Bräunsdorf bei Chemnitz

Bräunsdorf bei Chemnitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Limbach-Oberfrohna
Limbach-Oberfrohna
Deutschlandkarte, Position der Stadt Limbach-Oberfrohna hervorgehoben
50.86666666666712.75349Koordinaten: 50° 52′ N, 12° 45′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Zwickau
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Limbach-Oberfrohna
Höhe: 349 m ü. NN
Fläche: 50,17 km²
Einwohner: 26.254 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 523 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09212
Vorwahlen: 03722, 037609
Kfz-Kennzeichen: Z (alt: GC)
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 180
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
09212 Limbach-Oberfrohna
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Hans-Christian Rickauer (CDU)

Limbach-Oberfrohna ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Zwickau im Südwesten des Freistaates Sachsen, die am 1. Juli 1950 durch Zusammenschluss der Städte Limbach und Oberfrohna gebildet wurde. Limbach erhielt 1883 das Stadtrecht, Oberfrohna 1935. Mit der Nachbargemeinde Niederfrohna besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Limbach-Oberfrohna dehnt sich über 51,12 km² aus (das Statistische Landesamt Sachsen gibt 50,17 km² an).

Nachbargemeinden

Angrenzende Städte und Gemeinden sind:

Stadtgliederung (Stand 2005)

Ortsteil Einwohner Fläche (in ha)
Limbach 13.095 705
Oberfrohna 4.447 410
Rußdorf 1.849 470
Bräunsdorf 1.137 780
Kändler 2.113 315
Pleißa 2.291 720
Wolkenburg-Kaufungen 1.770 1.712

Limbach

Limbach wurde 1248 erstmals erwähnt und erhielt 1883 das Stadtrecht. 1950 wurde es mit Oberfrohna zu Limbach-Oberfrohna zusammengeschlossen.

Oberfrohna

Im Jahr 1415 erfolgte die Ersterwähnung. 1935 Eingemeindung von Rußdorf. Oberfrohna bekam 1935 Stadtrecht. 1950 Zusammenschluss mit Limbach zu Limbach-Oberfrohna.

Rußdorf

Ersterwähnung 1335. Ehemals Exklave von Sachsen-Altenburg, später Thüringen in Sachsen. Durch Staatsvertrag 1928 im Gebietsaustausch von Thüringen zu Sachsen (Karte mit den Austauschgebieten). 1935 eingemeindet in Oberfrohna. Seit 1950 Stadtteil von Limbach-Oberfrohna.

Kändler

  • Ersterwähnung 1375.
  • 1999 Eingemeindung nach Limbach-Oberfrohna.
  • Der Ortsname leitet sich vom traditionellen „keeneln“ (altdeutsch für gefällte Stämme rutschend den Hang hinunter transportieren) ab.

Pleißa

  • Ersterwähnung 13. Dezember 1375.
  • 1999 Eingemeindung nach Limbach-Oberfrohna.
  • Bekannte Persönlichkeiten: Falko Weißpflog
Gotisches Crucifix in der Dorfkirche zu Kaufungen

Wolkenburg-Kaufungen

Bräunsdorf

  • Urkundliche Ersterwähnung: 1290.
  • Eingemeindung: 1. November 1998.

Geschichte

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im August 1944 wurde im heutigen Ortsteil Wolkenburg ein Frauen-Außenlager des KZ Flossenbürg errichtet, in dem etwa 400 Frauen für die Opta-Radio AG Leipzig Zwangsarbeit verrichten mussten. Einige Frauen erlagen den unmenschlichen Lebensbedingungen.

Die Stadt Limbach-Oberfrohna entstand am 1. Juli 1950 durch die Vereinigung der beiden Städte Limbach und Oberfrohna. Das größere Limbach erhielt 1883 das Stadtrecht, das kleinere Oberfrohna wurde 1935 nach Eingemeindung von Rußdorf zur Stadt erklärt. Rußdorf kam zuvor 1928 per Staatsvertrag von Thüringen zu Sachsen. 1994 erhielt Limbach-Oberfrohna den Status als Große Kreisstadt.

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
  • 1950: 28.493 1
  • 1960: 26.381
  • 1981: 23.107
  • 1984: 22.338
  • 1995: 21.458
  • 1997: 21.004
  • 1998: 26.024
  • 1999: 27.719
  • 2000: 27.552
  • 2001: 27.257
  • 2002: 27.082
  • 2003: 27.074
  • 2004: 27.043
  • 2005: 26.702
  • 2006: 26.597
  • 2007: 26.254
Datengrundlage ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen 31. August

Politik

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloss Wolkenburg
  • Stadtkirche Limbach
  • Lutherkirche Oberfrohna: Die Grundsteinlegung erfolgte 1890, im neugotischen Stil errichtet, Kirchweihe 1893. Der 60 Meter hohe Kirchturm ist das Wahrzeichen Oberfrohnas und weithin sichtbar.
  • Wasserturm
  • Rathaus mit Frohnfeste
  • Markt und Johannisplatz

Gedenkstätten

  • Mahnmal auf dem Rathausplatz zum Gedenken an 14 namentlich erwähnte Opfer des Faschismus aus dem Ort
  • Gedenkanlage an der Verbindungsstraße zwischen Limbach und Hartmannsdorf in der Nähe des Elzteiches für die zwei von SS-Männern am 10. März 1933 ermordeten Kommunisten Arno Förster und Max Tennler
  • Gedenkstein im Gemeindewald von Oberfrohna hinter der Reitsportanlage an einen namentlich bekannten polnischen Zwangsarbeiter, der hier am 16. April 1941 gehenkt wurde
  • Ehrenmal im Ortsteil Rußdorf für alle Opfer des Faschismus
  • Ehrenmal auf dem Städtischen Friedhof für die dort begrabenen 70 sowjetischen Kriegsgefangenen
  • Eine Grabstätte mit Gedenktafel auf dem Friedhof des Ortsteils Wolkenburg erinnert an fünf polnische Opfer von Zwangsarbeit.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Limbach-Oberfrohna wird von der BAB 4 tangiert, die Stadt ist über eine eigene Abfahrt sowie die Abfahrt Wüstenbrand erreichbar. Die im Bau befindliche Verlängerung der BAB 72 in Richtung Leipzig ermöglicht seit 2006 eine schnellere Verbindung in Richtung dieser beiden überregionalen Zentren. Weiterhin verläuft die regional bedeutsame B 175 nordwestlich der Stadt.

Der öffentliche Nahverkehr der Stadt Limbach-Oberfrohna wird mit Bussen betrieben. Die durch die Stadt führende Eisenbahnstrecke Wittgensdorf–Oberfrohna wurde im Jahr 2000 stillgelegt. Im Rahmen des Chemnitzer Modells soll Limbach-Oberfrohna jedoch über Teile dieser stillgelegten Strecke an die Chemnitzer Stadtbahn angebunden werden. Die Planungen seitens Limbach-Oberfrohna und Chemnitz sehen hierzu eine mögliche Trasse über Kändler, Chemnitz-Röhrsdorf und Chemnitz-Zentrum vor. 2003 wurde mehrheitlich vom Rat der Stadt eine entsprechende Variante favorisiert, deren Kosten auf 16 Millionen Euro geschätzt werden, die jedoch nicht vor 2010 realisiert werden wird.

Ansässige Unternehmen

Limbach-Oberfrohna besitzt eine lange industrielle Tradition. Bekannt ist die Stadt vor allem für ihre ehemalige Textilindustrie. In der Stadt wurde von Heinrich Mauersberger das Textilverfahren Malimo entwickelt. Die Tradition der Textilindustrie wird zwar noch fortgeführt (bspw. Riedel Textil GmbH mit 300 Mitarbeitern), nach den wendebedingten Einbrüchen liegt die Beschäftigungswirkung aber deutlich unter dem Niveau von vor 1989. Die gewerbliche Tradition des Standortes wird durch neue Industrien, zum Beispiel Continental AG früher VDO Automotive und USK Sondermaschinenbau sowie Firmen der Leichtindustrie, zum Beispiel Warema Sonnenschutztechnik aber auf anderen Wegen fortgesetzt.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737–1810), sächsischer Kabinettsminister und Unternehmensgründer; 1760-1810 erfolgten durch ihn wesentliche bauliche Veränderungen am Schloss Wolkenburg. In dieser Zeit wurde der Schlosspark im englischen Stil neu angelegt und mehrere Lauchhammer-Eisenkunstgussplastiken im Park aufgestellt.
  • Johann Esche (1682–1752), gilt als der Begründer der westsächsischen Maschenwarenindustrie
  • Heinrich Mauersberger (1909–1982), Erfinder der Malimo-Nähwirktechnik
  • Rudolph von Schmertzing (1591–1646), kurfürstlich-sächsischer Major und Kriegskommissar, Besitzer des Ritterguts Limbach
  • Helena Dorothea von Schönberg (1729–1799), legte die ersten planmäßigen Strumpfwirkersiedlungen Sachsens an
  • Alfred Stier (1880–1967), Komponist und Musikdirektor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Literatur

  • Autorengemeinschaft: Limbach-Oberfrohna einst und jetzt - Bilder aus der Entwicklung unserer Stadt Bildverlag Böttger, 1992
  • Jürgen Sorge, Thomas Böttger: Limbach-Oberfrohna und seine Ortsteile : herausgegeben anlässlich 125 Jahre Stadtrecht Limbach Bildverlag Böttger GbR, Witzschdorf 2008. ISBN 978-3-937496-24-5

Weblinks


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