Laucha (Thüringen)

Laucha (Thüringen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Laucha
Laucha (Thüringen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Laucha hervorgehoben
50.92722222222210.543611111111300
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Gotha
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Hörsel
Höhe: 300 m ü. NN
Fläche: 6,65 km²
Einwohner:

549 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99880
Vorwahl: 03622
Kfz-Kennzeichen: GTH
Gemeindeschlüssel: 16 0 67 042
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Waltershäuser Str. 16a
99880 Hörselgau
Bürgermeister: Wolf-Hagen Kaufmann
Lage der Gemeinde Laucha im Landkreis Gotha
Aspach Ballstädt Bienstädt Brüheim Bufleben Crawinkel Dachwig Döllstädt Drei Gleichen Ebenheim Emleben Emsetal Eschenbergen Friedrichroda Friedrichswerth Friemar Fröttstädt Georgenthal Gierstädt Goldbach Gotha Gräfenhain Großfahner Günthersleben-Wechmar Haina Herrenhof Hochheim Hohenkirchen Hörselgau Laucha Leinatal Luisenthal Mechterstädt Metebach Molschleben Nesse-Apfelstädt Nottleben Ohrdruf Petriroda Pferdingsleben Remstädt Schwabhausen Sonneborn Tabarz Tambach-Dietharz Teutleben Tonna Tröchtelborn Trügleben Tüttleben Waltershausen Wangenheim Warza Weingarten Westhausen Wölfis Zimmernsupra Thüringen Erfurt Ilm-Kreis Landkreis Schmalkalden-Meiningen Wartburgkreis Eisenach Unstrut-Hainich-Kreis Landkreis SömmerdaKarte
Über dieses Bild
Die Kirche

Laucha ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Hörsel.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Gemeinde Laucha liegt im westlichen Teil des Landkreises Gotha, am gleichnamigen Flüsschen Laucha. Das Dorf liegt in einer flachen, nach Süden orientierten Ausbuchtung des Hörseltales. Unmittelbar südlich der Ortslage führt die Bundesautobahn 4 am Ort vorbei, bei Laucha befindet sich die Anschlussstelle Waltershausen.

Durch Laucha führen mehrere Rad- und Fernwanderwege, so der Radfernweg Thüringer Städtekette.

Geschichte

Der Ortsname Laucha wurde in Verbindung mit dem Gewässernamen als Ableitung vom althochdeutschen louh - Lauch - gebildet. Laucha kann somit als „Ort am Bach, wo Lauch wächst“ gedeutet werden. Der Siedlungsname ist hierbei sekundär und hat die erste Namensform Lawcha.[2] Laucha wird im Jahre 1039 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. genannt. Anfang des 13. Jahrhunderts werden Herren von Louchaha erwähnt, die wohl zunächst eine einfache Burg erbaut hatten und später auf der benachbarten Burg Tennberg bei Waltershausen als Burgmannen dienten. Ihr Leumund war schlecht, denn sie wurden als Raubritter bekannt und von dem Thüringer Landgrafen verjagd. Der Ort Laucha gehörte zum Burgbezirk und späteren Amt Tenneberg. 1401 wurden die Güter an das Kloster Reinhardsbrunn veräußert, die Burg - aus der später ein Schloss wurde - gelangte an die Herren von Teutleben. Die Bewohner von Laucha waren überwiegend Bauern, der Ort lag verkehrsgünstig an einem Seitenast der Hohen Straße im Abschnitt Gotha-Eisenach. Sowohl der Dreißigjährige Krieg wie auch der Großbrand im Dorf von 1719 brachten großes Unheil mit sich. Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgten unter Friedrich von Hopfgarten, der das Gut 1714 erworben hatte, weitere Umbauten. Das entstandene, sogenannte Weiher-Schloss hatte eine ungewöhnliche Bauform, angelehnt an das berühmte Toppler-Schlösschen in Rothenburg ob der Tauber. Das massive steinerne Erdgeschoss über rechteckigem Grundriss hatte ein gotisches Tor und kleine schlitzartige Fenster. Darüber erhob sich ein Fachwerkgeschoss mit Butzenscheibenfenstern, das über das Erdgeschoss kragte und dem Bau damit einen besonders romantischen Eindruck verlieh. Im Inneren befand sich ein Renaissance-Kamin mit reichen Verzierungen und der Jahreszahl 1589. Das Schloss war ab Mitte des 19. Jahrhundert unbewohnt. [3]

1945 wurde zunächst der Schlosspark weitgehend abgeholzt, 1947/48 das Schloss abgetragen. Einsprüche von Denkmalpflegern hatten keinen Erfolg. Der Abriss erfolgte auf der Grundlage des Befehls 209 der sowjetischen Besatzungsmacht zur Beseitigung von Adelssitzen. Erhalten sind noch ein Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk, der große Weiher und nachgewachsener Park.[4] An der Stelle des Schlosses steht jetzt die Parkgaststätte.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 – 510
  • 1995 – 520
  • 1996 – 525
  • 1997 – 532
  • 1998 – 526
  • 1999 – 547
  • 2000 – 547
  • 2001 – 543
  • 2002 – 547
  • 2003 – 540
  • 2004 – 532
  • 2005 – 536
  • 2007 − 534
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche

In der Ortsmitte befindet sich die St. Kilians-Kirche. Die Kirche gehört mit der Marienkirche in Mechterstädt und der St.-Michaelis-Kirche in Teutleben zum Kirchspiel Mechterstädt.

Das Bauwerk wurde ab 1720 nach dem Großbrand von 1719 in schlichter Form als barocke Saalkirche neu aufgebaut. Sie enthält nur eine Empore. 1971–1973 wurde die Kirche wegen Sturmschäden baupolizeilich geschlossen und sollte von der Denkmalschutzliste gestrichen werden. Sie konnte mit Spendengeldern ab 1992 restauriert und 1994 im Rahmen eines Dorffestes neu geweiht werden. Im Inneren befindet sich ein Kanzelaltar und ein Taufstein von 1722 sowie eine vom Orgelbauer Hugo Böhm (1862-1935) erschaffene Orgel.[5][6]

Schlosspark

Im westlichen Teil der Ortslage befindet sich, um einen Teich gelegen der Park mit einer Ausflugsgaststätte.

Denkmale

  • Ein von der Riethmühle in den Schlosspark versetztes Steinkreuz erinnert an einen Mordfall. [7]
  • Kriegerdenkmal aus den 1920er Jahren vor der Kirche für die 17 im Ersten Weltkrieg gefallenen Lauchaer Soldaten, Gedenktafel auch für die Toten aus dem Zweiten Weltkrieg.
  • Im Park befindet sich ein Gedenkstein und die sogenannte Ulfen-Eiche - diese sollen an die Verbrüderung der Männergesangs-Vereine von Laucha und Ulfen im Jahr 1990 erinnern.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Laucha setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

  • CDU 3 Sitze
  • Wahlbündnis LUZ 5 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[8]

Bürgermeister

Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde Herr Wolf-Hagen Kaufmann gewählt.[9]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Ortsnamen der Thüringischen Landeschronik (Codex Gothanus chart B 180). In: Beate Lex, Magisterarbeit, Friedrich-Schiller-Universität, Institut für Germanistische Sprachwissenschaft, Jena 2001. Abgerufen am 23. Mai 2010.
  3. Paul Lehfeld: «Laucha». In: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha. Landrathsamtsbezirk Waltershausen. Amt Tenneberg. Heft XI, Verlag von Gustav Fischer, Jena 1891, S. 36-37.
  4. Thomas Bienert: Märchenhaftes Denkmal auf immer verloren. In der Reihe Geschundene und verschwundene Adelssitze in Thüringen, Thüringer Allgemeine, 2006
  5. Hartmut Ellrich, Theophil Heinke, Karsten Hoerenz: «Laucha» - Zwischen Hörsel und Wilder Gera. In: Die Kirchen der Superintendentur Waltershausen-Ohrdrug. Wartburg Verlag, Weimar 2005, ISBN 3-86160-167-2, S. 58-59.
  6. Faltblatt des Ev.-luth. Pfarramtes Mechterstädt
  7. Frank Störzner: Steinkreuze in Thüringen. Bezirk Erfurt. Katalog. In: Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens (Hrsg.): Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte. 10, Druckerei Fortschritt Erfurt, Weimar 1984, S. 53-54.
  8. Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. März 2010.
  9. Bürgermeisterwahlen am 06.06.2010 in Thüringen - endgültiges Ergebnis. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 14. Juni 2011.

Literatur

  • Thomas Bienert: «Laucha». Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 79.
  • Michael Köhler: «Laucha». Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 170-171.

Weblinks

 Commons: Laucha (Thüringen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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