- Bufleben
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Wappen Deutschlandkarte 50.99944444444410.738888888889285Koordinaten: 51° 0′ N, 10° 44′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Gotha Verwaltungs-
gemeinschaft:Mittleres Nessetal Höhe: 285 m ü. NN Fläche: 13,17 km² Einwohner: 1.058 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km² Postleitzahl: 99869 Vorwahl: 03621 Kfz-Kennzeichen: GTH Gemeindeschlüssel: 16 0 67 006 Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 15
99869 GoldbachBürgermeister: Wolf Halecker (parteilos) Lage der Gemeinde Bufleben im Landkreis Gotha Bufleben ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Nessetal und besteht aus den Ortsteilen Bufleben, Hausen und Pfullendorf.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Bufleben liegt 6 Kilometer nordöstlich von Gotha im Nessetal.
Geschichte
In einer Schenkungsurkunde vom 18. Mai 874 wird Bufileba nebst anderen 116 Orten in Thüringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwähnt. Erzbischof Liubert zu Mainz als auch der Abt Sigehard zu Fulda machten das Recht der Zehnterhebung für sich geltend. Den Streit darüber entschied König Ludwig der Deutsche (840-876) am Hofe zu Ingelheim zu Gunsten der Abtei Fulda.[2] Der Ortsteil Pfullendorf wurde 1166, der Ortsteil Hausen wurde 1123 erstmals erwähnt. Im Jahr 1524 fand der "Bufleber Bierkrieg" statt, als sich die Buflebener gegen das herzogliche Verbot des eigenen Bierbrauens auflehnten. Die Eröffnung der Saline in Bufleben 1828 führte zu wirtschaftlichem Aufschwung. 1936 wurde die Saline stillgelegt.
1974 fand die Eingemeindung Hausens und Pfullendorfs nach Bufleben statt.
Religion
Hausen, Bufleben und Pfullendorf sind evangelische Kirchdörfer. Seit 1912 werden die Pfarrstellen Hausen, Pfullendorf und Bufleben gemeinsam von Bufleben aus verwaltet.
Verkehr
Die Nessetalbahn von Bufleben nach Großenbehringen über Friedrichswerth ist eine eingleisige Nebenbahn, die von der Bahnstrecke Gotha-Leinefelde abzweigt. Sie wurde am 28. September 1995 für den Personenverkehr stillgelegt.
Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche in Bufleben
St.-Cyriakus-Kirche in Bufleben, laut einer Inschrift an der Kirche erbaut 1412. 1645 ist das Baujahr der kleinen Glocke im Kirchturm, die größere stammt aus 1670, eine dritte hing an der Spitze des Turmes als Zeigerglocke. Am 14. August 1732 wurde mit der Reparatur des maroden Turmdaches begonnen. 1733 schlug der Blitz in das Altarraumdach der Kirche ein, richtete jedoch keinen größeren Schaden an. 1752 wurde das Kirchendach repariert und die Kirche inwendig frisch geweißt, nach dem Einbau einer Empore und einiger neuer Fenster. 1776 wurde der Kirchturm nochmals deutlich verbessert und repariert. Die Kirche erhielt gleichzeitig einen neuen Glockenstuhl und eine neue Kirchentür neben dem Pfarrstande. In den Jahren 1814 bis 1816 wurde eine neue Orgel auf die östliche Seite über den Altar gesetzt. Der Schultheiß Lencer schenkte der Kirche 1863 für den Kirchturm eine vergoldete Wetterfahne und einen vergoldeten Turmknopf. 1875 wurde vom Schlosser Kühn aus Gräfenroda für 700 Mark eine neue Turmuhr aufgestellt. Am 20. Juli 1879 wurde der alte Friedhof um die Kirche wegen Platzmangels geschlossen. Am selben Tag fand die Einweihung des neuen Gottesackers an der Tonnaer Straße statt. Am 18. Juli 1898 begann eine große Reparatur der Kirche. Der größte Teil der Dachsparren war verfault, die nördliche Mauer war sehr baufällig und wurde völlig neu ersetzt. Daran erinnert eine Gedenktafel. Das Dach und der Kirchenhimmel wurden zu zwei Dritteln erneuert, die Fußböden und Frauenstühle wurden neu gelegt, die Emporen erhielten neue Säulen und neue Verkleidungen. Auch die Orgel wurde umgebaut. Die Einweihung erfolgte nach einem Innenanstrich am 28. Mai 1899. Die Witwe des ehemaligen Pfarrers Christian Thon schenkte zur Renovierung einen vergoldeten Kronleuchter und eine silberne Taufschale. In der Verschalung der Empore wurde bei der Renovierung ein Ölbild mit der Jahreszahl 1516 gefunden, das die heilige Familie darstellt. Am 15. Juni 1910 schlug der Blitz in den Kirchturm ein und beschädigte den Turmknopf, der abgenommen, ausgebessert und am 17. Juli 1910 feierlich wieder aufgesetzt wurde. 1910 mussten die Emporensäulen wegen starken Hausschwammbefalls erneut ausgewechselt werden. Am 12. Mai 1932 wurden zwei neue Glocken mit einem Gesamtgewicht von 30 Zentnern des Glockengießers Ulrich aus Apolda eingeweiht. Die kleinere wurde den gefallenen Söhnen des Dorfes geweiht und vom ehemaligen Schultheiß Robert Schneegaß zum Andenken an seinen gefallenen Sohn gestiftet. Großzügige Spender bezahlten die größere Glocke. Die 1645 und 1670 geweihten Glocken waren vermutlich im Ersten Weltkrieg der Rüstungsindustrie zum Opfer gefallen. Im Mai 1932 musste der Turmknopf erneut repariert werden. 1934 wurde der Orgelprospekt, der aus Zinnpfeifen bestand und im Ersten Weltkrieg abgegeben werden musste, durch Zinkpfeifen ersetzt. Am 18. Februar 1942 mussten die erst zehn Jahre alten Glocken zwecks Kriegsführung abgegeben werden. Eine Abschiedsfeier wurde von den Behörden verboten. Der Pfarrer empfahl zur Herstellung neuer Glocken ein Materiel, das sich nicht für die Kriegsführung eignet.[3]
Die Dorfkirche in Hausen
Kirche St. Nikolai in Hausen, (Koord.: ⊙51.01431826833310.726920962222Koordinaten: 51° 0′ 52″ N, 10° 43′ 37″ O) wurde um 1148 als kleine Kapelle errichtet. 1605 wurde der Turm neu aufgebaut und die Kirche bis 1661 zur heutigen Größe ausgebaut. Die Kirche verfügt an der Südseite über drei spitzbogige Fenster sowie über eine ehemalige Rundbogentür, die bis auf den oberen Bereichg, der heute als Fenster ausgestaltet ist, zugemauert wurde. Im ersten Obergeschoss des Turm sind kleine Fensteröffnungen, im zweiten Obergeschoss große rechteckige Fenster. Die Spitze des Turm bildet eine Schweifkuppel mit aufgesetzter, heute geschlossener Laterne mit goldfarbigem Turmknopf und darauf eine schmiedeeiserne Wetterfahne. Im Jahre 1857 schenkten Joh. Chr. Berles und Barb. Marg. Berles der Kirche eine Orgel, die 600 Taler kostete. Wegen der Größe der neuen Orgel wurde ein Umbau in der Kirche notwendig. 1969 wurde der Kirchturm neu eingedeckt und die Kirchturmuhr instand gesetzt.[4]
Die Dorfkirche in Pfullendorf
Hallenkirche St. Bonifatius in Pfullendorf, 1541 wird sie erstmals als Kirche "Zur lieben Frauen" genannt. 1831–1832 wurde sie durch die heutige Kirche ersetzt. Der an der Westseite des Kirchenschiffes mittig stehende Turm wurde 1703 und 1863 saniert. Zwei im Turm hängende Glocken sind von 1728, eine der beiden musste 1839 umgegossen werden, da sie gesprungen war. Am 16. Juni 1917 wurde die große Glocke im Kirchturm zerschlagen und zusammen mit den Zinnpfeifen der Orgel als Schrott für den Kriegsbedarf weggeschafft. 1852 stiftete Johann Friedrich Marksohn einen gläsernern, mit Bronze verzierten Kronleuchter mit acht Lichtern, der noch heute in der Kirche hängt. 1863 wurde die nördliche Kirchturmmauer wegen eines Risses neu hochgezogen. Am 25. Oktober 1863 wurde der neue Turmknopf von Kupferschmied Mälzer aus Gotha gefertigt und nebst der verschönerten Fahne aufgesetzt. 1906 wurde eine neue, genau gehende Turmuhr eingebaut. Im Oktober 1934 erhielt der Kirchturm ein neues Schieferdach, und der Turmknopf wurde mitsamt den vier Eckknöpfen vergoldet. Im November 1948 wurde am großen Turmknopf ein Durchschuss repariert und das Hakenkreuz entfernt. Das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof stammt vom 22. April 1923. Seit dem 1. Mai 1912 werden die Pfarrstellen Hausen, Pfullendorf und Bufleben zusammen in Bufleben verwaltet. [5]
Geschichtsdenkmale
- Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, im Januar 1945, wurden zwei KZ-Häftlinge, vermutlich Zwangsarbeiter unbekannter Nationalität, erschossen. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof.[6]
Persönlichkeiten
- Cyriacus Schneegaß (* 1546, Bufleben † 1597, Friedrichroda), deutscher evangelischer Pfarrer und Kirchenlieddichter.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Guido Reinhardt: Geschichte des Marktes Gräfentonna, Langensalza 1892.
- ↑ http://www.bufleben.com/bufleben_chronik.html
- ↑ http://www.bufleben.com/chronik_hausen.html
- ↑ http://www.bufleben.com/chronik_pfulle.html
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 107, ISBN 3-88864-343-0
Weblinks
Commons: Bufleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Geschichte (Private Homepage)
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