- Metebach
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Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu Wappen50.97027777777810.609166666667315Koordinaten: 50° 58′ N, 10° 37′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Gotha Verwaltungs-
gemeinschaft:Hörsel Höhe: 315 m ü. NN Fläche: 5,63 km² Einwohner: 185 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km² Postleitzahl: 99880 Vorwahl: 036254 Kfz-Kennzeichen: GTH Gemeindeschlüssel: 16 0 67 046 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Waltershäuser Str. 16a
99880 HörselgauBürgermeister: Torsten Kühn Lage der Gemeinde Metebach im Landkreis Gotha Metebach ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Hörsel im thüringischen Landkreis Gotha.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Metebach liegt etwa 5 km westnordwestlich vom Gothaer Stadtzentrum entfernt. Die nächstgelegenen Orte sind außer Gotha Sonneborn (NNW), Goldbach (NO), Remstädt (O), Trügleben (SO), Aspach (SSW) und Neufrankenroda (W) als Metebacher Ortsteil.
Metebach liegt am flachen Nordhang des Krahnbergs. Im Osten des Dorfes fließt der Rabbach in Richtung Sonneborn..
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte um 1300. Um die finanziellen Mittel für den Bau einer Abtsburg aufzubringen, verkaufte die Abtei Fulda die Dörfer Metebach und Frankenroda an die Grafen von Henneberg und die Grafen von Wangenheim. In einer Urkunde von 1317 werden die Brüder Friedrich und Albert von Wangenheim als Besitzer der beiden Dörfer ausgewiesen. Im Zuge der Thüringer Grafenkriege gingen die Rechte 1347 und 1390 an die Wettiner über. Mehrfach wütete die Pest von 1597 bis 1625 in Metebach. Im Jahre 1677 kaufte Herzog Friedrich I. Metebach von den Herren von Erffa aus Friedrichswerth ab.
Im Siebenjährigen Krieg quartierten 1757 sich einige Generäle und höhere Offiziere in Metebach ein. Die mehr als 400 Pferde der Truppe verbrauchten dabei alle Heu- und Hafervorräte. Die Reichsexekutionsarmee unter Führung des Herzog von Sachsen-Hildburghausen zog durch Thüringen und wurde in der Schlacht bei Roßbach durch die Armee von Friedrich II. vernichtend geschlagen.
1798 wurde auf Kosten der herzoglichen Kammer in der Flur des Kammergutes von Neufrankenroda ein neues Dorf gegründet. Diese neue Kolonie sollte das Wohl des Landes und der Untertanen fördern. Insbesondere sollte der Stand der Waldarbeiter unterstützt werden, die in dieser Zeit durch Armut und Arbeitslosigkeit zu Diebstahl und Müßiggang neigten. Die Gerichtsbarkeit des neuen Dorfes wurde dem Amt Gotha übertragen. Der neue Ort bestand aus zehn Scheunen, zehn Ställen und zehn Häusern, in die anfänglich fünf Familien eingewiesen wurden. Jedem Besitzer wurden 5,5 Acker Land zugewiesen, die Ländereien wurde abgeteilt und mit Obstbäumen besetzt, zwei Brunnen gegraben und eine Holzung angepflanzt. Die Anlage dieser Kolonie kostete 12,75 Taler. Neufrankenroda wurde nach Metebach eingepfarrt, erhielt aber einen eigenen Schullehrer. Bis 1818 wurde Neufrankenroda mit beträchtlichen finanziellen Mitteln unterstützt, und erhebliche Maßnahmen erfolgten, um den Nahrungsbestand zu erhalten und zu sichern. Dennoch geriet Neufrankenroda so in Zerfall, dass es 1818 ganz aufgehoben werden musste. Die Bewohner zahlten weder das festgesetzte Erbpachtgeld, und auch die Ländereien wurden nicht bebaut. Ebenso verwüsteten sie ihre Wohnungseinrichtung. Obgleich sie nicht den geringsten Anspruch hatten, erhielten die Kolonisten zum Ankauf eines Wohnhauses in anderen Orten je 150 Taler. Nachdem Neufrankenroda als Gemeinde nicht mehr bestand, wohnten hier noch Dienstleute und Tagelöhner von Friedrichswerth, denen die Gemeinde Metebach als Heimatbezirk zugewiesen wurde.
Traurige Berühmtheit erfuhr Metebach durch die letzte öffentliche Hinrichtung im Großherzogtum Gotha. Sie erfolgte am 18. Februar 1839. Damals wurde Heinrich Kästner für den Mord an Friedrich Weiße mit dem Schwert enthauptet. Kästner hatte den Schreinerlehrling Weiße am 31. Dezember 1837 auf dem gemeinsamen Weg nach Metebach im Aspacher Holz (ein kleines Wäldchen südwestlich von Metebach) ausgeraubt und mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Das Opfer starb wenig später in Metebach. Zur damaligen Zeit war es üblich, den Mörder am Schauplatz seines Verbrechens hinzurichten. Später wurde an der Stelle ein Sühnekreuz errichtet, das noch heute an den Mord und die letzte öffentliche Hinrichtung erinnert
Geschichte der Kirche
1259 wurde in Metebach eine Kirche im romanischen Stil erbaut. Die dem St. Johannes geweihte Kirche liegt auf einer Anhöhe. Aufgrund des Namens und der erhöhten Lage könnte sie an der Stelle eines alten heidnischen Heiligtums gebaut worden sein. 1416 erhielt die Kirche Glocken. Die kleinere trägt die Aufschrift 1416, vermutlich das Herstellungsjahr. 1712 wurde die Kirche mit den Mitteln des damaligen Schulze (Bürgermeister) umgebaut. Der Innenraum der Kirche wurde umgestaltet. Rötelmalereien im Stil des Bauernbarock und ein mit Sternen besetztes Holztonnengewölbe gaben der kleinen Kirche ein prachtvolles Aussehen. 1743 erfolgte der endgültige Umguss der größeren Glocke, nachdem sie zum dritten mal gesprungen war.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1994 – 182
- 1995 – 180
- 1996 – 173
- 1997 – 170
- 1998 – 158
- 1999 – 159
- 2000 – 159
- 2001 – 166
- 2002 – 169
- 2003 – 163
- 2004 – 178
- 2005 – 188
- 2007 – 186
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Neufrankenroda
Der Ortsteil Neufrankenroda liegt drei Kilometer westlich von Metebach; die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Orten ist ein Feldweg. Zentrum des Dorfes ist ein alter Gutshof, der heute von den Mitgliedern des Vereins Familienkommunität SILOAH e.V. verwaltet und betrieben wird. Ein KRYPTA genannter Gewölbekeller, mit Bänken ausgestattet, dient der kleinen Gemeinde als religiöses Zentrum, das als evangelisch-lutherische Kirche angemeldet ist. Der auf dem Dorfgelände entspringende Leimelbach speist eine moderne biologische Kläranlage im Nordosten des Dorfes.
Überregionale Bekanntheit, zumindest bei Pfadfindern und deren Sympathisanten, erfuhr Neufrankenroda durch zwei Bundescamps der Royal Rangers, eines internationalen Jugendverbandes in den Jahren 1997 mit 3.800 Teilnehmern und 2005 mit mehr als 10.000 Teilnehmern sowie 1999 durch ein Eurocamp mit 4.000 Teilnehmern. Das Camp im Jahr 2005 gilt als größte Pfadfinderlager in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg[2] und zum bisher (Stand 2008) größten Royal-Rangers-Lager weltweit.
Einzelnachweise
- privater Webauftritt der Gemeinde
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Royal Rangers Bundescamp. Mega-Ereignis mit 10.200 Teilnehmern. Das bisher grösste Pfadfinderlager in Deutschland. Schlagzeile auf der Titelseite von scouting. Unabhängige Zeitschrift für Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Heft 3/2005. Deutscher Spurbuchverlag (Hrsg.). Baunach 2005
Weblinks
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