Zimmritz

Zimmritz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Milda
Milda
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Milda hervorgehoben
50.8511.466666666667405Koordinaten: 50° 51′ N, 11° 28′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Südliches Saaletal
Höhe: 405 m ü. NN
Fläche: 22,08 km²
Einwohner: 822 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07751
Vorwahl: 036422
Kfz-Kennzeichen: SHK
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 057
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 23
07768 Kahla
Webpräsenz:
Bürgermeister: Albert Weiler

Milda ist eine Gemeinde im Süden des Saale-Holzland-Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal. Zur Gemeinde Milda gehören Milda, Zimmritz, Dürrengleina, Klein-und Großkröbitz, Rodias und Plinz.

Wappenbeschreibung: „Gespalten von Gold und Grün; vorn ein grüner Laubbaum, hinten ein goldener Kranich.“

Die folgenden Fakten beziehen sich auf das eigentliche Dorf Milda.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ortsname ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Dorf zwar auf der Hochfläche, aber in einer Mulde im Quellgebiet der Leutra liegt. Der romantische Leutragraben zieht sich vom Ort bis zur Autobahn A4, dann verläuft die Autobahn bis Maua im Leutratal, dieses Stück soll nach Verlegung der A4 wieder renaturiert werden. In Maua mündet die Leutra in die Saale. Urkundliche Erwähnungen fand der Ort unter den Namen Immelden (um 1070), Muldau oder Muldauw (um 1200), Mylda (1534), Mülda (1750), Milda (1761).

Der Ort ist möglicherweise sorbischen bzw. slawischen Ursprungs, darauf deuten in der Umgebung der Ortsname Schorba und zahlreiche auf –itz endende Siedlungsnamen sowie ein 1932 entdecktes slawisches Grab.

Der Ort war ein Rundling mit nur einem Eingang zwischen Kirche und Pfarrhaus. Die Kirche war als Wehrkirche angelegt, der Kirchhof von Mauern mit Ecktürmen und Schießscharten umgeben. Der südöstliche Turmstumpf und ein großer Teil der 0,90 m dicken Mauer mit gepaarten Schießscharten ist erhalten.

Milda gehörte als Exklave zur Oberherrschaft Kranichfeld, die wechselnde Eigentümer hatte (zu Gotha ab 1663, zu Meiningen ab 1826) und war so ganz von Weimarer bzw. Altenburger Gebiet umgeben.

Einschneidende Ereignisse der Ortsgeschichte waren:

  • 1564 Ausbruch der Pest mit 99 Toten (ca. die Hälfte der Einwohner)
  • 6. Mai 1639 Auseinandersetzung der Bauern mit den Schweden (Flurname „Mordgraben“ südlich des Ortes)
  • 10. September 1793 vernichtete ein Brand fast das gesamte Dorf

Sehenswürdigkeiten

Ältestes Haus ist das Pfarrhaus von 1555, welches als einziges (neben 5 Scheunen) den Brand vom 1793 überstand. Es ist leider z.Zt. in einem recht schlechten Zustand.

Die dem Hl. Jakob geweihte Kirche wurde nach dem Brand an der Stelle des Vorgängerbaues ab 1794 errichtet, die Weihe war am 1. Advent 1796. Das Geläut umfasste ursprünglich 3 Glocken der Gebr. Ulrich aus Apolda (1796). Die zwei größeren Glocken mussten im 1. Weltkrieg abgegeben werden. In den 20er Jahren wurden zwei neue Glocken angeschafft, die im 2.Weltkrieg abermals abgegeben werden mussten. Jetzt besteht das Geläut nur noch aus der kleinsten Glocke von 1796. Neben dem Haupteingang ist eine Inschrift „T Hans Merten 1572“ zu erkennen, wahrscheinlich ist das ein vermauerter Stein der abgebrannten alten Kirche. An der nördlichen Mauer dicht unter dem Dach sind zwei Köpfe und Handwerker-Insignien sichtbar, möglicherweise stammt auch dies vom Vorgängerbau. Bis 1869 war die Kirche ziegelgedeckt, dann – einschließlich des Turmobergeschosses - mit Schiefer. Im Jahre 2003 wurde die Turmkugel erneuert, seit 2007 erfolgt eine Sanierung der Dachbalken. Von der Innenausstattung sind zweigeschossige Emporen, eine auf Höhe der 1. Empore über dem Altar befindliche Kanzel und eine Orgel von Adam Eifert aus Stadtilm (ca. 1885) mit 13 Registern, 2 Manualen und Pedal erwähnenswert.

Gedenkstätten

Auf dem Kirchhof des Ortsteils Großkröbitz erinnert eine Grabstätte mit Gedenkstein an einen unbekannten KZ-Häftling, der im April 1945 bei einem Todesmarsch des KZ Buchenwald von SS-Männern ermordet wurde.

Einwohnerentwicklung

1693 hatte Milda 232 Einwohner, darunter einige Träger des seltenen Namens Kornarius, Nachkommen des Gelehrten Janus Cornarius, der 1558 im nahen Jena starb. Weitere Entwicklung der Einwohnerzahl:

1728  : 218
1843  : 231
1895  : 289
1900  : 294
1910  : 303
1936  : 282

Verkehr

Milda liegt wenige Kilometer entfernt von der A4 (Abfahrt Schorba), diese Straße wurde 2007 grundlegend neu ausgebaut. Weitere Straßen gehen in die Richtungen Kahla und Blankenhain.

Fotos

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden

Weblinks


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