04 Köln. Aus der ehemaligen Heimspielstätte „Et Höffje“ wurde zunächst eine belgische Kaserne und ab 2006 eine Wohnsiedlung. Der Weg in diese Siedlung erhielt in Erinnerung an den Verein den Namen Preußen-Dellbrück-Weg.[11]
SC Viktoria 04 Köln
Saisondaten 1957-1994Saison Liga Level Platz Tore Punkte 1957/58 Oberliga I 9. 57:58 29:31 1958/59 Oberliga I 14. 57:83 23:37 1959/60 Oberliga I 7. 60:71 28:32 1960/61 Oberliga I 10. 49:62 27:33 1961/62 Oberliga I 10. 62:72 29:31 1962/63 Oberliga I 8. 81:69 30:30 1963/64 Regionalliga II 5. 77:53 45:31 1964/65 Regionalliga II 10. 41:48 33:35 1965/66 Regionalliga II 9. 51:59 34:34 1966/67 Regionalliga II 13. 36:39 29:39 1967/68 Regionalliga II 10. 48:51 31:37 1968/69 Regionalliga II 16. 33:53 22:46 1969/70 Regionalliga II 12. 53:57 30:38 1970/71 Regionalliga II 10. 36:46 31:37 1971/72 Regionalliga II 17. 34:62 21:47 1972/73 Verbandsliga III 2. 71:41 40:20 1973/74 Regionalliga II 18. 42:82 19:49 1974/75 Verbandsliga III 5. 45:37 38:26 1975/76 Verbandsliga III 3. 70:30 42:18 1976/77 Verbandsliga III 3. 58:20 42:18 1977/78 Verbandsliga III 1. 85:26 54:6 1978/79 2. BL Nord II 16. 53:60 32:44 1979/80 2. BL Nord II 4. 77:52 46:30 1980/81 2. BL Nord II 11. 67:79 41:43 1981/82 Oberliga NR III 2. 72:36 53:15 1982/83 Oberliga NR III 3. 69:35 43:21 1983/84 Oberliga NR III 2. 74:31 45:19 1984/85 Oberliga NR III 7. 65:49 39:29 1985/86 Oberliga NR III 4. 58:41 40:24 1986/87 Oberliga NR III 3. 72:36 44:24 1987/88 Oberliga NR III 6. 63:47 42:26 1988/89 Oberliga NR III 6. 75:45 39:33 1989/90 Oberliga NR III 10. 56:48 35:33 1990/91 Oberliga NR III 11. 58:65 29:35 1991/92 Oberliga NR III 9. 38:39 32:28 1992/93 Oberliga NR III 6. 46:47 31:29 1993/94 Oberliga NR III 16. 32:67 15:45 Mittelmaß in Ober- und Regionalliga (1957 bis 1974)
Mit der Fusion vom SC Preußen Dellbrück und dem SC Rapid Köln sollte der Dominanz des 1. FC Köln Einhalt geboten werden. Der 1. FC, im Jahre 1948 durch die Fusion des Kölner BC 01 und der SpVgg Sülz 07 entstanden, hatte sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Spitzenmannschaft der Oberliga West entwickelt. Auch nach der Fusion spielte die Viktoria im Mittelfeld der Oberliga und konnte den Rückstand zum linksrheinischen 1. FC nicht verringern. Bis zur Einführung der Bundesliga 1963 konnte die Viktoria den 1. FC nur in einem einzigen Ligaspiel schlagen. Und zwar im allerersten Spiel gegen den 1. FC Köln im Jahre 1957 mit 4:1.
Dennoch beschäftigte die Viktoria in dieser Zeit namhafte Trainer und Spieler. Von 1958 bis 1964 wurde die Viktoria von Hennes Weisweiler trainiert. Als Spieler liefen unter anderem die späteren Bundestrainer Erich Ribbeck und Gero Bisanz oder der spätere Fortuna-Mäzen Jean Löring auf.[2] Nach mehreren Jahren Abstiegskampf konnte sich die Mannschaft Anfang der 1960er Jahre im Mittelfeld platzieren. In der Saison 1962/63 nahm die Viktoria am Messepokal teil. In der ersten Runde trafen die Kölner auf den ungarischen Verein Ferencváros Budapest. Trotz eines 4:3-Heimsiegs musste die Viktoria nach einer 1:4-Niederlage in Budapest ausscheiden.[12]
Zwar bewarb sich die Viktoria für einen Platz in der neuen Bundesliga, jedoch erhielten die Höhenberger bereits bei der Bekanntgabe der ersten neun Bundesligavereine, darunter der 1. FC, eine Absage. Somit spielte die Viktoria fortan in der zweitklassigen Regionalliga West. Gleich in der ersten Spielzeit 1963/64 konnte die Mannschaft mit Rang fünf die beste Platzierung der Regionalligaära erreichen. Mit sieben Punkten Rückstand auf Vizemeister Wuppertaler SV war die Aufstiegsrunde zur Bundesliga jedoch weit entfernt.
Wie schon zu Oberligazeiten rutschten die Höhenberger in das Mittelmaß der Liga zurück. Im Jahre 1967 stieg der vom ehemaligen Viktoriaspieler Jean Löring unterstützte Fortuna in die Regionalliga auf, die in der Saison 1968/69 erstmals vor der Viktoria stand. Im gleichen Jahr konnten sich die Höhenberger nur aufgrund des besseren Torquotienten gegenüber Eintracht Duisburg die Klasse halten. 1972 stiegen die Höhenberger als Vorletzter in die Verbandsliga ab.
Der direkte Wiederaufstieg wurde auf kuriose Art und Weise geschafft. Als Vizemeister hinter der SpVgg Frechen 20 hätte die Viktoria an der Amateurmeisterschaft teilnehmen müssen. Frechen verzichtete jedoch auf die Aufstiegsrunde, so dass die Viktoria nachrückte.[13] Nach einem 3:2-Sieg über den VfB 03 Bielefeld wurde der Wiederaufstieg gesichert. Als Tabellenletzter der Saison 1973/74 musste die Mannschaft wieder absteigen.
Zwischen Amateurfußball und 2. Bundesliga (1974 bis 1994)
In der Saison 1974/75 sorgten die Höhenberger im DFB-Pokal für Furore. Nach Siegen über die Stuttgarter Kickers und der Usinger TSG konnte in der dritten Runde der damalige Bundesligist Eintracht Braunschweig in deren Stadion mit 2:1 besiegt werden. Im Achtelfinale traf die Viktoria auf den Regionalligisten Borussia Dortmund. Nach einem torlosen Remis nach Verlängerung konnten sich die Dortmunder im Wiederholungsspiel auf eigenem Platz mit 3:0 durchsetzen.
1978 wurden die Höhenberger mit elf Punkten Vorsprung auf den SV Baesweiler 09 Meister der Verbandsliga. Mit einem 4:1-Sieg beim VfL Wolfsburg konnten die Kölner den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord feiern. In der Saison 1978/79 konnte die Viktoria den Klassenerhalt feiern. Im letzten Heimspiel gelang ein 9:2-Sieg über Rot-Weiß Lüdenscheid.[14] Ein Jahr später erreichte die Mannschaft mit Rang vier die beste Platzierung der Vereinsgeschichte.
In der Spielzeit 1980/81 ging es um die Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga. Als Tabellenelfter wurde die Qualifikation nur knapp verpasst, nachdem die Mannschaft von den letzten zehn Spielen nur zwei gewann und fünfmal unentschieden spielte. Damit verabschiedete sich die Viktoria bis heute vom Profifußball und spielte in der Oberliga Nordrhein weiter.
Als Vizemeister der 1981/82 hinter dem BV Lüttringhausen nahm die Viktoria an der Amateurmeisterschaft teil, wo nach zwei 1:4-Niederlagen gegen den 1. FSV Mainz 05 bereits in der ersten Runde das Aus folgte. Zwei Jahre später wurden die Höhenberger erneut Vizemeister, dieses Mal hinter dem 1. FC Bocholt. Während der Saison konnte der SV Baesweiler 09 mit 10:0 geschlagen werden. Bei der Amateurmeisterschaft schied die Viktoria erneut in der ersten Runde aus, dieses Mal gegen Eintracht Hamm.
Wie zu Ober- und Regionalligazeiten versank die Viktoria in den späten 1980er Jahren im Mittelmaß. Durch rückläufige Zuschauerzahlen plagten den Verein finanzielle Probleme, die schließlich dazu führten, dass die Viktoria die Saison 1993/94 als Tabellenletzter abschlossen. Als Konsequenz fusionierte die Viktoria mit dem rechtsrheinischen Emporkömmling SC Brück zum SCB Preußen Köln. Der Name Preußen sollte dabei an den Vorgänger Preußen Dellbrück erinnern.[2]
SC Brück
Saisondaten 1987-1994Der SC Brück wurde im Jahre 1930 gegründet und war bis in die 1980er Jahre hinein nur auf regionaler Ebene erfolgreich. Dies änderte sich, als der Spielhallenbetreiber Theo Seuffert begann, den Verein finanziell zu unterstützen. 1987 stiegen die Brücker in die Verbandsliga auf und schaffte als Meister, mit zehn Punkten Vorsprung auf die zweite Mannschaft der Viktoria, den Durchmarsch in die Oberliga Nordrhein. Hier konnte sich die Mannschaft für zwei Jahre halten, ehe die Mannschaft 1990 als Vorletzter absteigen musste.
Nach dem sofortigen Wiederaufstieg konnten sich die Brücker in der Oberliga etablieren, mussten aber zunächst noch Lehrgeld bezahlen. In der Saison 1991/92 gab es unter anderem eine 1:9-Heimniederlage gegen Rot-Weiss Essen. Zur folgenden Saison übernahm Tony Woodcock, zuvor Profi beim 1. FC bzw. der Fortuna, das Traineramt. Woodcock führte seine Mannschaft in der Spielzeit 1993/94 auf den dritten Platz hinter Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen.
Damit qualifizierten sich die Brücker für die neu geschaffene Regionalliga West/Südwest. Der SC Brück, der mit Günter Breitzke einen späteren Profifußballer hervorbrachte, fusionierte jedoch am 1. Juli 1994 mit dem SC Viktoria 04 Köln zum SCB Preußen Köln. Im Jahre 2007 wurde mit dem SC Brück 07 ein Nachfolgeverein ins Leben gerufen.
SCB Preußen/Viktoria Köln
Saisondaten 1995-2011Saison Liga Level Platz Tore Punkte 1994/95 Regionalliga III 16. 45:78 22:46 1995/96 Oberliga IV 7. 39:37 43 1996/97 Oberliga IV 14. 27:48 26 1997/98 Verbandsliga V 1. 69:17 77 1998/99 Oberliga IV 4. 45:33 55 1999/00 Oberliga IV 2. 47:28 55 2000/01 Oberliga IV 13. 49:53 42 2001/02 Oberliga IV 11. 55:70 46 2002/03 Oberliga IV 11. 36:57 36 2003/04 Oberliga IV 16. 46:75 36 2004/05 Verbandsliga V 11. 50:51 33 2005/06 Verbandsliga V 12. 45:55 35 2006/07 Verbandsliga V 8. 43:50 41 2007/08 Verbandsliga V 4. 55:33 58 2008/09 Mittelrheinliga VI 9. 46:50 38 2009/10 Mittelrheinliga VI 14. 27:47 31 2010/11 kein Spielbetrieb Trotz eines guten Starts in die Regionalligasaison 1994/95, nach vier Spieltagen waren die Preußen Tabellenzweiter, endeten die Spielzeit mit dem Abstieg in die Oberliga. 22 Spiele in Folge ohne Sieg führten die Mannschaft in die Abstiegsränge. Trotzdem stellte der Verein mit Jörg Beyel den Torschützenkönig der Saison.
Zwei Jahre nach dem Abstieg aus der Regionalliga stiegen die Preußen in die nunmehr fünftklassige Verbandsliga ab. Mit elf Punkten Vorsprung auf den TSC Euskicken konnte der sofortige Wiederaufstieg gesichert werden. Die ersten Jahre nach der Rückkehr in die Oberliga Nordrhein verliefen recht erfolgreich. Nach dem vierten Platz in der Saison 1998/99 wurde die Mannschaft ein Jahr später Vizemeister hinter dem Wuppertaler SV. Da die Regionalliga im Sommer 2000 von einer vier- in eine zweigleisige Liga umgewandelt wurde hätte der Meistertitel nur zur Teilnahme an einer Relegationsrunde berechtigt.
Zu Beginn der 2000er Jahre befand sich der Verein erneut auf sportlicher Talfahrt. Am 11. Juni 2002 wurde die Umbenennung von SCB Preußen Köln in SCB Viktoria Köln wirksam. Eine sportliche Renaissance wurde durch die Namensänderung nicht erreicht. Schon zwei Jahre später stieg die Viktoria durch das schlechtere Torverhältnis gegenüber dem Bonner SC in die Verbandsliga ab. 2006 drohte gar der Abstieg in die Landesliga. Erst ein 2:1-Sieg gegen den direkten Konkurrenten Westwacht Aachen sicherten den Klassenverbleib.
Nach einem zwischenzeitlichen Hoch in der Saison 2007/08, in der die Viktoria Vierter wurde, holten die finanziellen Probleme den Verein erneut heim. In der Spielzeit 2009/10 stieg die Mannschaft in die Landesliga ab. Die Höhenberger wiesen gegenüber den Vereinen Viktoria Arnoldsweiler und SV Wachtberg das schlechteste Torverhältnis auf. Der SCB Viktoria trat in der Landesliga jedoch nicht an. Am 1. August 2010 meldete der Verein Insolvenz an.
FC Viktoria Köln 1904
Bereits am 22. Juni 2010 wurde mit dem FC Viktoria Köln 1904 ein Nachfolgeverein ins Leben gerufen. In der Spielzeit 2010/11 übernahm der neue Verein sämtliche Jugendmannschaften des SCB Viktoria inklusive der Ligenzugehörigkeit.[15] Der neu gegründete Verein sollte eigentlich in der Landesliga starten, wurde vom Verband jedoch in die Kreisliga D zurückgestuft. Am 24. Februar 2011 beschlossen die Mitglieder des FC Viktoria Köln 1904 einstimmig die Aufnahme der ausgegliederten Seniorenfußballabteilung des FC Junkersdorf in den FC Viktoria Köln 1904.[16]
Da die Junkersdorfer in der Saison 2010/11 Meister der Mittelrheinliga wurden wird der FC Viktoria Köln ab der Spielzeit 2011/12 in der NRW-Liga antreten. Gleichzeitig engagiert sich der Unternehmer Franz-Josef Wernze bei der Viktoria. Wernze bleibt auch weiterhin Mäzen des TSV Germania Windeck, den er von der Kreisliga C in die Regionalliga führte.
Stadion
Heimspielstätte der Viktoria ist der Sportpark Höhenberg, dass auch unter dem Namen Flughafen-Stadion bekannt ist. Das Stadion wurde zwischen den Jahren 1929 und 1931 komplett umgebaut und hat heute eine Kapazität von 12.000 Plätzen. Das erste Spiel nach dem Umbau fand am 20. September 1931 statt. Gegner war damals Schalke 04.[17] Die Haupttribüne bietet Platz für 3.000 überdachte Sitzplätze. Für die NRW-Liga-Saison 2011/12 wird das Stadion renoviert.
Während des Konföderationenpokal 2005 und der Weltmeisterschaft 2006 nutzten die Nationalmannschaften von Tunesien, Japan und Frankreich den Sportpark für Trainingseinheiten.
Neben dem Stadion befindet sich noch ein Kunstrasenplatz, wo die Nachwuchsmannschaften der Viktoria spielen und trainieren.
Persönlichkeiten
Die folgenden Persönlichkeiten waren bei der Viktoria bzw. dessen Vorläufern als Spieler oder Trainer aktiv:
- Oliver Adler
- Karsten Baumann
- Jörg Beyel
- Gero Bisanz
- Günter Breitzke
- Sven Demandt
- Wolfgang Donders
- Jürgen Glowacz
- Karl Habets
- Fritz Herkenrath
- Matthias Hönerbach
- Wolfgang Homberg
- Lars Leese
- Heinz Lorenz
- Jean Löring
- Flemming Lund
- Jean Paffrath
- Andreas Rettig
- Erich Ribbeck
- Andrzej Rudy
- Hans Sarpei
- Heinz Schlömer
- Erich Schröder
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ lt. Vereinsregister Amtsgericht Köln, Registernummer VR 16443
- ↑ a b c d e Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON-Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 275.
- ↑ Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON Sportverlag, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 91.
- ↑ Grüne (1996), Seite 136
- ↑ Grüne (1996), Seite 156
- ↑ Grüne (1996), Seite 276
- ↑ Grüne (1996), Seite 126
- ↑ Grüne (1996), Seite 187
- ↑ Grüne (1996), Seite 285
- ↑ Grüne (1996), Seite 301
- ↑ mythos-preussen-dellbrueck.de: Geschichte
- ↑ rsssf.com: Fairs' Cup 1962-63
- ↑ Grüne, Karn, Seite 166
- ↑ fussballdaten.de: Spieldaten Viktoria Köln-Rot-Weiß Lüdenscheid 9:2
- ↑ fvn.de: FC Viktoria Köln: Ligazugehörigkeit Jugendmannschaften
- ↑ viktoria1904.de: Aufnahme der Seniorenfussballabteilung des FC Junkersdorf
- ↑ Quelle: Rapid Köln-Chronik von 1954, Seite 23
Vereine in der NRW-Liga 2011/12Alemannia Aachen II | Rot Weiss Ahlen | SV Bergisch Gladbach 09 | Arminia Bielefeld II | TuS Dornberg | MSV Duisburg II | TuS Erndtebrück | Schwarz-Weiß Essen | Westfalia Herne | VfB Homberg | VfB Hüls | Viktoria Köln | Westfalia Rhynern | SV Schermbeck | Sportfreunde Siegen | VfB Speldorf | KFC Uerdingen 05 | SSVg. Velbert
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